Bridgerton - Wie verführt man einen Lord? (eBook)

Spiegel-Bestseller
Band 3

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
384 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-5133-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bridgerton - Wie verführt man einen Lord? -  Julia Quinn
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Benedict Bridgerton ist verliebt
Ein rauschender Maskenball im Hause Bridgerton. Doch unter all den Gauklern, Prinzessinnen und Harlekinen hat Benedict Bridgerton nur Augen für die unbekannte Schöne mit den funkelnden Augen. Auch Sophie spürt, dass diese Begegnung Bestimmung ist - und muss doch gehen, bevor die Masken fallen. Was bleibt, ist ein unauslöschliches Sehnen und Benedicts Schwur, nie eine andere zu begehren als sie! Doch die Probe, auf die das Schicksal die Liebenden stellt, ist hart - und der Ausgang ungewiss.
»Wahrhaft die Jane Austen der Gegenwart.«
Bestsellerautorin Jill Barnett



Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet, studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard-Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.

PROLOG

Jeder wusste, dass Sophie Beckett ein Bankert war. Die Dienstboten wussten es. Doch sie liebten die kleine Sophie, schon seit sie im Alter von drei Jahren nach Penwood Park gekommen war. Eingehüllt in einen viel zu großen Mantel, war sie in einer regnerischen Julinacht vor der Tür abgesetzt worden. Und weil sie sie liebten, taten alle so, als glaubten sie, was der sechste Earl of Penwood behauptete – sie sei die verwaiste Tochter eines alten Freundes.

Man sah darüber hinweg, dass Sophie mit ihren moosgrünen Augen und dem dunkelblonden Haar dem Earl sehr ähnelte. Man sah darüber hinweg, dass die Form ihres Gesichts sehr an die kürzlich verstorbene Mutter des Earls erinnerte oder dass ihr Lächeln dem seiner Schwester glich. Niemand wollte Sophies Gefühle verletzen – oder seine Stellung riskieren –, indem er darauf hinwies.

Richard Gunningworth sprach niemals über Sophie oder ihre Herkunft, doch er musste gewusst haben, dass sie seine Tochter war. Die Hausdame hatte Sophie in jener verregneten Nacht mit einem Brief in ihrer Manteltasche gefunden, doch nur der Earl hatte die Nachricht gelesen und daraufhin verbrannt. Er hatte zugeschaut, wie das Papier in Flammen aufging.

Später hatte er eines der Kinderzimmer für Sophie herrichten lassen. Seither lebte sie im Hause des Earl. Er nannte sie Sophie und sie ihn »Mylord«. Sie begegneten sich einige Male im Jahr, wenn der Earl von London auf sein Anwesen zurückkehrte.

Sophie wusste, dass sie ein Bankert war. Sie war nicht sicher, woher diese Überzeugung stammte, doch sie begleitete sie wohl schon ihr Leben lang. Sophie erinnerte sich an eine lange Reise in der Kutsche quer durch England und an ihre Großmutter, die gehustet und gekeucht hatte und schrecklich dünn gewesen war.

Sie hatte ihr gesagt, sie würde fortan bei ihrem Vater leben. Besonders lebhaft entsann sie sich daran, wie sie im Regen vor der Tür gestanden hatte, während ihre Großmutter, hinter Büschen verborgen, darauf gehofft hatte, dass Sophie auch aufgenommen wurde.

Der Earl hatte dem kleinen Mädchen einen Finger unter das Kinn gelegt und ihr Gesicht angehoben. Im Licht hatte er Sophies Züge eingehend betrachtet, und in diesem Augenblick hatten beide die Wahrheit erkannt.

Jeder wusste, dass Sophie ein Bankert war, doch niemand sprach davon, und mit diesem Arrangement waren alle recht zufrieden.

Bis der Earl beschloss zu heiraten.

Sophie hatte sich über diese Neuigkeit gefreut. Von der Hausdame erfuhr sie, dass Seine Lordschaft beabsichtige, mehr Zeit auf Penwood Park zu verbringen, da er bald ein verheirateter Mann sei. Sophie vermisste den Earl nicht sonderlich, wenn er fort war. Wie sollte sie jemanden vermissen, der ihr kaum Beachtung schenkte, wenn er einmal da war? Doch sie glaubte, sie könnte ihn vermissen, wenn sie ihn besser kennenlernte, und dann würde er vielleicht auch nicht mehr so oft fortgehen.

