Der Papierpalast

Spiegel-Bestseller
Roman

**** 15 Bewertungen

Buch | Hardcover
444 Seiten
2022 | [1. Auflage]
Ullstein (Verlag)
978-3-550-20137-0 (ISBN)
23,99 inkl. MwSt

Miranda Cowley Heller war Senior Vice President und Head of Drama Series bei HBO. Sie hat Serien entwickelt und verantwortet, u.a. Die Sopranos, Six Feet Under, The Wire, Deadwood, Big Love. Als Heranwachsende hat sie jeden Sommer auf Cape Cod verbracht, inzwischen lebt sie in Kalifornien.

Susanne Höbel, geboren 1953, arbeitet seit dreißig Jahren als Übersetzerin englischer und amerikanischer Literatur. Sie übersetzte Werke von John Updike, William Faulkner, Nadine Gordimer, Amor Towles und Janet Lewis. Seit 2012 lebt sie in Südengland.

Entdecken Sie den literarischen Familienroman, der amerikanische Leser und Kritiker begeisterte. Ein großer Roman über die Sommer unseres Lebens — und darüber, was es heute bedeutet, eine Frau zu sein.
»Betörend, scharfsinnig, außergewöhnlich. Ein ganz großes Lesevergnügen.« William Boyd
»Ein großartiger Pageturner« Cynthia D'Aprix Sweeney
»Glitzernde Wellen über einer dunklen Unterströmung. Man kann nicht aufhören, und wenn man durchgeschwommen ist, möchte man sofort umkehren.« Jackie Thomae
»Sommerlicher Suchtstoff, ergreifend, witzig, tragisch und sehr gut übersetzt – bloß die Männer sind ein bisschen zu perfekt, aber sei's drum.« Eva Menasse
»Der Roman nimmt uns mit in eine lebendige Landschaft, in eine Familie, zu einer langjährigen heimlichen Liebe. Ganz unmittelbar erzählt, fesselnd vom Anfang bis zum Ende.« Meg Wolitzer

Erscheinungsdatum
Übersetzer Susanne Höbel
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel The Paper Palace
Maße 128 x 210 mm
Gewicht 540 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Affäre • aktuell • Amerika • amerikanische • Amerikanische Literatur • Betrogen • Cape Cod • Eltern Kind • Familie • Familiendrama • Familienleben • Familienroman • Frau • Frauen • Frauenroman • Frauenroman Neuerscheinung • Gegenwartsliteratur • Geheimnis • Gesellschaft • internationaler Bestseller • Lebensentscheidung • Liebesroman • Liebhaber • Literatur • Roman • Scheideweg • Scheidung • Scheidungsroman • Seitensprung • Sommer • Sommerhaus • Trennung • triggerwarnung • Urlaub • USA • US Literatur
ISBN-10 3-550-20137-0 / 3550201370
ISBN-13 978-3-550-20137-0 / 9783550201370
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:

5 Intim und erschütternd

von , am 30.06.2022

Der Papierpalast, ein Ferienhaus, ist ein wichtiger Ort im Leben von Elle. Genau hier passierten die bedeutsamen Momente ihres Lebens. Genau hier soll Elle eine schwerwiegende Entscheidung treffen.

Der Roman beginnt eigentlich fast am Ende der Geschichte. Dem Leser wird nur ein Tag aus dem Elles Leben in der Gegenwart gezeigt. Alles andere, was auf den 400 Seiten berichtet wird, ist die Vergangenheit der Protagonistin und ihrer Familie. Die Erinnerungen, die Elle nicht vergessen kann. Dabei bekommt man ein besseres Bild von Elle und die Antwort auf die Frage: Warum muss sie überhaupt eine Entscheidung treffen? Anhand von ihren lebendigen, intimen und erschütternden Erinnerungen kann man sich gut ihre Kindheit und das Erwachsenwerden vorstellen. All die Alpträume, die Elles Leben ruiniert haben.

Die Beschreibungen der Natur sind sehr wichtig in diesem Roman. Sie spiegeln die inneren Zustände der Charaktere wider, ob es hohen Wellen, Stillwater oder Sturm sind. Diese wechselhaften Landschaftsbilder symbolisieren mal das idyllische, mal das unbeständige Leben der Figuren.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, das Setting ist wunderschön und passt prima zur Geschichte. Die Figuren sind ganz unterschiedlich, einige sind zärtlich und herzlich, die anderen sind brutal und arrogant. Allein die witzigen und bissigen Dialoge zwischen Elle und ihrer Mutter sind lesenswert. Der ganze Roman war für mich lebendig und authentisch.

Das Landschaftsbild verändert sich mit den Jahreszeiten und wiederholt sich immer wieder. So wie Elle, die jeden Sommer zum Papierpalast zurückkehrt, irgendwie anders aber trotzdem mit der gleichen Geschichte. Ist es nicht so, dass man am Meer geht, um die Freiheit zu finden?

