Die Flammenreiter-Chroniken (eBook)

Gestohlenes Herz. Gefährlicher Tanz.

**** 1 Bewertung

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
365 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0512-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Flammenreiter-Chroniken -  Sara Roth
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Magie, Gefahr und Leidenschaft!

Als Meisterdiebin des Jadedrachen soll Rayne Trevalis das Drachenauge entwenden - einen äußerst wertvollen magischen Kristall. Doch dann begegnet ihr der attraktive Wandler Alec, der nicht nur das Juwel, sondern auch noch einen Kuss von ihr stiehlt. Kurz darauf verschwindet das Drachenauge spurlos, und Alec und Rayne müssen zusammenarbeiten, um es wiederzufinden. Sollte der Kristall in die falschen Hände geraten, droht eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Bei der Suche kommen sich Alec und Rayne schon bald näher, doch irgendjemand scheint es auf ihr Leben abgesehen zu haben ...


Dieses E-Book beinhaltet die beiden ursprünglich einzeln erschienenen Teile 'Flammenreiter - Gestohlenes Herz' und 'Flammenreiter - Gefährlicher Tanz'.

Prolog


Das Auge des Drachen erstrahlte mit dem Glanz von tausend Sonnen. Blitze zuckten unstet unter der Oberfläche des eisblauen Kristalls. Er schien alles Licht an sich zu ziehen und in sich aufzusaugen. Aus seiner klaren, bodenlosen Tiefe gab es kein Entrinnen.

Es hieß, das Auge sehe in die Zukunft.

Doch in eine Zukunft, wie kein Mensch sie sich je ausmalen könnte. Eine Zukunft, in der die Erde von dichten Wäldern bedeckt ist, die vor Leben nur so überquellen. Unter den Bäumen und auf den weiten Grasebenen tummeln sich niedere Geschöpfe. Doch am Himmel über ihnen ziehen die wahren Herrscher dieser Welt ihre Kreise – die Schwingen majestätisch ausgebreitet, die funkelnden Augen wachsam spähend. Schattenwächter und Lichtgestalten. Kraftvolle Wesen, deren gewaltige Körper sich mühelos in die Lüfte erheben. Ihrem scharfen Blick entgeht nichts, und ihre Macht ist grenzenlos.

Einst hatte das Drachenauge die Kronen von Fürsten geschmückt und ganze Königreiche ins Verderben gestürzt. Den Legenden nach konnte sein Besitzer den Lauf der Zeiten beeinflussen. Über die Jahrhunderte waren unzählige Kriege um den Kristall geführt worden.

Er war ein altes und unermesslich wertvolles Artefakt.

Und eines, das Rayne schon bald in den Händen halten könnte, wenn es ihr denn gelang, die mehrfach gesicherte Vitrine aufzubrechen, in der es aufbewahrt wurde. Ihr blieben dafür genau zehn Minuten. Dann würde der nächste Wachwechsel stattfinden, und das Wachpersonal der Villa würde beim Routinerundgang natürlich als Erstes den Raum kontrollieren, in dem der Kristall gesichert war. Entdeckten die Wachmänner sie hier, konnte sie von Glück reden, wenn sie nicht auf der Stelle erschossen wurde. Aber zehn Minuten waren für einen Profi wie sie eine Menge Zeit. Sie musste nur die Nerven bewahren. Rayne atmete tief durch.

Die Vitrine war mit einem Fingerabdruckschloss ausgestattet, dem modernsten seiner Art. Wenn es um die Sicherheit seiner Villa ging, ließ Edward Eisenberger sich nicht lumpen. Nur das Neueste vom Neuesten kam für ihn infrage. Doch Rayne hatte vorgesorgt. Fingerabdruckschlösser mochten modern sein, unknackbar waren sie jedoch längst nicht. Es erforderte lediglich ein wenig mehr Vorbereitung und – im wahrsten Sinne des Wortes – Fingerspitzengefühl, um sie auszuhebeln.

