Die Stimme der Lüge (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller

***** 1 Bewertung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
494 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-2808-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Stimme der Lüge -  Ethan Cross
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Band 4 der Serie um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI

»Einen Mann zu reizen, der keine Furcht kennt, ist nicht besonders klug«

Der Showdown beginnt: Francis Ackerman jr. ist in den Fängen des sogenannten Demon, Ackermans größtem Gegenspieler. Nun muss er in dessen bizarrer Realityshow gegen verschiedene Killer antreten und dabei sowohl sein Leben als auch das unschuldiger Zivilisten retten, die unfreiwillige Mitspieler geworden sind. Doch eine Hoffnung gibt es: Jede Folge liefert Nadia Shirazi vom FBI neue Hinweise, um Ackermans Aufenthaltsort zu finden und das Netzwerk des Demon ein für alle Mal zu zerstören. Es gibt nur ein Problem: Damit dieser Plan aufgeht, muss Ackerman lange genug am Leben bleiben ...



Ethan Cross ist das Pseudonym eines amerikanischen Thriller-Autors, der die Welt fiktiver Serienkiller um ein besonderes Exemplar bereicherte: Francis Ackerman jr. Der gnadenlose Serienkiller erfreut sich seitdem großer Beliebtheit: Jeder Band der sechsbändigen SHEPHERD-Reihe sowie der Reihe mit Ackermans Partnerin Nadia Shirazi stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Ethan Cross ist das Pseudonym eines amerikanischen Thriller-Autors, der die Welt fiktiver Serienkiller um ein besonderes Exemplar bereicherte: Francis Ackerman jr. Der gnadenlose Serienkiller erfreut sich seitdem großer Beliebtheit: Jeder Band der sechsbändigen SHEPHERD-Reihe sowie der Reihe mit Ackermans Partnerin Nadia Shirazi stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

21


Der Minenzugang war als hufeisenförmige Zufahrt für die Radlader angelegt, die mehr als hundert Meter weit in den Berg einfuhren und dann kehrtmachten. Die Bewaffneten brachten die Minenarbeiter mit einer Schienenbahn nach unten, deren Gleise neben der Fahrbahn verliefen. So weit Jesse sehen konnte, fuhren die riesigen Lastwagen die Rampe herunter, wendeten im Hufeisen und wurden an einem Förderband gefüllt, auf dem das Roherz aus den Tiefen der Mine hochgebracht wurde.

Dorthin führten die Bewaffneten sie. Ein Tor mit zwei Flügeln aus blau-gelb gestrichenen Stahlrohren bildete den Eingang zu dem Gefährt, das einem U-Bahn-Waggon ähnelte und von Randy »Man Mover« genannt wurde. Er stand auf einem Förderband ähnlich dem, auf dem das abgebaute Erz nach oben gelangte, aber es fuhr in die entgegengesetzte Richtung, nach unten und in den Berg hinein statt nach oben und hinaus.

Die schwarzgekleideten Söldner schlossen die Tür des Man Mover und setzten die Maschinerie in Bewegung. Die Bewaffneten blieben auf der Plattform zurück, und nach einem Moment verschwanden sie außer Sicht. Erst jetzt schienen die erfahrenen Minenarbeiter genau wie die Neulinge aufzuatmen, und dann flippten sie alle auf ihre Weise aus.

Jesse beobachtete die Reaktionen der Gruppe, damit er selbst nicht der Panik erlag. Sein erster Blick galt JB, der wütend und verwirrt wirkte. Seine Augen zuckten hin und her, von einer Stelle auf dem Boden zur anderen. JBs Schläger standen mit ähnlichen Mienen neben ihm, aber Jesse fiel auf, dass sie in Erwartung eines Kampfs die Fäuste öffneten und schlossen. Isaiah, oder Ink, wie er sich selbst nannte, kritzelte in seinem Notizbuch. Fitz faselte davon, dass es ihre Bürgerpflicht sei, etwas gegen die Kerle zu unternehmen. Die Männer seien Terroristen, und Patrioten könnten im Angesicht des Terrors nicht einfach untätig bleiben. Alle anderen ignorierten ihn und hingen eigenen Gedanken nach. Das war jedenfalls der Eindruck, den Jesse von Nicky gewann. Der junge Hispanic hatte sich innerlich zurückgezogen. Phil wiegte sich vor und zurück und hatte die Arme um sich geschlungen, als suche er Trost. Randy stand kerzengerade und starrte in den Stollen vor ihnen, als fahre er zu einer Schicht wie jeder anderen ein. Er sah aus wie ein erfahrener Soldat. Annabelle lehnte an der Fensterscheibe des Man Mover, die Arme verschränkt, und sah in die Dunkelheit, als kenne sie auf der ganzen Welt keine einzige Sorge.

Ein Gutes hatte die Begegnung mit den bewaffneten Söldnern gehabt: Jesse hatte seine Angst, unter die Erde zu kommen, völlig vergessen. Er begriff nicht einmal, dass er schon im Bergwerk war, bis der Man Mover anhielt, die Tür sich öffnete und die Gruppe auf eine kleine Entladeplattform hinausschlurfte.