Ein starker Roman über die Vergänglichkeit des Lebens und dass es nie zu spät ist, dein Leben zu verändern.
Das buch kann ich herzlich empfehlen.

5 Sogartige Familien- bzw Liebesgeschichte mit Tiefgang

von , am 26.06.2022

Zugegebenermaßen ist es nicht unbedingt einfach, in die Geschichte hinein zu kommen. Trotzdem hat der Schreibstil der Autorin von Anfang an einen gewissen Sog auf mich ausgeübt, so dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Was es nicht leicht machte, waren die zeitlich unterschiedlich wechselnden Erzählperspektiven, der Sprung zwischen den Jahren. Aber auch daran hatte ich mich schnell gewöhnt, irgendwie konnte ich mich so gut mit der Protagonistin Elle Bishop identifizieren, dass ich unbedingt verfolgen wollte, was sie bewegt, was sie antreibt und welchen Weg sie gehen würde. Elle ist Anfang 50, ähnlich wie ich selbst, vielleicht rührte auch daher die große Affinität, und seit vielen Jahren vermeintlich glücklich verheiratet. Im sogenannten Papierpalast, einem Feriendomizil in Cape Cod, dass sich schon seit Urzeiten im Familienbesitz befindet, lernt Elle auch Jonas, ihre große Jugendliebe, kennen. Doch das Schicksal hindert die beiden schon seit vielen Jahren zueinander zu finden. Elle ist nach einer gemeinsam verbrachten Nacht hin und her gerissen zwischen eben jenem Jonas und ihrem langjährigen Ehemann Peter, der ihr Sicherheit und Geborgenheit gibt. Noch dazu blickt unsere Protagonistin auf eine nicht einfache Kindheit zurück und hat diverse Schicksalsschläge zu verarbeiten. Geschildert wird nicht nur Elles Geschichte, sondern in Nebeschauplätzen auch andere sehr authentisch skizzierte Charaktere, zum Beispiel Elles Mutter und Großmutter. Die Schilderungen wechseln zwischen dem intensiv erlebten Tag direkt nach der Nacht mit Jonas und Rückblickenden in die Vergangenheit. So erleben wir mit, wir Elle sich der Entscheidung zu nähern versucht, ob sie Peter verlassen soll, um endlich mit Jonas zusammen zu finden. Im letzten Abschnitt werden von der Autorin alle offenen Handlungsstränge gekonnt und für mich überzeugend zusammen führt. Einen klitzekleinen Kritikpunkt habe ich, die teils etwas vulgäre Sprache hat mich etwas gestört, dass hätte es für mich so nicht gebraucht. Trotzdem gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

4 definitiv keine leichte Sommerlektüre

von , am 06.06.2022

Lesenswert? Ja. Wobei sich hinter der Lektüre anderes verbirgt, als die Werbung vermuten lässt. Mir gefällt der gesamte Handlungsaufbau sehr. Verschiedene Zeiten, viele Zeitsprünge, trotzdem gut einzuordnen. Immer leicht spannend, immer will man mehr wissen.
Auch wenn ich die Protagonist*innen aus unterschiedlichen Gründen nicht sympathisch gefunden habe, sie oft nicht verstehen konnte, so waren sie dennoch interessant und gut konstruiert.
Die Szenen sind realistisch und voller Leben geschildert, Emotionen werden während des Lesens hervorgerufen.
Auch sprachlich fand ich das Buch sehr interessant, werden doch Naturbeschreibungen und ruhige Szenen manchmal durch vulgäre/derbe Sprache unterbrochen - ein faszinierender Kontrast.
Allgemein würde ich eine Lektüre dieses Buches definitiv empfehlen, wenn auch nur mit Einwand: Während die Werbung und der Klappentext ja suggerieren, dass Sommer und die Situation zwischen zwei Männern zu schwanken eine Rolle spielen, so geht es an einigen Stellen dennoch sehr abrupt und heftig um ein ganz anderes Thema, nämlich Kindesmissbrauch. Hierfür also eine deutliche Trigger-Warnung. Ich finde es nicht schlimm oder falsch, dass das Buch dies thematisiert. Ich möchte aber verhindern, dass Menschen nicht vorbereitet sind bei solch eine Thema. Vorallem wenn Klappentext und Werbung dies einfach nicht mutmaßen lassen. Hier mit Spannung zu spielen, auf Kosten von Lesenden, die eventuell retraumatisiert werden könnten, finde ich nicht in Ordnung.
Wenn man aber für sich entscheidet, dass man für dieses Thema in dem Moment stabil genug ist, dann ist die Lektüre wie erwähnt wirklich gut. Sehr zu empfehlen für eine Leserunde um sich gemeinsam auszutauschen. Denn man hat definitiv das Bedürfnis, darüber zu sprechen.