Rayne nahm eine der kleinen Folien aus dem Kästchen an ihrem Gürtel. Sich Eisenbergers Fingerabdrücke zu besorgen, hatte sie erstaunlich wenig Bestechungsgeld gekostet. Eine Küchenhilfe war nur zu gern bereit gewesen, ihr für einen Hunderter ein benutztes Glas aus der Küche herauszuschmuggeln, ohne Fragen zu stellen. Das geschah dem alten Geldsack recht, sollte er seine Angestellten doch besser bezahlen.

Die Folie war eine exakte Kopie von Eisenbergers Fingerabdruck. Rayne legte sie sich auf den Zeigefinger und drückte ihn auf die blau leuchtende Fläche des Scanners. Nichts passierte. Mist! Sie versuchte es noch einmal, doch wieder keine Reaktion. Natürlich kam es vor, dass die Folien nicht richtig funktionierten. Außerdem wusste sie nicht, welchen Finger Eisenberger normalerweise zum Entsperren des Schlosses benutzte. Jeder Finger hatte bekanntlich einen einzigartigen Abdruck. Aus diesem Grund hatte Rayne von sämtlichen Abdrücken auf dem Glas Folien hergestellt und gleich mehrere mitgebracht. Sie nahm eine weitere aus dem Kästchen, legte sie sich auf die Fingerkuppe und drückte sie auf den Scanner. Noch immer rührte sich das Schloss nicht. Also weiter probieren. Im blauen Licht des Kristalls suchte Rayne sich eine neue Folie, drückte sie auf ihren Zeigefinger und hauchte sie sicherheitshalber noch einmal an, um den Kontakt zu verbessern. Sie berührte mit dem Finger den Scanner und … bingo! Ein Lämpchen leuchtete grün, und ein Klicken war zu hören. Das Schloss war entriegelt.

Auf der anderen Seite der Vitrine befand sich ein identisches Schloss, ebenfalls mit einem Fingerabdruckscanner. Auch dieses ließ sich mit der Folie problemlos öffnen. Doch als Rayne die beiden Paneele aufklappte, die durch den Schließmechanismus verriegelt gewesen waren, konnte sie ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Darunter kamen zwei weitere Schlösser zum Vorschein. Weniger Hightech, dafür gute, solide Schließzylinder. Das durfte doch nicht wahr sein! Wer war denn so paranoid, eine Vitrine zusätzlich zu den beiden Fingerabdruckscannern auch noch mit konventionellen Schlössern zu sichern? Rayne seufzte. Offenbar jemand, der den Wert des Gegenstandes, den er unter Schloss und Riegel hielt, sehr genau kannte und kein Risiko eingehen wollte.

Zum Glück hatte Rayne in weiser Voraussicht auch ihre üblichen Werkzeuge mitgebracht. Sie ging um die Vitrine herum und nahm sich das erste Schloss vor. Spanner in den Schlitz, und los ging’s. Ein rascher Blick auf die Uhr: Ihr blieben noch sechs Minuten. Verbissen stocherte sie in dem Schloss herum und lauschte auf das verräterische Klicken der Pins. Doch es war nichts zu hören. So einfach gab sich das Schloss nicht geschlagen.

Rayne fluchte leise. Dass das Ganze ein Himmelfahrtskommando werden würde, hatte sie in dem Moment gewusst, als vor drei Wochen nachts ihr Handy geklingelt hatte. Das spezielle Handy, dessen Speicher nur eine Nummer enthielt. Als Klingelton hatte sie die ersten Takte von »Eternal Flame« von den Bangles einprogrammiert.

»Hallo«, hatte sie noch halb im Schlaf gemurmelt.