Augenblicklich schlug ihm Feuchtigkeit entgegen. Sie war stärker geworden, als sie abwärts fuhren, aber jetzt wirkte sie erstickend. Überall tropfte Wasser, das sich sehr warm anfühlte. Die Böden waren nass, und in der Luft hing Nebel. Mit solch einer Umwelt hatte er nicht im Geringsten gerechnet.

Randy bemerkte wohl den merkwürdigen Blick auf das Wasser, das von der Decke tropfte, denn er sagte: »Als sie den Stollen bohrten, sind sie auf eine wasserführende Schicht gestoßen. Sie umgibt die Lagerstätte. Wir pumpen das meiste Wasser zu den Farmen der Umgebung ab, kostenlos.«

Als sie alle auf der Plattform waren, ergriff JB mit dröhnender Stimme das Wort. »Okay, alle mal herhören! Wir wissen, was wir zu tun haben, deshalb gehen wir auf dem direktesten Weg zum Man Bucket. Je schneller wir hier herauskommen, desto besser. Also, alles folgt …«

Fitz unterbrach ihn. »Nach der Scheiße, die du vorhin abgezogen hast, glaubst du doch nicht ernsthaft, dass wir jetzt alle vor dir antreten, oder was? Was hältst du davon, Annabelle?«

Zur Antwort setzte sie den Schutzhelm auf und fragte: »Findet sonst noch jemand die Namen dieser Aufzüge sexistisch? Wieso nicht Peoples Mover und Peoples Bucket?«

Alles sah sie mit unterschiedlichem Ausmaß an Verwirrung an. Ungerührt nahm sie ein Päckchen Kaugummi aus der Tasche und steckte sich einen Streifen in den Mund. Kauend fuhr sie fort: »Ich wette, euch Jungs ist der Gedanke nie gekommen.« Sie schwenkte das Päckchen, sah in die Runde und fügte hinzu: »Möchte jemand eins? JB, möchtest du ein Kaugummi?«

JBs linkes Augenlid zuckte, während er sie wütend ansah.

»Wir sollten nach Hilfe rufen«, sagte Nicky. »Was zum Teufel macht ein Haufen Kerle mit Sturmgewehren und Flammenwerfern am Mundloch eines Minenstollens? Wir müssen so bald wie möglich die Polizei verständigen.«

»Hier unten gibt’s kein Handynetz«, warf Phil ein, »und die Festnetztelefone hängen an der Eingangsstation der Mine. Sie haben keine Amtsleitung. Wir sind auf uns gestellt.«

JB trat ins Zentrum der Gruppe. »Da hört ihr’s. Wir haben keine andere Wahl, als die Mine zu durchqueren.«

»Wir wissen alle, was du getan hast«, sagte Fitz. »Glaub bloß nicht, dass wir vergessen, was …«

JB stieß ihn zurück. »Sie hat mich angegriffen! Sie ist die labile Neue, die hier mit Allüren reinkam. Die Firma wird ihr – oder dir – niemals mehr glauben als mir. Also haltet einfach alle die Fresse und bewegt euch. Mir ist es egal, ob ihr mir folgt oder nicht, aber ich will hier raus.«

Isaiah, der meist geschwiegen hatte, ergriff das Wort. »Ich bin mit Fitz einer Meinung. Randy soll uns anführen.«

JB hob die Hände. »Hey, ich verstehe ja, was in euch vorgeht. Wir haben auf dem falschen Fuß angefangen, sicher, aber ihr alle solltet etwas ganz schnell begreifen – es spielt keine Rolle, ob ich mit jemandem Streit habe. Solange wir hier unten sind, spielt nichts anderes eine Rolle, denn hier unten seid ihr meine Leute. Ich bin für euch verantwortlich. Ich habe den Befehl, und ich nehme meine Verantwortung ernst. Ich erledige den Job, und ich hole euch sicher hier raus. Das ist mein Prinzip. Was oben passiert ist, bleibt oben, okay? Jetzt dürfen wir uns nur Gedanken machen, wie wir hier rauskommen, und mir ist es egal, ob Randy als Erster geht oder ich. Wichtig ist nur, dass wir sofort losgehen, dass wir zügig marschieren und dass wir zusammenbleiben. Sind wir uns da einig?«

Alles nickte oder stimmte auf andere Weise zu, nur nicht Annabelle, die ihr Gummi kaute. Die Situation schien völlig an ihr vorbeizugehen.

