Ohne jede Schuld / Vor aller Augen (eBook)

Zwei Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
703 Seiten
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-95530-791-2 (ISBN)

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Ohne jede Schuld / Vor aller Augen -  Molly Katz
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Ohne jede Schuld: Spannung mit Gänsehautgarantie - der rasante Psychothriller von Bestsellerautorin Molly Katz! Die Nerven der Anwältin Angela Diamond liegen blank: Nicht nur, dass ihr gewalttätiger Ex-Mann mit allen Tricks versucht, das Sorgerecht für die 10-jährige Tochter Nina zu bekommen. Nun soll Angela auch noch die Verteidigung ihres Schwagers Sean Fell übernehmen, der verdächtigt wird, einen Mord begangen zu haben. Nach langem Zögern willigt sie ein. Sie weiß zwar, dass er unschuldig ist. Aber sie weiß auch, dass sie nicht die richtige Strafverteidigerin in diesem Fall ist. Denn sie selbst ist tief in den Mordfall verstrickt ... Vor aller Augen: Ein brillanter, hochgradig spannender Psychothriller um eine mutige Frau, die mit aller Macht für die Wahrheit hinter dem trügerischen Schein kämpft! Sie wollte Gerechtigkeit - und wurde zur Gejagten. Als Ellen Stewarts kleiner Sohn bei einem Verkehrsunfall getötet wird, kann sie den flüchtigen Fahrer identifizieren: Es ist der beliebte und angesehene Polizist Peter Pallas, der die Tat jedoch leugnet. Als Ellen ihn öffentlich beschuldigt, löst sie damit eine Hexenjagd gegen sich aus, bei der sie alles zu verlieren droht - ihre Familie, ihre Freunde, ihren Beruf und beinahe auch ihr Leben.

1


Sonntag, 21. bis Montag, 22. Januar 2001
 
Detective Red Straker hatte Hunger. Noch kein Frühstück, nur einen schnellen Schluck zu süßen Kaffee, den ihm einer der Uniformierten irgendwann gegen Sonnenaufgang angeboten hatte. Er hatte sich eigentlich schon seit Stunden selbst noch einen besorgen wollen, war aber immer wieder davon abgehalten worden.
Jetzt musste er mit der Dienstbesprechung beginnen, obwohl er zu diesem sechsunddreißig Stunden alten Mord nur verdammt wenig zu sagen hatte. Die anderen Detectives sowie ein paar höherrangige Streifenpolizisten saßen gespannt wartend um den Tisch im Konferenzraum der Polizeiwache in Rye.
Sein ganz persönlicher Eindruck war, dass es bei diesem Fall um etwas ganz anderes ging als um einen bei der Arbeit gestörten Autodieb. Aber von seinem Team, das aus sechs professionell und in der Mehrzahl von ihm selbst ausgebildeten Beamten bestand, konnte er nicht erwarten, dass sie seinem Gefühl vertrauten. Er musste sie über den aktuellen Stand der Ermittlungen informieren, ihre Vorschläge sammeln und daraus einen Aktionsplan für die nächsten Schritte formulieren.
Ohne Essen würde er überhaupt nichts zustande bekommen.
Red Straker stand auf. Er war größer als die anderen, aber spindeldürr, ohne das kleinste bisschen Fett auf den Rippen. Wenn seine Mutter Shirley noch leben würde, dann hätte sie ihn bekocht und ihn mit fetttriefenden Sandwiches versorgt – aber er hätte trotzdem nicht zugenommen.
»Ich weiß nicht, wie’s euch geht, aber ich brauche jetzt unbedingt was zwischen die Zähne«, sagte er.
Detective Mary Sable griff nach dem Telefonhörer. Sie war eins fünfundsiebzig groß, langbeinig und trug einen langen, blonden Pferdeschwanz.
»Ich bestelle, du bezahlst.«
»Heute ist Sonntag. Die Abteilung bezahlt.«
Sie ließ sich wieder auf ihrem Stuhl zurückfallen.
Red sagte: »Heißt das, du bestellst doch nichts?«
Sie lächelte und wies auf die uniformierte Polizistin, die neben ihr saß – braune Haare, blaue Augen und frisch manikürte Hände. »Cassidy bestellt. Stimmt’s, Denise?«
»Befehl ist Befehl«, sagte sie. »Wie wär’s mit Magermilchjogurt natur für alle?«
Während alle durcheinander schrien, nahm sie einen Stift und schrieb die Wünsche der einzelnen Teammitglieder auf. Als sie die Bestellung schließlich aufgegeben hatte, holte Red sein Notizbuch hervor.
»Wir fangen jetzt an und machen eine Pause, wenn das Essen kommt. Esst euch satt, wer weiß, wann wir das nächste Mal was kriegen.«
 
