Das Haus der Frauen

Spiegel-Bestseller
Roman

**** 8 Bewertungen

Buch | Hardcover
254 Seiten
2020 | 1. Deutsche Erstausgabe
S. Fischer (Verlag)
978-3-10-390003-3 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt.

Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn.

Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.

Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. »Der Zopf« ist ihr erster Roman und steht seit Erscheinen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die Filmrechte sind bereits vergeben, das Drehbuch hat Laetitia Colombani geschrieben. Die Autorin lebt in Paris.

Laetitia Colombanis neuer Roman über zwei heldenhafte Frauen - für alle Leserinnen von »Der Zopf«. Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für mehr Solidarität.

Erscheinungsdatum
Übersetzer Claudia Marquardt
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Original-Titel Les Victorieuses
Maße 125 x 205 mm
Gewicht 381 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 100 Jahre • Anspruchsvolle Literatur • Aus aller Welt • Biographie • Blanche Peyron • Briefe • buch bestseller 2020 • Frauen • Frauenhaus • Gemeinschaftsgefühl • Haus • magischer Ort • Mut • Paris • Roman • Sinn im Leben • Solidarität • Solidarität • Soziales Engagement • SPIEGEL-Bestseller • Zopf • Zusammenbruch • Zusammenhalt
ISBN-10 3-10-390003-1 / 3103900031
ISBN-13 978-3-10-390003-3 / 9783103900033
Zustand Neuware
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3 Das Frauenhaus

von , am 26.05.2020

Im neuen Roman von Laetitia Colombani spielen zwei Frauen die Hauptrolle. Und es sind zwei Zeitebenen zwischen denen die Autorin abwechselt. In der Gegenwart ist es eine Anwältin, die nach einer traumatischen Erfahrung Halt in gemeinnütziger Arbeit sucht und deshalb in einem Frauenhaus landet. In der Vergangenheit ist es Blanche Peyron, einer Mitbegründerin der französischen Heilsarmee.

Beide Figuren hatten durchaus Potential. Aber beide Frauen konnten mich nicht richtig für sich einnehmen. Dies lag vor allem an blassen Erzählstil, in dem es wenig Höhen und Tiefen gab und man den Protagonistinnen auch nicht richtig nahe kam. Ich mag eigentlich einen reduzierten Schreibstil durchaus. Aber hier hatte ich tatsächlich meine Probleme. Das ist schade, denn die Themen fand ich durchaus klug miteinander verwoben. Manchmal ist es einfach so, dass eine Geschichte die Leserin nicht so erreicht, wie sie es sich wünscht.

Für mich was das Haus der Frauen eine nette Story für zwischendurch aber weder wurde ich berührt, noch hatte ich große Aha-Momente.

3 Das Haus der Frauen

von , am 04.05.2020

"Das Haus der Frauen" war mein erstes Buch der Autorin, um die ich seit ihrem vielgepriesenen Erstling kreise. Das Thema hat mich ungemein angesprochen und die vielen positiven Rezensionen natürlich auch. Leider konnte mich dann aber weder der Erzählstil noch die Charakterbeschreibungen wirklich fesseln.

Die Hauptdarstellerin ist die Anwältin Solène, die im Beruf ein Trauma erlebt und deshalb psychisch krank wird. Um aus ihrer Depression herauszufinden, hilft sie mit ihren Fähigkeiten in einem Frauenhaus der Heilsarmee aus.
In einem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte der Gründerin Blanche Peyron erzählt.

Emotional konnte mich das Buch einfach nicht packen. Die Entstehungsgeschichte der Heilsarmee ist interessant und auch, wie die Arbeit sich heute gestaltet. Aber ich mag keine Sachbücher und viele der Szenen waren einfach profan und nichtssagend oder sollten auf die Tränendrüse drücken ohne es wirklich zu tun. Mir fehlte der Tiefgang, mir fehlten gute Dialoge, mir fehlten reale Gefühle.

Es war leider so gar nicht meine Geschichte, die hier erzählt wurde.

3 Mäßige Umsetzung eines wichtigen Themas

von , am 21.04.2020

Zum Inhalt:

In Ihrem Roman "Das Haus der Frauen" verknüpft Laetitia Colombani die Lebenswege von zwei Frauen aus zwei Jahrhunderten.

