Essen erlaubt! (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
224 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-17674-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Essen erlaubt! -  Patric Heizmann
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Dein Körper isst schlauer als du denkst!
Richtige Ernährung wäre eigentlich ganz einfach: Mund auf, Essen rein, kauen, schlucken, den Rest erledigt der Körper vollautomatisch. Das können alle Lebewesen schon seit Ewigkeiten, ohne darüber nachzudenken - der Mensch aber nicht. Dabei bräuchten wir nur auf die Signale des Körpers zu achten, denn der Körper weiß, wie gesundes Essen geht. Leider sagt er das nicht so genau, deshalb muss man verstehen lernen, was er will und was er nicht will. Entscheidend ist dabei ein ewiges Duell: Kopf gegen Bauch. Und wer von beiden hat recht? Das erzählt Patric Heizmann - unterhaltsam, einleuchtend, mit viel Witz.

Patric Heizmann, Jahrgang 1974, weiß aus jahrelanger Erfahrung als Fitness- und Ernährungsexperte, was Menschen brauchen, die ihr Gewicht im Griff behalten möchten. Mit seinem ersten Programm 'Ich bin dann mal schlank' hat er sich bereits 2010 als 'Reiseleiter durch den Ernährungsdschungel' einen Namen gemacht. Millionen Leser und Zuschauer begeistern sich für seine Bücher und die aktuelle Bühnenshow 'Essen erlaubt!'. Mit 'Schlank an einem Tag' setzt er neue Akzente und bringt seine Ernährungsformel gekonnt auf den Punkt. Patric Heizmann ist Diplom-Sportmanager und lebt in Freiburg.

»Hast du was im Kühlschrank,

was nicht dick macht?«

»Ich könnte ein paar Eiswürfel auftauen.«

Essen muss schmecken!

Was sich einfach anhört, wird dann eine Herausforderung, wenn wir abnehmen wollen. Einige Diäten können das schlicht nicht leisten. Kohlsuppendiät? Die mag mal ein paar Tage ganz nett sein. Aber irgendwann schmeckt die eher wie ein Laternenpfahl an der Hundewiese. Noch ein Tag später, duften wir auch so! Der Kopf kann mit noch so viel Disziplin das Durchhalten einfordern. Auf lange Sicht wird uns der Bauch wieder ins Schlaraffenland zurückholen. Und dann umso mehr den vorherigen Verlust kompensieren.

Der Trick, das Essen so richtig schmackhaft zu machen und dabei noch abzunehmen, ist einer, der das Weltbild von einigen durchaus auf den Kopf stellen wird: Iss mehr Fett!

Die Angst vor Fett hat uns fett gemacht

Für viele mag die Vorstellung zunächst sehr gewagt klingen. Liefern doch Fette viel mehr Kalorien als Kohlenhydrate und Eiweiß. Jahrzehnte wurde uns immer wieder eingetrichtert, dass wir Fett einsparen müssen. Das haben wir ja auch fleißig gemacht. Insbesondere die Amerikaner, die das ja beinahe 30 Jahre lang bis zum Exzess umgesetzt haben: Dort gibt es fettfreien Käse, fettfreie Chips und sogar fettfreie Butter! Also fettfreies Fett. Das ist wie die unbefleckte Empfängnis. Die klappt auch nur bestenfalls alle 2000 Jahre. Aber die Amis, die haben es wieder hinbekommen. Diätwahnsinnige benutzen wahrscheinlich sogar fettarme Sonnenmilch. Und es ist einfach nur lächerlich, wenn auf einer Packung Weingummi »ohne Fett« steht und zum figurbewussten Einkauf animieren soll. Das ist dann wohl genau so sinnfrei, als würde auf einer Gurke ein Sticker kleben »Garantiert alkoholfrei«. Laufen nach diesem entfetteten Langzeitexperiment drüben überm Teich nur noch Gazellen herum? Quatsch. Die Amis sind in dieser Zeit nachweislich im gleichen Zuge immer flauschiger geworden, wie die Fette aus dem Essen geschnitzt wurden. Der Grund: Zum einen muss der Geschmack ja irgendwo herkommen! Wenn der Geschmacksträger Fett minimiert wird, muss er eben durch Zucker ausgeglichen werden. Zum anderen fallen durch den Fettwahn auch viele hochwertige Eiweißprodukte mit durch das Raster: zum Beispiel fettreiche Milchprodukte wie Feta, Mozzarella, 20 Prozent oder 40 Prozent-Fett-Quark, fettreicher Käse, Eier wegen des Eigelbs, fettreicher Fisch und Nüsse. Wer nun davon aufgrund der Fettphobie weniger isst, nimmt ja nicht generell weniger zu sich, sondern haut dann bei den eher von Natur aus fettarmen Produkten mehr rein. Gut, dass Getreideprodukte wie Cornflakes und Weißbrot, natürlich auch Gummibärchen wenig Fett liefern. Blöd aber, dass genau diese Mais-, Weißmehl- und Zuckerlieferanten uns zum Nimmersatt machen.

