Operation Seewespe (eBook)

Spiegel-Bestseller
Ein Juan-Cabrillo-Roman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
512 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-27695-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Operation Seewespe -  Clive Cussler,  Boyd Morrison
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Das 15. Abenteuer von Juan Cabrillo. Nur die Crew der Oregon kann das Ende der westlichen Zivilisation noch aufhalten!
Das geheime Einsatzschiff Oregon empfängt einen Notruf. Doch als es bei dem überfallenen Schiff ankommt, ist alles bereits vorbei. Zum Glück sind die Crewmitglieder noch am Leben, aber durch ein seltsames Gift können sie sich nicht bewegen, nicht einmal sprechen. Um zu erfahren, was dahinter steckt, muss Juan Cabrillo, der Kapitän der Oregon, ein Puzzle zusammensetzen, dessen Teile teilweise noch aus der Zeit des Römischen Reiches stammen. Kann er es rechtzeitig lösen, bevor skrupellose Männer und Frauen die Grundordnung der westlichen Welt zerschmettern?


Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Juan Cabrillo nicht entgehen, zum Beispiel das packene Action-Abenteuer Das Portland-Projekt!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

4


Drei Personen in identischen schwarzen Overalls, ausgestattet mit kugelsicheren Westen, Datenbrillen und Sturmhauben, kletterten aus dem Tauchboot, ließen nur den Lenker zurück und folgten Juan auf das Piratenboot, wo er dem immer noch desorientierten Terroristen bereits die Füße und Hände mit Kabelbindern gefesselt hatte. Jeder von ihnen trug eine MP5-Maschinenpistole über der Schulter und eine Betäubungspistole in einem Gürtelhalfter an der Hüfte. Nichts unterschied sie voneinander, außer dass eine der drei Personen einen halben Kopf kleiner war als ihre beiden Partner.

»Sieht so aus, als sei das Betäubungsmittel tatsächlich so wirksam, wie die Werbung versprochen hat«, sagte der Kleinste der drei mit hoher Stimme.

Juan stand auf und sagte: »Mit diesem Zeug könnte ich sogar Colonel Sanders dazu bringen, mir seine geheimen Rezepte für sein Original und sein Extra Crispy Chicken zu überlassen. Tanjung hat mir verraten, dass sieben mit AK-47ern bewaffnete Terroristen an Bord sind. Benutzt die Betäubungspistolen, solange das Überraschungsmoment auf unserer Seite ist.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Ich kenne die Verstecke der Bomben. Tanjung meinte, wir hätten etwa fünfzehn Minuten Zeit, um die Zeitzünder zu deaktivieren. Außerdem hat er erwähnt, dass Kersen, der Anführer ihrer Terrorzelle, als Rückversicherung einen Fernzünder bei sich hat. Offensichtlich traute er niemandem und befürchtete, dass jemand das Schiff in die Luft sprengen könnte, solange er noch an Bord ist. Ihr erkennt ihn daran, dass ihm das linke Ohr fehlt.«

Mit der Zungenspitze tippte Juan auf das Zahnmikrofon in seinem Mund. Der Transceiver erlaubte ihm nicht nur, sein Funkgerät zu benutzen und dabei jederzeit die Hände frei zu haben, sondern er übertrug den Ton auch durch die Schädelknochen, sodass er sogar bei extremem Lärm einwandfrei mit seinen Leuten kommunizieren konnte.

»Ist das Deck frei?« Er blickte zum Himmel, aber die kleine graue Quadrokopterdrohne schwebte zu hoch über ihnen, um für sie sichtbar zu sein.

»Keinerlei Bewegung«, erhielt er als Antwort.

»Hält sich jemand auf der Kommandobrücke der Dahar auf?« Juan und sein Team wären beim Übersteigen der Reling sofort zu sehen, falls sich Terroristen in diesem hoch gelegenen Vorbau befänden.

»Ich verschaff mir mal einen besseren Überblick.« Kurze Pause. »Die Brücke ist leer.«

Juan zog sich die Sturmhaube über den Kopf, fixierte darunter eine AR-Brille und fütterte sie mit den Positionsdaten der Bomben. Sie hatten sich auf dem Weg zum Ort des Geschehens bereits einen schematischen Lageplan des Tankers aus der Datenbank der Reederei heruntergeladen, sodass ihre Brillen sie durch die Laufgänge und Korridore des Schiffsinneren führen konnten. Nun erschien in einem Augenwinkel der Decksplan der Dahar, mit dessen Hilfe er sich orientieren konnte.

