John Sinclair Großband 5 (eBook)

Folgen 41-50 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
640 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-6685-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 5 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!


Mit über 250 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.

Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.


Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!

Dieser Sammelband enthält die Folgen 41 - 50.

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Hastig richtete sich das Mädchen im Bett auf. Giselas Blick wanderte zum Fenster. Sie hatte dort eine Bewegung gesehen. Ein Schatten − nichts weiter.

Aber das reichte aus, um Gisela Hoff Angst einzujagen. Es war zu viel passiert in der letzten Zeit. Die Angst und das Grauen gingen um, schlichen lautlos durch die Nacht. Wie der Nebel, der vom Meer hertrieb.

Gisela stand auf. Sie schwang ihre langen Beine aus dem Bett, strich das braune Haar zurück und schlüpfte in die flachen Pantoffeln. Über das lange, durchsichtige Nachthemd streifte sie einen Morgenmantel. Automatisch knotete sie den Gürtel fest, während ihre Blicke keinen Augenblick vom Fenster wegstreiften.

Da − wieder der Schatten!

Ein Gesicht!

Gisela öffnete den Mund, um zu schreien. Plötzlich flackerte Panik in ihren Augen, doch ehe ein Hilferuf über ihre Lippen drang, verzog sich das Gesicht hinter dem Fenster zu einem Lächeln, und Gisela Hoff atmete beruhigt aus.

Das Gesicht kannte sie. Sehr gut sogar. Sie lief hin und öffnete. Der Riegel klemmte etwas, wie immer bei feuchtem Wetter. Doch der junge Mann half von außen nach, und rasch war das Fenster offen.

Gisela Hoff wollte reden, doch der ›heimliche Dieb‹ legte seinen Zeigefinger auf die Lippen und ließ sich kopfüber in das Zimmer fallen. Er war Judoka, rollte sich geschickt ab, stand auf den Füßen und presste, bevor Gisela sich versah, seine Lippen auf ihren Mund und nahm sie fest in die Arme.

Das junge Mädchen drückte seinen Freund zurück. »Ja, bist du denn des Wahnsinns«, flüsterte sie. »Du kannst doch nicht mitten in der Nacht zu mir kommen.«

Hans winkte ab. Er ging zum Fenster und schloss es. Dann drehte er sich um. »Warum nicht?« Er lachte. »Du weißt doch, Liebe überwindet bekanntlich alle Hindernisse.«

»Ach, Hans!« Gisela warf sich in seine Arme. Sie und der junge Mann kannten sich seit gut zwei Monaten und hatten Gefallen aneinander gefunden. Hans Schneider arbeitete als Elektriker bei einer Firma, die ihren Sitz im Ruhrgebiet hatte und an der holsteinischen Küste ein Kraftwerk errichtete. Bei einem Tanzabend hatten sie sich kennengelernt. Gisela war Internatsschülerin und stand kurz vor dem Abitur. Wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, dann musste sie sich eingestehen, dass ihr der junge Mann längst nicht gleichgültig war.

Hans setzte sich auf das Bett, und Gisela blieb vor ihm stehen. Der junge Mann lächelte. »Was ist? Willst du dich nicht zu mir setzen?«

Gisela schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann nicht.«

»Und warum nicht?«

»Du musst wieder gehen, Hans!«

Der junge Mann mit den flachsblonden Haaren lachte lautlos. »Wieso denn? Glaubst du, ich hätte den beschwerlichen Weg umsonst gemacht? Nein, jetzt will ich meine Belohnung.«

Gisela schüttelte den Kopf. »Aber du weißt doch, was hier los ist!«

»Du denkst an die Morde?«

»Ja.«

Hans Schneider winkte ab. »Irgendwann werden sie den Täter schon fassen.«

»Das ist kein Täter im normalen Sinne, Hans.«

»Hast du ihn schon gesehen?«

»Nein. Aber die Toten − sie waren schlimm zugerichtet. Es wird sogar die Vermutung laut, dass wir es hier mit einem Tiger oder einem Panther zu tun haben. Jedenfalls habe ich das gehört.«