»Der Jadedrache hat einen Auftrag für dich.«

»Der Jadedrache kann mich mal kreuzweise.«

Schweigen am anderen Ende. Dann ein Räuspern. »In der Villa des Industriellen Edward Eisenberger befindet sich ein wertvolles Artefakt«, fuhr die Männerstimme fort. »Der Jadedrache will, dass du es für ihn stiehlst.«

Mit einem Stöhnen richtete sie sich auf. »Verflucht, es ist mitten in der Nacht. Menschen schlafen nachts. Richten Sie das dem Jadedrachen mal aus. Außerdem liegt er falsch, wenn er denkt, er könnte mich rumkommandieren wie eine Leibeigene.«

Unwillig schlug Rayne die Bettdecke zurück und setzte die nackten Füße auf den Boden. »Die Eisenberger-Villa ist so gut wie uneinnehmbar. Ein verdammtes Fort Knox. Da kommt höchstens eine Armee rein.«

»Oder die Meisterdiebin des Jadehauses.«

Rayne stieß einen weiteren Fluch aus. Sie hatte schon verloren, und sie wusste es. Nicht nur, weil man dem Jadedrachen keinen Wunsch abschlug, sondern auch, weil es sie bei dem Gedanken an die Eisenberger-Villa gewaltig in den Fingern juckte.

Eisenberger war ein Großindustrieller, der mit seinem Vermögen den halben afrikanischen Kontinent hätte ernähren können. Stattdessen sammelte er seltene Artefakte und wertvolle archäologische Fundstücke. Der Tresorraum seiner Villa auf dem weitläufigen Anwesen in Kalifornien stellte Gerüchten zufolge so manchen Drachenhort in den Schatten. Deshalb war das Haus auch einer der am stärksten gesicherten Orte der Welt. Um dort einzubrechen, musste man absolut furchtlos sein. Oder lebensmüde. Böse Zungen behaupteten, Rayne sei beides.

Weshalb sie jetzt auch in diesem fensterlosen, dunklen Raum kauerte, vor einer Vitrine, die das wohl kostbarste magische Artefakt der Welt barg. Über ihr baumelte das Seil von der Öffnung des Lüftungsschachts herab, durch den sie hereingekommen war. Sie warf einen Blick auf die Uhr – noch drei Minuten.

Jetzt bloß schön ruhig bleiben.

Rayne rückte die Schweißerbrille zurecht, die sie tragen musste, damit das Gleißen des Drachenauges ihr nicht die Netzhaut verdampfte. Ein weiteres Mal schob sie vorsichtig ihre Werkzeuge in die Öffnung des Schlosses an der Vorderseite der Vitrine und stocherte darin herum. Immer noch nichts! Verfluchter Mist! Der Schließmechanismus des Schlosses war einer der kompliziertesten, die ihr je untergekommen waren. Aber sie hatte sich nicht in diese Festung von einer Villa eingeschlichen, um unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Noch einmal zurückkehren konnte sie auch nicht. Das Drachenauge wurde nur an diesem Abend in dem gesicherten Raum aufbewahrt. Eisenberger wollte es morgen bei einer Privatparty seinen prominenten Gästen zeigen. Danach würde der Kristall wieder in seinen unterirdischen Tresor zurückwandern, der vermutlich selbst für eine Meisterdiebin wie Rayne unknackbar war. Oder sie zumindest vor einige Herausforderungen stellen würde. Und wer wusste schon, wann das Artefakt das nächste Mal zum Vorschein kam. Vielleicht geschah es nicht noch einmal in ihrer Lebenszeit. Dann war dieser Abend ihre einzige Chance.

Rayne atmete tief durch und rückte dem widerspenstigen Schloss ein weiteres Mal zu Leibe. Spanner hineinschieben und drücken. Dann mit dem Draht die Pins ertasten. Und … ein Knacken. Endlich. Der Riegel schnappte zurück. Na bitte! Rayne atmete auf. Sie verlor keine Zeit und lief sofort zu dem identischen Schloss auf der Rückseite der Vitrine. Als hätte dieses angesichts der Kapitulation seines Kompagnons allen Mut verloren, setzte es ihr keinerlei Widerstand mehr entgegen. Spanner und Draht glitten in die Öffnung, und kurz darauf war auch dieses Schloss geknackt.

