Das Ende ist nah - Amir Gudarzi

Das Ende ist nah

Roman | »Seine Haut kann er nicht retten, aber eine Hoffnung und seine Geschichte.« Julia Franck

****

(Autor)

Buch | Hardcover
416 Seiten
2023 | 1. Auflage
dtv Verlagsgesellschaft
978-3-423-29034-0 (ISBN)
25,00 inkl. MwSt

Ein seltener Einblick in das, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie flüchten: Aus einem Künstler wird ein Flüchtling in Österreich, der offen verachtet wird. Ein bedeutender Roman über Fremdheit und Außenseitertum, über Mut, die Macht der Sprache, Liebe.


Ein seltener Einblick in das, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie flüchten.

Ein bedeutender Roman über Fremdheit und Außenseitertum, über Mut, die Macht der Sprache, Liebe. Und ein kostbares, tiefbewegendes literarisches Dokument.

Während der Proteste im Iran 2009 ist der ehemalige Student A. gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend voller Gewalt nimmt er mit. Aus einem Künstler wird ein Flüchtling in Österreich, der offen und heimlich verachtet wird und in Lagern und Heimen nicht nur Einsamkeit und Verzweiflung, sondern auch Hunger und Demütigung ertragen muss. In Wien trifft er auf Sarah, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. A., der sich nicht öffnen kann, ist für sie Studienobjekt und Halt zugleich, obwohl er selber Halt sucht.

Eindringlich und mit großer literarischer Kraft erzählt Amir Gudarzi vom Durchhaltewillen eines Menschen nach der Flucht.

»Amir Gudarzis Roman zielt ins Herz der Gewalt, der unsichtbaren und unhörbaren, der gleißenden wie der rohen. Es sind die Worte eines jungen Mannes, der aus Teheran und vor seiner Muttersprache flieht, der den Schmerz der erlittenen Repressionen nicht loswird. Seine Haut kann er nicht retten, aber eine Hoffnung und seine Geschichte.«
Julia Franck

Amir Gudarzi, 1986 in Teheran geboren, ging auf die damals einzige Theaterschule im Iran und studierte danach szenisches Schreiben. Seit 2009 lebt er im Exil in Wien, wo er als vielfach ausgezeichneter (inzwischen) österreichischer Dramatiker und Autor arbeitet. 2021 war er Stipendiat im Literarischen Colloquium in Berlin und erhielt den Förderungspreis für Literatur der Stadt Wien, 2022 wurden ihm der Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker*innen und der Christian-Dietrich-Grabbe-Preis verliehen, in der Spielzeit 2023/24 war er Hausautor am Nationaltheater Mannheim. ›Das Ende ist nah‹ ist sein erster Roman.

Eine bemerkenswerte Geschichte des Ankommens nach einer Flucht. (...) Als Leser möchte man an den Umständen schier verzweifeln, die Europa Schutzsuchenden schon 2009 zugemutet hat (...). Gudarzis Ton - und das macht seine Schilderungen so wahrhaftig und anrührend - ist oft traurig, aber nie anklagend. Moritz Baumstieger Süddeutsche Zeitung 20230829

Eine bemerkenswerte Geschichte des Ankommens nach einer Flucht. (…) Als Leser möchte man an den Umständen schier verzweifeln, die Europa Schutzsuchenden schon 2009 zugemutet hat (…). Gudarzis Ton – und das macht seine Schilderungen so wahrhaftig und anrührend – ist oft traurig, aber nie anklagend.

Dieser Roman vermag etwas, was nur Literatur zu leisten imstande ist: uns in die Schuhe eines anderen zu versetzen, uns aus seiner Perspektive Wirklichkeit wahrnehmen zu lassen. (…) Dieses Nachvollziehbarmachen, das kann nur Literatur, das kann nur Kunst leisten, und das schafft Amir Gudarzi auf sehr hohem Niveau.

Ein dichter Roman, der nachdenklich macht.

Kleine, schwarzhumorige Bemerkungen können ein Lächeln auf unsere Lippen zaubern. Aber dann gibt es auch das Gegenteil, (...) Schilderungen von Gewalt (und Tod), meist in Iran, aber durchaus auch in Wien und Niederösterreich verortet. Und dann ist es nicht mehr nur „A.“ oder jemand anderes im Roman, der Tränen vergießt. Diese Warnung zu einem ziemlich lesenswerten Buch sei also gestattet.

Eindringlich und zwingend.

