Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr

Spiegel-Bestseller

***** 14 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
512 Seiten
2013
Rowohlt Taschenbuch (Verlag)
978-3-499-26703-1 (ISBN)
14,99 inkl. MwSt
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Trailer

Lou & Will.

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.
Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.

Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.

Eine Frau und ein Mann.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex.

Lou und Will sind ein Paar, das Leser genauso in ihr Herz schließen werden wie Emma und Dex aus "Zwei an einem Tag".

Aus dem Englischen von Karolina Fell

Aus dem Englischen von Karolina Fell

Aus dem Englischen von Karolina Fell

Erscheint lt. Verlag 19.3.2013
Reihe/Serie Polaris Belletristik ; 26703
Übersetzer Karolina Fell
Verlagsort Reinbek
Original-Titel Me Before You
Maße 135 x 210 mm
Gewicht 617 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Behinderung • Behinderung; Romane/Erzählungen • Bestseller • Beziehung • Chancen • Emilia Clarke • Familie • Film • Filmausgabe • Hoffnung • Kino • Liebe • Liebesfilm • Pflegerin • Querschnittsgelähmt • Rollstuhl • Roman • Romantik • Sam Claflin • Sterbehilfe • Sterbehilfe; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-499-26703-9 / 3499267039
ISBN-13 978-3-499-26703-1 / 9783499267031
Zustand Neuware
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5 Eröffnet neue Sichtweisen

von (Bayreuth), am 29.04.2013

Der Roman „Ein ganzes halbes Jahr“ der britischen Autorin Jojo Moyes ist sicher schon jetzt einer der Bestseller des Jahres 2013 und nimmt auch aktuell den ersten Platz der Spiegel-Bestsellerliste im Bereich Belletristik ein. Das Buch ist damit auch Jojo Moyes bisher mit Abstand erfolgreichstes auf dem deutschen Markt. Die Covergestaltung orientiert sich an der englischsprachigen Originalausgabe „Me Before You“, es wurden allerdings andere Farben als dort gewählt und man entschied sich mit „Ein ganzes halbes Jahr“ auch für einen anderen Titel, den ich recht passend finde.

Ort der Handlung ist eine fiktive Kleinstadt in Großbritannien, wo die Protagonistin Louisa, genannt Lou, lebt. Sie ist schon Mitte 20, wohnt aber noch bei ihren Eltern und muss mit für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen, da sie neben ihrem Vater das einzige Familienmitglied ist, das arbeiten gehen kann. Als sie ihren Job in einem Café verliert, ist sie daher dringend auf eine neue Arbeit angewiesen. Es gibt für sie als ungelernte Kraft aber kaum Möglichkeiten und so landet sie schließlich als Pflegehelferin bei Will, der seit einem Unfall vor zwei Jahren querschnittsgelähmt ist. Zunächst sträubt sie sich dagegen, in diesem Bereich zu arbeiten, hat aber dann keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen. Anfangs können Will und Lou wenig miteinander anfangen, aber mit der Zeit kommen sie immer besser klar und Lou mit ihrem Einfühlungsvermögen, ihren ausgefallenen Ideen und ihrer Vorliebe für schrille Klamotten, gelingt es, zu Will vorzudringen. Dennoch schmiedet Will parallel dazu Pläne, seinem Leben mit Hilfe der schweizer Sterbehilfeorganisation Dignitas ein Ende zu setzen, da seine Situation für ihn als vor dem Unfall erfolgreichen Geschäftsmann, Frauenheld und Sportler absolut unbefriedigend ist.

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Es handelt sich hier um einen Roman, der mich sehr fesselte und mir neue Perspektiven zu einem zu Recht sehr umstrittenen Thema, der Sterbehilfe, eröffnete. Bisher hatte ich Diskussionen darüber eher als neutrale Beobachterin verfolgt, auch wenn ich einzelne Schicksale schon ergreifend fand. Durch den Charakter von Will und die Aussagen, die im Buch von anderen ihm nahestehenden Menschen getroffen werden, fühlte ich mich aber wesentlich betroffener und kann manche Entscheidungen so nun etwas besser nachvollziehen. Lou als Protagonistin ist sehr sympathisch und es hat mich beeindruckt, wie sie in die für sie ungewohnte Tätigkeit hineinfindet und meist intuitiv richtig handelt. Sie macht im Verlauf des Buches eine tolle Entwicklung durch. Aber auch die anderen Charaktere sind überzeugend und vielschichtig gezeichnet und das Buch enthält neben berührenden Stellen zugleich auch humorvolle Passagen. Der Schreibstil ist anschaulich und gut lesbar, gelegentlich auftretende Perspektivwechsel werden zuvor gekennzeichnet, sodass auch dies nicht für Verwirrung sorgt, aber auf jeden Fall zum besseren Verständnis für manche Handlung beiträgt. Es ist auf jeden Fall eine Geschichte, die den Leser auf keinen Fall kalt lässt, die Emotionen auslöst und zum Nachdenken über die eigene Position anregt. Daher eine klare Leseempfehlung von mir!

