"... und er schloss sie zärtlich in die Arme" - Stefan Rehberger

"... und er schloss sie zärtlich in die Arme"

Jugend und ihr triviales Abbild am Beispiel der "Abgeschlossenen BRAVO-Romane"
Buch | Softcover
140 Seiten
2000
diplom.de (Verlag)
978-3-8386-2648-2 (ISBN)
48,00 inkl. MwSt
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II, Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
In einem einführenden Teil wird es darum gehen, die Zeitschrift BRAVO selbst anhand ihrer Media-Daten und Geschichte vorzustellen. Zwar gibt es wohl kaum jemanden, dem die BRAVO gänzlich unbekannt ist und wahrscheinlich hatte jeder schon einmal eines der Hefte in der Hand. Doch sind Kenntnisse über Entwicklung und Geschichte wichtig, um das Blatt besser verorten zu können, vor allem wenn es in einem späteren Teil um die Ideologie und das Weltbild der BRAVO gehen wird.
Im Unterschied zu vergleichbaren Erscheinungsformen der Trivialliteratur wie etwa dem Heftchenroman steht der Abgeschlossene BRAVO-Roman nicht für sich, sondern ist nur eine Rubrik unter vielen, nur eine Seite in einer Zeitschrift mit einem Umfang von deren 70. Ohne Frage wirkt sich dieser Umstand auf die Rezeption aus. Es ist daher wichtig, auch den Rest der Zeitschrift, seine Formen, Inhalte und die Leseransprache, zu betrachten.
Schließlich wird es in diesem Teil um die Leser der BRAVO selbst gehen. Wie sieht der typische BRAVO-Leser aus, wie alt ist er und wie ist seine Lebenssituation?
Teil 2 befasst sich mit Jugendforschung. Bevor die Romane selbst in den Fokus rücken, also die triviale Jugend , wie sie in den Texten repräsentiert wird, muss geklärt werden, wie die tatsächliche Jugend in unserer heutigen Realität beschaffen ist. Wenn wir das Abbild untersuchen wollen, sollten wir auch das Original selbst kennen. Das klingt als Vorhaben sicherlich reichlich naiv. Denn könnte dies gelingen, so wäre der Autor dieser Arbeit binnen kurzem stark gefragter Gast von Talkshows, Politikern, Pädagogen und Verbänden eben aller, die sich seit Jahren vergeblich bemühen, die Jugend zu verstehen. Da auch ich mir dies nicht anmaßen möchte, kann es also lediglich darum gehen, Zustände und Tendenzen zu referieren, die die aktuelle Jugendforschung beschreibt. Diese Tendenzen werden oft in Schlagwörter gefasst und sind meist aus den Medien geläufig. Es wären hier bspw. zu nennen: Individualisierung, Ästhetisierung, Bildung von Subkulturen, bzw. das Ende der Subkulturen, Hedonismus, Sinnsuche und Auflösung des Selbst. Diese Begriffe selbst sind in der Jugendforschung umstritten, und es würde den Rahmen dieser Arbeit bei weitem sprengen, sollten sie hier noch im einzelnen diskutiert werden. Deshalb werde ich sie erörtern und verwenden nur soweit sie für den engen Rahmen meiner Frage von Belang sind.
Teil 3 befasst sich mit den BRAVO-Romanen und der Art und Weise, wie Jugendliche und jungendliches Leben in ihnen dargestellt wird. Wie bereits erwähnt, hat die Beschäftigung mit Trivialliteratur in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark nachgelassen. Ein kurzer Abriss soll daher zunächst die wichtigsten Ansätze und Standpunkte ins Gedächtnis rufen. Dann wird es darum gehen, die Gattung der BRAVO-Romane näher zu bestimmen. Hierzu wird es notwendig sein, in diachronischer Sicht die Entwicklung dieses Heftteils zu verfolgen: Vom Beginn als Fortsetzungsroman über den Abgeschlossenen Roman bis hin zur aktuellen Entwicklung zum authentischen Erlebnisbericht Jugendlicher (Stand: 13.10.1999).
Nachdem die Gattung in Bezug auf das Heft analysiert wurde, wird es darum gehen, den Begriff des Romans selbst zu problematisieren. Hier ist weniger daran gedacht, sich an Romantheorie abzuarbeiten denn dass es sich bei den Texten nicht um Romane handelt ist offenbar, Länge und Aufbau entsprechen eher der klassischen Kurzgeschichte. Vielmehr soll untersucht werden, wie der Begriff Roman hier in einem Massenmedium quasi als Garant für Erhabenes und sozusagen gehobene Kultur instrumentalisiert wird.
Von der Gattung im Allgemeinen bewege ich mich weit...

Stefan Rehberger, 1972 geboren, wuchs in der Nähe von Frankfurt am Main auf und lebt seit einem Studium der Germanistik und Slawistik in Berlin. Er hat als Drehbuchautor und Storyliner gearbeitet, unter anderem für "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" und "Verliebt in Berlin".

Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 212 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
ISBN-10 3-8386-2648-6 / 3838626486
ISBN-13 978-3-8386-2648-2 / 9783838626482
Zustand Neuware
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