Hans Schneider tippte sich gegen die Stirn. »Jetzt sag nur noch ein Werwolf, dann fange ich aber an zu lachen.«

Gisela nickte ernst. »Möglich ist alles.«

»Also ich habe keinen gesehen. Und zu dir ins Zimmer wird er nicht kommen.«

»Nein, das nicht.«

Hans schlug sich auf den rechten Oberschenkel. »Wovor hast du dann Angst?«

Gisela Hoff ging trotzdem zu ihm. Sie beugte sich vor, und während Hans’Hände ihre Hüfte umklammerten, strich sie über sein Gesicht. »Du kannst wirklich nicht hierbleiben, Liebling«, sagte sie leise. »Es geht nicht um diesen Mörder, sondern um die Kontrolle.«

»Welche Kontrolle?«

»Die Rektorin geht in jeder Nacht durch die Zimmer. Sie kontrolliert, ob die Schülerinnen im Bett liegen. Sie muss jeden Augenblick kommen.«

Hans lächelte verwegen. »Dann verstecke ich mich eben.«

»Wo denn? Im Schrank?«

Der junge Mann löste seine Hände von Giselas Hüften und nickte. »Ich sehe schon, du hast heute keinen Bock auf mich.«

»Aber das ist doch gar nicht wahr. Ich habe nur Angst, dass man uns entdeckt.«

»Ein Liebender muss leiden.« Hans Schneider sprach mit dumpfer Schauspielerstimme, sodass Gisela lachen musste. »Aber morgen, Mädchen, da lasse ich mich nicht so einfach abspeisen. Du rufst mich in der Firma an?«

Gisela nickte. »Ich …« Sie horchte. »Himmel, die Alte kommt. Weg, Hans, los!«

Auch der junge Mann hörte die Schritte und das Klappen der Türen. Wenn man ihn hier erwischte, bekam Gisela schweren Ärger. Das stand fest. Sie würde von der Schule fliegen, und da ihr Vater sich das Geld für den Internatsaufenthalt buchstäblich vom Munde absparte, wollte sie ihm diese Schande nicht antun.

Hans verstand sie.

Während die Rektorin im Nebenzimmer kontrollierte, schlich Hans zum Fenster. Er hatte es nur angelehnt, sodass es ihm keine Mühe bereitete, es zu öffnen.

Er drückte seiner Freundin noch einen schnellen Kuss auf die Lippen und schwang sich nach draußen.

Wie ein Dieb klebte er an der Hauswand. Seine Füße fanden auf einem schmalen Vorsprung Halt, die Hände krallte er in das rissige Mauerwerk des ehemaligen Schlosses. Geschmeidig bewegte er sich nach links. Er musste das Vordach des Hauptportals erreichen. Von dort konnte er dann auf den weichen Grasboden springen. Giselas Zimmer lag im zweiten Stock. Im ersten befanden sich die jetzt leeren Klassenräume. Es bestand also keine Gefahr, von dort aus entdeckt zu werden.

Hans ging diesen Weg nicht zum ersten Mal.

Trotzdem war er vorsichtig. Besonders schwierig wurde es, als er um eine Säulen herum musste.

Aber auch das schaffte er.

Dann hatte er das Vordach erreicht. Es bestand aus Beton und war nachträglich angebaut worden, ebenso das Schwimmbad und die Turnhalle. Hans Schneider sprang auf das Dach. Er kam federnd auf, und ein wildes Lächeln umspielte sein Gesicht.

Im Augenblick kam er sich vor, wie Tarzan auf einem seiner Dschungel-Streifzüge.

Hans lief vor bis zum Rand, schaute nach unten und zuckte zurück.

Vor dem Eingang stand jemand.

Ein Mann.