5 eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

von (Dormagen), am 29.04.2013

Ich habe selten zuvor ein Buch gelesen, das einen beim Lesen so oft schlucken lässt. Ich empfinde große Erleichterung, dass niemand in meinem Familien- und Freundeskreis bisher so Schweres durchmachen musste wie Will hier und ich habe großen Respekt vor allen die es geschafft haben, ihr Leben trotz aller Handicaps zu akzeptieren und zum Guten zu wenden. "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes ist ein Roman und doch zeigt es auch ein Stück Leben. Eigentlich müsste diesem Buch direkt eine Familienpackung Taschentücher beiliegen, denn die habe ich beim Lesen gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand dieses Buch liest ohne davon bewegt zu werden und mit jeder Seite die umgeblättert wird mit den Figuren zu hoffen.
Ich war mir zuerst überhaupt nicht sicher, ob ich denn dieses Buch lesen möchte. Zu sehr hatte mich die Inhaltsangabe an eine Mischung aus dem Film "Ziemlich beste Freunde" und einer Seifenoper erinnert. Aber ich habe dieses Buch nicht nur gelesen, sondern bin regelrecht darin untergegangen. Es hat mich gepackt und erst wieder losgelassen, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Ich habe überlegt, ob ich genauso wie Lou gehandelt hätte und wie es mir in einer Situation wie der von Will gehen würde und ich habe die Momente der Freude genossen, die ich mit den Figuren erleben durfte. Neben Will und Lou konnten mich jedoch auch die vielen kleinen Nebenhandlungen überzeugen, die mit realistischen Figuren die Haupthandlung säumen.
"Ein ganzes halbes Jahr" ist ein Buch für alle die auch ungewöhnliche Liebesgeschichten mögen und die sich mitreißen lassen wollen in dieses wirklich ganz besondere halbe Jahr, das sich anfühlt wie ein ganzes Jahr.

5 Wann ist ein Leben lebenswert?

von (Frankfurt), am 29.04.2013

Lou Clark lebt noch bei ihren Eltern, obwohl sie bereits 26 und seit sieben Jahren in einer Beziehung mit Patrick ist. Zwar würde sie gerne einfach in den Tag hineinleben, doch muss sie ihre am Rande des Existenzminimums lebende Familie unterstützen. Das Geld reicht hinten und vorne nicht: Der Vater bangt um seine Arbeit, die Mutter ist mit der Pflege des Großvaters ausgelastet und die jüngere Schwester studiert und lässt sich nur am Wochenende mit ihrem kleinen Sohn blicken. Als das Café schließt, in dem Lou arbeitete, muss schnellstmöglich ein neuer Job her. Nach einigen wenig ertragreichen Tätigkeiten bekommt Lou das Angebot, gegen eine attraktive Bezahlung den unter Tetraplegie leidenden Will Traynor zu betreuen. Beruhigt, dass sie nicht für die medizinische Pflege, sondern die allgemeine Aufheiterung von Will zuständig wäre, nimmt sie den Job an.

Lou nimmt ihre Aufgabe sehr ernst. Anfangs beißt sie sich fast die Zähne daran aus, Wills harten Panzer zu durchbrechen und würde am liebsten alles hinschmeißen. Doch dann passiert etwas, womit keiner ernsthaft gerechnet hatte: Will taut etwas auf und beginnt sogar, sich für Lous Leben zu interessieren und ihr Möglichkeiten aufzuzeigen, es zu verändern. Es könnte alles so schön sein, hätte Will nicht bereits längst eine bedeutsame Entscheidung für sein Leben getroffen, die Lou widerum mit aller Kraft zu revidieren versucht. Ein Wettlauf gegen die Zeit, und dann kommt die Liebe ins Spiel...

Ein wunderbares und sehr bewegendes Buch über das Leben, die Liebe und die Kunst des Loslassens, das lange nachhallt. Wann ist ein Leben lebenswert und unter welchen Bedingungen ist Sterbehilfe ein akteptabler Ausweg aus dem Leid eines Tetraplegikers? Das ist die Frage, die das Buch aufwirft und auf die die verschiedenen Protagonisten jeweils ihre Antwort geben. Die Charaktere sind sehr plastisch dargestellt. Ich konnte mich sehr gut mit Lou identifizieren und habe sehr gut nachempfinden können, was in ihr vorgeht. Mit ihr habe ich Schritt für Schritt auch Will besser kennengelernt und konnte seine Sicht der Dinge rational nachvollziehen. Das Ende empfinde ich persönlich als sehr stimmig, es ist gleichzeitig auch ein Neubeginn.

"Ein ganzes halbes Jahr" ist ein Buch, das man gelesen haben muss, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Es eignet sich aufgrund der sehr kontroversen Thematik bestens für Lesekreise bzw. allgemeiner Diskussionsrunden.

5 eine ergreifende und berührende Geschichte!

von (Bottrop), am 28.04.2013

Es gibt diese Bücher, die einen noch lange nach dem Lesen beschäftigen und zum Nachdenken anregen und „Ein ganzes halbes Jahr“ ist eines davon.
Auf eine sehr berührende Art und Weise erzählt die Autorin die Geschichte von Louisa und Will, die den Leser ab der ersten Seite fesselt und mitten in das Geschehen zieht.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, doch er beschreibt die Gefühle und Gedanken der Protagonistin sehr echt und ergreifend.
Ich habe vor allem zum Ende hin bitterlich geweint und das schaffen wirklich nicht viele Bücher. Hier wird ein Thema behandelt, an dem sich bestimmt viele Geister scheiden werden und zu vielen Diskussionen anregen wird. Meiner Meinung nach wurde eben dieses aber von der Autorin sehr gut behandelt und genau diese Art, wie mit diesem schwierigen Thema umgegangen wird, macht dieses Buch so besonders. Jetzt fragt man sich wahrscheinlich, warum ich so um den heißen Brei herum rede, aber ich möchte einfach nicht zu viel verraten. Denn genau das war ebenfalls ein großer Pluspunkt der Geschichte: ich wusste bis zum Schluss nicht, wie es wohl ausgehen würde. Konnte mich dann aber doch mit dem Ende arrangieren.