2 Papierpalast

von , am 02.05.2022

Tja was soll ich sagen, Papierpalast ist leider wieder eines dieser hochgelobten Bücher, das für mich die Erwartungen nicht erfüllt hat. Miranda Cowley Heller erzählt hier ein furchtbares Liebesdrama, das unnötig aufgebauscht und überdramatisiert wird. Der Beziehung zwischen Elle, Jonas und Peter konnte ich leider nichts abgewinnen, ich habe weder die Anziehungskraft des einen noch des anderen verstanden und es war ziemlich nervig wie sehr Elle betonen musste, wie toll der Sex ist, den sie mit allen hat. Generell empfand ich die Sprache als eher mittelmäßig, teilweise sehr wiederholend. Auch das Frauenbild, das Heller uns hier präsentiert ist äußerst fragwürdig. Spätestens als von "meinem Prachtweib" die Rede war, hätte ich am liebsten etwas an die Wand geworfen. Elle scheint aber nichts dagegen zu haben, dass Peter sie immer wieder als sein Weib bezeichnet und generell als seinen Besitz ansieht und mit ihr Sex hat, wann er will egal ob sie richtig Lust hat oder nicht. Auch die Großmutter und Mutter vermitteln das Bild, als müsste die Frau nur hübsch aussehen und ihrem Mann zu Diensten sein. Das hätte ich in den Vergangenheitsabschnitten noch ansatzweise verstanden, aber dieses Bild wird durch das ganze Buch aufrechterhalten. Die Kinder spielen eigentlich kaum eine Rolle, man hätte sie ebensogut weglassen können, groß geändert hätte es die Geschichte wohl nicht.

Der sexuelle Missbrauch in der Familie, nicht nur in Elles Generation, wird v.a. am Anfang einfach mal so im Nebensatz abgehandelt, was ich als äußerst schwierig empfinde. Generell ist es mMn fragwürdig, solche Themen als Geheimnis anzulegen, wobei dies zugegebenermaßen hier vom gewählten Klappentext ausgeht, der jedoch auch in der englischen Fassung ganz ähnlich ausfällt. Gleichzeitig muss ich auch sagen, dass Heller diesen Part ihrer Geschichte durchaus glaubwürdig und - als es um Elle ging - feinfühlig geschrieben hat, worüber ich sehr froh bin. Vielleicht hätte sich Heller lieber darauf konzentrieren sollen anstatt alles mit dem Drama der Gegenwart zu vermischen, der ganze Handlungsstrang um Conrad bietet auch alleine schon Drama genug.

4 Absoluter Pageturner, aber

von , am 24.04.2022


Wo ist der Unterschied zwischen einer guten Serie und einem guten Buch? Dass Miranda Cowley Heller erfolgreiche Serien wie "Six Feet Under" entwickelt hat, mag dazu beigetragen haben, dass sich mir beim Lesen immer wieder diesen Vergleich aufdrängte - aber dazu gleich mehr. Der Papierpalast ist ein stark atmosphärischer Roman über eine Frau, Elle, die mit Mann und Kindern in die malerische Seelandschaft ihrer Kindheit zurückkehrt und sich dort sowohl den Gefühlen für ihre Jugendliebe als auch den gemeinsamen traumatischen Erlebnissen stellen muss. Und die Chancen stehen gut, dass das Buch auch für euch ein absoluter Pageturner wird!

Warum? Weil Story und Spannung hier so geschickt aufgebaut werden, dass ich mich beim Lesen zügeln musste, nicht schon weiter nach vorn zu blättern. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich in kurzen Kapiteln ab - während in der Gegenwart quasi der Tag der Entscheidung zwischen Ehemann Peter und Jugendliebe Jonas Stunde um Stunde weiter vorrückt, werden immer wieder Szenen aus der Vergangenheit eingeblendet, welche nach und nach die dramatischen Erlebnisse in der Kindheit preisgeben. Suspense at its best. Lasst euch nicht vom romantischen Cover täuschen: die dysfunktionen Familien in diesem Roman sind Orte von Vernachlässigung, Missbrauch, Vergewaltigung, Mord und ein Hinweis darauf wäre tatsächlich wünschenswert gewesen.

Während nun aber meine Finger beim Blättern nur so durch die Seiten huschten, bekam ich zunehmend das Gefühl, dass das ganze Leid der Vergangenheit letztlich in erster Linie dazu dient, die Lovestory zwischen Elle und Jonas moralisch zu rechtfertigen und glaubhaft zu machen. Dass dafür so krasse Karten gezogen, ins Spielfeld geworfen und im weiteren Verlauf einfach unbeachtet blieben, da mittlerweile schon der nächste Paukenschlag erfolgt war, schlug mir mehr und mehr aufs Gemüt. Was mich zurück zur Ausgangsfrage bringt. Während es in einer Serie gut funktionieren mag, die Zuschauenden mit Spannungsaufbau, Schockmomenten, Cliffhangern bei der Stange zu halten und durch berührende Szenen Empathie für die Liebesgeschichte zu wecken, erwarte ich bei einem guten Roman mehr. Mehr Tiefe, mehr Bedachtheit, mehr Fokus, mehr Charakterentwicklung. Und weniger reißerische Aufmerksamkeit und Fäden, die nahezu unbemerkt ins Nichts verlaufen. Ich erwarte nicht nur gute Unterhaltung (das war es), sondern auch, dass man sich nach dem Lesen ein klein wenig "reicher" fühlt (das hat mir gefehlt). Vielleicht wäre eine Verfilmung hier ja eher meins.