Blutzuckerachterbahn

Mais-, Weißmehl- und Zuckerprodukte landen aufgrund ihres Aufbaus sehr schnell als Glukose, also Zucker, im Darm. Der Blutzuckerspiegel steigt rapide schnell an und klettert hoch ins Gehirn. Unser Gehirn liebt Zucker, weil er als schnelle Energiequelle genutzt werden kann. Deshalb belohnt es uns bei Ankunft der Zuckerflut mit Synapsenfasching – wir fühlen uns gut! Die Glückshormone tanzen Lambada im grauen Matsch. Genau das ist natürlich auch der Grund, warum alle Menschen auf diese schnelle Energie abfahren. Ich natürlich auch!

Nur haben wir die Gegenreaktion nicht wirklich auf dem Schirm. Die findet ein Stockwerk tiefer statt: Im restlichen Organismus ist der viele Blutzucker gar nicht willkommen. Denn ein dauererhöhter Zucker knabbert an unserer Gesundheit: Er macht zum Beispiel die Gefäße entzündlich, greift Nerven an. Das weiß unser Körper und schmeißt deshalb bei einem hohen Zuckerspiegel massiv Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Das Insulin fegt den Zucker ratzfatz in die Zucker-Parkplätze: zunächst wird der Leberspeicher vollgestopft, dann die Muskeln befüllt, vorausgesetzt, es sind noch ausreichend vorhanden. Denn: je weniger Muckis, desto weniger Parkplätze. Und der herumschwirrende Zucker, der nicht in Leber und Muskeln geparkt werden kann, wird in der Leber zu Triglyzeriden umgebaut – Speicherfett. Genau die fahren dann zum Langzeitparkplatz in das Depot auf Bauchnabelhöhe. Doch da gibt es noch ein weiteres Problem …

Licht aus!

Wenn der Blutzuckerspiegel mittels massivem Insulinaufgebot in den Keller gedrückt wird, werden die oben im Dachgeschoss nervös. Den Gehirnzellen geht zu schnell der Stoff aus. Wir spüren den Unterzucker. Nun wird notfallmäßig die Großhirnrinde mit dem Sitz unserer Kontrollinstanz, und damit auch der Disziplin, komplett auf Standby gestellt und unser Fahrwerk, die Beinchen wandern wie automatisiert zur nächsten verfügbaren Weißmehl- und Zuckerquelle, begleitet von dem Mantra »Das brauch ich jetzt – das ist Nervennahrung!«. Die Achterbahn startet zum nächsten Looping. Genau dieses Achterbahnfahren lässt uns dann über die Wochen, Monate und Jahre erheblich mehr Kalorien essen und trinken, als wir tatsächlich benötigen. Wir werden immer teigiger.

Die besten Ausreden fürs Übergewicht

  • Waschbrettbauch? Hatte ich mal, stand mir nicht!
  • Wer mich dick nicht mag, hat mich dünn nicht verdient.
  • Das ist Muskelschutzgewebe!
  • Ich bin nicht dick, das ist Trainingsgelände zum Streicheln.
  • Hitze bringt Dinge dazu, sich auszudehnen. Ich bin also nicht dick, sondern heiß!
  • Ich habe dicke Gedärme.
  • Drunter bin ich extrem schlank.
  • Ich habe Körpermumps.
  • Ich bin nicht dick, ich bin specktakulär.
  • Meine inneren Werte brauchen eben viel Platz!

Apropos Teig: Im Dorf- oder Großstadtdschungel lauert eine Fast-Food-Gefahr, fernab von Burger und Co.

Vorsicht: Getreidedealer!

