Hard, Heavy & Happy (eBook)

Spiegel-Bestseller
Heavy Metal und die Kunst des guten Lebens

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
368 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-29132-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hard, Heavy & Happy -  Nico Rose
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Ohne Metal wäre das Leben ein Irrtum!
Zur Einstimmung auf laute Tage und lange Nächte präsentiert Nico Rose vom »Ministerium für Schwermetall« erhellende Erkenntnisse rund um die Psychologie des Metalheads.

In Hard, Heavy & Happy gehen wir der Frage auf den Grund, wie Metal das Leben bereichert und einfach glücklich macht - oder manchmal: etwas weniger unglücklich. Wir werfen einen meist heiteren, bisweilen aber auch melancholischen Blick auf die besonderen Sitten und Gebräuche der Szene.

Als Psychologe beleuchtet Nico Rose insbesondere die seelisch-emotionale Seite dieser außergewöhnlichen Musik. So erfährst du unter anderem, wie dieser schaurig-schöne Lärm dabei hilft, mit Ängsten und Depressionen zu leben, warum Metal hören voll schlau macht - und wie viele Kalorien du beim Headbangen verbrennst.

»Unser Kumpel Nico arbeitet die Besonderheiten von Metal als Leidenschaft und Lifestyle so präzise und bisweilen mit überraschenden Erkenntnissen heraus, dass auch wir bei der Lektüre einiges lernen und manche Eigenart endlich einordnen konnten. Unterhaltsam ist das Ganze auch noch, da bleiben keine Wünsche offen.« Thomas Jensen und Holger Hübner, Gründer des Wacken Open Air

Zum Inhalt:

»Es gibt Bücher über Metal im Nahen Osten, über die Typografie von Bandlogos und über die Rolle von Gott und Teufel in den Lyrics. Was es noch nicht gibt, ist ein Buch über ... dich! Einen Schmöker, der nicht so sehr die Musik oder die Szene ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, sondern das krachverehrende Individuum an sich: den Metalhead (w/m/d) und seine/ihre seelisch-emotionale Verfassung. An diesem Punkt will ich eine kleine Delle ins Universum hauen. Ich möchte wissen:

• Was macht die Musik mit uns?

• Was machen wir mit unserer Musik?

• Wie hilft Metal uns dabei, ein gutes Leben zu führen?

Hard, Heavy & Happy will informieren, faszinieren und inspirieren. Das Buch darf zum Schmunzeln anregen, wird bisweilen aber auch todtraurig und existenziell. Ich kann ohne den geringsten Zweifel sagen, dass diese Musik mir mindestens einmal das Leben gerettet hat. Wie steht es mit dir?«

Nico Rose

Dr. Nico Rose ist der Sinnput-Geber. Im richtigen Leben ist er ein gefragter Management-Experte und arbeitet freiberuflich mit Organisationen an ihrer Führungskultur. Bis Anfang 2022 war er Professor für Wirtschaftspsychologie an einer renommierten Business School. Zuvor hat er 15 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, zuletzt als Vice President im HR-Bereich eines Medienkonzerns.

Im anderen richtigen Leben ist Rose leidenschaftlicher Headbanger und hat seit seinem 15. Lebensjahr hunderte Konzerte besucht. Auf Facebook kümmert er sich als Leiter des »Ministeriums für Schwermetall« um die Bedürfnisse der deutschen Metalheads. 2017 konnte er ein verwackeltes Selfie mit Bruce Dickinson von Iron Maiden machen, was selbstredend alle anderen Errungenschaften vollumfänglich in den Schatten stellt.

Libro Cornuto

I’d sign a contract with the devil

In the book of heavy metal

Dream Evil, »The Book of Heavy Metal«

Kennst du das Gefühl? Dieses Gefühl, wenn du noch ganz frisch verliebt bist? Wenn du dich so leidenschaftlich nach einem anderen Menschen verzehrst, dass es, abgesehen von den seelischen Qualen, geradezu körperlich wehtut, dieser Person nicht nah sein zu können? Diesen Schmerz spüre ich heute, obwohl ich kürzlich meinen zehnten Hochzeitstag feiern konnte und, inklusive zweier hinreißender Kinder, glücklich verheiratet bin. Die Ursache für diese Pein ist so simpel wie niederschmetternd: Ich schreibe diese Zeilen am 1. Juni 2021. Heute Mittag wurde das Wacken Open Air abgesagt, zum zweiten Mal nach 2020. Corona ist ein Arschloch!

Nun könnte jemand leichtfertig sagen: »Kopf hoch, ist doch nur ein Festival. Es gibt Schlimmeres.« Im großen Lauf der Dinge und der Welt als solcher ist das einerseits zutreffend. Andererseits – und ich sage das mit dem gebotenen Respekt – können mir solche Menschen gehörig den Schritt shampoonieren. Erklär mal einem fünfjährigen Kind, dass in diesem Jahr sein Geburtstag, Weihnachten und Ostern komplett ins Wasser fallen – und dass darüber hinaus alle Spielplätze dauerhaft geschlossen sind. So in etwa fühlt sich das für mich an.

