Anthropologie in Antike und Gegenwart (eBook)

Biologische und philosophische Entwürfe vom Menschen
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2016 | 1. Auflage
444 Seiten
Verlag Karl Alber
978-3-495-80833-7 (ISBN)

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Anthropologie in Antike und Gegenwart -
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Die Überlegung, was das spezifisch Menschliche ausmacht, prägte die antike Philosophie und Medizin und brachte vielfältige Diskussionen hervor: Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Gibt es eine vom Körper unabhängige Seele? Wie ist das Verhältnis von Körper und Seele? Und welche Rolle spielt der Geist? Damit hing die Frage nach der Moralität des Menschen zusammen: Was macht die besondere moralische Stellung des Menschen aus? Wie entstehen Entscheidungen? Wie verhalten sich Egoismus und Altruismus zueinander? Diese Fragen zielen auf Probleme, die - unter den Prämissen eines geänderten Erkenntnisstandes - ganz aktuell sind. So beschäftigt sich die moderne Evolutionstheorie unter der Voraussetzung einer gemeinsamen Entwicklung mit dem Verhältnis von Mensch und Tier und mit der Stellung der menschlichen Moral. Die Genetik thematisiert die Frage nach der Abgrenzung von Kultur und Natur. Die Ergebnisse der Gehirnforschung haben zu einer neuen Diskussion über Materialität und Immaterialität kognitiver Prozesse und über die Existenz einer Willensfreiheit geführt. Der vorliegende Band vereint Beiträge aus der Klassischen Philologie, Philosophie, Biologie, Medizingeschichte und Wirtschaftswissenschaft, die anthropologische Entwürfe der Antike und der Moderne über die Fächergrenzen hinaus miteinander ins Gespräch bringen. Er will auch zeigen, dass biologische Aspekte nicht nur in modernen Diskussionen im Fokus stehen, sondern ebenfalls in antiken Diskursen eine wichtige Rolle spielten. Mit Beiträgen von Johannes Breuer, Philip H. Crowley, Diego De Brasi, Sabine Föllinger, Francesco Fronterotta, Christian Illies, Brigitte Kappl, R. A. H. King, Evelyn Korn, Karl-Heinz Leven, Sabine Luciani, Francesca Masi, Jörn Müller und Arbogast Schmitt.

Karl-Heinz Leven, geboren 1959 in Krefeld, Medizinhistoriker am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Freiburg

Karl-Heinz Leven, geboren 1959 in Krefeld, Medizinhistoriker am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Freiburg