5 Ich bin begeistert!

von , am 07.04.2022

Während das Buchcover mir nicht besonders aufgefallen ist, fand ich den Titel des Buches sehr ansprechend. Tatsächlich sieht das Cover in echt sehr viel schöner aus, als es online der Fall ist. Deshalb war ich davon schon positiv überrascht und auch wurde mein erster Eindruck vom Buch, den ich während der Leseprobe bekommen habe, nicht enttäuscht.

Ich bin sehr froh, dass das Buch viel mehr als nur ein kitschiger 0815 Roman ist und sehr viel mehr Thematiken aufgreift und miteinander verwebt. Zwar gibt es einen Ausdruck, der mir persönlich ein bisschen zu direkt bzw. vulgär formuliert ist, aber abgesehen davon hat mich das Buch in den Bann gezogen und ich war von dem Schreibstil begeistert. Der Autorin ist es bis zum Schluss gelungen, offen zu lassen, für wen sich Elle entscheidet. Und hat es dadurch sehr spannend gestaltet. Ich habe mit Elle mitgefiebert, hätte ihr aber auch keinen besserem Rat geben können, wie sie sich entscheiden soll, da die Entscheidung alles andere als leicht ist. Wie Elle selbst sagt "sind beide Entscheidungen gut" und daher trifft man egal für wen man sich entscheidet gleichzeitig auch eine schlechte Entscheidung. Besonders gut hat mir auch gefallen, wie das Ende formuliert wurde, sodass man erstmal unsicher dasteht und Raum für Interpretationen hat.
Daher fand ich das Ende sehr gelungen und auch generell, hatte ich das Gefühl, das alles sehr durchdacht und die Sprache und beschriebenen Szenen immer sehr bewusst gewählt wurden.

Gefallen haben mir auch die Rückblenden, die Stück für Stück alles nachvollziehbarer machen und wie bei einem Puzzle nach und nach zusammengesetzt werden. Dabei kommen jedoch einige schockierende Wahrheiten ans Licht mit denen man vielleicht gar nicht gerechnet hätte. Daher wäre es bestimmt kein Fehler eine Trigger Warnung an den Beginn des Buches zu packen, der Opfern sexueller Gewalt vor dem Thema Gewalt warnt. Generell spielt die Todesthematik eine große Rolle in dem Buch.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, da es mir sehr gut gefallen hat!

4 Wenn die alte Liebe entflammt

von (An der Nordseeküste), am 31.03.2022

Autorin Miranda Cowley Heller hat mit ihrem Buch „Der Papierpalast“ einen außergewöhnlichen Titel gewählt der aber dennoch mehr als treffend ist. Der Papierpalast ist, wenn man so will, die Sommerresidenz der Familie Bishop. Hauptprotagonistin Elle steht mitten im Leben. An diesem einem Tag erleben wir Leser mehr als nur diese eine Sommerparty bei der auch Ellen‘s Jugendliebe Jonas dabei ist. Während die Party läuft, genießen die beiden ihre alte Liebe und dann entsteht der Lauf der Geschichte. Heller hat ein sehr feines Gespür hier bewiesen, denn sie packt nicht nur diesen einen Tag sondern zusätzlich ein halbes Leben in diesen besagten Tag. Wir Leser erleben schöne aber auch sehr traurige und ja, zum Teil, auch verstörende Parts. Wie anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist, ist diese Geschichte nicht so eine leichte Kost wie gedacht. Man muss genau lesen, man muss den Lauf zulassen und man muss auch abschalten können. Die Figuren rücken mit ihren Beschreibungen nicht zu weit an uns als Leserschaft heran aber dafür die Landschaft. Heller beschreibt diese so wunderbar eindringlich, dass das innere Auge herrlich gefordert wird und wir in die Geschichte abtauchen können. Diese Mischung ist sehr gut gewählt und erlaubt uns diesen Abstand auch zu genießen. Die Geschichte von Elle oder auch Wallace oder Anne sind besonders in jeglicher Weise und jeder Leser wird anders mit ihnen umgehen. Heller hat einen sehr passenden Ausdruck für ihre Erzählung gewählt und spannt einen gekonnten Spannungsbogen. Eine einfache Strandlektüre wäre dieses Buch für mich nicht, dafür ist es zum Teil einfach zu heftig, aber es ist eine wahrlich lesenswerte Lektüre. Die Story hat einen besonderen Reiz und der Lesegenuss stimmt von Anfang bis Ende. Der Tenor ist schnell erkannt und wer auch die trüben Dinge gut verträgt, erhält einen sehr gutes Bild vom Papierpalast. Ich vergebe 4 von 5 Sterne.

