Geliebtes Alien (eBook)

Chiòcciola kehrt zurück!

(Autor)

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2017 | 5. Auflage
140 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7450-2981-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geliebtes Alien -  Kiara Borini
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Der zweite Teil der Chiòcciola-Trilogie: Chiòcciola, das geliebte Alien, kehrt nach Jahren des Wartens auf die Erde zu Annika zurück. Natürlich völlig überraschend, am Ende ihrer Kräfte und mit einer unerwarteten Begleitung. Dennis muss deshalb für Annika auf dem Abi-Ball einspringen und ihre Rolle übernehmen. Und das ist erst der Anfang von einem turbulenten Abenteuer. Die Zeit zwischen Schule und Studium ist jedenfalls für Annika und Dennis gleichermaßen mit Aufregung und neuen Eindrücken gefüllt, die Dennis ans andere Ende der Galaxis führen und Annika eine Erfahrung bringt, die sie nie im Leben für möglich gehalten hätte. Können die beiden Chiòcciola retten? Und was ist mit ihrer Welt? Ist die ebenfalls zu retten, oder endet nun eine über viereinhalb Jahrtausende dauernde Friedensperiode? Wie geht das Leben danach weiter? Und dann wird Dennis auch noch ungefragt in eine viel ältere Frau verliebt! Alles natürlich, um ihn zu retten... Die säuberlich ausgearbeiteten Lebenspläne erfahren bei beiden jedenfalls interessante Änderungen. Und wer weiß schon genau, ob zum Guten oder nicht? Wie Dennis meint: Das muss das Leben klären. Gut zu wissen jedenfalls, dass noch ein dritter Band geplant ist...

Kiara Borini lebt an Rande von Berlin, Speckgürtel genannt, kurz bevor die 'Pampa' beginnt und arbeitet in Berlins neuer Mitte, da wo der allgemeine Wahnsinn Alltag feiert. Dort ist sie in verschiede Projekte eingebunden, die immer etwas 'mit Computern' zu tun haben, aber auch mit Gesprächen, Hilfestellungen und Lösungsfindungen, um die Beziehung zwischen Mensch und PC wieder ausbalancieren. Sie liebt ihre fünf Katzen und das Schreiben. Auch ernsten Themen ringt sie augenzwinkernd ein Schmunzeln ab. Foto: Urbschat, Berlin

Kiara Borini lebt an Rande von Berlin, Speckgürtel genannt, kurz bevor die "Pampa" beginnt und arbeitet in Berlins neuer Mitte, da wo der allgemeine Wahnsinn Alltag feiert. Dort ist sie eine geschätzte Paar-Therapeutin, die mit Gesprächen, Mediation und durch das Drücken der richtigen Trigger-Tastenkombinationn, die Beziehung zwischen Mensch und PC wieder ausbalanciert. Sie liebt ihre fünf Katzen und das Schreiben. Auch ernsten Themen ringt sie augenzwinkernd ein Schmunzeln ab. Foto: Urbschat, Berlin

Kinder, wie die Zeit vergeht...


Ich sitze in meinem Zimmer und atme kurz durch. Heute Abend ist es soweit. Erwachsensein! Na ja, nicht ganz, aber irgendwie ist es schon ein Einschnitt und ich bin entsprechend aufgeregt. Vor mir liegt das Kleid, das mir mit Aussuchen, Abstecken und Umnähen schon so viel Aufregung bereitet hat. Ich habe bei solcher Garderobe eine eher klassische Vorstellung. Ma wollte mir partout einen ihrer aktuell favorisierten Modeschöpfer schmackhaft machen. Ich hatte ein ganz schlichtes Blaues bei eBay gefunden, mit ganz klassischem Schnitt, das nicht zu viel zeigte, aber gleichzeitig auch das betonte, was ich selbst betont sehen wollte. Mir gefiel diese Kombination. Ma nicht. Dann fanden wir einen Kompromiss. Mein Anteil an diesem Kompromiss war die blaue Farbe. Beim Rest habe ich dann irgendwann aufgegeben, und Ma übernahm das Kommando. Ich habe den Namen des japanischen Designers gleich wieder verdrängt. Aber richtig angesagt ist er wohl gerade in Berlin. Das Kleid liegt neben mir auf dem Bett und gleich werde ich mich hineinzwängen. Ungewohnte Kleidung, festlicher Anlass.

Dennis habe ich ebenfalls schon mit seiner Krawatte kämpfen sehen. Er konnte sich erfolgreich gegen den Dreiteiler durchsetzen, aber bei der Farbe hatte er natürlich gar keine Wahl. Es ging nur um Schattierungen verschiedener Grautöne. Wie bei Loriot: ‘In steingrau bringt man sich am Liebsten um.’ Oder war es mausgrau? Ach, egal!

Trotzdem: Ein ungewohnter Anblick, den Zwillingsbruder so feierlich gekleidet zu sehen. Aber auch ich bin im Alltag ja eher der Jeans-Typ als die Kleidertante. Mit den Schuhen bin ich im Zimmer tagelang Kreise gelaufen. Ich wollte nicht auf dem Weg zur Bühne wohlmöglich umknicken. Dennoch: Es ist ein Abi-Ball und nicht Germany’s Next Top-Model!