Louisa, kurz Lou ist einer dieser quirligen, besonderen Charaktere, die man sofort in sein Herz schließt und ich hätte mir keine bessere Protagonistin für diese Art von Geschichte vorstellen können. Denn sie bringt mir ihrer aufgeweckten Art genau die richtige Prise Humor in diese sonst sehr traurige Geschichte herein und hebt in der ein oder anderen Situation das Stimmungsbild.
Die Autorin schafft es, eine gewisse Dramatik zu erzeugen, die aber zu keiner Zeit überzogen oder aufgesetzt wirkt, sondern sehr echt und ergreifend.
Die Ganze Geschichte lebt im Endeffekt von den Gefühlen, die sie dem Leser vermittelt. Man lacht, weint und leidet mit den Charakteren mit, die allesamt sehr greifbar gestaltet sind.

Die Beziehung zwischen Will und Louisa wird sehr schön und glaubhaft beschrieben. Die Annäherung erfolgt nur sehr langsam und zaghaft, doch so ist der Leser jederzeit mit dabei und kann die Gefühle der Charaktere sehr genau nachvollziehen. Man erlebt die Entwicklung beider Charaktere, denn Louisa schafft es nicht nur Will zu verändern, sondern Will verändert auch sie.
Diese beiden haben die ganze Zeit eine so unglaubliche Nähe zum Leser. Man hat eigentlich keine andere Wahl, als sie sofort ins Herz zu schließen.


Hin und wieder wechselt die Perspektive auch zu anderen Nebencharakteren im Umfeld der beiden. Das war vor allem gut, um auch mal die Situationen aus anderen Blickwinkeln zu beobachten. Dies hat aber nie den Lesefluss gestört und bot eine nette Abwechslung von der Perspektive der Protagonistin Louisa.


Fazit:
„Ein ganzes halbes Jahr“ ist ein ganz besonderes Buch, das den Leser auf eine Art und Weise berührt, die noch lange nach dem Lesen nachhallt. Ich würde es sofort jedem empfehlen, nein, gar aufdrängen, der gerne romantische, berührende und lustige Dramen liest.
Eines der besten Bücher, die ich bisher gelesen habe.

5 Unbeschreibliche Gefühle

von (Hessen), am 27.04.2013

Will ist Mitte dreißig und seit einem Unfall vor drei Jahren querschnittsgelähmt. Er kann nur noch seinen Kopf bewegen und ist 24 Stunden am Tag auf fremde Hilfe angewiesen. Er hält dieses "Leben" nicht mehr aus und beschließt bei Dignitas in der Schweiz aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Doch seine Eltern können ein halbes Jahr Aufschub heraushandeln. Sie stellen Louisa als Pflegehelferin an. Und Louisa, genannt Lou, tritt diese Stelle eigentlich aus Verzweiflung an. Sie ist 26, hat ihren Job als Kellnerin verloren, hat keine Ausbildung absolviert, braucht aber das Geld um ihre Familie zu unterstützen.

Zwei unterschiedliche Welten treffen hier aufeinander, Will aus der priviligierten Uper-Class und Lou, aus ärmlichen Verhältnissen. Will, der vor seinem Unfall durch die Welt reiste, Extremsportarten liebte und ein angesehener Londoner Unternehmer war.
Lou, deren Leben sich bisher nur in der schottischen Kleinstadt abspielte.

JoJo Moyes ungewöhnliche Liebesgeschichte wird meist aus Sicht von Louisa erzählt, sie schafft es, dadurch den Leser sofort in den Bann zu ziehen. Ab und an wird auch ein Kapitel den anderen Beteiligten gewidmet. So kommen auch Will, seine Eltern und Nathan, sein Pfleger zu Wort.

Vor allem schafft JoJo Moyes es, den Leser zum Nachdenken zu bewegen, über Entscheidungen, über Gefühle und das Leben. Über das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen, den Umgang mit Behinderten und den Gefühlen der Angehörigen.
Nichts ist schwarz oder weiß. Keine Entscheidung kann pauschaliert werden. Der Einzelne steht im Vordergrund.

Dies ist eine Geschichte von zwei Menschen, die sich begegnen und sich verlieben, die kämpfen und Rückschläge hinnehmen müssen.
Eine Liebesgeschichte, die anders ist als alle anderen, weil Will und Lou anders sind als alle anderen.
Ein Buch so bittersüß wie das Leben, eine Geschichte, die einfach erzählt werden musste und die man lesen muß, um mitreden zu können.

Eines der besten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe

4 Ein ganzes halbes Jahr

von (Neustadt), am 27.04.2013

Die Art dieser Geschichte ist genau die, die ich selbst am seltensten lese, weil sie einfach eine der ist, die ich am wenigstens gern mag, von daher war ich ehrlich gespannt, wie dieses Buch wohl auf mich wirken würde und ich muss gestehen, dass ich ehrlich positiv beeindruckt bin.