4 Atmosphärische, fesselnde Liebes- und Familiensaga

von , am 13.03.2022

Der sogenannte „Papierpalast“, das Ferienhaus ihrer Familie in Back Woods, ist für Elle Bishop schon immer der Ort ihrer Sommer gewesen. Mittlerweile 50 Jahre alt, verheiratet und mit drei Kindern, bringt dieser Sommer allerdings alte und nie verloschene Gefühle für ihre Kinderliebe Jonas, sowie viele schmerzhafte Erinnerungen an Vergangenes wieder hoch…

Atmosphärisch und eindrucksvoll beschreibt die Autorin die Kulisse rund um die Sommertage in Black Woods, Cape God. Die Spannung ist von Anfang an greifbar und nimmt im Laufe des Romanes weiter zu.
Heller erzählt zum einen die Geschichte eines einzigen Tages, in denen sich Elle und ihre Familie sowie Jonas und seine Frau Gina in Black Woods aufhalten und die Geschehnisse in der Gegenwart ihren Lauf nehmen. Zum anderen führt die Autorin uns durch mehr als ein halbes Jahrhundert von Elle’s Leben, und das ihrer Familie. Dabei gelingt der Autorin ein komplexes, bedrückendes aber auch sehr eindringliches Porträt einer komplizierten Familie. So gehören für mich vor allem die Entwicklung der Frauen - Elle, Wallace und Anne - und ihre Beziehung zueinander zu den Stärken des Romans.

Eine spannende Dreiecksbeziehung, in Rückblicken erzählte Familiengeheimnisse und eine wunderschöne Kulisse - der Klappentext klingt eigentlich zunächst nach der perfekten Strandlektüre. Eigentlich. Denn die Autorin erzählt auch von sehr düstere und schwere Themen wie Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch von Minderjährigen. Hier benötigt das Buch dringend eine Triggerwarnung, denn die Beschreibungen können sehr verstörend wirken und sind teils wirklich schwer auszuhalten.

Eine Geschichte, die süchtig macht, mit einer starken Protagonistin - aber auch mit sehr schwer auszuhaltende Szenen. Ein Highlight sind die wunderschönen, detailreichen und bildstarken Beschreibungen von New Englands Landschaft. Etwas weniger stark fand ich zum Teil die Dialoge und Entwicklung rund um die eigentliche Dreiecksgeschichte, was meiner Lesefreude aber kaum Abbruch getan hat.
Alles in allem eine sehr fesselnde Liebesgeschichte und eine tragische Familiensaga, aber auch ein Roman über Geheimnisse, Missbrauch und Traumata. Trotz einiger kleinerer Schwächen eine klare Empfehlung — vor allem wer Liane Morriaty (Big Little Lies) oder Delia Owens (Der Gesang der Flusskrebse) mag, wird hier sicher fündig!

5 Die perfekte Spätsommerlektüre

von , am 11.03.2022

"Der Papierpalas" erzählt von Elle, die jedes Jahr in ihr Refugium am See fährt, das ihr ganzes Leben geprägt hat. Unter anderem weil sie dort Jonas kennelernt, den sie ihr ganzes Leben lang liebt. Aber mittlerweile ist sie verheiratet und diese Liebe scheint keine Chance zu haben. Miranda Cowley Heller erzählt in ihrem Roman von 24 Stunden, in denen Elle sich entscheidet ob sie ihre Jugendliebe nachgeben soll oder ob sie in ihrer soliden, liebevollen Ehe bleibt.

Das Konzept, 24 Stunden in der Gegenwart zu erzählen und die Geschichte mit der Vergangenheit zu spicken finde ich toll. Wie bei einer Zwiebel packt man immer mehr über die einzlnen Charaktere aus, lernt sie kennen und verstehen. Ich finde alle Charaktere (von den Kindern mal abgesehen) dadurch unglaublich gut ausgearbeitet und man fühlt sich, als kenne man sie, ihre Fehler und ihre Stärken. Ein großer Pluspunkt meiner Meinung nach, vor allem wenn man die Thematik des Buches betrachtet. Den es geht natürlich auch um Liebe aber auch um disfunktionale Familien, Trauma und Freundschaft. An sich sollte man (wenn man sensibel auf sowas reagiert) vorher ein paar Trigger-Warnungen durchlesen, das würde ich empfehlen.

Das Buch war für mich eine sehr schnelle Lektüre, gerade im Mittelteil konnte ich sie nicht mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das macht es für mich auch zu einem perfekten Spätsommerbuch. Es behandelt schwere Themen und eignet aber aufgrund der schnell laufenden Handlung / Leseweise super für diese noch warmen Sommerabende, an denen man auf den Herbst wartet.