Ein kosmopolitisches Buch. Eines, das nicht gefallen oder unterhalten möchte, sondern sich mitteilen. Man spürt diese existentielle Dringlichkeit, die überbrückten Kilometer, die vergossenen Tränen, die gemachten Erfahrungen auf jeder Seite. (...) Amir Gudarzi ist ein außergewöhnlicher Bote aus einer anderen Welt. "Das Ende ist nah" ist sein Geschenk an uns, eine ausgestreckte Hand. Ergreifen wir sie.

Das komplexe Bild eines Menschen, der irrt, sucht, lernt, verzweifelt, hofft. Ein Bild wie ein Haus mit vielen Zimmern und mehreren Stockwerken, die man mit dem Erzähler gemeinsam durchschreitet. Dass man ihm so gerne folgt, liegt auch an der klaren, schnörkellosen Sprache, die nicht verwässert, sondern die Erfahrungen und die verschiedenen Formen von Gewalt manchmal beinahe schmerzlich deutlich macht.

Selten wohl in der jüngsten Zeit hat ein Autor die Alltagserfahrungen von Flüchtlingen so schonungslos in Worte gefasst wie Amir Gudarzi. (...) Ein eindrucksvolles, verstörendes Debüt.

Seine Sätze sind knapp, zugleich oft blumig und poetisch. Stark, originell, stellenweise schwer zu ertragen ist dieses Buch. Aber niemals wehleidig.

Was Literatur leisten kann, wird hier beispielhaft vorgeführt (…). «Das Ende ist nah» ist ein Roman wie ein assoziatives Erinnerungs- und Tagebuch, eindringlich und harte Kost.

Geschichten wie diese machen einem bewusst, dass man beim nächsten Pizzaboten mal nachfragen sollte, wie es ihm geht, statt verlegen lächelnd den Karton entgegenzunehmen und die Tür zu schließen.

"Das Ende ist nah" romantisiert Flucht und Exil nie und ist auch deshalb
ein wichtiges Buch. Es (...) überzeugt dabei auf allen Ebenen.

Man könnte Amir Gudarzis Roman „Das Ende ist nah“ als Kommentar zu den Protesten im Iran und dem Schicksal Geflüchteter lesen. Doch er bezeugt nicht nur Zeitgeschichte, sondern auch die ungeheure Kraft, mit der sich Literatur ihr widersetzt.

Gudarzi lässt einen wirklich mitfühlen, was es heißt, fliehen zu müssen und alles hinter sich zu lassen (…). Ein absolut relevanter, lesenswerter Roman.

Ein fulminanter Debütroman.

Die geschilderte Innen- und Außenwelt (...) ist bestens geeignet, der Mehrheitsgesellschaft die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Ein wirklich dringliches Debüt.

"Das Ende ist nah" nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine fesselnde Reise in eine Parallelwelt, die mit großer literarischer Kraft nicht nur von Fremdheit und den vielen Spielarten von Gewalt erzählt, sondern auch von Mut, Hoffnung, Liebe und der Macht der Sprache.

Im Kern geht es um Gewalt, um Einsamkeit, um das Gefühl, nirgendwo so richtig zu Hause zu sein. Eine Empfehlung? Ja, unbedingt. Dieser Roman bietet eine ziemlich wichtige Perspektive.

Ein Werk, das eindrucksvoll klar macht, welches Schicksal jene Menschen erlitten haben, von denen wir hierzulande meist nur noch als anonymisierte Masse Geflüchteter sprechen.

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 128 x 210 mm
Gewicht 516 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anders-sein • Ankommen • Anspruchsvolle Literatur • Antisemitismus • Auswanderer • Auswanderung • Debütroman • Einsamkeit • Einwanderer • Einwanderung • Erinnerungen • Exil • Flucht • Flüchtling • Flüchtlingsheim • Fremdenfeindlichkeit • Fremdheit • Gewalt • Heimatland • Heimweh • Hinterfragen • Homeland Elegien • Identität • Identitätssuche • Immigration • Iran • Iranische Revolution • Kleist-Förderpreis • Kultur • literarischer Roman • Literarisches Debüt • Literatur • Migration • Migrationshintergrund • Migrationshintergrund Romane • Ministerium der Träume • Muttersprache • Neue Heimat • Österreich • Proteste Iran • Revolution • Romandebüt • Roman Neuerscheinung 2023 • Sprache • Teheran • Verzweiflung • Wien • Zerrissenheit • Zwischen zwei Kulturen
ISBN-10 3-423-29034-X / 342329034X
ISBN-13 978-3-423-29034-0 / 9783423290340
Zustand Neuware
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