Elbisches Wörterbuch

Quenya und Sindarin

(Autor)

Buch | Hardcover
320 Seiten
2012 | 12. Druckaufl., 2022
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-93919-4 (ISBN)
15,00 inkl. MwSt

Nicht erst seit den Herr-der-Ringe-Filmen, in denen die Elben im vertraulichen Gespräch das Eldarin verwenden, sind die Tolkien-Leser fasziniert von den Sprachen, die Tolkien für seine Welt Mittelerde entwickelt hat. Meist sind nur wenige Wörter oder Begriffe überliefert, doch für die beiden Elbensprachen Sindarin und Quenya hat Tolkien Wortlisten zusammengestellt, die die Rekonstruktion einer Grammatik möglich macht.


Ein unverzichtbares Hilfsmittel zum Verständnis von Tolkiens Fantasy-Welten

Nicht erst seit den Herr-der-Ringe-Filmen, in denen die Elben im vertraulichen Gespräch das Eldarin verwenden, sind die Tolkien-Leser fasziniert von den Sprachen, die Tolkien für seine Welt Mittelerde entwickelt hat. Meist sind nur wenige Wörter oder Begriffe überliefert, doch für die beiden Elbensprachen Sindarin und Quenya hat Tolkien Wortlisten zusammengestellt, die die Rekonstruktion einer Grammatik möglich macht.

»Pedo mellon a minno«
»Sprich 'Freund' und tritt ein«

Dieses elbische Wörterbuch mit einer Grammatik ist unentbehrlich für alle, die ganz in Tolkiens Universum eintauchen wollen.

Wolfgang Krege (1939-2005) wurde in Berlin geboren, wuchs dort auf und studierte später an der Freien Universität Philosophie. Er war Lexikonredakteur, Werbetexter und Verlagslektor. Ab 1970 war er auch als Übersetzer tätig (Anthony Burgess, Annie Proulx, Amélie Nothomb und viele andere). Große Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Übersetzungen der Texte von J.R.R. Tolkien (»Das Silmarillion «, »Der Hobbit«), besonders durch die Neuübersetzung des »Herrn der Ringe«.

»Sehr detailreich werden nicht nur einzelne Worte der beiden Elbensprachen genannt, sondern es gibt auch eine interessante Einführung in die Grammatik - es könnte ja sein, dass man mal einen Elben trifft.« Wochenblatt, 26.11.2003 Wochenblatt 20031126

Vorbemerkungen

Am Anfang war das Wort. Ein Schöpfungsvorgang wird nachvollzogen, und die Kraft, die die Welt ins Sein hebt, ist Sprache. Aber weder die eigene, das Englische, noch Finnisch, Walisisch, Latein oder Altisländisch, so sehr diese alle dem Schöpfer auch gefallen mögen. Die Welt, die erschaffen wird, braucht ihre eigene Sprache - oder richtiger, mehrere, denn einsprachig wäre sie zu eng. (Nicht alles muß breit ausgeführt sein; es genügt, wenn hier und da ein fremdes Wort aus dem Text hervorblinkt, von dem man weiß, daß es keine Attrappe ist.)

Wohlgemerkt, hier geht es nicht darum, beim Leser die geläufige Bereitschaft zum »literarischen Glauben« zu wecken. Was erzählt wird, ist durchaus unglaublich. Die Fiktion bleibt Fiktion. Aber sie wird vorangetrieben bis in einen Grenzbereich, wo sie die opake, widerständige Form einer Wirklichkeit annimmt.

Daher der nicht bloß literarische Reiz, der von Tolkiens Mittelerde ausgeht, der mächtige Sog, mit dem es viele Leser anzieht. Diese Welt, so fern sie uns ist, fordert zum Eintreten auf. Fremde Worte werden dem Leser zugerufen, und manche lernt er verstehen. Mae govannen! Schon die Kenntnis eines freundlichen Grußwortes ermächtigt zu den ersten Schritten.