Zunächst hatte ich beim Lesen ehrlich noch Bedenken, dass sich das Buch zu sehr in die Richtung von »Ziemlich beste Freunde« entwickelt, da mich der Anfang so extrem an den Film erinnert hat, ich verdammt viele Parallelen sehen konnte und ich einfach dadurch gehofft habe, dass es anders wäre, da es so schade ist, wenn sich zwei Geschichten zu sehr gleichen, mögen sie auch in vollkommen anderen Gegenden, ganz unabhängig entwickelt worden sein. Jedoch konnte man schon bald erkennen, dass sich das Buch gänzlich anders entwickeln würde, was schon der erste Punkt war, der es mir sympathisch gemacht hat.
Zudem lebt dieser Roman einfach so extrem von den Charakteren und ihren Emotionen, bei denen es der Autorin oft mit nur sehr wenigen Worten gelingt, dass sie so starke Gefühle in einem wach ruft und einen so mit den Personen mitfühlen lässt, dass ich das einfach nur bewundern kann, da ich das selten so erlebt habe. Außerdem hat sie mir Will und Lou sehr starke und sympathische Persönlichkeiten geschaffen, die man einfach gern haben muss und bei denen man in beiden Fällen ihre Meinungen auch so gut verstehen und nachvollziehen kann, was einen selbst als Leser in einen starken Zwiespalt bringt, was man für ein Ende erhoffen soll.

Interessant gemacht fand ich es, dass die Geschichte zwar vor allen Dingen aus der Perspektive von Lou erzählt wird, man aber auch ab und an diese mal wechselt und von anderen, eher Nebencharakteren, deren Emotionen und auch Meinungen, wie Gedankengänge nähergebracht bekommt, was einem der Geschichte nur noch näher bringt und einem auch teilweise diese zunächst unverständlich oder blass wirkenden Personen verständlich macht.

Ich war ehrlich enorm überrascht, wie sehr man jede Seite verstehen konnte und vor allen Dingen, wie sehr man sich selbst von seinen Gedanken beeinflussen lässt, sich eine Meinung zu jemandem bildet, wenn man ihn nicht richtig kennt und daher seine Handlungen nicht nachvollziehen kann und etwas falsches hinein interpretiert.

Gerade das hat mich an dem Buch sehr beeindruckt, auch wenn ich mir vielleicht noch ein bisschen mehr gewünscht hätte, dass die Nebencharaktere weniger passiv aufgetreten wären und nicht das Ganze einfach so hätten laufen lassen, denn leider wurden manche Aspekte des Plans des kontrollierten Selbstmords so für mich zu wenig beleuchtet, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass alle so ruhig die Zeit abgewertet hätten, wie es die Charaktere in diesem Roman machen.

Und trotzdem ist es einfach nur ein tolles Buch, das einem eine sehr emotionale, tragische und in vielen Punkten auch traurige Geschichte übermittelt, die aber durchgehend voller Hoffnung ist! Ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der auch mal etwas ernstes lesen möchte, das durch seine Leichtigkeit im Stil und seinen Inhalt, etwas Besonderes ist.

5 Ein ganzes halbes Jahr

von (Salzburg), am 26.04.2013

Louisa Clark lebt in einem kleinen englischen Touristenstädtchen und arbeitet in einem Cafe. Doch plötzlich verliert sie ihren Job, ihr Freund Patrick verfällt in den Trainingswahn und im Jobcenter bekommt sie einen Job angeboten, der ihr gar nicht entspricht. So steht sie vor Wills Haustür. Wills Mutter erklärt ihr was zu tun ist: lediglich Will nicht länger als 10 minuten alleine lassen und ein bisschen Haushaltskram. Das ist ja gar nicht schwer. Als sie Will kennen lernt, ändert sie ihre Mienung schnell. Er ist ein richtiges Ekelpaket. Will ist 30 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl und ist von Hals abwärts gelähmt. Das ändert nichts daran, dass er ihr leid täte, denn mit seiner stichelnden Art bringt er sie oft zur Weißglut. Lou würde am liebsten ihren Job hinschmeißen,aber ihre Familie braucht das Geld. Bald erfährt Lou den Grund ihrer Anstellung und das ändert alles. Mit der Zeit entwickeln die Beiden auch eine Freundschaft und wissen wie sie miteinander umgehen müssen. Lou gibt alles für ihren Job und kämpft um ihr eigenes und Wills Leben.
Ein unscheinbares Buch, das mich zu Tränen rührte. Diese Geschichte wird wohl zu meinem persönlichen Lesehighlight 2013. Ich bin tief ergriffen von der Beziehung dieser beiden Menschen. Will ist verbittert. Er ist reich, war aktiv und genoss das Leben in vollen Zügen. Nun ist er gelähmt und kann nichts alleine machen. Zudem hat er ständig Schmerzen oder Infektionen - keine Aussicht auf Besserung. Lou ist ene graue Maus, verliert ihren Job, kommt aus einer Sozialsiedlung und hat einen Freund, der sich nicht wirklich um sie kümmert und den Sport über alles stellt. Will und Lou wären sich unter anderen Umständen kaum begegnet und hätten sich auch nicht verstanden. Doch so blieb ihnen nichts anderes übrig und sie entwickeln eine Beziehung. Diese Geschichte ist eine großartige Liebesgeschichte zweier völlig unterschiedlicher Menschen und zeigt, wie stark jemand en anderes Leben beeinflussen und jemanden zu einem anderen Menschen machen kann.
Lou und Will reißen den Leser in einen Bann und man fühlt richtig mit - zum Himmel hochjauzend und zu Tode betrübt. Die Autorin schafft es, die Gefühle so zu vermitteln, als wäre man mitten drin. Die Tränen kullerten zahlreich, einfach weil diese Geschichte das Herz berührt.
Ein absolut empfehlenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt und einiges über das Leben und die Liebe lehrt.