Da ist einmal Solène, eine fiktive 40 jährige erfolgreiche Anwältin im Paris von heute. Sie lebt nur für Ihre Arbeit, erst recht, nachdem ihr langjähriger Freund sie verlassen hat, um mit einer anderen eine Familie zu gründen. Ein traumatisches berufliches Erlebnis stürzt Solène in eine Depression. Da sie vorläufig nicht in die Kanzlei zurückkehren will, rät der Arzt ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. So landet sie als "öffentliche Schreiberin" im "Palast der Frauen", einem riesigen alten Haus, in dem Frauen in Not Zuflucht finden. Dort schreibt sie für die Bewohnerinnen Briefe und unterstützt sie so in ihren Anliegen. Mit der Zeit erfährt sie dabei immer mehr von den bedrückenden Lebensgeschichten der Frauen.

Im zweiten Erzählstrang lernen wir die reale 58jährige Blanche Peyron kennen, die 1925 gegen massive Widerstände das "Haus der Frauen" in Paris gründet und aufbaut. Blanche hat sich schon sehr jung bei der Heilsarmee verpflichtet, dort Karriere gemacht und ihren späteren Mann Albin kennengelernt. mit dem sie sechs Kinder bekommt. Blanche kämpft jede Minute und mit jeder Faser ihres Lebens für die Mission der Heilsarmee und lässt sich weder durch Anfeindungen noch durch Drohungen davon abbringen.

Mein Eindruck:

Das Buch beginnt vielversprechend und in druckvoller Sprache. Ich konnte mich anfangs gut in Solènes Lage versetzen und war gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt.

Leider hat sich das ab der Mitte des Buches geändert. Die fast schon sachlichen Beschreibungen der Misshandlungen, die die Bewohnerinnen des Frauenhauses erdulden mussten, stehen im krassen Gegensatz zu den übertrieben emotionalen Passagen, in denen es um Solènes Liebeskummer und Sinnsuche geht. Letztere waren nicht weit von einem Kitschroman entfernt.

Das ist vielleicht ein Stilmittel, ich weiß es nicht, ich jedenfalls konnte mich nicht damit anfreunden. Der Spannungsbogen ist für mich entsprechend schnell abgeflacht, und ich habe mich ohne Begeisterung durch den Rest der Geschichte gearbeitet.

Der Erzählstrang um Blanche Peyron trieft, bei allem Respekt vor der Leistung dieser Frau, vor Pathos. Da hat es die Autorin entschieden zu gut gemeint mit ihrer Heldin und deren bis zur Selbstzerstörung betriebenen Mission. Auch hier kam mir mehrmals das Wort "kitschig" in den Sinn.

Fazit: Frau Colombani spricht in ihrem Roman ein wichtiges Thema an, ihre Erzählweise hat mich aber nicht angesprochen.

Das Umschlagbild ist in einem auffälligen Rot gehalten. Ich mag die alten Pariser Häuser, die Blütenranken finde ich dagegen - kitschig. ;-)

4 Frauen, die Frauen helfen

von , am 09.04.2020

Paris in der Gegenwart, die Anwältin Solène erleidet einen Zusammenbruch, nachdem ein Mandant von ihr sich vor ihren Augen das Leben nimmt. Nach diesem Vorfall leidet sie an einer starken Depression und kann ihren Beruf nicht mehr ausüben. Um langsam wieder in das Leben zurück zu finden, nimmt sie ein Ehrenamt als „öffentliche Schreiberin“ „ im „Haus der Frauen“ an.
Der zweite Handlungsstrang des Buches spielt um 1920. Wir begleiten Blanche auf ihrem Lebensweg, die sich schon in jungen Jahren der Heilsarmee anschließt.
Es werden zwei beeindruckende Lebensgeschichten zweiter Frauen erzählt ohne großen Kitsch und unnötige Liebesgeschichten.
Der Schreibstil ist sehr klar ohne mit unnötigen Details zu „überzählen“ und lässt sich flüssig lesen. Ein Buch mit Tiefgang, das teilweise von schlimmen Schicksalen der einzelnen Frauen berichtet. Trotzdem wird man gut unterhalten und die positive Botschaft überwiegt.

