Young Guardians (Band 2) - Eine explosive Entdeckung -  Andreas Schlüter

Young Guardians (Band 2) - Eine explosive Entdeckung (eBook)

Spannende Action für Leser ab 11 Jahre
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
272 Seiten
Karibu (Verlag)
978-3-96129-415-2 (ISBN)
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Robin kann es nicht fassen. Endlich hat er eine heiße Spur zu seinem Vater gefunden, da fordert dieser ihn auf, seine Suche zu beenden. Aber Ronja hält trotz der drohenden Gefahr nichts von aufgeben. Im Gegenteil: Wenn die YOUNG GUARDIANS Robins Vater schützen wollen, müssen sie herausfinden, wer hinter dem Attentat steckt. Mit Hilfe ihrer treuen Freunde Jonas, Bruder Tuck und Little John finden sie das entscheidende Puzzleteil, um einen Umweltskandal gigantischen Ausmaßes aufzudecken. Doch die Gegenseite schreckt vor nichts zurück. um ihren Profit zu sichern und zu verhindern, dass ihre Verbrechen ans Tageslicht kommen. Und sie planen schon den nächsten Coup. Werden die YOUNG GUARDIANS den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen? 

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.

EIN AUFREGENDES ABENDESSEN


Robin musste die Mitteilung, die er von seinem Vater erhalten hatte, erst einmal verdauen.

»Willst du allein sein?«, fragte Ronja mitfühlend.

Robin schüttelte den Kopf. Es tat gut, mit jemandem zu reden, wenn einem etwas auf der Seele lag. Das hatte er schon immer so empfunden. Im Kinderheim war es stets sein bester Freund Jonas gewesen, der ihm geduldig zugehört hatte und dem es auch meistens gelungen war, Trost zu spenden oder manches Mal sogar eine Lösung vorzuschlagen. Jonas war für Robin derzeit nicht erreichbar. Aber Ronja hatte sich bisher als treue Freundin erwiesen. So war es ihm sehr recht, dass sie ihn nach hinten ins Gartenhaus ihrer Mutter begleitete, das er heimlich bewohnte. Ronja hatte sich das Gartenhaus schon als eigenes, gemütliches Häuschen komplett eingerichtet, lange bevor sie Robin kennengelernt hatte: mit einem kleinen Schlafsofa, Tisch, Stuhl und Musikanlage. Insofern bot es sich ideal als Unterschlupf für Robin an. Ronjas Mutter wusste davon nichts und kam auch sowieso fast nie dorthin.

Robin setzte sich aufs Bett und starrte immer wieder auf den Zettel mit der Nachricht seines Vaters. Sein Hund Little John spürte, dass etwas sein neues Herrchen bedrückte. Er legte sich vors Bett und schmiegte sich anhänglich an Robins Bein. Ausnahmsweise wollte er Robin weder zum Spielen überreden, noch bettelte er um Fressen, als wollte auch er einfach nur trösten.

Ronja hatte sich im Schneidersitz auf den Boden gesetzt, betrachtete Robin nachdenklich und sagte schließlich: »Das Gute ist, dass der Typ, der dich verfolgt, offenbar nach wie vor nicht weiß, dass du hier wohnst. Wir sind also nicht bedroht, und du kannst fürs Erste hierbleiben.«

»Ja«, sagte Robin leise. »Das ist gut. Danke.«

Ronja legte eine kurze Pause ein, ehe sie nachlegte: »Und wir wissen nun definitiv, dass dein Vater lebt, dass er dich liebt, dass er in der Nähe ist und ein Auge auf dich hat.«

»Ja«, sagte Robin nur wieder. Dieses Mal hob er leicht den Kopf, um Ronja anzusehen.

Sie erkannte, dass ihm Tränen in den Augen standen.

»Was kann so gefährlich sein, dass er mich neun Jahre lang hat glauben lassen, er wäre tot?«, fragte Robin traurig. »Dass er sich neun Jahre nicht bei mir gemeldet hat? Ich musste neun Jahre im Kinderheim wohnen. Allein! Weiß er nicht, wie sehr ich ihn vermisst habe?«

Nun hatte auch Ronja einen Kloß im Hals. Sie musste sich erst räuspern, bevor sie etwas sagen konnte. »Wir wissen es nicht, Robin. Noch nicht.«

Robin stutzte.

