Till und deiner Nase - Band 3 -  U. T. H John

Till und deiner Nase - Band 3 (eBook)

Winter

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
124 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-9554-3 (ISBN)
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Der Winter ist da. Till und Deiner beobachten, wie die ersten Schneeflocken die Wiese im Park bedecken. Gerade als sie sich auf den Weg in ihre Höhle machen wollen, um das Winterprogramm im Fernsehen anzuschauen, machen sie eine Entdeckung. Bewegt sich der Schnee etwa? Eine kleine Ameise bahnt sich ihren Weg durch die Schneedecke und krabbelt auf Tills Schuh. Ihr folgen weitere Insekten, die Till und Deiner um ein Winterquartier bitten. Auch die kleine Zecke Zecki möchte mitkommen und nicht alleine draußen in der Kälte bleiben. Nachdem Till und Deiner sich um die Tiere gekümmert haben, sitzen sie endlich auf der Couch und machen den Fernseher an. Till freut sich schon auf das Winterprogramm. Doch plötzlich schaltet Deiner den Fernseher wieder aus. Warum nur? Verwundert sieht Till seinen Freund an. Der Eisprinz hat sich angekündigt. Wie immer am ersten Tag des Winters.

KAPITEL 2


Am nächsten Morgen frühstückten Till und Deiner, so schnell sie konnten. Mit jedem Bissen, den sie machten, verschlangen sie ein ganzes Marmeladenbrot. Insgesamt verspeiste jeder drei Brote. Danach zogen sie sich die wärmsten Sachen an, die sie finden konnten, denn sie wollten sich nicht erkälten. Der Winter war zwar schön anzusehen und es war wunderbar, im Winter zu spielen. Aber der Winter konnte auch sehr kalt sein, besonders dann, wenn es schneite und die Wolken die Sonnenstrahlen hinter ihrem Rücken versteckten. Es hatte die ganze Nacht geschneit und als Till und Deiner mit ihren Mützen, ihren Stiefeln, ihren Handschuhen, ihren Winterjacken und ihren Schneehosen aus der Höhle sprangen, landeten sie in Schneeflocken, die vom ersten Wintertag aneinandergereiht und einen Meter hoch in die Luft gestapelt wurden. »Toll!«, rief Till. »Das ist so toll. Ich mache jetzt den ersten Schneeball des Winters und werfe ihn weiter, als du den zweiten Schneeball des Winters wirfst, Deiner.«

Deiner sah Till mit großen und strahlenden Augen an, doch dieser fröhliche Blick verwandelte sich gleich in einen ganz ernsten Blick. Und dann sagte Deiner etwas, das Till so nicht erwartet hätte: »Nein, Till. Wir fassen den Schnee auf keinen Fall an.«

»Wieso?«, fragte Till entsetzt.

»Weil der Eisprinz noch nicht hier ist. Und der Eisprinz will nicht, das jemand den Schnee vor ihm anfasst.«

»Aber, Deiner«, sagte Till. »Der Winter gehört doch allen.«

»Das stimmt schon«, sagte Deiner nachdenklich.

»Also darf ich jetzt einen Schneeball machen?«, fragte Till.

»Nein«, sagte Deiner. »Der Eisprinz wäre dann traurig und außerdem würde er dich einsalzen.«

»Ich will nicht, dass der Eisprinz traurig ist«, sagte Till nachgiebig. »Aber was soll denn einsalzen sein? Das Wort habe ich noch nie gehört.«

»Das kann dir der Eisprinz erklären, wenn er kommt«, sagte Deiner lächelnd und sah auf seine Uhr. »Eigentlich müsste er schon hier sein.«

»Ja, aber er ist nicht hier«, sagte Till. »Vielleicht sollten wir ein wenig durch den Park stapfen und uns den Winter nur mal ansehen. Oder will der Eisprinz nicht, dass jemand vor ihm Spuren in den Schnee macht und sich den Winter ansieht?«

»Nein, wir können uns den Winter schon ansehen gehen. Das macht dem Eisprinzen sicher nichts aus. Außerdem hat er sich vielleicht mit Absicht verspätet, damit er unsere Spuren im Schnee lesen und ihnen folgen kann. Er ist nämlich ein sehr guter Spurenleser.«

Till ging voraus und setzte die ersten Schritte des Winters in den Schnee. Deiner folgte ihm, das machte er jedoch auffällig vorsichtig und trat nur auf Tills Fußstapfen. Till bemerkte dies sofort und fragte deswegen gleich: »Deiner, warum machst du nicht deine eigenen Spuren?«

»Dafür gibt es mehrere Gründe. Der erste ist, weil es dann nur halb so anstrengend ist. Der zweite ist, weil es Spaß macht, und der dritte Grund ist, weil ich mir nicht mehr so sicher bin, ob der Eisprinz vielleicht doch nicht will, dass wir Spuren im Schnee machen. Und wenn nur du Spuren machst, wird er nur dich und nicht mich einsalzen.«

»Schon wieder dieses Wort«, sagte Till. »Sag mir sofort, was einsalzen ist, Deiner.«

Deiner schüttelte den Kopf und sagte: »Frag den Eisprinzen.«

»Den kann ich aber nicht fragen, weil er nicht hier ist. Ich will spielen. Und wenn der Eisprinz noch länger braucht, ist Frühling und wir haben uns den Winter noch nicht einmal angesehen.«

»Er wird schon noch kommen«, sagte Deiner. »Mach dir keine Sorgen. Wir werden noch genug spielen. Und jetzt lass uns weitergehen, damit wir uns den Winter ansehen können.«