4 Sehr reale Frauenschicksale

von , am 19.03.2020

Soléne ist eine erfolgreiche Anwältin in Paris. Ihr Leben bricht zusammen, als sich ein Mandant vor ihren Augen das Leben nimmt. Im Haus der Frauen findet sie Halt. Als öffentliche Schreiberin bekommt sie die Frauenschicksale unmittelbar mit. Sie merkt, dass jede Vergangenheit eine Zukunft haben wird.

Laetitia Colombani ist erneut ein sehr bewegender Frauenroman gelungen. Sie erschafft ein Nebeneinander der Schicksale, die doch so unterschiedlich sind und enthält sich damit der Bewertung. Sie befasst sich also mit dem Schicksal der gutbürgerlichen Soléne, ebenso wie mit denen der geflüchteten afrikanischen Frauen, den vielen vergewaltigten Obdachlosen und der Mutter die ihr Kind in der Heimat zurück lassen musste um ein anderes zu schützen. Ein Schicksal ist ergreifender als das andere. Der Roman wiegt schwer, die Beschreibungen wirken sehr realistisch und sind emotional ergreifend. So ist es im ersten Erzählstrang: der Gegenwart.

In einem zweiten Erzählstrang geht es um die Entstehungsgeschichte des Hauses der Frauen aus der Bewegung der Heilsarmee. Die Gründerin des Hauses hat selbst ein starkes Schicksal.

Die Wechsel zwischen dem aktuellen Geschehen und dem Vergangenen geben der Geschichte das gewisse Etwas und gleichen die Schwere des Inhalts aus. Die Hintergrundinformationen zur Heilsarmee bringen einen sachlichen Anteil in die Erzählung und auch die Gedanken zu gesellschaftlichen Dynamiken sind sehr wertvoll.

Der geradlinige Erzählstil und die unaufdringliche, zwischendurch blumige Sprache passen sehr gut zum Inhalt. Die Geschichte ist mitreißend und liest sich meistens sehr zügig. Phasenweise stören jedoch die inhaltlichen Wiederholungen.

Am Ende wird alles gut, es kann nicht anders sein. So ganz zufriedenstellend ist das nicht. Brauchen die krassen Frauenschicksale als Gleichgewicht das feel-good-Ende? Vielleicht geht es dabei um Vermittlung von Trost und Hoffnung.

Der ergreifende Inhalt, der unaufgeregte Erzählstil und die komplexen Frauenschicksale ergeben ein rundes Ganzes. Das feel-good-Ende hätte nicht sein müssen.

4 Schutz für Frauen - damals und heute

von (Leipzig), am 15.03.2020

Solène war eine erfolgreiche Anwältin in Paris. Bis sich einer ihrer Mandanten nach einer verlorenen Gerichtsverhandlung vor ihren Augen in den Tod stürzt. Ihre darauffolgende Depression zwingt sie, ihren Beruf aufzugeben und ihr Leben neu zu erfinden. Als Ehrenamtliche kommt sie ins „Haus der Frauen“ – einer Notunterkunft mitten in Paris, die Frauen aus aller Welt Zuflucht bietet. Während sie ihre Tätigkeit dort – den Bewohnerinnen mit Briefen und Schriftstücken behilflich zu sein – zu Beginn recht reserviert gegenüber steht, wird bald klar, dass Hilfe auch in diesem Fall keine Einbahnstraße ist.

Der zweite Erzählstrang des Buches spielt im Paris der 1920er Jahre: Blanche Peyron, überzeugte Anhängerin der Salvation Army, versucht das Leid der Armen der Stadt so gut wie möglich zu lindern. Dabei wird sie immer wieder mit dem Schicksal von Frauen konfrontiert, für die es in der großen Stadt kaum Notunterkünfte gibt…


Wie schon in „Der Zopf“ gelingt es Laetitia Colombani in „Das Haus der Frauen“ Figuren zu zeichnen, die man gerne begleitet. Mein Highlight waren diesmal definitiv die Geschichten der Bewohnerinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch alle zeigen, dass wir definitiv noch großen Nachholbedarf haben, was den Schutz von Frauen weltweit angeht. Mit der Geschichte von Blanche Peyron bin ich dagegen nicht ganz warm geworden: ich verstehe das Anliegen der Autorin, dieser frühen Gründerin von Frauenhäusern ein Denkmal zu schaffen, doch trotz alledem wurde Blanche für mich auf den Seiten nicht in gleichem Maße lebendig wie Solène. Wie auch beim Vorgängerbuch hätte ich an einigen Stellen gerne noch ein wenig mehr über die einzelnen Charaktere erfahren – ich bin definitiv kein Fan von in die Länge gezogenen Romanen, doch hier hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht.