»Dann wollen wir mal«, sagte Juan.

Er ging zur Leiter der Terroristen, ergriff die erste Sprosse und begann mit dem Aufstieg. Juan betrachtete es als seine Pflicht, der Erste von ihnen zu sein, der das Schiff betrat.

Sie alle gehörten der Corporation an, und Juan war der Chef dieses Unternehmens, sein »Chairman« – Entscheider und alleiniger Träger des wirtschaftlichen Risikos. Er empfand diese Bezeichnung, die viele seiner Leute verwendeten, wenn sie mit ihm kommunizierten, als einen Ehrentitel, dem er in jeder Hinsicht gerecht werden wollte. Strenggenommen waren sie Söldner, aber Juan hasste diesen Begriff. Söldner stellten sich in den Dienst des Höchstbietenden ungeachtet der moralischen Grundsätze und der Ziele ihres jeweiligen Auftraggebers.

Stattdessen war die Corporation eine privatwirtschaftliche Firma, deren Personal aus Veteranen des amerikanischen Militärs und ehemaligen CIA-Agenten bestand. Sie zeichneten sich durch ungewöhnliche Fähigkeiten und Fertigkeiten aus und wurden immer dann für die Regierung tätig, wenn Geheimhaltung das Gebot der Stunde war und von staatlicher Beteiligung geschweige Auftragsvergabe nicht das Geringste an die Öffentlichkeit dringen durfte. Eine solche Operation war ein minutiös vorbereiteter Überfall auf eine syrische pharmazeutische Fabrik gewesen, in der das Nervengas Sarin produziert wurde. Bei dieser Gelegenheit war eine begrenzte Menge des Betäubungsserums in den Besitz der Corporation gelangt, und nun setzte sie es bei dieser Befreiungsaktion ein. Außerdem nahm die Corporation Aufträge von verbündeten Nationen oder privaten Institutionen an, solange sie den Interessen ihres Heimatlandes dienten.

Juan Cabrillo war nicht nur der Vorstand der Corporation, sondern zugleich ihr Herz und ihre Seele. Als ehemaliger CIA-Agent nicht allein mit den administrativen, sondern auch mit den praktischen Anforderungen des Tätigkeitsbereichs vertraut, den die Corporation abdeckte, führte er die Organisation mit straffer Hand und ungewöhnlichem Weitblick, sodass er seinen Gegnern stets um mindestens einen Schritt voraus zu sein schien. Er hatte eine hochkarätige Truppe um sich versammelt und konnte darauf vertrauen, dass jeder Angehörige der Corporation sein Möglichstes tat, um seinen ihm zugewiesenen Job zu erledigen. Dies brachte ihm den Respekt und die Bewunderung seiner Leute ein, von denen ihn die meisten als einen Freund betrachteten.

Als wirtschaftliches Dienstleistungsunternehmen war die Corporation insofern absolut einmalig, weil sie auf einem Schiff beheimatet war – der Oregon. Genauer gesagt: der neuen Oregon.

Nach dem tragischen Verlust ihres ersten Schiffes, das sie im Laufe der Jahre als schwimmende Heimat lieb gewonnen hatten, konnten Juan und die restliche Crew kaum erwarten, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was das neue Schiff leistete. Seine erste Reise sollte eine simple Probefahrt sein, um die Maschinen und die durch technische Aktualisierungen erzielten Leistungssteigerungen zu testen, ehe es in ein malaysisches Trockendock zurückkehrte, wo letzte Hand angelegt und es für seine reguläre Indienststellung vorbereitet werden sollte. Die Information über einen unmittelbar bevorstehenden Piratenüberfall in der Straße von Malakka zwang sie jedoch, in See zu stechen, ehe das Schiff vollständig ausgerüstet war. Daher befand sich die Oregon zu diesem Zeitpunkt auf Jungfernfahrt, auch wenn viele ihrer Mannschaftsmitglieder noch gar nicht an Bord waren.

Die Terroristen hatten geplant, die Sprengladungen zu verstecken und das Schiff mit den Geiseln längst verlassen zu haben, ehe die Rettungstruppen eintrafen. Aber der Indo Jihad hatte keine Ahnung, dass in seinen Reihen ein Maulwurf der Corporation aktiv war, daher rechnete er nicht damit, dass irgendjemand ihre Party sprengen würde. Obgleich Juans Team zahlenmäßig unterlegen war, konnte es den entscheidenden Vorteil, bestehend aus einer perfekten Tarnung und dem Überraschungsmoment, nutzen.