5 Lesehighlight

von (GE), am 26.04.2013

Dies ist die Geschichte von Will und Lou.
Anders als im Klappentext beschrieben, würde ich nicht unbedingt von einer Liebesgeschichte sprechen, auch wenn dies einen Teil des Kerns ausmacht. Für mich ist es in der Hauptsache eher eine Schicksalsbegegnung.

Will ist erfolgreich, vermögend, sportlich und hat eine attraktive Partnerin. Doch plötzlich verändert ein Unfall sein ganzes Leben. Die Diagnose Tetraplegie wirft all seine Pläne und Wünsche über den Haufen und raubt ihm den Lebenswillen.
Tetraplegie war mir zwar ein Begriff, aber die Darstellung der Erkrankung in all ihren Facetten schockierte mich hin und wieder doch. Dass Will, der eine recht bewegte Vergangenheit hatte, damit nicht umgehen kann, schien mir irgendwann nur allzu verständlich.
Ihm gegenüber steht Lou. Sie kommt aus der Arbeiterschicht, wirkt auf den ersten Blick etwas exzentrisch, ist aber sehr liebenswert und denkt immer mehr an Andere als an sich selbst. Für meinen Geschmack war sie manchmal etwas zu devot, so dass ich sie gerne geschüttelt hätte, damit sie endlich aufwacht. Auf der Suche nach einer neuen Arbeit landet sie in einer befristeten Anstellung bei den Traynors, und somit nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Will und Lou könnten unterschiedlicher nicht sein und haben anfangs daher auch einige Probleme persönlicher Art zu bewältigen.
Lou möchte Will gerne den Lebensmut zurück geben, er begegnet ihr abweisend und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. Doch Lous stets positive Art veranlasst Will dazu, dass er seine emotionale Mauer einreist. In kleinen Schritten kommen sie sich immer näher. Beide versuchen das Leben des Anderen nach eigenen Maßstäben positiv zu beeinflussen. Ob das gelingen kann ?

Ich fand die Geschichte wundervoll und traurig zugleich und kann mir gut vorstellen, dass es solche Schicksale und schicksalhafte Entscheidungen nicht nur in Romanen gibt.
Die Gegensätzlichkeit der Charaktere war sehr gut gewählt. Lou war mir von Anfang an sympathisch, bei Will dauerte es etwas länger. Über den gesamten Roman hinweg lernten sie voneinander, entwickelten sich und wuchsen zu einer festen Einheit zusammen. Es war Phasenweise kaum vorstellbar, dass es das Schicksal nicht gut mit ihnen meinen könnte. Aber so sehr ich mich für die Beiden freute, schwang trotzdem immer ein etwas flaues Gefühl mit, wenn wieder ein Rückschlag daher kam.
Auch wenn das Buch von dem Zusammenspiel zwischen Lou und Will lebt, sticht Lou als Charakter eindeutig hervor. Sie macht mit Abstand die größte Entwicklung durch. Alles ist sehr nachvollziehbar, bemerkenswert und ich konnte es ihr von Herzen gönnen.

Doch auch die Nebenfiguren, obwohl sie seltener in Erscheinung traten, hatten eine sehr gute Präsenz. Wills Eltern erschienen mir zwar recht kalt, doch dieser Eindruck wurde spätestens dann revidiert, als Jeder in einem Kapitel selber zu Wort kam. So erlangte man auch einen sehr guten und aufschlussreichen Einblick in ihre Gefühlswelt, der einiges verständlicher erscheinen lies. Hier wurde unter anderem deutlich, dass die Erkrankung eines Angehörigen, in diesem Fall die eines (erwachsenen) Kindes, weitreichende Folgen für alle Beteiligten haben kann. Ein Umstand, den man ja doch mal gerne vergisst....

Ein hochemotionaler Roman, der mich tief bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Zurück bleibt die Frage, wie viel die Liebe im Leben eines Menschen bewirken kann. Vermutlich viel, aber manchmal einfach nicht genug...

5 Emotionen Pur

von , am 25.04.2013

Ein Unfall, ein Mann der deswegen im Rollstuhl sitzt, eine Frau die ihm vor einem Entschluss umstimmen soll...

Lou die zusammen mit ihrer Schwester und dessen Sohn bei ihren Eltern lebt, diese auch noch Opa pflegen, arbeitet in einem kleinen Cafe und ist zufrieden mit ihrem Job. Doch dann schließt das Cafe und Lou die auch ihre Eltern Finanziell unterstützt muss nun einen neuen Job finden.

So kommt es dazu das ihr eine Pfegestelle für einen Mann angeboten wird die sie lieber annehmen sollte, wenn nicht bekommt sie kein Geld. Obwohl wiederwillen da ist nimmt sie den Job an. Schließlich muss sie ihre Familie irgendwie unterstützen...

Und so kommt sie ohne ahnung wie man jemanden Betreut der im Rollstuhl sitzt zu Familie Traynor.