Kurz nach zwei Uhr setzte ein kalter Regen ein. Detective Sable betrachtete die nassen Scheiben an der einzigen Fensterfront des Raumes. Es sah ganz danach aus, als würde ihnen das Wetter den gesamten Fall verhageln. Erst gab es am Tatort weder Matsch noch Schnee und somit auch keine Spuren, und jetzt, zwei Tage später, musste die Suche bei diesem Sauwetter fortgesetzt werden. Nicht, dass es überhaupt noch etwas zu finden gab. Red hatte Recht, wie meistens. Sie mussten hinter die Menschen und die Beziehungen kommen, die mit diesem Mord zusammenhingen. Ein toter Ex-Polizist mit einigen schwarzen Flecken in der Vergangenheit… prominente Familie, der Vater Universitäts-Präsident… die seltsame Mitbewohnerin des Opfers … andere weibliche Wesen scheinen keine Rolle gespielt zu haben, weder in der Gegenwart noch in der Vergangenheit… keinerlei Hinweise auf homosexuelle Verstrickungen …
Mit eingeschlagenem Schädel auf dem Anwesen seiner Eltern bei der Harrison University aufgefunden, im Anschluss an eine Feier anlässlich ihres Hochzeitstages, die im Schwimmbad des Hauses stattgefunden hatte und mehr gekostet haben musste als ein vierjähriges Studium …
 
Red ließ seinen Blick über den Abfall auf dem Tisch gleiten – Einwickelpapier und Brotrinden, eine Hot-Dog-Tüte, seine leere Sprite-Dose.
Die Spuren in diesem Fall waren wie dieser Haufen Müll – ein Stückchen hiervon, eine Ecke davon. Die Familie des Verstorbenen, seine Arbeit, das Wohnverhältnis, die narbige Geschichte eines unsteten, zornigen Mannes.
Das alles mussten sie unter die Lupe nehmen.
Officer Elliot Duhart bemerkte Reds Gesichtsausdruck, dachte aber, er gelte dem Durcheinander, und machte sich daran, den Tisch abzuräumen und den Abfall wegzuwerfen. Er war der Jüngste in der Abteilung und achtete sehr darauf, welche Signale sein Chef aussandte. Die anderen Team-Mitglieder warteten schweigend ab, welches Vorgehen er ihnen vorschlagen würde.
Also gut, dachte Red, sie sollen ihre Aktion bekommen. Er griff nach seinem Notizbuch.
»Die Party-Besucher«, sagte er. »Wenn sich beim ersten Gespräch absolut kein Hinweis ergeben hat, dann streicht ihr die Person. Jede andere wird noch einmal vernommen, und zwar von einem anderen als beim ersten Mal. Gebt also die jeweiligen Namen weiter. Im Augenblick sind die Hauptverdächtigen weiterhin der Bruder des Opfers, Sean Fell, sowie die Eltern, die Mitbewohnerin, die Kollegen aus dem Restaurant, das Personal und die beiden Frauen, die während der Feier neben den Brüdern gesessen haben, also die Tante und die Schwägerin, diese Rechtsanwältin. Da ist noch jede Menge zu erledigen.«
Er blickte von seinen Notizen auf. Duhart wischte mit einem Papiertuch den Tisch sauber. Die anderen schrieben mit. So sollte es sein. Das war eines seiner zentralen Gebote: Alles aufschreiben. Das, was man im Kopf hat, wird oft genug verwischt, vermischt, vergessen.
»Elliot«, sagte Red, »in dem Tisch kann man sich schon spiegeln. Schnapp dir einen Stift. Sable bringt dich auf den Stand, sobald ich fertig bin.
Der persönliche Hintergrund des Opfers, damit lässt sich eine Menge machen. James Fell hatte insgesamt elf Jobs in vier verschiedenen Berufen, so viel haben wir zumindest bis jetzt ermittelt. Wenn wir erst mit den Familienmitgliedern und den Partygästen gesprochen haben, stoßen wir wahrscheinlich noch auf mehr. Deshalb gehe ich diesem Fall von vorne nach hinten vor. Okay, dann wollen wir mal die Leute einteilen …«
 