Solche Kenntnisse soll dieses Buch vermehren.

Aber muß man davon soviel Aufhebens machen? Natürlich nicht. Als ich vor über dreißig Jahren zum ersten Mal den Herrn der Ringe las, interessierten mich die elbischen Wörter und Namen nur flüchtig; aber immerhin wurde schon beim Lesen - und nicht erst aus den Anhängen - klar, daß es sich um »echte« Wörter aus durchgebildeten Sprachen und nicht um ein phantastisch-beliebiges Silbengeläut handelte. Später, als ich Tolkiens Werke zu übersetzen anfing, mußte ich mich mit der Sache näher befassen. Der Übersetzer muß ziemlich genau wissen, was ein fremdes Wort, das er in seinen Text aufnimmt, bedeutet, schon damit er es nach Genus und Numerus richtig behandeln kann. Aber hier kam noch mehr hinzu. Im Silmarillion gewannen die vielen hundert elbischen Namen ein solches Eigengewicht, daß ein Spötter das Buch einmal ein »elbisches Telefonbuch« nennen konnte. War es vielleicht gar um die Erklärung dieser - zumeist schicksalsträchtigen - Namen herumgeschrieben? Auch war der englische Erzähltext in solchem Maße von seinen elbischen Hintergrundquellen bestimmt, daß manche auf moderne Erzählprosa eingeschworenen Kritiker ihn schlechterdings unlesbar fanden. Der Stil der deutschen Übersetzung mußte sich ebenfalls an dem der - mutmaßlichen - elbischen Originaltexte orientieren. Im Herrn der Ringe traten die Elben als handelnde Personen wenig hervor, aber ihre Sprachen, aus denen nun auch einige wenige zusammenhängende Sätze zum Vorschein kommen, bleiben gegenwärtig in den Namen der Berge und Flüsse, Länder und Völker, Helden und Ungeheuer. Das Elbische, so wurde bald klar, war also mehr als ein fiktionaler Schnörkel oder eine an unwahrscheinlicher Stelle vorteilhaft zur Geltung gebrachte Linguistenschrulle; es war der goldene Faden, der den abenteuerlichen Vordergrund der Erzählung als eine späte Episode in die lange Geschichte von Mittelerde einbindet.

In Tolkiens nachgelassenen Schriften, die in den zwölf Bänden der History of Middle-earth (1983-96) publiziert wurden, wird vollends deutlich, daß es keine Übertreibung war, wenn er gelegentlich versicherte, zunächst die Sprachen und dann erst die Völker, die sie gebrauchten, erfunden oder »entdeckt« zu haben. Hier sieht man, wie die philologische Phantasie der erzählerischen vorauseilt (und ihr manchmal davonläuft). Wörter werden durch die Historie bis zu den mythischen Wurzelgründen zurückverfolgt, aus denen die Wörter mit den Dingen zugleich hervorwachsen; und ein kleines etymologisches Glossar wird angelegt, in dem sich auch viele Wörter finden, die in den erzählenden Texten nie auftreten. Dabei bleibt

Erscheint lt. Verlag 11.4.2012
Sprache deutsch
Maße 95 x 135 mm
Gewicht 197 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte All-Age-Fantasy • Amazon Prime • Amazonserie • Auenland • Der Herr der Ringe • Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht • Der Herr der Ringe (Tolkien) • Der Herr der Ringe (Tolkien) • Der Hobbit • Elbensprache • Elben-Sprache • Elbisch (Tolkien) • Fantasy • Herr der Ringe • High-Fantasy • Mittelerde • Silmarillion • The Lord of the Rings: The Rings of Power • Tolkien, John R. R. • Tolkienserie • Wörterbuch
ISBN-10 3-608-93919-9 / 3608939199
ISBN-13 978-3-608-93919-4 / 9783608939194
Zustand Neuware
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