Zudem bin ich beileibe nicht der einzige Mensch, dem Metal1 so richtig ans Herz geht. Da wäre die Mutter aus Neuseeland, die ihre drei Kinder Metallica, Slayer und Pantera genannt hat.2 Vielleicht ist das ein bisschen drüber, aber ich bin nicht hier, um den ersten Stein zu werfen. Schauen wir uns stattdessen den Schweden Roger Tullgren an: Er bezieht seit über einem Jahrzehnt eine Art Invalidenrente. Der schwedische Staat hat bestätigt, dass Tullgren unter Heavy-Metal-Sucht leidet, und diese Malaise als eine besondere Form der Behinderung anerkannt. Weil er sich zum Erhalt seiner seelischen Gesundheit zu viel auf Konzerten rumtreiben muss, gilt er als nicht voll erwerbsfähig und erhält fünfundzwanzig Prozent Lohnzuschuss vom Amt. Klingt komisch, ist aber so.3 Bei mir ist es noch nicht ganz so weit gediehen, aber ich fürchte, der deutsche Sozialstaat würde mir auf Nachfrage sowieso den amtlichen Stinkefinger zeigen.

Mittlerweile schreiben wir Silvester 2021. Die ersten Konzerte und auch kleinere Festivals konnten wieder stattfinden, ich selbst habe es im Spätsommer immerhin zu Blind Guardian nach Krefeld geschafft. Vor dieser Erquickung war mein letztes Live-Erlebnis ein Autokonzert mit einem scheintoten Interpreten von Kinderliedern im Sommer 2020. Und was soll ich sagen: Ich habe es genossen. Doch an meiner Pinnwand überlagern sich die Karten für verschobene Konzerte aus den Jahren 2020 und 2021. Ist okay, ich kann warten. Aber Wacken ist nur einmal im Jahr.

Für viele Menschen in der Metalszene ist das Wacken Open Air (W:O:A) so etwas wie das Hochamt, das absolute Highlight im Metalkalender.4 Das W:O:A ist überlebensgroß, ein Mythos, ein Sehnsuchtsort. Es findet in einem Paralleluniversum statt, das für Menschen wie mich ein besserer Ort ist, besser als die echte Welt. Das liegt natürlich an der wunderbaren Kraft der Musik – aber da ist noch so viel mehr. Das Wichtigste: Wacken ist ein Ort, an dem Menschen wie ich die Normalen sind, nicht die Verrückten. Im Grunde ist es dort egal, wer oder was du bist, und das kann man nicht von vielen Gestaden auf diesem Planeten sagen. Wacken ist ein heiliger Ort. Nicht umsonst wird die weite Fläche vor den Hauptbühnen als »Holy Ground« bezeichnet. In den meisten Wochen des Jahres ist es nur ein Acker. Doch für wenige Tage im Sommer verwandelt sich dieser Acker in einen Ort, in eine Gemeinschaft, in der Menschen wie ich heil sein dürfen.5

Der gemeine Headbanger von nebenan

Da stellt sich die Frage: Menschen wie ich – wer soll das bitte schön sein? Im richtigen Leben bin ich Mitte vierzig und – wie schon berichtet – verheiratet, habe zwei Kinder und zwei Katzen, lebe in einem gemütlichen, immer leicht unordentlichen Haus mit einem gemütlichen, immer leicht unordentlichen Garten.6 Ich war zuletzt eine Zeit lang Professor für Wirtschaftspsychologie, habe das aber im Lauf der Arbeit an diesem Buch an den Nagel gehängt. Davor war ich lange Jahre Manager in der Wirtschaft, gehobene Führungsposition. In vielerlei Hinsicht also ein ziemlich bürgerliches Leben, am Ende des Tages. Im anderen richtigen Leben bin ich seit drei Jahrzehnten eingefleischter Headbanger, Metalhead, ein langhaariger Bombenleger (wenn auch nur im Herzen), wie manche Menschen zu sagen pflegen. Seit einigen Jahren betreibe ich auf Facebook das Ministerium für Schwermetall, eine Seite zur amtlichen Verehrung schwermetallischer Musik. Und für Quatsch. Aber hauptsächlich: Metal.7 Diese Musik spielt eine außerordentlich große Rolle in meiner Existenz, neben meiner Familie und der Arbeit. Sie definiert einen wichtigen Teil meiner Persönlichkeit. Ich höre die Musik nicht einfach nur seit Jahrzehnten – dieser Krach macht enorm viel von dem aus, wer und was ich bin.