Er rauchte eine Zigarette und ging langsam auf und ab. Nach oben schaute er nicht.

Hans Schneider wich lautlos zurück und legte sich flach auf das Dach, während er vorsichtig nach unten peilte. Er kannte den Mann. Es war Harry Hart, der Sportlehrer. Ein Typ, auf den die Mädchen flogen.

Hans grinste, als er den Lehrer beobachtete. Er musste heimlich rauchen, weil sich das mit dem Image des Sportlehrers nicht vertrug.

Hans’Blick wanderte weiter. Ein großer Park umgab das Internatsgebäude. Er wurde von schmalen Wegen durchschnitten, und es führte auch eine-asphaltierte Straße hindurch, die die Verbindung zur Bundesstraße hielt. Die Schule lag einsam. Hinter dem Park begann ein großes Waldgelände, nur von Wiesen und kleineren Seen unterbrochen. Zehn Kilometer war das nächste Dorf entfernt. Vor einigen Wochen war die kleine Ortschaft zugeschneit gewesen.

Der Turnlehrer hatte seine Zigarette zu Ende geraucht. Er warf die Kippe im hohen Bogen fort. Sie landete auf einer gefrorenen Pfütze und verlosch.

Harry Hart reckte und streckte sich. Er strich sich noch einmal über das Haar und verschwand dann im Haus.

Hans Schneider ließ einige Minuten verstreichen, bis er ganz sicher war, dass ihn niemand mehr beobachtete. Dann lief er zur rechten Seite des Dachs, schätzte kurz die Entfernung ab und sprang hinunter.

Er landete weich. Rasen und Schnee dämpften seinen Sprung. Bis zu den Bäumen hatte er rund fünfzig Meter freie Strecke zu überwinden. Er schaffte dies in Sprintermanier und war froh, als er zwischen den Stämmen der Buchen, Eichen und Pappeln untertauchen konnte.

Nachtnebel kroch über den Boden. In langen Schleiern rollte er sich um Bäume und hüllte auch bald den einsamen Mann ein wie ein Watteschleier. Hans Schneider stieß seine Hände in die Hosentaschen und schritt zügig voran.

Angst kannte er nicht. Obwohl zwei Mädchen in den letzten Tagen auf bestialische Weise umgekommen waren, fühlte er sich sicher. Was sollte ihm schon passieren?

Doch der junge Mann täuschte sich. Er hatte seinen kleinen Fiat nahe der Bundesstraße abgestellt und die Hälfte der Strecke bereits hinter sich, als er die Gestalt sah.

Abrupt blieb Hans stehen.

Wie ein Denkmal stand die Gestalt zwischen den Bäumen.

Aber …?

Hans atmete unwillkürlich schneller, als er dies sah. Die Gestalt saß in einem Rollstuhl!

Ein Traum? Eine Halluzination?

Hans ging näher. Er nahm seine Hände aus den Taschen und ballte sie zu Fäusten.

Die Gestalt hatte ihm ihr Gesicht zugedreht. Hans sah, dass es einer alten Frau gehörte.

Aber was machte sie um diese Zeit im Park? Und dazu noch im Rollstuhl? Dem jungen Mann würde es flau im Magen, trotzdem ging er weiter vor, und als er sich nur noch zwei Meter von der Frau entfernt befand, blieb er stehen.

Sie starrten sich an.

»Guten Abend«, sagte die Frau. Ihre Stimme klang krächzend.

Hans nickte. »Haben Sie sich verlaufen?« , fragte er.

Die Alte kicherte. Sie hatte ein Kopftuch umgebunden. Das Gesicht schien nur aus Falten zu bestehen. Es glänzte nebelnass. »Ich habe auf dich gewartet«, sagte sie.

Hans schluckte. »Auf mich?«

»Ja, mein Kleiner.«

...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2018
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7325-6685-4 / 3732566854
ISBN-13 978-3-7325-6685-3 / 9783732566853
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