In Deutschland gibt es zirka 1500 McDonalds- und über 700 Burger-King-Bruzzelstuben. Doch selbst in der Summe ist das noch sehr wenig im Vergleich zu den omnipräsenten Bäckereien. Denn davon gibt es in Deutschland über 30 000. Viele Figur-Enthusiasten denken immer noch, dass das fettarme Getreideteilchen nicht im Fettdepot landet. Das würde auch nicht passieren, wenn man sich nur ab und zu vor die Getreidetheke beim Bäcker verirren würde. Aber das Zeug besteht nun mal aus Weizen oder einem ähnlichen Mehlvertreter. Und das weiße Mehl rutscht genauso hemmungslos schnell durch die Darmwand in den Blutkreislauf wie Zucker, um von dort aus als Blutglukose im Körper so lange herumzugeistern, bis er in den Muskeln verbraucht oder eben unverbraucht in die Fettzellen gestopft wird. Und die sind enorm dehnfähig! Fettzellen können sich auf die 200-fache Größe ausdehnen. Das strapaziert dann so ziemlich jede Leggings.

Ballaststoffe und gefälschte Brötchen


Das volle Korn enthält Ballaststoffe. Und die wirken wie ein Bremsfallschirm auf den Zuckeranstieg. Natürlich greifen Figurbewusste und halbwegs Aufgeklärte schon deshalb bevorzugt auf die dunkleren Brötchen in der Auslage des Bäckers. Fies ist nur, dass diese fast immer einfach dunkel gefärbt wurden. Das wird zum Beispiel mit Malz oder Rübensirup gemacht. Und die wirken noch wie eine zusätzliche Ölung auf den Blutzuckerachterbahnbetrieb. Sehr oft werden dann noch Alibikerne um die Kruste herum geklebt, damit es im Gesund-Tarnmäntelchen noch ein bisschen wertvoller aussieht. Außen hui, innen pfui.

Wohlklingende Namen wie »Weltmeister-«, »Mehrkorn-« oder »Wellnessbrötchen« perfektionieren noch diese Masche und ziehen so auch noch ein paar Extracents aus dem Geldbeutel der gesundheitsorientierten, aber ahnungslosen Bevölkerung. Diese Namen sind Schall und Rauch. Nur wenn ein Brötchen »Vollkornbrötchen« getauft wird, muss laut Gesetz auch mindestens 90 Prozent volles Korn drinstecken.

Was jetzt? Ist Panik angebracht?

Nein, es bleibt dabei: Essen ist erlaubt! Auch Weißmehl und Zucker. Wer sowas isst oder trinkt, wird nicht tot umkippen oder platzen. Zumindest nicht sofort. Es sollte nur das Ziel sein, den Mehl- und Zuckerkonsum so weit wie möglich zu reduzieren oder auch einfach nur mal ein Bewusstsein dafür schaffen, wo die sich überall verstecken. Im Prinzip reicht der Zucker, der in Gemüse, Obst und Milch bereits von Natur aus drin ist, völlig aus, damit die Lampen im Oberstübchen den ganzen Tag hell leuchten. Zumindest gesundheitlich gesehen. Und das ist nicht nur wichtig, wenn man seine Linie halten oder überhaupt erst erreichen möchte.

Die Nahrungsmittelindustrie hat sich natürlich darauf eingestellt, dass einige Gesundheitsstreber die Zutatenlisten von Produkten durchlesen. Verzichtet die Industrie nun etwa auf diesen extrem billigen Volumenbringer und Geschmacksträger? Natürlich nicht! Sie zieht dem Zucker einfach ein Tarnmäntelchen an. Sie benennt ihn anders: Glukose, Dextrose, Fruktose, HFCS (High Fructose Corn-Syrup), Fruchtzucker, Fruktose-Glukose-Sirup, Raffinose, Saccharose, Maltose, Malzzucker, Gerstenmalz, Maltodextrin, Invertzucker, modifizierte Stärke, Maisstärke, Dextrin, Weizendextrin, Laktose oder Süßmolke sind alles Aliasbezeichnungen, hinter denen sich Zucker versteckt.

Der heimliche Sieger heißt: Zucker

Doch damit hört die »Trickserei« noch nicht auf: Die Zutatenliste unterliegt dem Lebensmittelkennzeichnungsgesetz. Was an erster Stelle steht, macht den größten Anteil aus. Was an zweiter Stelle steht, den zweitgrößten. Und nun weiter in absteigender Reihenfolge. Steht einer der Zucker auf Platz 1, macht das natürlich jeden Zuckerdetektiv sauer. Also werden sehr oft...

Erscheint lt. Verlag 12.10.2015
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Abnehmen • Bühnenshow • Comedy • eBooks • Ernährung • FIT • Gesundheit • Mathias Taddigs • Ratgeber • RTL • spiegel bestseller • SPIEGEL-Bestseller
ISBN-10 3-641-17674-3 / 3641176743
ISBN-13 978-3-641-17674-7 / 9783641176747
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