Von ihrer Zofe erfuhr sie, dass die zukünftige Frau des Earls bereits zwei Töchter hatte, die ungefähr in Sophies Alter waren.

Nach sieben Jahren ohne Umgang mit anderen Kindern freute Sophie sich sehr, die Mädchen kennenzulernen. Im Gegensatz zu den anderen Kindern aus der Umgebung wurde sie nie zu Festen eingeladen.

Niemand nannte sie je öffentlich einen Bankert – denn damit hätte man den Earl, der Sophie zu seinem Mündel erklärt hatte, beleidigt. Doch er bemühte sich auch nicht um Sophies gesellschaftliche Anerkennung. Und so waren die besten Freunde der Zehnjährigen Hausmädchen und Diener. Die Hausdame und der Butler hätten dem Alter nach durchaus ihre Eltern sein können.

Nun allerdings sollte sie richtige Schwestern bekommen.

Oh, sie wusste wohl, dass sie sie nicht ihre Schwestern nennen durfte. Natürlich würde man sie als Maria Sophie Beckett und Mündel des Earls vorstellen, doch die beiden würden ihr vorkommen wie Schwestern. Und das war die Hauptsache.

Und so stand Sophie eines Nachmittags im Februar in der Eingangshalle und hielt am Fenster Ausschau nach der Kutsche, die die neue Countess und ihre beiden Töchter herbringen sollte. Und den Earl natürlich.

»Glauben Sie, sie wird mich mögen?«, flüsterte Sophie Mrs. Gibbons, der Hausdame, zu. »Die Frau des Earls, meine ich.«

»Natürlich wird sie dich mögen«, erwiderte Mrs. Gibbons leise. Doch der Ausdruck ihrer Augen wirkte nicht so überzeugend wie ihr Tonfall.

»Und darf ich zusammen mit ihren Töchtern zu den Schulstunden?«

»Es wäre lächerlich, wenn du nicht mit ihnen unterrichtet würdest.«

Sophie nickte nachdenklich und begann zu zappeln, als sie die Kutsche in der Auffahrt entdeckte. »Sie sind da!«, wisperte sie.

Mrs. Gibbons wollte ihr den Kopf tätscheln, doch Sophie war schon aufs Fensterbrett gesprungen und drückte die Nase an die Scheibe.

Zuerst stieg der Earl aus, daraufhin streckte er die Hand aus und half zwei jungen Mädchen herunter. Sie trugen schwarze Mäntel. Eines hatte ein rosafarbenes Band im Haar, das andere ein gelbes. Rasch traten die Mädchen beiseite, und der Earl bot seinen Arm, um auch dem letzten Reisegast aus der Kutsche zu helfen.

Sophie stockte der Atem, während sie auf das Erscheinen der neuen Countess wartete. Sie faltete kurz die Hände und flüsterte ein »Bitte«.

Bitte lass sie mich lieb haben.

Wenn die Countess sie mochte, würde der Earl sie vielleicht auch mögen und sie wie seine Tochter behandeln. Dann wären sie eine richtige Familie.

Sophie beobachtete durch das Fenster, wie die Countess aus der Kutsche stieg. Jede ihrer Bewegungen war so anmutig und vollkommen, dass sie Sophie an die zierliche Lerche erinnerte, die manchmal im Gartenteich badete. Sogar der Hut der Countess war mit einer langen türkisfarbenen Feder geschmückt, die in der Wintersonne aufleuchtete.

»Sie ist wunderschön«, seufzte Sophie. Sie schaute kurz zu Mrs. Gibbons hin, doch die Hausdame wartete in ehrfürchtiger Haltung, den Blick auf die Eingangstür gerichtet. Gleich würde der Earl seine neue Familie hereinführen und alle miteinander bekannt machen.

Sophie schluckte, denn sie wusste nicht recht, wo sie sich hinstellen sollte. Für alle anderen schien ein ganz bestimmter Platz vorgesehen zu sein. Die Dienstboten hatten sich ihrem Rang nach aufgereiht, vom Butler bis hinunter zum niedrigsten Küchenmädchen. Selbst die Hunde saßen brav in der Ecke, und der gräfliche Jäger hatte die Leinen fest in der Hand.