Einen winzigen Punkt Abzug gibt es für mich weil ich mir gewünscht hätte die Teile, die in der Gegenwart spielen wären etwas besser über das Buch verteilt gewesen, sie haben sich sehr am Anfang und Ende geballt. Außerdem fehlt mir an einer Stelle eine kleine Erklärung / Charakterentwicklung bei zwei Figuren. Das hat aber alles dem rundum schönen Leseerlebnis keinen Abbruch getan.

5 Sprachlich gelungenes Debüt

von , am 02.03.2022

Die Autorin lässt die Ich-Erzählerin Elle in einem hervorragenden und beeindruckenden Schreibstil, ihre erlebte Familiengeschichte aufgeteilt in Gegenwart – Vergangenheit – Gegenwart – und dies unterteilt in Buch eins – Elle -, Buch zwei – Jonas -, Buch drei – Peter -, Buch vier – In diesem Sommer – und Buch fünf – Heute 18:30 – 6:30 -, lebendig erzählen.

Der Mittelpunkt der Geschichte, ist der Papierpalast, ein Ort voller Schmerz, schöner Erinnerungen, Enttäuschungen, Geheimnisse und die Frage um die Liebe, ob man bleibt oder geht.

Elle ist mit dem englischen Journalisten Peter glücklich verheiratet und hat drei Kinder: Jack, Maddy und Finn. Während eines Treffens mit ihrer Mutter und Freunden im Ferienhaus, begegnet Elle zum ersten Mal nach langen Jahren Jonas wieder, ihrem Freund aus Kindertagen. Auch Jonas ist verheiratet. Elle und Jonas haben sich hier als Kinder kennengelernt und nie aufgehört, einander zu lieben. In der Vergangenheit gab es eine furchtbare Tragödie, die beide stark verbunden hatte aber auch gleichzeitig trennte. Elle hat dieses Geheimnis ein Leben lang gewahrt und nicht einmal ihrem Mann davon erzählt. Elle und Jonas spüren sofort, dass die gegenseitige starke Anziehung auch nach Jahren noch vorhanden ist. Elle fühlt sich hin- und hergerissen und muss sich zwischen den beiden Männern entscheiden …

In der sehr bewegenden Vergangenheit erzählt Elle über ihre Kindheit, die schwierige Beziehung zu ihren Eltern und ihrer Großeltern, bis hin zum Kennenlernen mit Jonas und der Tragödie, die alles veränderte.

Fazit: Mit „Der Papierpalast“ ist der Autorin ein hervorragender Debütroman gelungen der alles hat, was für mich eine gute und fesselnde Geschichte ausmacht. Mit den gut ausgearbeiteten Zeitsprüngen besticht das Buch durch spannende und berührende Handlungen, die mich bis zum Ende mitgenommen haben. Die Charaktere werden mit ihren Stärken aber auch mit ihren Schwächen, lebendig und hervorragend dargestellt.
Das dezente Cover und der Titel, haben mich neugierig auf die Geschichte gemacht und mich letztendlich, hell begeistert.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

4 Kein leichter Sommertag

von , am 21.02.2022

Inhalt:

Elle Bishop macht mit ihrer Familie im Ferienhaus ihrer Familie Urlaub. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Jonas und muss nun eine Entscheidung treffen, ob sie bei ihrem Mann bleiben will oder Jonas doch der richtige für sie ist.

Meinung:

Ich habe tatsächlich mit einer etwas leichteren Liebesgeschichte gerechnet, die kurzweilig und emotional ist. Dieses Buch ist aber absolut keine leichte Kost und behandelt sehr ernste Themen wie sexualisierte Gewalt. Daher hätte ich hier eine Triggerwarnung für angebracht gefunden.

Es werden zwei Handlungsstränge miteinander verknüpft. Die Gegenwart handelt von einem einzigen Tag, während der zweite Strang die Vergangenheit der Protagonistin Elle Stück für Stück entfaltet. Hierbei lernen wir ihre ganze Familie kennen und es kommen dunkle Geheimnisse und Schicksale ans Licht. Die vielen Personen und die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart waren oft anstrengend. Zum Ende hin hat mich das Buch aber trotzdem gepackt, da einige Wendungen für Spannung gesorgt haben.

Miranda Cowley Heller kann wirklich toll schreiben! Man kommt der Protagonistin Elle sehr nahe und kann sehr tief in ihre Seele, Emotionen und Gedanken blicken. Die Autorin entfaltet mit Worten wunderschöne Bilder und beschreibt damit Gedanken sowie Gefühle sehr treffend.

Es geht um Geheimnisse, Entscheidungen, Liebe und Ehe. Der Roman ist sehr berührend und lässt einen nicht kalt.