Sie lernt Will den sie betreuen soll mit der Zeit besser kennen, sie wächst über sich hinaus und die Geschichte nimmt ihren lauf...


EIn Emotionales auf und ab. Jojo Moyes schafft es in "Ein ganzes halbes Jahr" mit ihren geschriebenen worten den Leser in eine andere Welt zu entführen...eine Welt voll hochs und tiefs. Eine Welt die nicht immer schön ist...allerdings kommt auch das schöne nicht zu kurz. Es ist aber auch nicht zuviel "Geschmuse" drin. Es ist einfach von allem etwas drin und das perfekt Portioniert.

Ein Buch was mich sehr bewegt hat und mir noch lange Zeit im Kopf und im Herz bleiben wird. Die Geschichte wirkt nicht künstlich oder Gestellt sondern könnte immer irgendwo, irgend jemandem genauso passieren.

Ein Buch welches mich zum Lachen aber auch zum nachdenken und auch zur ein oder anderen Träne gebracht hat.

Das Cover passt meiner meinung nach hervorragend. Der schreibstil ist wunderbar flüssig und schon ab der ersten Seite ist man gefangen.

Mein unerwartetes Lesehighlight 2013 bisher. Und ich kann es absolut weiterempfehlen.

5 Herzschmerz und gefühlvoll ohne Ende!

von (Salzburg), am 25.04.2013

Wer hat dieses Buch noch nicht gelesen? In der Bloggerwelt ist "Ein ganzes halbes Jahr" in aller Munde.. Auch ich konnte mich nicht von diesem Buch entziehen, und als mir der liebe Osterhase dieses Buch auch noch ins Nesterl gelegt hatte, wusste ich, dass diese Geschichte, mit einem unglaublich tollen Cover, ganz bestimmt nicht lange ungelesen im Regal stehen bleiben würde..

Schon auf den ersten Seiten merkt man, dass man eine unglaublich schöne, herzerwärmende aber auch schmerzende Geschichte zu lesen bekommt..

Wir lernen Lou kennen.. Eine sympathische junge Frau, die sozusagen noch das ganze Leben vor sich hat.. Sie ist mit Patrick zusammen, und weiß, dass sie ihn eigentlich nicht liebt.. Mit seinem Hobby kann sie überhaupt nichts anfangen.. Ihre Beziehung wurde zur Gewohnheit.. Lou verliert ihren Job und ist auf der Suche nach einer neuen Arbeit, die ihr Spaß macht.. Sie bekommt das Angebot als Pflegerin in einem Haushalt mitzuhelfen.. Besser als gar nichts und sie sieht sich diesen Job vorerst einmal an.. Schon nach dem ersten Arbeitstag weiß sie, dass sie diesen Job nicht weiter ausführen will.. Mit dem Tetraplegiker Will kommt sie alles andere als gut klar.. Er lässt sie vom ersten Moment an spüren, dass er sie eigentlich nicht hier haben möchte.. Lou ist eine Frau, die sich alles sehr zu Herzen nimmt.. Sie kann mit dieser Situation absolut nicht umgehen, aber so schnell will sie nicht aufgeben..

Will erlitt einen Unfall und ist seitdem an Tetraplegiker.. Er sitzt im Rollstuhl, ist vom Oberkörper an gelähmt und ist auf jede Hilfe angewiesen.. Er weiß, dass er so nicht weiterleben möchte.. Er besitzt keine Lebensfreude mehr und lässt die Tage nur so davonstreichen.. Bis er Lou kennenlernt.. Will ist ein sehr sarkastischer Mann, der sofort alles sagt, was er sich denkt.. Vor einer ehrlichen Meinung scheut er sich nicht.. Mit seinen ausgesprochenen Worten verletzt er desöfteren Menschen in seinem Umfeld, stören tut es ihm jedoch nicht.. Er wirkt hart, verbittert und ausgesprochen kühl.. Doch auch ein Will besitzt einen weichen Kern..

Als sich Lou und Will kennenlernen verändern sich beider Leben.. Zum positiven aber auch zum Negativen.. Wir erleben eine mitreissende und mitfühlende Liebesgeschichte, die kein Leserherz kaltlässt.. Absoluter Taschentuchalarm! Mit beiden Protagonisten fiebert man von Anfang an mit.. Sie wachsen einem so sehr ans Herz, dass man richtig traurig wird, dem Ende immer näher zu kommen, und somit Will und Lou wieder gehen lassen zu müssen..

Eine bittersüße Geschichte über Liebe, Lernen und Loslassen! Eine unwahrscheinliche Liebe, die einem mitten ins Herz trifft.. Wundervoll und zu Tränen rührend..

Will und Lou hinterlassen bei dem Leser Gefühle, die man eigentlich nur kaum beschreiben kann.. Die Geschichte schwirrt einem nach Tagen noch immer im Kopf herum.. Eine Story, die man wohl nie vergessen wird.. Sie lädt zum Nachdenken ein, zum Überdenken, was einem im Leben wirklich wichtig ist, und dass man jeden Tag genießen soll, als wär es dein letzter..