Nico Rose, mit Kater

Von Menschen wie mir, von Metalheads, handelt dieses Buch. Ich werde naturgemäß viel über die Musik sprechen, aber noch mehr geht es um die besondere Spezies Mensch, die sich zu dieser einzigartigen klanglichen Sphäre hingezogen fühlt, sie bisweilen so sehr braucht wie Luft zum Atmen. Es geht um das Lebensgefühl als Headbanger, um die positiven Seiten, die negativen – und die komischen, um Karl Valentin die Ehre zu geben.

Warum gibt es dieses Buch?

Eine einfache Antwort: Weil es keiner verhindert hat, doch ich schätze, das bringt uns nicht weiter. Also mit etwas mehr Anlauf: Die Band Dream Evil singt in ihrem eingangs zitierten Song über das »Buch des Heavy Metal«. In jenes Buch werde ich mich vermutlich nicht mehr eintragen können. Meine Fender Stratocaster steht seit rund fünfzehn Jahren unberührt im Keller. Ich werde also mit hoher Wahrscheinlichkeit in meinem Leben kein Metal God mehr. Doch möglicherweise reicht für den Seelenfrieden statt einer Erwähnung im Buch vom Heavy Metal auch ein Buch über Heavy Metal? Ich möchte es zumindest drauf ankommen lassen.

Dies ist das Buch eines Metalfans für Metalfans – und Menschen, die es vielleicht noch werden wollen.8 Ich werde beleuchten, wie Metal das Leben bereichert und einfach verdammt glücklich macht. Oder manchmal: ein bisschen weniger unglücklich. Dafür werfe ich immer wieder heitere, bisweilen aber auch melancholische Blicke auf die Kultur und die Gepflogenheiten der Szene. Im Kern interessiert mich als Psychologe vor allem der Metalhead (w/m/d) als solcher. Ich möchte wissen:

  • Was macht die Musik mit uns?
  • Was machen wir mit der Musik?
  • Wie hilft Metal uns dabei, ein gutes Leben zu führen?

Ich bin schwer davon überzeugt, dass im schwermetallischen Literaturkanon noch gut und gerne Platz ist für ein solches Buch. Metal ist nicht zwingend ein Allerweltsthema, trotzdem gibt es schon das eine oder andere Werk, vom kurzen Essay bis hin zum ausgewachsenen Türstopper. Die meisten dieser Texte widmen sich jedoch der Musik als solcher – oder auch der Metalszene als mehr oder weniger abgrenzbarer (Sub-)Kultur. So gibt es schon wunderbare Bücher über die:

  • Geschichte des Metal (Empfehlung: Höllen-Lärm von Ian Christe; wenn möglich, die englische Ausgabe lesen),
  • soziologisch-ethnografischen Besonderheiten der Szene (Empfehlung: Heavy Metal: The Music and its Culture von Deena Weinstein),
  • musiktheoretische Einordnung des Schwermetalls (Empfehlung: Schwermetallanalysen von Dietmar Elflein; wobei das für Leute ohne Kenntnisse in Musiktheorie durchaus ein hartes Brett ist),
  • Geschlechter- und Machtdynamiken in der Szene (Empfehlung: Running with the Devil von Robert Walser),
  • kunsthistorisch-ästhetische Dimension der Musik (Empfehlung: Metalmorphosen von Jörg Scheller).

Es gibt Essays über Metal in Afrika, im Nahen Osten oder in der DDR, über die Typografie von Bandlogos, über die Rolle von Gott und Teufel in den Lyrics,9 über spezifische Festivals und wie man sie durchsteht, ohne dass Leib und Seele Schaden nehmen. Und natürlich reichlich (Auto-) Biografien von Bands oder einzelnen Künstlern. Was es, wie schon erwähnt, meines Wissens noch nicht gibt, ist ein Buch, dass nicht so sehr die Musik oder die Szene ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, sondern das metalverehrende Individuum sui generis: den Fan und seine Psychologie. An diesem Punkt möchte ich eine kleine Delle ins Universum hauen.

Dazu sei gesagt: Ich will gar nicht erst den Eindruck erwecken, ich sei ein oberkrasser...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2022
Illustrationen Stephan Baumgarten
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Pop / Rock
Schlagworte 2022 • Alexander Prinz • Claudia Witte • debauchery • Der dunkle Parabelritter • eBooks • Emotionsregulation • Festivals • Florian Döring • Glück finden • Glücksforschung • Glück und Lebensfreude • Gruppendynamik • Gruppenpsychologie • Heaven Shall Burn • Heavy metal • Heilende Musik • Holy Moses • Jörg Scheller • Kerstin Dämon • Kunst • Marcus Bischoff • Metalfan • metalhead • Metality e. V. • Michael Bohmann • Ministerium für Schwermetall • Musik • Musik als Heilung • Musikfestival • Musiktherapie • Neuerscheinung • Psychische Gesundheit • psychische Widerstandsfähigkeit • Rainer Sontheimer • Sabina Classen • Thomas Gurrath • Wacken
ISBN-10 3-641-29132-1 / 3641291321
ISBN-13 978-3-641-29132-7 / 9783641291327
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