Fazit:

Ein eindrücklicher Roman, der toll geschrieben ist! Der leichte Schreibstil versöhnt einen , da die Thematik sehr erdrückend sein kann. Die verschiedenen Zeitebenen und die Beschreibung der Charaktere haben mir gut gefallen!

4 Weise, mit jede Menge zitierwürdigem Inhalt

von , am 18.02.2022

„Ich liebe ihn und hasse mich. Ich liebe mich und hasse ihn.“ (S. 14) – Diese zwei Sätze, ziemlich zu Beginn des Buches, haben mich sehr schnell für die Geschichte eingenommen. Sie ist sehr gut geschrieben. Vor allem aber versteckt sie zwischen den Wörtern viel Tiefgang und Weisheit.
Die Handlung spielt an einem einzigen Tag. Einem Tag, an dem sich die Protagonistin Eleanor entschieden muss, ob sie bei ihrem Mann bleibt oder einen Neuanfang mit einer alten Liebe wagt. Doch für diese Entscheidung muss sie mehr einbeziehen, als nur diesen einen Tag. Sie springt zurück in ihre Kindheit und Jugend. Sie beschreibt ihr eigenes Leben, das ihrer Eltern, ihrer Großeltern, ihrer Urgroßeltern, ihrer Schwester, ihrer Stiefeltern und Stiefgeschwister. So bündelt das Buch eine Vielzahl an Lebensgeschichten und Erlebnisse. Daraus entstehen wechselseitige Beziehungen zwischen den Figuren, die die Geschichte spannend und interessant machen, aber leider auch stellenweise etwas langatmig und ausschweifend.
Gleichzeitig war mir aber auch schnell klar, dass das Buch mehr will, als nur Eleanors Leben zu erzählen. Das dient der Autorin lediglich als Beispiel für einige Erkenntnisse, die für alle Menschen, Familien und Ehen gelten.
Zuerst dachte ich, dass es genau darum geht: um Ehe und Familie. Die Figuren im Buch heiraten und lassen sich so oft scheiden, dass mir der Überblick irgendwann schwer fällt. Ich dachte es geht um Liebe, Kinder und Erlebnisse, die verbinden oder trennen. Doch je weiter ich las, desto mehr hatte ich den Eindruck es ging um Schuld. „Jemand muss Schuld haben“ (S. 254) erklärt Eleanors Mutter und hat recht damit. Egal, was in der Geschichte passiert, welche Ehen zerbrechen oder welche Tragödien passieren, immer wird nach einem Schuldigen gesucht, um das Geschehene zu rechtfertigen.
Damit war ich mir sicher den Kern der Geschichte gefunden zu haben, bis ziemlich gegen Schluss ein weitere Satz meine besondere Aufmerksamkeit auf sich zog: „Wirf eine Münze, Eleanor. Wenn dich die Antwort enttäuscht, tu das Gegenteil.“ (S. 421). In der Geschichte geht es also um Entscheidungen. Entscheidungen, die dafür sorgen, dass wir Fehler machen und Schuld auf uns laden. Die dafür sorgen, dass Ehen zerbrechen oder glückliche Familien entstehen. Ich finde das Buch hat so sehr viele Fassetten des Lebens auf den Punkt gebracht. Das gefällt mir gut.
Die Handlung wird dabei fast nebensächlich; lediglich ein Mittel zum Zweck. Ich hätte sie mir hier und da etwas geraffter und mit mehr Spannungsbogen gewünscht. Was die Handlung in meinen Augen rettet, ist der hervorragende Schreibstil und die Fürsorge, der Witz und die Liebe, die die Autorin in jede Szene und jedes Wort legt. Mir hat sich eingeprägt, mit welchen Satz die Autorin ihren Großvater in der Danksagung zitiert: „Eine Geschichte hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende, und das Ende muss am Anfang schon durchschimmern.“ (S. 443) Es ist ihr gelungen, diesen Rat umzusetzen und eine einfühlsame, kluge Geschichte zu schreiben.

4 ins Wasser springen

von , am 08.02.2022

Erwartungen nach der Leseprobe: Das Cover hat mir direkt sehr gut gefallen und hat mich neugierig auf den Roman gemacht. Der Titel gefällt mir nicht so, aber vielleicht passt sich dieser während der Geschichte an.
Die Leseprobe ist flüssig und interessant geschrieben, hier und da eine derbe Wortwahl.
Ich bin gespannt ob ins Wasser gesprungen wird oder nicht...für mich wäre das der passendere Titel.

Fazit: Ich dachte nach der Leseprobe dass es sich hier um einen leichten Sommerroman mit dem Thema Untreue handelt.
Damit hat es nur am Rande was zutun. Der Debütroman ist keine leichte Sommerlektüre und auch nichts fürs Herz. Er beinhaltet harte Fakten u.a. auch Kindesmißbrauch. Das sollte man vorher wissen.
Neben der derben Sprache ist jedoch ein toller intensiver Roman entstanden der einen mit sich reisst. Man enkommt der Geschichte nicht und will immer mehr details, immer mehr Fakten.
Auch wenn sich der Anfang etwas zäh liest (aufgrund der vielen Rückblenden) ist man spätestens nach einem Viertel des Buches gefangen in der Geschichte von Elenora Bishop.