Anthropologie in Antike und Gegenwart 1
Inhalt 8
Sabine Föllinger, Diego De Brasi: Einleitung 10
1. Fragestellung 12
2. Der Gegenstand der Anthropologie und die hier zugrundegelegte Auffassung von ‚Anthropologie‘ 15
3. Überblick über die antike Behandlung der Fragestellung 19
4. Die Positionierung des vorliegenden Bandes in der Forschungssituation 23
5. Die Konzeption des Bandes 27
a) Der Mensch als ‚Naturwesen‘ und das Verhältnis von Körper und Geist 27
b) Der Mensch als ‚moralisches Lebewesen‘ 28
c) Der Mensch – ein ‚Egoist von Natur aus‘? 30
d) Entwürfe christlicher Anthropologie in der Spätantike 31
I. Der Mensch als ‚Naturwesen‘ und das Verhältnis von Körper und Geist 34
Francesco Fronterotta: Plato’s Conception of the Self. The Mind-Body Problem and its Ancient Origin in the Timaeus 36
Jörn Müller: Leib-Seele-Dualismus? Zur Anthropologie beim späten Platon 60
1. Wein, Tanz und Gesang: Kinetischer Interaktionismus von Leib und Seele 64
2. Ontologischer Dualismus? Selbst- und Fremdbewegung der Seele in Nomoi X 72
3. Zwischen Gott und Mensch: Ethischer Dualismus? 80
4. Fazit: Der späte Platon zwischen physiologischer und pragmatischer Anthropologie 89
Sabine Luciani: L’homme et l’animal dans l’anthropologie cicéronienne 98
1. L’animal, voix de la nature 101
2. „Désanimaliser“ l’homme 106
3. Animalité et dualisme 111
Karl-Heinz Leven: „Eine lächerliche Kopie des Menschen“ – der Affe in den Tierversuchen Galens 120
Einleitung 120
Tierversuche und Tierschutz im historischen Kontext 121
Tierversuche in der Antike 123
Affen als Versuchstiere 126
Demonstrationen und Schau-Sektionen 127
Menschenähnlichkeit als Problem 132
Fazit 137
Sabine Föllinger: Das Denken als psychosomatischer Prozess in der antiken Medizin und Philosophie 140
1. Einleitung 140
2. Aristoteles 144
3. Galen 148
4. Nemesios 152
5. Resümee 155
II. Der Mensch als moralisches Lebewesen 156
R. A. H. King: Das menschliche Gute und der gute Mensch bei Platon 158
Nomoi 161
Politeia 168
Philebos 173
Gute Menschen leben gut 177
Bibliographische Notiz 179
Brigitte Kappl: Das Tier in Dir. Menschliches Handeln und tierisches Verhalten bei Aristoteles 180
1. Die Verwandtschaft von Mensch und Tier 182
2. Konsequenzen für das Verhältnis des Menschen zum Tier 196
Francesca Masi: Memory, self and self-determination. The mind-body relation in Epicurus’ psychology 204
1. The function and significance of memory in Epicurus’ philosophy 204
2. The Epicurean physiology of memory 210
3. Conclusions: the role of the physiology of memory in Epicurus’ psychology 229
Christian Illies: Evolution und Menschenwürde. Lässt sich die evolutionäre Sicht des Menschen mit einer normativen Sonderstellung verbinden? 232
I. Kant oder Darwin? 232
II. Das Ende des Homo sapiens? 235
III. Der Mensch als Tier? 240
IV. Naturalisierung der praktischen Vernunft 245
V. Darwin und Kant! 256
Philip H. Crowley: Human Evolution, Culture, and the Balance Between Individual and Social Learning 260
Introduction 260
Analysis and Results 263
Brainpower 265
Variable/Stressful Climate and Cultural Disruptions 266
Discussion 267
Appendix A. Cultural Disruptions Halt Social Learning 270
III. Der Mensch – Ein ‚Egoist von Natur aus?‘ 278
Arbogast Schmitt: Gerechtigkeit bei Platon. Zur anthropologischen Grundlegung der Moral in der Platonischen Politeia 280
1) Gibt es universale Normen gerechten Handelns bei Platon? 280
2) Die methodische Orientierung am ‚érgon‘ zur Ermittlung, was gut oder schlecht für etwas ist 287
3) Zur Ermittlung der Kriterien für das, was wirklich gut für einen Menschen ist 290
a) Die staatliche Gemeinschaft als leichter erkennbarer Ausgangspunkt 290
b) Die Bedingungen eines guten Zusammenlebens in der Gemeinschaft 294
4) Gerechtigkeit und Glück: Selbstverwirklichung als das jedem zustehende ‚Gute‘ 301
a) Das Nichtwiderspruchsaxiom als Kriterium der Differenzierung des Urteils über die Seele als Untersuchungsgegenstand 301
b) Zwischen sinnlichem Begehren und vernünftigem Wollen: das Sich-Ereifernde (thymoeidés) 304
c) Die ‚Arten‘ (eíde) seelischen Verhaltens als drei verschiedene Weisen des Erkennens, Fühlens und Wollens 308
d) Ist die Politeia die Konstruktion einer Utopie? 320
5) Versuch einer kritischen Würdigung des platonischen Gerechtigkeitsbegriffs 321
Evelyn Korn: Kooperatives Verhalten in der Ökonomik. Theorie und experimentelle Evidenz 330
1. Einleitung 330
2. Das Allmendeproblem als Beispiel für (mangelnde) Kooperation 336
3. Experimente zum ‚Homo Oeconomicus‘ 342
4. Schlussfolgerungen 349
IV. Entwürfe christlicher Anthropologie in der Spätantike‘ 356
Johannes Breuer: Anthropologische Diskurse im lateinischen apologetischen Schrifttum 358
Minucius Felix 360
Arnobius von Sicca 365
Lactanz 370
Firmicus Maternus 373
Fazit 375
Diego De Brasi: Eine Neubewertung des Körpers. Anthropologie und Glauben in den Schriften zur menschlichen Natur des Nemesios von Emesa und Gregor von Nyssa 378
Einleitung 378
Die Argumentationsstrategie in Gregors De hominis opificio 386
Die Argumentationsstrategie in Nemesios’ De natura hominis 392
Schlussbetrachtungen 395
Bibliographie 398
English Abstracts 420
Stellenregister 428
Namenregister 440
Autorenhinweise 442

Erscheint lt. Verlag 12.7.2016
Reihe/Serie Lebenswissenschaften im Dialog
Co-Autor Johannes Breuer, Philip H. Crowley, Diego De Brasi, Sabine Föllinger, Francesco Fronterotta, Christian Illies, Brigitte Kappl, R. A. H. King, Evelyn Korn, Karl-Heinz Leven, Sabine Luciani, Francesca Masi, Jörn Müller, Arbogast Schmitt
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Anthropologie • Antike • Biologie • biologische • Entwürfe • Gegenwart • Humanbiologie • Menschen • Philosophie
ISBN-10 3-495-80833-7 / 3495808337
ISBN-13 978-3-495-80833-7 / 9783495808337
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