Lächelnd hob Rayne die Glashaube der Vitrine an und streckte die behandschuhten Finger nach dem Kristall aus. Er hatte etwa die Größe eines Hühnereis und wog erstaunlich schwer in ihrer Hand. Ein merkwürdiges Kribbeln wanderte ihren Arm hinauf. Bildete sie es sich nur ein, oder flackerte das unheimliche Licht im Inneren des Kristalls schneller, seit sie ihn hochgehoben hatte? Das Drachenauge schien aus seinem Schlaf erwacht und seine Umgebung nun interessiert zu mustern. Sein kalter Blick richtete sich...

Erscheint lt. Verlag 5.1.2017
Reihe/Serie Flammenreiter-Reihe
Flammenreiter-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Diebin • Drachen • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Gestaltwandler • Große Liebe • Ilona Andrews • Lara Adrian • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Nalini Singh • Omnibus (Werke eines Autors) • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Thea Harrison • Unterhaltung • USA
ISBN-10 3-7363-0512-5 / 3736305125
ISBN-13 978-3-7363-0512-0 / 9783736305120
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4 Interessant, aber...

von , am 16.02.2017

Zu Beginn muss ich sagen, dass es auf jeden Fall eine gute Idee ist, die beiden Bücher in einer Gesamtausgabe zu verkaufen - "Gestohlenes Herz" kann meiner Meinung nach nicht wirklich gut alleine stehen und dient vielmehr der Hinführung zur Geschichte sowie der Vorstellung des Konflikts um das wertvolle Drachenauge. Die Romanze findet im ersten Teil ebenfalls eher im Hintergrund statt und erst in "Gefährlicher Tanz" kommen Alec und Rayne sich richtig näher; obwohl die erste Geschichte eine gute Basis für die spätere Handlung geboten hat und es ein paar interessante Momente gab, weiß ich nicht, ob sie mich motiviert hätte, gleich den nächsten Band zu lesen.

Zusammen genommen haben mir beide Teile gut gefallen. Das World Building war interessant und ich mochte die alternative historische Entwicklung, die sich aus der Existenz von Drachen ergibt. Leider muss ich sagen, dass dieser Aspekt ziemlich kurz gekommen ist. Man erfährt einiges über die Vampire (Nosferatú), die Wandler und natürlich die Hintergründe der beiden Protagonisten, aber die Drachen sind noch am Ende des Buches ziemlich geheimnisvoll. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren, obwohl es unterhaltsam ist zu spekulieren, was sein könnte.
Die Suche nach dem Drachenauge, nach dem die Drachenhäuser gieren, da er ihnen Macht verleiht, war spannend dargestellt und ich mochte vor allem, dass die Gegner, die das wertvolle Gut ebenfalls haben wollen, wirklich bedrohlich waren und Alec und Rayne Steine in den Weg legen konnten. Sie haben keine Mühen gescheut, um Rayne einzuschüchtern und ich fand ebenfalls gelungen, dass man lange nicht sicher sein konnte, wem man trauen kann und wem nicht. So blieb die Spannung erhalten. Die Auflösung war überzeugend und wie alles zusammenlief hat mir gefallen, doch der finale Konflikt hätte ruhig etwas ausführlicher dargestellt werden können.

Auch die Liebesgeschichte mochte ich im Großen und Ganzen. Man merkt, dass die beiden sich - trotz der Gefühle, die sie füreinander haben - noch nicht lange kennen und es deshalb Misstrauen geben kann, was für mich erfrischend war. Dass nach Taten, die als Verrat aufgefasst werden konnten, nicht sofort alles wieder gut war, hat mir ebenfalls zugesagt. Ob das Ende mir gefällt, weiß ich allerdings noch nicht; es ist passend und eine logische Konsequenz der Ereignisse, ohne dabei endgültig zu sein, aber ich bevorzuge normalerweise einen anderen Ausgang.
Die Geschichte ist an sich abgeschlossen, jedoch gibt es meiner Meinung nach durchaus noch Potential für mehr, gerade durch den Epilog. Falls es weiter gehen sollte, würde ich den dritten Band auf jeden Fall lesen, doch auch mit diesem Ende könnte ich leben, da die wichtigsten Fragen beantwortet sind.
3,5/5 Sternen
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