Der Papierpalast ist ein Roman der unter die Haut geht und noch lange im Kopf nachhallt. 4 von 5 Sterne (aufgrund der fehlenden Triggerwarnung und der teils sehr derben Sprache)

5 Bleiben oder Gehen?

von , am 06.02.2022

„Der Papierpalast“ heißt dieser traurig-schöne Roman, in dem Eleanor, eine Frau um die Fünfzig am Urlaubsort, an dem die Familie seit Generationen ihr Feriendomizil bezieht, über ihr Leben reflektiert, und sich schließlich zu einer weitreichenden Entscheidung durchringt.
Die Anlage des Romans ist so leicht und raffiniert, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. In immer wieder neuen Erinnerungen, die episodenhaft wichtige Lebensetappen Eleanors einfangen, breitet sich vor dem Auge des Lesers ein Leben aus, das von Schicksalsschlägen, Verlorenheit, der Sehnsucht nach Liebe und dem Verfangensein in eigenen Ängsten und aggressiver Hilflosigkeit erzählt.
Gewisse Schicksalslinien scheinen sich zu wiederholen; es geht um das Verschweigen von Unrecht, das auf sich genommen wird, um seine Liebsten zu schonen. Doch zu welchem Preis? Es geht um Reue und Buße; um schmerzhafte Treue und das schicksalhafte Aneinandergebundensein, das alles andere in den Schatten stellt und das die Protagonistin in ein Gefühlschaos stürzt.

5 Bewegendes Familiendrama und berührende Liebesgeschichte

von , am 05.02.2022

Die amerikanische Autorin Miranda Cowley Heller erzählt in ihrem großartigen Debütroman "Der Papierpalast" die Geschichte der 50jährigen Elle Bishop, die all ihre Sommer im Papierpalast, dem Ferienhaus der Familie, verbracht hat. Das Ferienhaus in den Back Woods auf Cape Code trägt seinen Namen, weil der Großvater, der es vor langer Zeit baute, die Innenräume mit Pappe auskleidete. Elle ist mit dem englischen Journalisten Peter glücklich verheiratet. Das Paar hat drei Kinder: Jack, Maddy und Finn. Während eines Treffens mit ihrer Mutter und Freunden im Ferienhaus kommt es mit Jonas, Elles langjährigem Freund aus Kindertagen, in der Dunkelheit der Nacht zu einer intimen Begegnung, während Peter und Jonas' Ehefrau Gina im Haus sind und sich unterhalten. 
 
Die Haupthandlung geht über einen Zeitspanne von 24 Stunden, während derer Elle sich über ihre Gefühle klar werden und die Entscheidung treffen muss, ob sie bei ihrem Mann bleiben oder mit Jonas ein neues Leben beginnen wird.
 
Parallel dazu erzählt sie die Geschichte ihrer Großeltern, ihrer Eltern und ihre eigene. 
Sowohl die Großeltern als auch Vater Arthur und Mutter Wallace waren mehrere Male verheiratet. Es gab für Elle und ihre zwei Jahre ältere Schwester Anna mehrere Stiefväter und Stiefgeschwister. Sie erzählt über das erste Zusammentreffen mit Jonas und die Begegnungen mit ihm während der Ferienaufenthalte bis hin zu der Tragödie, die alles veränderte. Sie beleuchtet auch ihr Verhältnis zur selbstverliebten und jähzornigen Mutter und zum unzuverlässigen Vater. 
 
Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Er ist keine leichte Kost, die schwereren Themen - sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Mord - sind schwer zu ertragen. Faszinierend fand ich die Beschreibung der unterschiedlichen Familienkonstellationen mehrerer Generationen. 
 
Das Ende habe ich als etwas abrupt empfunden, hier hätte ich gern noch ein wenig mehr gelesen.
 
Dieses außergewöhnliche Buch über familiäre Beziehungen, Geheimnisse und Lügen hat mich sehr berührt und gefesselt, aber auch erschüttert und aufgewühlt. Ich konnte vollkommen eintauchen in Elles Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen. Der Roman geht unter die Haut und wird bei mir noch lange nachwirken. Der schöne und intelligente Erzählstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen - klare Leseempfehlung und 5 Sterne von mir!
Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Tonio Schachinger

Buch | Hardcover (2023)
Rowohlt (Verlag)
24,00

von Martin Suter

Buch | Hardcover (2023)
Diogenes (Verlag)
26,00

von Daniel Kehlmann

Buch | Hardcover (2023)
Rowohlt (Verlag)
26,00