5 Lesehighlight 2013

von (NRW), am 22.04.2013

Meine Meinung:
Als Kurzmeinung zu diesem Buch schrieb ich nur:"So schön. So traurig. So unvorstellbar und unbeschreiblich."
Ich habe den Eindruck, dass egal was ich sage, ich meine Gefühle niemals so ausdrücken kann, wie ich es gerne möchte.
Obwohl Will später einmal sagt, dass er unausstehlich war, wirkte er auf mich ganz normal. Ein Mann gehobener Klasse, der auf dem Teppich geblieben ist. Lou dagegen stammt aus der Arbeiterklasse. Sie wirkte auf mich nicht wie fast 30, sondern eher wie höchstens zwanzig Jahre. Jung, wild, flippig, aber auf sehr angenehme Art und Weise. Lou´s Familie kam mir am Anfang total unmöglich rüber, genau wie ihr Freund Patrick. Beleidigungen, dumme Sprüche etc. gehörten da zur Tagesordnung. Doch Lou blieb immer ruhig und half der Familie wo sie nur konnte. Nie hat sie an sich gedacht. Ihre Art hat mir immer wieder gezeigt, dass es nicht wichtig ist wer wir sind, sondern was wir machen.

Die Charaktere, die am Anfang des Buches unausstehlich waren, wurden im Laufe der Kapitel immer sympathischer, denn die Kapitel wurden aus den unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Fast jeder kam einmal zu Wort.
Jojo Moyes hat es geschafft, dass ich mir ganz oft nicht sicher war, ob ich vor Rührung, Traurigkeit, oder Freude weinen soll. Mit ihren Worten hat sie es geschafft meine Gefühle zu einem Orkan wild herumschwirrender Eindrücke zu verwandeln - im positiven Sinne! Sie hat mir immer wieder gezeigt, dass es Dinge im Leben gibt, die wir nicht verändern, die aber uns verändern können.
Ich möchte gerne noch mehr sagen, doch habe ich Angst zuviel zu verraten. Nur eins noch: Ich liebe die Hauptprotagonisten Lou & Will.

Fazit:
Dieses Buch hatte alles, was ich brauchte: Herz, Schmerz, Leid und Liebe die keine Grenzen kennt. Absolut empfehlenswert!

5 Eine ganz besondere L(i)ebe(n)sgeschichte!

von (Cottbus), am 17.04.2013

Was schreibe ich über ein Buch, das mich emotional so beeindruckt hat? Seite um Seite flog nur so dahin, ich vergaß die Zeit um mich herum - irgendwann dämmerte es, die Sonne ging unter und die letzten Seiten las ich unter meiner Leselampe. Einzig die Vernunft, den morgigen Tag nur mit sofortigem Zu-Bett-Gehen überstehen zu können, ließen mich diesen Roman auf den Nachttisch legen und die Augen schließen. Am Tag darauf las ich am späten Nachmittag sofort weiter und legte »Ein ganzes halbes Jahr« nach 1,5 Lesetagen schließlich zur Seite, mit Tränen in den Augen. Jojo Moyes hat es geschafft, mich nach längerer Zeit aus einer Phase des absoluten Leseblues herauszuholen. Das kommt manchmal auch bei der eifrigsten Büchereule vor, das hat noch nicht einmal mit einem bestimmten Buch zu tun. Als die Lesechallenge Anfang April mit diesen gefühlvollen Roman startete, erhoffte ich mir das Ende dieser Phase und wurde geradezu herauskatapultiert!

Die Autorin schaffte es mit einer Mischung aus leichtem Erzählstil, intensiven Dialogen und einer unglaublich dichten Story zu fesseln, zu Tränen zu rühren, zum Lachen zu bringen - ein Rundum-Care-Paket für jeden Liebhaber von emotionaler Literatur. Doch dieses Buch ist keineswegs kitschig, oh nein. Jojo Moyes hat sich ein sehr ernstes, schwieriges und kontrovers diskutiertes Thema als Grundlage für ihr Buch ausgesucht, denn die Geschichte wird rund um das Thema Sterbehilfe aufgebaut. Allein schon dieses Wort wird bei vielen Stirnrunzeln hervorrufen, doch für Menschen, die tagtäglich an unerträglichen Schmerzen leiden und deren Lebensqualität gegen den Nullpunkt sinkt, bedeutet dieses Wort Erleichterung, Befreiung und selbst bestimmen zu können, diese Qualen, gegen die sie sich nicht wehren können, zu beenden. Jojo Moyes war sich der Brisanz dieses Themas bewusst und hat dies so bewegend, einfühlsam und unglaublich intensiv in ihrer Geschichte verwoben, dass man gar nicht anders kann, als am Ende sich die Tränen aus den Augenwinkeln zu tupfen. »Ein ganzes halbes Jahr« rüttelt auf und hallt auch nach Tagen gleich einer sanften Melodie im Kopf nach.

Dieses Buch mit Worten zu beschreiben, ist nicht einfach. Es klingt in mir wie ein einprägsamer Ohrwurm, der sich im Herzen verankert hat. Ich zehre gerade noch von diesem Gefühl, welches sich in mir ausbreitete, nachdem ich die Buchdeckel geschlossen habe - von der Intensität und von diesem Wissen im Inneren, ein wirklich gutes, sehr berührendes Buch gelesen zu haben.

5 Traurig, witzig, emotional - bittersüß wie das wirkliche Leben

von (Baden), am 15.04.2013

Inhalt:
Will führt ein tolles Leben auf der Sonnenseite. Er ist Teilhaber einer erfolgreichen Firma, hat eine hübsche Freundin, Urlaube verbringt er in den exotischsten Ländern mit allerlei Abenteuern. Bis zu diesem einen Tag, der sein Leben vernichtet. Übrig bleibt ein querschnittsgelähmter Mann, ein Tetraplegiker, der in allem auf fremde Hilfe angewiesen ist. Mit diesem Dahinvegetieren, als das er es empfindet, kann er sich nicht abfinden. Da will er lieber sterben.