Als alle das Deck des Tankers erreicht hatten, teilten sie sich in zwei Paare auf. Juan und Hali Kasim begaben sich zum Maschinenraum, während die anderen den Weg zum Bug einschlugen.

Juan und sein Partner erreichten eine Zugangstür zum hinteren Decksaufbau.

»Wie fühlen Sie sich?«, fragte Juan, während sie sich neben der Tür an die Stahlwand pressten.

Sich aktiv an Kommandounternehmen zu beteiligen, gehörte eigentlich nicht zu Halis regulärem Tätigkeitsbereich auf der Oregon. Der im Libanon geborene Amerikaner war der Kommunikationsoffizier des Schiffes und hatte in dieser Funktion den Notruf der Dahar aufgefangen. Obgleich zur Besatzung der Oregon ein Team ehemaliger Angehöriger der Special Forces gehörte, die Missionen wie diese gewöhnlich durchführten, nahmen sie alle zu diesem Zeitpunkt an einem Einsatz in Bali teil.

Doch jeder Angehörige der Corporation war für die Teilnahme an aktiven Kampfeinsätzen ausgebildet, und Hali Kasim hatte sich in der Vergangenheit bereits bei zahlreichen gefährlichen Operationen bewährt.

»Mir geht es ausgezeichnet«, antwortete Hali. »Aber wenn ich ehrlich bin, freue ich mich schon darauf, mit den Kopfhörern auf den Ohren wieder in meinem gemütlichen Sessel im Operationszentrum zu sitzen.«

»Bleiben Sie nur in meiner Nähe, und wir werden schon klarkommen. Denken Sie daran, kein Risiko einzugehen.«

Juan öffnete die Tür, und sie fanden die nächste Treppe hinunter in den Bauch des Schiffes. Mit der schussbereiten Betäubungspistole in der Hand und Hali im Schlepptau folgte Juan dem in eins seiner Brillengläser projizierten Lageplan des Tankers.

Als sie die Tür zum Maschinenraum erreichten, war das Vibrieren der Stahlwände deutlich wahrzunehmen. Wenigstens hatten die Terroristen die großen Dieselmotoren nicht ausgeschaltet, als sie das Schiff stoppten. Wenn sie sich Zugang verschafften, würde der Lärm alle anderen Geräusche übertönen.

Juan sah Hali fragend an, der daraufhin mit einem Kopfnicken bestätigte, dass er bereit sei. Juan ging auf ein Knie herunter und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Der Klang lauter Turbinen füllte seine Ohren.

Die Tür bot Zugang zu einem schmalen Laufgang, von dem aus man den gesamten Maschinenraum überblicken konnte, aber das dichte Gewirr von Rohrleitungen, Verstrebungen und anderen technischen Aggregaten sorgte dafür, dass sie von unten nicht auf Anhieb zu sehen waren.

Zuerst schlichen sie zum Kontrollraum, und Juan wagte einen Blick durch das Sichtfenster. Niemand hielt sich im Innern auf.

Hali tippte ihm auf die Schulter, und Juan wandte sich um und entdeckte zwei Piraten, die sich...

Erscheint lt. Verlag 21.9.2022
Reihe/Serie Die Juan-Cabrillo-Abenteuer
Übersetzer Michael Kubiak
Sprache deutsch
Original-Titel Marauder (JC 15)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2022 • Abenteuer • Abenteuerroman • action • Australien • bestsellerliste spiegel aktuell • China • CIA • Das Portland-Projekt • Der Colossus-Code • Der goldene Buddha • eBooks • Im Auge des Taifuns • Juan Cabrillo • Kaperfahrt • Killerwelle • Krimi für Männer • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2022 • New-York-Times-Bestseller • Operation Seewespe • Oregon • Priranha • Qualle • Schattenfracht • Schlangenjagd • Seuchenschiff • Spannung für Männer • SPIEGEL-Bestsellerautor • Spionage • Sydney • Tarnfahrt • Teuflischer Sog • Thriller • Todesfracht • Todesschrein • Trimaran • Würfelqualle
ISBN-10 3-641-27695-0 / 3641276950
ISBN-13 978-3-641-27695-9 / 9783641276959
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