Auf der Fensterbank steht meine kostbare Zimmerpflanze, die ich die letzten fast vier Jahre gepflegt habe, als wäre sie ein Teil von mir. Und, wenn ich es genau nehme, ist sie irgendwie auch ein Teil vom mir geworden. Sie bekommt langsam wieder Blüten. Der Platz, den ich ihr vor exakt 44 Monaten, neun Tagen und acht Stunden ausgesucht habe, ist wohl gut gewählt. Schon nach kurzer Zeit hat sie eine zweite Blüte bekommen.

Ich bin gespannt, welche Farbe sie diesen Monat für mich als Überraschung bereithält. Doch es ist noch eine knappe Woche bis zum nächsten ‘Vollmond’ und das freut mich insofern, als dass ich es zum heutigen Abi-Ball nicht wirklich hätte gebrauchen können. Wegen der neuen Blüten hingegen, bin ich schon ganz aufgeregt. ‘Vollmond’ ist übrigens eine Chiffre, die mein Bruder seit Jahren benutzt, wenn es mir nach der ‘Frauen Weise’ geht. Auch eine Chiffre, nur ist das der Ausdruck, den Luther in der Bibel geprägt hat, wenn ihr wisst, was ich meine.

Pa ist dann immer ganz irritiert, denn seine teuren Uhren nennen ihm verständlicher Weise ein anderes, astronomisch korrektes Datum für den Mondphasenwechsel.

Jedenfalls blüht meine besondere Pflanze nur bei ‘Vollmond’. Das tut sie seit Jahren ganz synchron, wann immer mein Körper meint, dass Zeit für den ‘Vollmond’ ist. Und dann ‘rede’ ich mit meiner Blume, oft stundenlang, führe intime Gespräche und bin ansonsten für niemanden zu sprechen.

Wobei ‘Reden’ nicht ganz richtig ist, dann es ist eher eine Gedankenübertragung aus dem anderen Ende der Milchstraße. Chiòcciola, mein geliebtes Alien, und ich tauschen in dieser Zeit unsere Gedanken aus. Intensiv! Wirklich intensiv! Denn die Blume ist ein Teil von ihr, den sie zurückgelassen hat, als wir uns das letzte Mal getroffen haben, da waren wir beide in etwa im gleichen Alter. Ich war fünfzehn und sie hundertfünfundvierzig. So ist das wenn man vom anderen Ende unserer Galaxis kommt und jede Form annehmen kann. Dann ist so eine Topfblume wie die Fingerkuppe vom Zeigefinger, der in mein Schlafzimmer zeigt. - Das ist nur am Anfang etwas gruselig, dann findet man es schön. Punkt. Kein weiterer Kommentar!

Um es klarzustellen, ich bin nicht ‘Gaga’! Ich habe gerade ein richtig gutes Abi gemacht. In Physik sogar besser als Dennis, was ihn ärgert, weil er doch derjenige ist, der Raumfahrt-Ingenieur werden will. Mich interessiert mehr die Molekularbiologie. Während ich früher überwiegend in Sprachen und Geschichte bessere Noten hatte als Dennis, hat die Begegnung mit Chiòcciola vor fast vier Jahren mein Interesse an den Naturwissenschaften zusätzlich spürbar gesteigert.

Nun habe ich gerade ein ‘Abi gebaut’, das in allen Fächern sehr gute Noten aufweist, und wegen meiner hervorragenden Physik-Klausur fällt mir die zweifelhafte Ehre zu, eine Rede zu halten.

Alle werden sie da sein. Ma, Naike, meine kleine Schwester, die nächsten Monat sechs wird. Dennis natürlich auch, denn er hat als mein Zwillingsbruder natürlich gleichzeitig seine Abi-Feier. Pa ist leider in Brüssel. Seit er Mitglied der Expertengruppe ‘Asyl’ geworden ist, kommt er nur noch sehr selten nach Berlin. Eigentlich nicht direkt nach Berlin, denn wir wohnen in Brandenburg, am Rande der Hauptstadt. Das ist nur öde, wenn man jünger ist und nicht jederzeit das Abendprogramm der Hauptstadt genießen kann. Seit wir einen Führerschein haben, und Mas kleinen Zweisitzer gelegentlich benutzen dürfen, macht Hauptstadt sogar noch mehr Spaß!

Jessica und ihre Eltern werden auch kommen. Sie hat zwar irgendwann die Schule gewechselt, aber da sie in unserer kleinen Straße wohnt, haben wir immer noch guten Kontakt. Obwohl sie inzwischen sehr viel Zeit mit ihrem Freund verbringt.

Gut, ‘sonderbar’, darauf können wir uns einigen, schließlich führt nicht jede in meinem Alter eine Fernbeziehung mit einem Alien über eine Distanz von 90.000 Lichtjahren. Für andere Beziehungen hatte ich weder Lust, noch Zeit und Gelegenheit, was meinen schulischen Leistung sehr gut getan hat. Vermisst habe ich in dieser Zeit nichts. Das heißt nicht, dass ich als Mauerblümchen in meinem Zimmer versauert wäre.