»Du willst weiter nach ihm suchen?«, fragte er erstaunt.

»Natürlich!«, antwortete Ronja. Das war für sie gar keine Frage! »Du etwa nicht?«

Robin hielt ihr die Nachricht entgegen. »Aber er will es nicht. Zu gefährlich, sagt er. Wenn es so gefährlich ist, dass er sich nicht einmal jetzt blicken lässt, um mit mir zu reden oder mich wenigstens mal in den Arm zu nehmen … Und du hast es ja miterlebt. Der Einbrecher, der mich verfolgt, hat mit einer Waffe auf mich gezielt! Einer echten Waffe! Wenn Little John und du mich nicht gerettet hättet … nicht auszudenken!«

Ronja nickte.

»Ich weiß. Aber …«, begann sie zögerlich. Dann brach sie ab.

»Aber was?«, hakte Robin nach.

Ronja überlegte, wie sie es ausdrücken sollte. Dann versuchte sie es noch mal. »Aber es ist auch für deinen Vater gefährlich. Sonst wäre er nicht jahrelang untergetaucht.«

Robin nickte. »Ja. Und?«

»Denk an den Autounfall«, erinnerte Ronja ihn. »Ich glaube immer weniger, dass das ein Unfall war, sondern eher ein Anschlag auf euch, die ganze Familie. Selbst du, als unschuldiges, drei Jahre altes Kind, wärst dabei beinahe ums Leben gekommen.«

Wieder nickte Robin. »Ich weiß. Das glaube ich auch. Aber was willst du damit sagen?«

»Es …« Erneut zögerte Ronja. »Dein Vater hat den Unfall überlebt. Er ist neun Jahre lang erfolgreich untergetaucht. Aber sie sind immer noch hinter ihm her. Und es könnte ihn auch heute noch jederzeit erwischen und …«

»Du meinst, er könnte umgebracht werden?«, unterbrach Robin sie entsetzt.

Ronja nickte zaghaft. »Und dann …«

»Was: Und dann?« Robin hielt es kaum noch aus auf seinem Bett. Er wollte sich das einfach nicht vorstellen. Aber er wusste, dass Ronja recht hatte.

»Und dann …«, wiederholte Ronja, »…hättest du ihn vor seinem Tod nicht mehr gesprochen. Deshalb will ich ihn weitersuchen.«

Robin saß mit offenem Mund da. Verdammt, daran hatte er gar nicht gedacht. Ronja hatte recht. Und wie! Nun war es auch für ihn keine Frage mehr. Trotz der ausdrücklichen Warnung seines Vaters war er jetzt entschlossen, gemeinsam mit Ronja die Suche fortzusetzen.

»Wir suchen weiter!«, stellte er noch mal klar.

Ronja nickte. Ihr Blick blieb ernst.

»Gut!«, sagte sie. »Aber in Zukunft müssen wir doppelt vorsichtig sein: Der Einbrecher verfolgt dich, und dein Vater hat dich im Auge. Beide dürfen nicht merken, dass wir weitersuchen.«

»Vollkommen klar«, stimmte Robin sofort zu. Dann stutzte er, überlegte und setzte fort: »Und … äh … wie suchen wir weiter? Hast du etwa einen Plan?«

»Allerdings«, bestätigte Ronja.

Doch konnte sie nicht weiter ausführen, was sie sich überlegt hatte, denn in diesem Augenblick wurde sie von ihrer Mutter gerufen.

»Oh, verflixt. Meine Ma ist da!« Ronja sprang auf und sah aus dem kleinen Fenster in der Gartenhaustür. »Sie steht auf der Terrasse!«

»RONJA?«, rief ihre Mutter erneut. »Bist du im Garten?«

Ronja fluchte noch einmal leise vor sich hin, drehte sich kurz zu Robin um und bat ihn: »Verhalt dich mucksmäuschenstill.«

»Geht klar«, antwortete Robin.

»Ich komme später zurück und bringe dir etwas zu essen«, versprach Ronja.

Dann öffnete sie die Tür und trat hinaus in den Garten.