Randy trat vor, schlug JB einmal auf die Schulter, vermutlich um ihm zu versichern, dass es keinen Ärger mehr geben würde, und sagte ruhig, aber nachdrücklich: »JB hat recht, habt ihr verstanden? Lassen wir uns einen Augenblick, um einen klaren Kopf zu bekommen, und dann nehmen wir Tunnel sieben zur Transportebene. Sobald wir dort sind, setzen wir uns auf einen der R1700 – das sind die Radlader –, und der wird uns den größten Teil des Weges zum Man Bucket befördern. Ihr könnt euch entspannen. Wir sind nicht in Gefahr. Und seht es einmal positiv: Ihr bekommt vermutlich erheblich mehr als einen Tageslohn für den ganzen Ärger. Und dabei wird es leichter als eine Schicht. Man muss immer das Positive sehen, richtig, JB

JB nickte. »Ganz genau. Danke, Randy. Also, nehmt euch ’ne Minute, dann geht es los.«

Sie teilten sich in kleinere Grüppchen auf, aber Jesse blieb Beobachter, statt mit den anderen zu reden. Am interessantesten fand er, dass JB seine Freunde Mikey und Bert auf die Seite nahm. An und für sich war das nicht weiter merkwürdig, aber er führte sie in einen Bereich, in dem ein gewaltiges Kühlaggregat vor sich hin summte.

Jesse konnte nicht verstehen, was sie sagten, und er konnte nicht näher an sie heran, ohne dass sie merkten, dass er zuhörte. Im Laufe der Jahre hatte er sich jedoch ausreichend im Lippenlesen geübt, hatte sogar einige Kurse darin belegt. In einem davon hatte er erfahren, dass nur dreißig Prozent von dem, was gesagt wurde, durch das Lesen der Lippenbewegungen verstanden werden konnte, und dazu waren natürlich eine ungehinderte Sicht auf die beobachtete Person und ideale Umstände erforderlich. Die übrigen siebzig Prozent eines Gesprächs musste man sich aus dem Zusammenhang erschließen.

Während Jesse zusah, wie die drei finsteren Gestalten sich unterhielten, entnahm er ihren Lippenbewegungen vier konkrete Wörter, die für sich schon eine Geschichte erzählten. Diese Wörter waren: Gelegenheit, Miststück, Schacht und runter.

Den Rest konnte Jesse erraten – JB hatte seinen Männern befohlen, dass sie, wenn sich eine Gelegenheit bot, Annabelle in einen offenen Schacht stoßen sollten.

Jesse dachte darüber nach. Zur Rede stellen konnte er JB und seine beiden Komplizen nicht. Die drei hatten vermutlich genug Kampfkraft, um den Rest der Gruppe zu überwältigen. Aber unternehmen musste er etwas. Er musste es jemandem sagen. Als Erstes kam ihm Annabelle in den Sinn. Am besten warnte er sie direkt.

Bevor er sie erreichte, befahl Randy der Gruppe den Aufbruch, und Annabelle ging voran in den Tunnel. Jesse erhielt keine Gelegenheit, sie auf die Seite zu nehmen und ihr Bescheid zu geben, ohne dass andere in Hörweite waren.

Er beeilte sich, um sie einzuholen, aber schließlich ging er ganz am Ende der Gruppe neben Phil, und JBs Komplizen, Mikey und Bert, machten den Abschluss. Während die feuchte Luft seine Lunge und der Gedanke an die Millionen...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2023
Reihe/Serie Die Ackerman & Shirazi-Reihe
Übersetzer Dietmar Schmidt
Sprache deutsch
Original-Titel When Demons Dance
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte dark Web • Demon • Francis Ackerman jr • Nadia Shirazi • Serienmörder • Thriller • Verbrecher • Verbrecherorganisation
ISBN-10 3-7517-2808-2 / 3751728082
ISBN-13 978-3-7517-2808-9 / 9783751728089
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5 Nervenaufreibend !

von (Ratingen), am 04.03.2023

Das ist bereits der vierte Band der Serie um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI des US-Amerikanischen Autors Ethan Cross. Da die Charaktere im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung durchgemacht haben, möchte ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen. Wie immer bei Ethon Cross ging es direkt spannend und rasant los. In Demon steckt wirklich das personifizierte Böse und wie er Ackermann herausfordert, das ist schon sehr genial, da haben sich zwei ebenbürtige Gegner gefunden. Allerdings scheint Demon Ackermann regelrecht zu bewundern. Er bezeichnet ihn tatsächlich als seinen einzigen echten Freund, das wirkte schon ganz schön absurd und gruselig.

Die einzelnen Kapitel sind kurz. Es gibt permanent Szenen- und Perspektivwechsel, so dass es durchgehend fesselnd bleibt. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend. Fast jeder Abschnitt endet mit einem Cliffhanger, der es fast unmöglich macht eine Pause beim Lesen einzulegen. Trotz aller Brutalität und gewaltigen Gemetzeln gibt es auch immer wieder höchst amüsante Dialoge. Ackermann hat einfach einen genial trockenen Humor und das in jeder Situation.

Selbst bei der Einführung der Charaktere, die Ackermann retten soll, wird Spannung aufgebaut, da zunächst unklar bleibt, wer von ihnen wirklich Zivilist ist und wer auf Demons Seite steht.

Ich fand auch diesen Band wieder genial konstruiert, die Spannung ist durchgehend enorm hoch und durch die wechselnden Schauplätze und Gegner kommt zu keinem Moment Langeweile auf.
Das Ende passt und gleichzeitig gibt es enorm viele Ansatzpunkte für den nächsten Band, in dem ich hoffe einige der neu eingeführten Charaktere wiederzutreffen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans mit starken Nerven.
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