Eragon - Die Weisheit des Feuers
Christopher Paolini hat nie eine öffentliche Schule besucht, sondern wurde von seiner Mutter zu Hause unterrichtet. Als Jugendlicher entdeckt er die Welt der Bücher. Hingerissen verschlingt er J.-R.-R. Tolkien, Raymond Feist, die nordischen Heldensagen - und erschafft mit 15 Jahren eine ganz eigene, komplexe Fantasy-Welt, Alagaësia. »Eragon« erscheint zunächst im Selbstverlag der Eltern und avanciert durch Mundpropaganda zum heimlichen Bestseller. Durch den Schriftsteller Carl Hiaasen auf das Buch aufmerksam gemacht, veröffentlicht Random House USA im September 2003 die Buchhandelsausgabe, die seitdem alle Rekorde bricht. Heute wird Christopher Paolini weltweit als Autor gefeiert. Er lebt mit seiner Familie in Paradise Valley, Montana.
"Saphira scharrte ungeduldig mit den Krallen in der Erde. Kommt jetzt, wir fliegen los! Eragon und Roran ließen Taschen und Vorräte am Ast eines Wacholderbaumes hängen und kletterten auf ihren Rücken. Sie brauchten sie gar nicht erst zu satteln Saphira hatte das Gurtzeug die ganze Nacht über anbehalten. Das weiche Leder schmiegte sich warm, fast schon heiß an Eragons Schenkel. Er hielt sich an der Halszacke vor ihm fest, damit er bei plötzlichen Richtungsänderungen nicht zur Seite schleuderte, während Roran einen Arm um Eragons Taille schlang; in der anderen Hand hielt er seinen Hammer. Ein Schieferbrocken zerbrach unter Saphiras Gewicht, als sie tief in die Hocke ging und dann mit einem einzigen Schwindel erregenden Satz zum Rand der engen Schlucht hinaufsprang, wo sie einen Moment lang balancierte, bevor sie ihre riesigen Schwingen ausbreitete. Die zarten Flügelhäute flatterten im Wind, als Saphira sie zum Himmel emporstreckte. So aufgerichtet, sahen sie aus wie zwei durchscheinende blaue Segel. Nicht so fest , knurrte Eragon. Entschuldigung , sagte Roran und lockerte die Umklammerung ein wenig. Ein weiterer Wortwechsel wurde unmöglich, als Saphira sich erneut vom Boden abstieß. Am höchsten Punkt des Sprunges ließ sie kraftvoll die Schwingen herabschnellen und gewann weiter an Höhe. Mit jedem neuen Flügelschlag stiegen die drei näher zu der lang gezogenen Wolkendecke auf, die sich von Osten nach Westen erstreckte. Als Saphira zum Helgrind abdrehte, konnte Eragon links von ihnen in einigen Meilen Entfernung einen Teil des Leona-Sees erkennen. Eine graue, im trüben Morgenlicht gespenstisch schimmernde Dunstschicht wallte vom Wasser auf, als würde dort unten ein Hexenfeuer brennen. Trotz aller Anstrengung konnten selbst seine Adleraugen weder das ferne Ufer noch die südlichen Ausläufer des Buckels ausmachen, was er bedauerte. Er hatte die Berge seiner Kindheit nicht mehr gesehen, seit er das Palancar-Tal verlassen hatte. Im Norden lag Dras-Leona, ein weitläufiges, winkeliges Gebilde, das als klotziger Schattenriss vor der Nebelwand erschien, die im Westen an die Stadt stieß. Das einzige Gebäude, das Eragon ausmachen konnte, war die Kathedrale, in der die Ra zac ihn angegriffen hatten. Der umkränzte Kirchturm überragte die Stadt wie eine Speerspitze mit Widerhaken. Und Eragon wusste, irgendwo in dem Gebiet, das unter ihnen vorbeizog, waren auch die Überreste des Nachtlagers, wo die Ra zac Brom tödlich verletzt hatten. Er ließ alle Wut und Trauer über die Geschehnisse jenes Tages und über Garrows Ermordung und die Zerstörung ihres Hofes - in sich aufsteigen, um Mut zu schöpfen, nein, um seine Begierde auf den bevorstehenden Kampf gegen die Ra zac anzufachen. Eragon, sagte Saphira, heute müssen wir keinen Schutzwall um unseren Geist legen und unsere Gedanken nicht voreinander verbergen, oder? Nein, nur wenn ein anderer Magier auftaucht. Ein Fächer aus goldenem Licht erstrahlte, als die Sonne den Horizont durchbrach. Augenblicklich erweckte das volle Farbenspektrum die eben noch graue Welt zum Leben: Der Nebel schimmerte weiß, das Wasser tiefblau, der verputzte Erdwall, der das Zentrum von Dras-Leona umschloss, offenbarte seine ockerfarbene Oberfläche, die Bäume leuchteten in satten Grüntönen und die Erde selbst schimmerte orangerot. Der Helgrind aber blieb so, wie er immer war pechschwarz. Der kahle Felsberg wurde rasch größer, während sie auf ihn zuflogen. Selbst aus der Luft wirkte er noch Furcht erregend. Saphira stieß so steil zum Fuße des Helgrind hinab, dass Eragon und Roran heruntergefallen wären, wenn sie sich nicht die Beine am Sattel festgeschnallt hätten. Sie rauschten über das geröllübersäte Vorfeld und den Altar hinweg, wo die Priester des Helgrind ihre Zeremonien abhielten. ..."
Erscheint lt. Verlag | 19.9.2011 |
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Reihe/Serie | Eragon - Die Einzelbände ; 3 |
Übersetzer | Joannis Stefanidis |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Brisingr |
Maße | 125 x 183 mm |
Gewicht | 610 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | ab 12 • ab 14 • Abenteuer • Abenteuer; Kinder-/Jugendliteratur • Alagaësia • All Age • Bestseller • Bestsellerliste • Buch • Bücher • Drache • Drachen • Drachenabenteuer • Drachen (Fabelwesen); Kinder-/Jugendliteratur • Drachenfantasy • Drachen; Kinder-/Jugendliteratur • Drachenreiter • Elfen • Eragon • Fantasy • Fantasyepos • Fantasy; Kinder-/Jugendliteratur • Held • Highfantasy • High Fantasy • Jugendbuch • Kinderkrimi • Königreich • Krieg • Magie • murtagh • New York Times Bestseller • Rettung • Roman • Schlacht • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Taschenbuch • The Inheritance Cycle deutsch • Varden • Young Adult • Zwerge |
ISBN-10 | 3-570-40087-5 / 3570400875 |
ISBN-13 | 978-3-570-40087-6 / 9783570400876 |
Zustand | Neuware |
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von Florian Kaeder (winsen luhe), am 26.06.2013
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