Sie gingen weiter. Ein paar Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkendecke und brachten den Schnee zum Glitzern. Till sah einen Hügel. Er hatte den Hügel schon öfter gesehen, aber noch nie war er so hoch wie im Winter. »Da ein Hügel«, sagte Till und zeigte auf den Hügel. »Dort könnten wir jetzt Schlitten fahren.«

Deiner zeigte dorthin, wo sonst der Spazierweg war, und sagte: »Da könnten wir Schnee schaufeln.«

Till zeigte auf die Schneeflocken, die plötzlich wieder vom Himmel fielen: »Jeder könnte eine fangen und wir könnten uns dann ansehen, wer die schönste hat.«

Deiner zeigte auf den zugefrorenen See und sagte: »Da könnten wir Schlittschuh laufen.«

Till zeigte auf den Schnee vor ihm und sagte: »Wir könnten eine Schneeballschlacht machen.«

Deiner zeigte auf den Himmel und sagte: »Wir könnten eine Ballonfahrt machen.«

»Das kann man aber das ganze Jahr«, sagte Till.

»Man kann das schon das ganze Jahr«, sagte Deiner. »Aber im Winter kann man es nicht das ganze Jahr, sondern nur im Winter.«

»Das stimmt«, sagte Till und lachte.

Deiner lachte auch und als sie fast vor Lachen umfielen, fingen sie sich wieder, denn Deiner erklärte Till sofort, dass der Eisprinz es nicht mochte, wenn vor ihm jemand in den Schnee fiel. Sie stapften weiter durch den Schnee und weil es ja wieder zu schneien begonnen hatte, verschwanden ihre Spuren hinter ihnen, doch das bemerkten sie erst, als Deiner sich umdrehte, um nachzusehen, ob ihnen der Eisprinz vielleicht heimlich folgte. »Wo sind denn jetzt die ganzen Spuren hin? Wie soll uns der Eisprinz ohne Spuren finden?«

»Lass uns auf den Hügel gehen«, sagte Till. »Vielleicht sieht er uns dort.«

»Hoffentlich«, sagte Deiner und stieß Till etwas an. »Schneller. Wenn uns der Eisprinz nicht findet und es noch mehr zu schneien beginnt, finden wir ohne Spuren nie mehr zurück.«

Till ging schneller und Deiner sah sich immer wieder nach dem Eisprinzen um, doch der war nirgends zu sehen. Der Schnee fiel und fiel. Und als sie fast beim Hügel angekommen waren, tauchte wie aus dem Nichts ein Schneemann auf. Er stand am Fuße des Hügels. Er hatte einen runden Kopf, eine Karottennase, steinerne Augen, einen gebogenen Zweig als Mund, zwei Arme wie Zweige, einen dicken Bauch und so etwas wie eine Kugel als Beine. Deiner sah sich den Schneemann eine Weile an, dann sagte er plötzlich: »Wir müssen ihn kaputt machen.«

»Auf keinen Fall«, sagte Till sofort. »Der ist doch ganz toll. Das Kind, das den Schneemann gebaut hat, hat sich sicher große Mühe gegeben und will den Schneemann sicher oft im Winter besuchen. Außerdem bin ich mir nicht mal sicher, ob wir überhaupt so einen schönen Schneemann bauen könnten.«

Deiner wurde rot im Gesicht und schämte sich ein wenig.

»Du kannst dich ruhig schämen«, sagte Till. »Man macht keine Schneemänner von anderen Kindern kaputt.«

»Ich weiß«, sagte Deiner kleinlaut. »Aber der Eisprinz will nicht, dass man vor ihm einen Schneemann baut.«

Plötzlich mischte sich der Schneemann ein und sagte: »Aber der Eisprinz hat sich verspätet. Und hat sich der Eisprinz schon einmal verspätet?«

»Nie«, sagte Deiner.

»Und was hat der Eisprinz zu dir gesagt, was man machen soll, wenn er einmal zu spät ist?«

»Er hat gesagt, dass man …« Deiner wurde wieder rot im Gesicht.

»Was hat er gesagt?«, fragte jetzt auch Till.

»Er hat gesagt, dass man im Schnee so viel spielen soll, wie man will«, sagte Deiner.

Till stampfte in den Schnee und sagte: »Warum haben wir dann keine Schneeburg gebaut oder haben uns in den Schnee gelegt und uns vom Schnee anschneien lassen?«

»Weil ich den Eisprinzen doch nur im Winter sehe«, sagte Deiner verlegen. »Und ich ihm eine Freude machen wollte.«

»Und Till nimmst du dann die Freude weg. Das ist aber nicht nett von dir, Deiner«, sagte der Schneemann.

»Ich habe mir doch selber auch die Freude weggenommen«, sagte Deiner.

»Das macht es nicht besser«, sagte der Schneemann. »Entschuldige dich sofort bei deinem besten Freund.«

Deiner sah den Schneemann verwundert an. »Das hätte ich so oder so gemacht.« Dann sah er Till an und streckte ihm die Hand hin. »Es tut mir leid, Till.«

Till nahm die Hand und sagte: »Macht nichts. Wir können ja noch den ganzen Winter spielen. Außerdem weiß ich doch, dass du den Eisprinzen gerne hast. Du hättest mir aber ruhig sagen können, dass du ihm eine Freude machen willst und deshalb den Winter warten lassen wolltest.«

»Ich weiß«, sagte Deiner und sah verlegen auf den Boden.

»Bevor du wieder rot wirst«, sagte der Schneemann, »solltest du mit Till besser ein paar Schneebälle machen und in die Schneeballschlacht gegen die Schneemänner ziehen.«

»Schneemänner?«, fragte Deiner. »Du bist doch allein.«

»Ich bin nicht allein«, sagte der...

Erscheint lt. Verlag 3.1.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-7583-9554-2 / 3758395542
ISBN-13 978-3-7583-9554-3 / 9783758395543
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