Das kleine Cottage in Irland (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
432 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01297-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das kleine Cottage in Irland -  Julie Caplin
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Liebe geht durch den Magen - und Julie Caplin kennt die besten Rezepte. Hannah hat genug von ihrem Single-Alltag in Manchester. Kurzerhand meldet sie sich bei einer renommierten Kochschule in Irland an, denn gutes Essen ist ihre große Leidenschaft. Bei einem Zwischenstopp in Dublin lernt sie den charmanten Conor kennen. Die beiden verbringen einen romantischen Abend, doch sich ernsthaft zu verlieben kommt für beide nicht in Frage. So reist Hannah am darauffolgenden Tag weiter ins beschauliche County Kerry, wo sie die nächsten drei Monate verbringen wird. Der Ort liegt idyllisch zwischen grünen Hügeln und atemberaubender Steilküste, jeder kennt hier jeden. Und schon bald merkt Hannah, dass sie Conor nicht vergessen kann - und dass Geheimnisse in Dublin nicht gut aufgehoben sind ...

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen.

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen. Christiane Steen ist Programmleiterin und Übersetzerin. Sie lebt in Hamburg.

Kapitel 2


Es war eine ziemliche Herausforderung für Hannah gewesen, für einen sechswöchigen Aufenthalt zwischen Spätsommer und Herbst zu packen, insbesondere, weil sie sich so weit aus ihrer Komfortzone herausbewegen würde. Minas einzige Empfehlung waren Turnschuhe gewesen. «In der Küche muss man sehr viel stehen. Du wirst den ganzen Tag auf den Beinen sein», hatte sie gesagt.

Hannah hatte versucht, für jede Eventualität vorzusorgen, doch an ein Date wie dieses hatte sie nicht gedacht. Zum Glück hatte sie ein paar Kleider dabei sowie einige hübsche Oberteile und ihre ganzjährig einsetzbare schwarze Hose, die sich schon in so vielen Arbeitsmeetings bewährt hatte. Sie war ziemlich teuer gewesen, aber im Nachhinein jeden einzelnen Penny wert.

Nach dem Regen waren ihre Locken noch wilder als sonst, doch heute beschloss sie, dass sie es genauso haben wollte; sie waren immerhin ihr Markenzeichen – das einzige, musste sie zugeben. Sie zupfte die Haare zurecht und betrachtete sich im Spiegel. «Das muss reichen», sagte sie laut. «Es ist schließlich nur ein Abendessen.» Aber trotzdem war da dieser kleine schamlose Gedanke in ihrem Kopf: Was in Dublin passiert, bleibt in Dublin.

«Hannah Campbell!» Sie verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf über sich selbst, dann nahm sie ihren Mantel und die Handtasche und verließ ihr Hotelzimmer.

Unten wartete Conor schon auf sie, und als sie ihn sah – immer noch in seinem tadellosen Anzug –, war sie froh, dass sie das elegantere Chiffon-Spitzenoberteil gewählt hatte und dazu eine feine Silberkette und große Creolen trug.

«Perfektes Timing.» Draußen war tatsächlich die Sonne herausgekommen und hatte die nassen Straßen getrocknet, sodass nur noch einige feuchte Flecken Hinweis darauf gaben, wie sehr es vorhin gegossen hatte. «Sollen wir?» Mit charmantem, leicht ironischem Grinsen bot er ihr seinen Arm an.

«Wie galant», neckte sie, doch ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, während sie ihre Hand in seine Ellenbeuge schob.

Sie gingen hinaus in den warmen, leicht feuchten Abend. Die Luft duftete nach dem Regen. Hannah sah sich neugierig um. Vorhin war sie vor allem mit gesenktem Kopf herumgelaufen, um darauf zu achten, ja nicht auf dem glitschigen Kopfsteinpflaster auszurutschen.

«Das ist also das berühmte Temple-Bar-Viertel. Es sieht schön aus.»

«Ist es auch. Eine beliebte Touristenattraktion. Es gibt viele Restaurants, Bars und Boutiquen.» In Conors Stimme schwang mit, dass er die Gegend wirklich mochte, trotz der vielen Touristen. Er wies auf ein rotes Gebäude. «Diesen Pub liebe ich, The Temple Bar.» Er verzog amüsiert das Gesicht. «Als Student haben wir hier ein paar wilde Abende verbracht. Das würde ich heute nicht mehr durchhalten, schätze ich. Der Whiskey ist fantastisch, es gibt hier 450 Sorten. Alle habe ich aber nicht geschafft», lachte er, «obwohl ich mich wirklich bemüht habe.»