»Ronja!«, rief ihre Mutter verwundert. »Was machst du denn im Gartenhaus? Dort warst du doch schon ewig nicht mehr!«

»Stimmt nicht!«, widersprach Ronja. Schnell ging sie auf ihre Mutter zu, bevor die auf die Idee kam, zum Gartenhaus zu kommen. »Du bist nur so oft weg. Ab und zu bin ich noch in dem Häuschen.«

»Warum das denn, Mäuschen?«, fragte ihre Mutter. »Wenn du doch das ganze Haus hier zur Verfügung hast.«

Ronja hasste es, so genannt zu werden. Da trug sie schon den Namen einer Räubertochter, und dann nannte ihre Mutter sie Mäuschen! Aber es war eine gute Gelegenheit, der Frage auszuweichen, weshalb sie im Gartenhäuschen gewesen war.

»Nenn mich nicht Mäuschen«, raunte sie ihre Mutter an. »Ich hasse das.«

»Ja, entschuldige. Ich weiß, Mäus… äh, Ronja«, sagte ihre Mutter. »Hast du schon etwas gegessen?«

Ronja schüttelte den Kopf.

»Ich auch nicht«, sagte ihre Mutter. »Es ist schon recht spät, und ich komme erst morgen zum Einkaufen. Ich bestelle uns schnell etwas, okay? Pizza?«

»Pizza ist gut«, antwortete Ronja hastig. Denn sie wusste, auch Robin hatte noch nichts Richtiges gegessen. »Eine große. Mit Salami!«

Ihre Mutter hob erstaunt die Augenbrauen. »Mit Salami? Seit wann das denn?«

Ronja zog unschuldig die Schultern hoch. »Nur so. Hab ich mal Lust drauf.«

Robin würde sich sicher über Salami freuen, dachte sie.

Ihre Mutter hakte noch mal nach: »Und eine Große? Schaffst du die?«

»Auf einmal nicht. Aber ich hole mir dann vielleicht später am Abend noch mal was«, antwortete Ronja und hatte damit gleich auch eine Lösung für das Problem gefunden, wie sie Robin zu einem geeigneten Zeitpunkt heimlich die Hälfte ihrer großen Pizza zukommen lassen sollte.

Ihr Plan ging auf. Eine halbe Stunde später aß sie mit ihrer Mutter gemeinsam zu Abend und stellte die übrig gebliebene halbe Pizza auf einem Teller neben dem Herd in der Küche ab.

Ihre Mutter tat das, was sie immer nach dem Abendessen tat. Sie verzog sich ins Wohnzimmer in ihren Lesesessel und las in einem dicken Roman oder in Fachzeitschriften über die wirtschaftliche Lage des Landes.

Das kam Ronja gerade recht. Kaum, dass ihre Mutter sich ihren Roman geschnappt und sich dazu ein Glas Rotwein eingeschenkt hatte, rief Ronja ihr aus der Küche zu: »Ach, mein Buch liegt noch drüben im Gartenhaus. Ich hole es eben.«

Auch die Antwort kam wie erwartet: »Tu das. Aber dann Zähneputzen und ins Bett. Dort kannst du dann noch lesen. Du hast morgen Schule.«

»Wenn du das nicht erwähnt hättest, hätte ich es bestimmt glatt vergessen«, rief Ronja ihrer Mutter ironisch zu. Sie lugte noch einmal um die Ecke, ob ihre Mutter wirklich im Wohnzimmer im Lesesessel saß. Dann huschte sie in die Küche zurück, schnappte sich den Teller mit der halben Pizza und lief rüber zu Robin ins Gartenhaus.

Robin war überglücklich. Denn sein Magen knurrte mächtig vor Hunger.

»Salami! Super!«, bedankte er sich bei Ronja.

Ronja hatte ihm außerdem eine Flasche Sprudel mitgebracht, die sie ihm vors Bett stellte. »Ich muss wieder rüber. Ins Bett.«

Robin staunte. »Jetzt schon?«

Ronja erklärte ihm, dass sie noch ein ganzes Weilchen im Bett lesen würde, aber nicht bei ihm bleiben konnte. Zu riskant, dass ihre Mutter dann nach ihr sehen würde.

Robin verstand.

Ronja verabschiedete sich und wollte gerade gehen.

Doch Robin rief sie zurück und zeigte auf Little John, der...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-96129-415-1 / 3961294151
ISBN-13 978-3-96129-415-2 / 9783961294152
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