Papa im Schuhkarton - Klaus Jost

Papa im Schuhkarton

Aufwachsen zwischen Krieg und Frieden - Biografische Erzählung

***** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Softcover
270 Seiten
2020
Lehmanns Media (Verlag)
978-3-96543-168-3 (ISBN)
12,95 inkl. MwSt
Erinnerungen drängen auf Bilanz, manche auf Verarbeitung.Der Erzähler schildert einen prägenden Teil seiner Lebensgeschichte. Sie beginnt mit seiner Geburt unter den Verheerungen und dem Chaos des Krieges, dem die schwangere Mutter zu entfliehen sucht. Er macht sich auf zu den Orten widersprüchlicher Erfahrungen, des Abenteuers im zerbombten und besetzten Frankfurt, des Erlebens von Gewalt im Erholungsheim und im kirchlichen Internat. Die frühe Kindheit ist bestimmt von der Beziehungssuche, dem Warten auf denunbekannten Vater, der erst spät aus russischer Gefangenschaft nach Hause zurückkehrt. Der Krieg und seine Folgen haben alles verändert. Das Familienleben ist schwierig. Der ältere Bruder scheitert. Klaus, der den verschollenen Vater zunächst nur phantasiert hat, erlebt ihn real lange als fremd. Es existiert dauerhaft große Distanz zwischen beiden, bis eine tödliche Erkrankung eine Wende bringt.Eine biografische Kriegs- und Nachkriegsgeschichte, erzählt von einem Psychologen.

Klaus Jost, Dr. phil., Dipl.-Psych., geboren 1944, arbeitete über zwei Jahrzehnte an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Frankfurt am Main, anschließend als Leiter einer Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche. Er war lange Jahre Lehrbeauftragter an der Universität und Fachhochschule in Frankfurt, zuletzt bis 2017 Dozent am Ketteler-Krankenhaus in Offenbach. Themen seiner Bücher: Depression, Suizidalität, Ursachen von Aggression und Gewalt, Straftäterbegutachtung.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 135 x 210 mm
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Beziehungssuche • Erinnerungen • Kriegs- und Nachkriegsgeschichte
ISBN-10 3-96543-168-4 / 3965431684
ISBN-13 978-3-96543-168-3 / 9783965431683
Zustand Neuware
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5 Alltag

von (Mühlheim), am 15.11.2022

Von Anfang bis Ende interessant zu lesen. Die biografische Erzählung im Rückblick auf die (Familien-)Geschichte wird mitnehmend gut erzählt. Die schönen-, als gut erlebten Zeiten und die Tiefpunkte sind beleuchtet. Auch die Lokalität der Stadt Frankfurt kommt nicht zu kurz. Die Rückblicke auf eine schwere Zeit nimmt den Leser, die Leserin mit auf eine Reise in den Krieg und das Nachkriegsdeutschland. Herr Jost erzählt eindrucksvoll über den Alltag der durch die Umstände leidenden Bevölkerung. Wenn man die Augen schließt, fühlt man sich mittendrinnen in dieser Zeit, die noch gar nicht so lange her ist. Die Augen bleiben aber nicht lange geschlossen, denn das Buch öffnet den Blickwinkel und regt zum Nachdenken und zur Reflektion ein. Der Autor verweist auf Entbehrungen, die sich heute kaum Jemand so richtig vorstellen kann. Die Schilderungen sprechen eine klare Sprache und beweisen, dass wir heute auf sehr hohen Niveau klagen!

Herr Jost erweist sich als mutig und manchmal unbeugsam den alten Strukturen gegenüber. "Man darf den Tag nicht vor dem Abend loben!" Das Buch ist ein Rückblick -offen und selbstkritisch-, unter dem Mantel des sich bewähren müssen!
Herr Jost beschreibt sprachgewandt die grausamen Ereignisse während seiner Kindheit, aber auch die fröhlichen Stunden. M.E. nach ist das Buch durchaus als schulisches Lernmaterial geeignet, damit einfach nicht Alles in Vergessenheit gerät. Der Autor setzt ein Zeichen für Toleranz und zeigt auf, dass es sinnvoll ist, sich auch in schweren Tagen zu benehmen.
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