Louisa stammt aus bescheidenen Verhältnissen, gibt sich mit wenig zufrieden. Mit 26 Jahren lebt sie noch bei den Eltern und jobbt in einem Café. Die Beziehung zu ihrem langjährigen Freund ist alles andere als aufregend oder romantisch. Doch Lou wäre nie auf die Idee gekommen, etwas an ihrem Leben zu ändern, wenn das Café nicht geschlossen worden wäre. Die von der Arbeitsagentur vermittelten Jobs sind alle nicht besonders toll. Da ist der Job als Pflegehilfe noch das geringste Übel, zumal er auf sechs Monate befristet ist.

Wird es Lou mit ihrer frischen, ehrlichen Art gelingen, Will aus seiner Lethargie zu holen und wieder für das Leben zu begeistern?

Meine Meinung:
Jojo Moyes‘ Roman enthält so viel mehr als eine Liebesgeschichte. Hier treffen zwei Menschen aufeinander, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Frau und Mann, Unterschicht und Oberschicht, lebensfroh und lebensmüde. Nach anfänglicher Abneigung sehen die beiden in ihrem Gegenüber allmählich auch das Positive, sie lernen sich schätzen und respektieren. Und obwohl Lou eingestellt wurde, um Will aufzumuntern, ist am Ende sie diejenige, die am meisten profitiert. Denn Will bringt sie dazu, endlich etwas aus ihren Fähigkeiten zu machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Moyes thematisiert zum einen die alltäglichen Probleme von Behinderten, die man sich als Nichtbehinderter gar nicht bewusst macht, die man als Außenstehender vielleicht auch gar nicht erkennen kann. Zum anderen geht es um Sterbehilfe. Äußerst geschickt gelingt es der Autorin, diese sensiblen Themen in einen unterhaltsamen Roman einzubauen, ohne dass sie irgendwie aufgesetzt oder fehl am Platz wirken. Und ja, der Roman ist unterhaltsam. Es gibt witzige Dialoge und Szenen, wo man einfach grinsen muss. Und der Roman ist traurig. Ich glaube, ich habe noch kein Buch gelesen, bei dem ich mehr geweint habe. Er ist emotional, und die Emotionen stehen nicht nur auf dem Papier, sie führen direkt in das Herz des Lesers, einfach wunderbar!

Die Charaktere sind tiefgründig beschrieben, vor allem natürlich Lou und Will, wobei der Hauptteil des Buches mit Lou als Ich-Erzählerin angelegt ist. Doch auch einige der Nebenfiguren kommen in jeweils einem Kapitel zu Wort, sodass man sich auch in sie gut hineinversetzen kann.

Sprachlich ist das Buch nichts wirklich Großartiges, aber es ist gut und einfach zu lesen. Die Handlung schreitet flott voran, es gibt keine Längen. Von Zeit zu Zeit ist eine kleine Überraschung eingebaut, so dass es immer spannend bleibt. Gefühle kommen nach und nach immer heftiger zum Ausdruck, und zwar Gefühle jeder Art, Verzweiflung, Hoffnung, Trauer, Liebe usw. Besonders das letzte Drittel ist so emotional geladen, dass man es fast nicht mehr aushält.

Fazit:
Ein ganz wundervolles, emotionales Buch, das noch lange nachhallt und zum Nachdenken anregt. Ich möchte es wärmstens empfehlen, nicht nur für Leser von Liebesromanen.

5 Ein Buch zum Lachen, Weinen und Nachdenken

von , am 14.04.2013

„Ein ganzes halbes Jahr“ ist ein außergewöhnliches Buch. Außergewöhnlich witzig, berührend und auch traurig.

Die Geschichte erzählt uns Lou, eine junge Frau, die in ihrem Leben so einige Probleme hat. Sie wohnt in einer englischen Kleinstadt, hat ihren Job verloren und keine wirkliche Perspektive. Ihr Freund entfernt sich immer weiter von ihr, seitdem er dem Fitnesswahn verfallen ist. Ihre Familie ist anstrengend, und verlässt sich auf ihre Unterstützung.
Unverhofft erhält sie ein Jobangebot als Pflegekraft für Will. Will ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt, reich, zynisch, und kann sich mit seiner neuen Situation nicht abfinden.
Langsam gelingt es Lou durch ihre witzige und einfühlsame Art, Wills Panzer zu knacken. Und auch Will schafft es, ihr klar zu machen, dass die Welt nicht an den Grenzen der Kleinstadt aufhört…

Durch Lou´s witzige, originelle Kommentare ist dieses Buch ein Lesespaß von der ersten Seite an. Gleichzeitig ist das Thema sehr ernst und auch bedrückend und bringt uns zum Nachdenken. Wie fühlt man sich, wenn man sich fast gar nicht mehr bewegen kann? Wie findet man dann wieder einen Sinn im Leben? Ab wann ist ein Leben nicht mehr lebenswert?

Für dieses Buch hätte ich gerne einen sechsten Stern zur Verfügung. Ich habe noch nie etwas gelesen, was mich so mitgerissen, unterhalten und getroffen hat.
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