5 genau so gut wie der Vorgänger

von , am 27.02.2020

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen. Es ist wie immer sehr gut, einfach schön und flüssig geschrieben. Die Geschichte hat mir fast noch besser gefallen als "der Zopf". Ich fand die Verknüpfung der beiden Zeitformen wieder großartig. Einerseits die tolle Blanche in 19 Jhrd und das Paris von heute. Solene war mir auch sehr sympathisch vorallem nachdem man einen Einblick in ihre Vergangenheit bekommen hat. Das Haus der Frauen war nicht nur toll von der Architektur beschrieben sondern auch die ganzen Mitbewohner. Ob das Süßigkeitenmädchen oder die "Strickerin". Alle sind mir ans Herz gewachsen. Und einmal mehr zeigt diese Geschichte, dass wir viel mehr tun müssen. Vorallem die Bettlerin hat mich sehr zum Nachdenken bewegt.

5 Das Haus der Frauen – zu Herzen gehend

von (Neresh.), am 25.02.2020

Cover:
Sehr kräftige Farben: rot, schwarz, gold; und dazwischen die sehr fragilen weißen Blüten und der kleine Vogel. Das passt sehr gut zum Buch.

Inhalt:
Handlungsort Paris, einmal im Hier und Heute und dann ein einem Rückblick um 1925 und sogar noch davor.

Die Gegenwart:
Solène, eine top Anwältin, wird durch den Suizid eines ihrer Mandanten aus der Bahn geworfen. Um wieder Fuß zu fassen engagiert sie sich als Schreiberin, im Ehrenamt, in einem Haus für Frauen. Dabei stößt sie noch einmal an ihre Grenzen, aber diesmal wächst sie an den Aufgaben die sich ihr stellen.

Vergangenheit.
Blanche Peyron, eine überaus mutige Frau und ihrer Zeit weit voraus.
Schuf sie doch vor hundert Jahren, gegen alle Widerstände diesen Schutzort für Frauen in Not.

Die Geschichte eines magischen Ortes in Paris.

Meine Meinung:
Ein unglaublich beeindruckendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und in einem Zug durchlesen musste.
Es ist so etwas von emotional und packend, ich kann es gar nicht in Worten beschreiben.
Vor allem im letzten Drittel sind bei mir die Tränen nur noch so geflossen.

Sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit, erleben wir unglaubliche Schicksale, die Frauen erleiden und erdulden müssen. Diese sind so unterschiedlich, zwischen vielen ist ein himmelweiter Unterschied, aber das Elend und die Ausweglosigkeit am Schluss ist bei vielen gleich.
Und dann ist das dieser Ort der Zuflucht: der Palast der Frauen!
Fast magisch.
Und es ist einfach wunderbar dass es immer wieder Menschen gibt, die dafür brennen Gutes zu tun um solche Orte zu schaffen und zu erhalten.
Hier ziehe ich vor allem vor Blanhe Peyron meinen Hut. Sie war eine echte Kämpferin, die mit Herzblut an ihnen Überzeugungen gearbeitet hat.

Die Autorin, erzählt fesselnd, lebhaft und sehr emotional.
Einfach brillant!
Die Geschichte hat mich tief berührt und ergriffen gemacht.

Hier noch zwei Zitate:
…man könnte mit den Tränen, die sie hat fließen sehen, ein Schwimmbad füllen.

Eine Liebeserklärung am Sterbebett:
Ich behalte dich hier, so sicher, wie du mich mit nimmst.

Mein Fazit:
Ein absolutes Lesehighlight.
So emotionales, so packend und fesselnd.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und wenn ich könnte wurde ich mehr als 5 Stern vergeben.
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