Sophie jedoch war ratlos. Wäre sie tatsächlich die Tochter des Hauses, so stünde sie neben ihrer Erzieherin, um die neue Countess zu begrüßen. Wäre sie tatsächlich das Mündel des Earls, wäre ihr Platz ebenfalls dort. Doch Miss Timmons litt an Kopfschmerzen und hatte sich geweigert, den Schultrakt zu verlassen und herunterzukommen.

Die Dienerschaft war ganz sicher, dass Miss Timmons nicht wirklich krank war. Am Abend zuvor war es ihr noch gut gegangen, dennoch konnte ihr niemand diese kleine Lüge verübeln. Schließlich war Sophie der Bankert des Earls, und niemand wollte sie der neuen Countess vorstellen und damit ihren Zorn riskieren.

Und diese hätte töricht, blind oder beides sein müssen, um nicht augenblicklich zu erkennen, dass Sophie nicht nur das Mündel des Earls war.

Mit einem Mal äußerst befangen, drückte sich Sophie in eine Ecke, als zwei Lakaien schwungvoll die Türflügel öffneten. Die beiden Mädchen erschienen zuerst und traten dann beiseite, als der Earl die Countess hereinführte. Er stellte seine Gemahlin und ihre Töchter dem Butler vor, und dieser wiederum machte sie mit den Dienstboten bekannt.

Und Sophie wartete.

Der Butler stellte die Lakaien, die Köchin, die Hausdame, die Stallburschen vor.

Und Sophie wartete.

Er machte die Countess mit den Zofen, den Küchenmädchen, den Dienstmägden bekannt.

Und Sophie wartete.

Schließlich stellte der Butler Rumsey die niedrigste Magd vor, ein Spülmädchen namens Dulcie, das erst vor einer Woche seinen Dienst im Hause angetreten hatte. Der Earl nickte und bedankte sich, und Sophie verharrte immer noch reglos an ihrem Platz.

Endlich räusperte sie sich und trat vor, ein verkrampftes Lächeln auf den Lippen. Sie verbrachte nie viel Zeit mit dem Earl, doch sie wurde ihm jedes Mal vorgeführt, wenn er Penwood Park besuchte. Stets widmete er ihr einige Minuten und erkundigte sich nach ihren Fortschritten, bevor er sie wieder hinauf ins Schulzimmer schickte.

Er wollte doch bestimmt auch diesmal wissen, wie sie vorankam, selbst wenn er nun verheiratet war. Gewiss würde er sich dafür interessieren, dass sie schon Brüche multiplizieren konnte und dass Miss Timmons ihre Aussprache des Französischen kürzlich als »vollkommen« bezeichnet hatte.

Er sprach gerade mit den Töchtern der Countess und hörte sie nicht. Sophie räusperte sich wieder, diesmal lauter, und sagte: »Mylord?« Ihre Stimme klang ein wenig schrill.

Der Earl wandte sich um. »Ah, Sophie«, murmelte er. »Ich hatte dich gar nicht bemerkt.«

Sie strahlte. Er hatte sie also doch nicht übergangen.

»Wen haben wir denn hier?«, fragte die Countess und trat vor, um Sophie näher zu betrachten.

»Mein Mündel«, erklärte der Earl. »Miss Sophie Beckett.«

Seine Gemahlin musterte Sophie abschätzend, dann kniff sie die Augen zusammen.

»Ich verstehe«, antwortete sie.

Und alle Anwesenden begriffen sofort, was sie damit meinte.

»Rosamund«, sagte die Countess und wandte sich zu ihren Töchtern um, »Posy, kommt zu mir.«

Sogleich eilten die beiden an ihre Seite. Scheu lächelte Sophie sie...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2021
Reihe/Serie Bridgerton
Übersetzer Suzanna Shabani, Ira Panic
Sprache deutsch
Original-Titel An Offer From A Gentleman
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ballsaison • Benedcit Bridgerton • Bestseller • Bridgerton • bridgerton 3 • Bridgerton Band 3 • Der Duke und ich • Frauenunterhaltung • Historischer Liebesroman • Historischer Roman • Julia Quinn • Lady Whistledown • leidenschaftlich • Liebesroman • London • Maskenball • Netflix • Regency • romanvorlage
ISBN-10 3-7499-5133-0 / 3749951330
ISBN-13 978-3-7499-5133-8 / 9783749951338
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