«Ehrlich? Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte.»

«Sie mochten doch den Telling von heute Nachmittag. Vielleicht sollten Sie sich die Destillerie mal anschauen. Es gibt Führungen. Vor allem die Verkostungen sind sehr beliebt.»

Hannah nickte vage. Sie würde Dublin morgen verlassen und wollte den Abend nicht damit verderben, über Realitäten zu sprechen. Dies hier fühlte sich alles nach einer herrlichen Fantasie an, und das wahre Leben sollte gefälligst warten.

Auf den schmalen Pflasterstraßen wurde es lebendig. Schilder vor den Pubs kündigten Livemusik an, Menschen traten mit Biergläsern in der Hand auf die Bürgersteige, und überall herrschte fröhliche Stimmung, ähnlich wie bei einem Fußballspiel.

Conor führte Hannah die Straße hinab und eine weitere entlang, bis sie zu einem hohen Backsteingebäude kamen, durch dessen elegante Rundfenster hoch oben in der Mauer die momentan so angesagten nackten Glühbirnen an schwarzen Kabeln von der Decke schienen. Innen führte eine weiße Marmortreppe nach oben.

«Das hier war mal eine Bank», erklärte Conor, während er sie die Stufen hinaufführte.

Das Restaurant im Obergeschoss bestand aus einem riesigen Raum mit Holzdielen und strahlte eine entspannte, beinahe sanfte Atmosphäre aus. Die Einrichtung vermittelte einen unangestrengten Eindruck, hatte aber ganz offensichtlich viel Geld gekostet. Retro-Stil-Ledersitze mit Metallbeinen waren um massive, leicht rustikale Holztische angeordnet, die mit eleganten Gläsern, Silberbesteck und schicken schwarzen Leinenservietten gedeckt waren. Ein sanftes Stimmengewirr schwang durch den vollen Raum.

«Conor, schön, dich zu sehen.» Der leger gekleidete Mann am Empfangstresen klopfte Conor familiär auf den Rücken, dann drehte er sich fröhlich lächelnd zu Hannah um. «Hallo und herzlich willkommen im Fintan’s.»

«Gerard. Schön, dich zu sehen. Anscheinend hast du mal wieder den richtigen Riecher für den Laden gehabt. Ich musste förmlich um einen Tisch betteln.»

«Das musstest du bestimmt nicht. Du und deine Familie seid hier immer willkommen. Ohne deine Mam wäre ich gar nicht hier, das weißt du.»

«Sie lässt dich grüßen.»

«Das ist wirklich nett, aber wann wird sie mich mit einem Besuch beehren?»

«Du kennst sie doch. Es ist praktisch unmöglich, sie aus ihrem Reich herauszulocken.»

«Kein Wunder. Sie hat da ein kleines Paradies erschaffen. Ah, Audrey», rief Gerard einer vorbeikommenden Kellnerin zu. «Bringst du Conor und seine Begleitung bitte zu Tisch eins?»

«Natürlich», sagte die junge Frau, und als sie Conor ansah, weiteten sich ihre Augen. «Guten Abend, Sir. Gerard hat Sie schon angekündigt. Schön, Sie kennenzulernen.»

«Hi», erwiderte er mit seinem typischen lockeren Lächeln. Die Kellnerin ging voran, und Hannah fiel auf, wie sich einige Köpfe nach ihnen umdrehten, während sie sich zwischen den Tischen den Weg bahnten. Sie vergaß es aber gleich wieder, als sie an ihrem Tisch am Fenster ankamen: Der Blick von hier über den Liffey war fantastisch!

Sie schaute sich erfreut um. «Wir haben den besten Tisch erwischt. Ist Gerard ein guter Freund von Ihnen?»

«Wir kennen uns schon lange. Er hat das Restaurant erst vor zwei Monaten aufgemacht und nur Top-Bewertungen bekommen. Aber das sollte es auch. Gerard hat bei einem der besten Köche Irlands gelernt.»

«Was für eine Küche gibt es denn hier?»

«Ist Ihnen Slow Food ein Begriff?»

Hannah schüttelte den Kopf. «Nein.»