Nein, ich war immer ein soziales Wesen, was sich ja auch darin zeigt, dass mir per Akklamation die Rolle der Rednerin übertragen wurde. Das ist zumindest eine schönere Vorstellung, als die, Pa könnte den Kultusminister zwischen zwei Terminen kurz angerufen haben. Nein, ich bleibe dabei, ich bin beliebt, trotz der Tatsache, dass mein Herz an einem Blumentopf hängt und bereits vergeben ist.

Dennis hat sein Herz ebenfalls vergeben, an Ashley, die er in seinem Austauschjahr in den USA kennen- und lieben gelernt hat. Ashley ist blonder als erlaubt, so kurvig, dass man immer wieder erstaunt ist, dass sie die Jeans beim Ausziehen doch über die Hüften bekommt und lächelt einen mit so weißen Zähnen an, dass man eine Sonnenbrille tragen möchte. Ich kenne Ashley nur von Fotos und den Video-Botschaften, die Dennis in Auszügen der Familie zeigt. Ich habe mich noch nicht mit ihr unterhalten, außer an Weihnachten, wenn die Familien gemeinsam vor den Laptops sitzen und sich per Skype ein frohes Fest wünschen. Wahrscheinlich würden wir aber auch kein gemeinsames Thema finden. Dennis ist jedenfalls Feuer und Flamme von ihr. Für mich ist das immer der ultimative Test. Wenn mich Ashley so gar nicht ‘anprickelt’, dann bin ich doch sicher gar keine richtige Lesbe, oder? Ach, ich weiß nicht, ob ich es bereits erwähnt habe, Chiòcciola ist eine Frau. Na ja, nicht immer. Aber in den letzten Jahren schon recht dauerhaft. Und, ich liebe sie trotzdem.

Noch eine Fernbeziehung also in unserer Familie, die dritte. Auch Ashley kann leider nicht zu unserem Abi-Ball kommen. Ihre Abschlussfeier findet in derselben Woche statt. Wenigsten müssen Dennis und ich nicht allein am Tisch sitzen. Wir sitzen zumindest gemeinsam allein. Eigentlich bin ich seit einigen Jahren recht froh darüber, dass ich einen Zwillingsbruder habe. Früher war das anders. Aber da war mein Leben auch irgendwie öder.

„T-30“, höre ich von oben, dem Spitzboden in unserem Doppelhaus, in dem Dennis sein Zimmer hat. „T-30“ ist NASA-Code uns soll mir sagen, dass wir in einer halben Stunde losmüssen. Zeit also, für einen Gang zur Toilette und dann auf in den Kampf mit dem Abendkleid.

Ich nehme das Kleid vom Bügel. Draußen klingelt es an der Tür. Naike öffnet und den Gesprächsfetzen entnehme ich, dass es Jupp ist. Pa hat uns also wirklich seinen Dienstwagen mitsamt Fahrer geschickt, um uns zum Abi-Ball zu fahren. Toll, mit Limousine vorfahren, das hat schon was.

Als ich das Kleid fast anhabe, fällt mir das mit der Toilette wieder ein. Mist! Rauspellen und in BH und Slip im ersten Stock über den Flur huschen. Unten unterhalten sich Naike und Jupp. Sie ruft von unten hoch:

„Soll ich dir nachher beim Reißverschluss helfen?“

Aufgewecktes Kind. Super süß, die Kleine. „Danke Naike, das wäre sehr nett!“

„T-20“, schallt es durchs Haus.

Blick in den Spiegel. Ist das Make-up nicht völlig übertrieben? Ma meint, wegen der Scheinwerfer muss das so sein. Ich komme mir vor wie Rotbäckchen. Wenigstens ist das Kleid blau. Zurück in mein Zimmer. Naike wartet schon.

Wieder rein in die enge Pelle. Naike zumpelt noch etwas zurecht. Der Reißverschluss klemmt. Ich setze mich auf das Bett, damit sie besser drankommt. Endlich geschafft!

„T-10. Stopp! Abbruch!“

Das ist jetzt ungewöhnlich, warum sagt er das? Und dann bemerke ich das Leuchten auf unserem Rasen ebenfalls. Es ist ein leuchtend schimmerndes Ei, das da auf unserem Rasen steht. Es ist etwa zwei Meter hoch und schimmert in interessanten Farben. Gestern war es noch nicht da. Quatsch! Es war auch vor fünf Minuten noch nicht da!

„Erstkontakt! In unserem Garten ist ein Raumschiff gelandet.“

„Cool“, sagt Naike. „Nehmen wir es mit zum...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2017
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Abitur • Aliens • Berlin • Brandenburg • Chiòcciola • Eltern • Fremdenfeindlichkeit • Gender • Liebe • Milchstraße
ISBN-10 3-7450-2981-X / 374502981X
ISBN-13 978-3-7450-2981-9 / 9783745029819
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