Detective Sable wollte zu »Citywide Olds«, einem Oldsmobile-Händler in Yonkers, aber sie hatte sich verfahren. Es war schon peinlich, wie oft ihr das passierte. Allerdings war der südliche Teil von Westchester auch enger und dichter besiedelt als die mittleren und nördlichen Teile des Verwaltungsbezirks – mehr Straßen, mehr Menschen, stockender Verkehr, schnellere Entscheidungen am Steuer.
Ausfahrt vier vom New York Thruway, das hatte ihr der Geschäftsführer von »Citywide Olds« mit Reibeisenstimme mitgeteilt. Allerdings gab es drei solcher Ausfahrten: Vier A, Vier B und Vier-Nord.
Sie entschied sich für Vier A und merkte sofort, dass ihre Entscheidung falsch gewesen war. Allerdings konnte sie jetzt nicht mehr zurück, sondern musste das Kleeblatt einmal umfahren, bevor sie einen neuen Versuch starten konnte. Sie hatte keinen Streifenwagen genommen, also behandelten die anderen Verkehrsteilnehmer sie genau so rücksichtslos wie alle anderen auch. Als sie am Ende der Auffahrt langsamer wurde, sah sie im Rückspiegel, wie ihr eine junge Frau in einem Chevrolet Geo den gestreckten Mittelfinger zeigte und mit den Lippen ein deutlich erkennbares »Arschloch« formte.
Schließlich war sie in der Gegenrichtung wieder auf dem Thruway. Hier gab es nur eine Ausfahrt Vier, und die erwies sich als die richtige. Vielleicht hatte der Geschäftsführer ja versehentlich gedacht, sie käme aus Richtung Norden.
Möglicherweise war er auch einfach nur ein Idiot.
Sie entdeckte den Autohändler auf der rechten Seite und zwang sich, langsamer zu fahren und tief durchzuatmen. Aggressivität war jetzt sicherlich nicht förderlich.
Sie stellte ihr Auto ab und betrat den Ausstellungsraum. Tief sog sie den Geruch nach frischem Leder und Wachs und einem Hauch von Abgasen ein. Sie konnte sich noch gut daran erinnern. Während ihrer Zeit als Vorstandsassistentin hatte sie sich alle paar Jahre ein neues Auto leisten können.
»Ich habe einen Termin mit Ivan Lambert«, sagte sie zu der Empfangsdame. »Er erwartet mich. Detective Sable.«
Die Frau drückte auf eine Taste an ihrem Telefon. Daraufhin trat ein Schwarzer mit schütterem Haar aus einem der kleinen, mit Glasscheiben versehenen Büroräume hervor, die sich hinter dem Tresen befanden.
»Mary«, sagte er und reichte ihr die Hand.
Sie seufzte. »Ivan.«
»Kommen Sie rein.«
Als sie sich gesetzt hatten, sagte Ivan: »Es geht also um James Fell. Musste wegen seines Jaguars dran glauben, hm? Wie ist er denn an so einen Wagen gekommen?«
»Ich glaube, es war ein Geschenk.«
...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2015
Übersetzer Leo H. Strohm, Eva L.Wahser
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Angst • Anna Martens • Anwältin • Besessen • Besessenheit • besessen liebe • Bestseller • Bestsellerautorin • Beziehung • Boris von Smercek • Carla Norton • Cheryl Kaye Tardif • Daniela Arnold • Erica Spindler • Familiendrama • Gänsehaut • Gänsehaut Bücher • Gefahr • Gewalt • Gewalt gegen Frauen • Gewalt in der Ehe • Gwen Hunter • Häusliche Gewalt • Heldinnen • Hochspannung • Jannes C. Cramer • Jilliane Hoffman • Jilliane Hoffman • Joy Fielding • julliane hoffman • Karen Rose • Krimi • Ladythriller • Laura Brodie • Liebe • Liebhaber • Mark Edwards • Marti Green • Martin Krist • Melisa Schwermer • Michael Bardon • Molly Katz • Mordfall • nicci ffrench • Nicci French • Partner • Psychopath • Psychopathen • psycho Thriller • Psychothriller • psychothriller ebooks • Sarah Lark • Schuld • Sorgerecht • spannend • Spannung • Spannungsroman • Spionage • Starke Frau • Starke Frauen • starke frauen romane • starke frauenromane • starke Heldin • Strafverteidigung • teuflisch • Thriller • Tochter • Traummann • Tricks • Unschuld • Verrat • Verteidigung
ISBN-10 3-95530-791-3 / 3955307913
ISBN-13 978-3-95530-791-2 / 9783955307912
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