«Dabei konzentriert man sich wieder auf die regionale Herkunft der Produkte, auf Anbau und Aufzucht. Das ist natürlich eine Vereinfachung. Man legt viel Wert darauf, die regionalen Produkttraditionen zu erhalten – das ist gut für die Tiere und für die Menschen in der Region.»

«Wow», sagte Hannah, weil ihr nichts anderes einfiel. Essen war Minas Fachgebiet. Ohne den Einfluss ihrer Schwester würde sie vermutlich bloß Standardgerichte kennen, aber selbst so war Hannahs Wissen ziemlich begrenzt. Mina kochte, sie aß. «Das klingt faszinierend. Also, was bekommt man hier zu essen?»

«Gerard hat ein Menü mit rein saisonalen Produkten aus Irland kreiert. Dadurch wird der CO2-Verbrauch verringert, weil nichts aus anderen Ländern eingeflogen werden muss.»

«Also keine Avocados», bemerkte Hannah locker.

«Nein, die wachsen in Irland nicht so gut.» Conor sah sie mit einem belustigten Blick an, der ein Kribbeln in ihr auslöste und an den sie sich gewöhnen könnte. Er vermittelte ihr mit diesem Blick das Gefühl, im Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu stehen, und es schmeichelte ihr ebenso, wie es ihr Angst machte. Conor schien ein Spieler zu sein, der genau wusste, wie man mit Frauen umging. Doch heute Abend würde sie einfach mitspielen, beschloss Hannah.

Als die Kellnerin kam, um ihre Getränkewünsche aufzunehmen und ihnen die Speisekarten zu überreichen, nahm Hannah ihre ohne große Erwartungen entgegen. Was gab es schon Besonderes in Irland? Schafe. Kartoffeln. Vielleicht Fisch. Sie hatte von Kaiserhummer aus der Dubliner Bucht gehört, aber ansonsten erwartete sie nicht viel.

Was nur bewies, wie wenig Ahnung sie hatte!

Sie schlug die Karte auf, und was sie las, klang selbst für ihren ungelernten Gaumen einfach himmlisch. Nachdem sie Hummersuppe als Vorspeise und danach Hochrippe vom Rind mit Roscoff-Zwiebeln, Spinat und Pfeffersauce bestellt hatte, wusste sie, dass ihr ein Hochgenuss bevorstand.

Conor ließ es sich nicht nehmen, zu den Vorspeisen eine halbe Flasche Chablis zu bestellen und einen halben Malbec zum Hauptgang. Es kam ihr ein wenig extravagant vor, verschiedenen Wein zum Fisch und zum Fleisch zu ordern, aber sie würde sicherlich nicht mit einem Experten streiten. Und als sie den ersten Schluck von dem seidig glatten Chablis getrunken hatte, war sie froh, dass sie ihm die Entscheidung überlassen hatte.

«Dieses Restaurant ist wirklich toll. Aufsehenerregend.»

«Da steckt eine Menge Arbeit dahinter. Und schreckliche Arbeitszeiten.» Er verzog das Gesicht. «Nicht jedermanns Sache.» Er zog die Augenbrauen hoch. «Wie ist es bei Ihnen? Ich hab den Eindruck, dass Juristen eine Menge Überstunden machen.»

Hannah zuckte die Schultern. Langes Arbeiten hatte ihr nie etwas ausgemacht. «Das ist nicht schlimm, wenn man seinen Job gern macht.»

«Und das tun Sie?»

«Ja, tatsächlich.» Sie lachte. «Manchmal hätte ich natürlich gern eine Veränderung, so wie jeder, aber ich wüsste gar nicht, was ich sonst tun sollte. Und ich bin ziemlich gut in meinem Job.»

«Nur, weil man in irgendwas gut ist, bedeutet es ja nicht, dass man...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2022
Reihe/Serie Romantic Escapes
Übersetzer Christiane Steen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Cork • Dublin • Essen • Geschenke für Frauen • hygge • Idylle • Kerry • Kochen • Kochkurs • Kochschule • Küche • Landhaus • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Neustart • Reise • Romantic Comedy • Romantische Komödie • Selbstverwirklichung • spiegel bestseller • Spiegel Bestseller-Autorin • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Urlaub • Urlaubsroman • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-644-01297-0 / 3644012970
ISBN-13 978-3-644-01297-4 / 9783644012974
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