Das Sanatorium (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller. - Reese Witherspoon Buchclub-Auswahl

**** 4 Bewertungen

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
512 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-28740-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Sanatorium -  Sarah Pearse
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Der Nr.-1-Bestseller aus Großbritannien: ein atmosphärischer Spannungsroman für alle Leser von Lucy Foley, »Neuschnee«
Mit farbigem Buchschnitt in limitierter Auflage.

Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst diente es als Sanatorium für Tuberkulosepatienten, dann verfiel es mit den Jahren und wurde schließlich aufgegeben. Nun hat man es zu einem Luxushotel umgebaut, doch seine düstere Vergangenheit ist noch immer spürbar. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders anreist, beginnt der Albtraum: Erst verschwindet Isaacs Verlobte, dann geschieht ein Mord. Schließlich schneidet auch noch ein Schneesturm das Hotel von der Außenwelt ab, und die Gäste sind mit einem Killer gefangen ...

Sarah Pearse wuchs im englischen Devon auf und studierte englische Literatur und Creative Writing an der University of Warwick, bevor sie einen Diplomstudiengang in Rundfunkjournalismus absolvierte. Sie lebte mehrere Jahre in der Schweiz, bevor sie nach Großbritannien zurückkehrte. Ihr Debüt, »Das Sanatorium«, eroberte die internationalen Bestsellerlisten. Mit »Das Retreat« setzt Sarah Pearse diesen spektakulären Erfolg fort.

PROLOG


Januar 2015

Ausgediente medizinische Gerätschaften liegen auf dem Boden zerstreut: mit Rost übersätes Operationsbesteck, zerbrochene Glasflaschen, der zerschrammte Rahmen eines uralten Rollstuhls. Eine zerschlissene Matratze lehnt zusammengesackt an der Wand, gallegelbe Flecken bedecken pockenartig den Bezug.

Die Hand fest um den Griff seines Aktenkoffers geschlossen, verspürt Daniel Lemaitre einen heftigen Schwall von Abscheu: Es ist, als hätte die Zeit selbst die Seele des Gebäudes an sich gerissen und etwas Verrottetes, etwas Krankendes an ihrer Stelle zurückgelassen.

Er eilt den Korridor entlang, seine Schritte hallen auf dem Fliesenboden wider.

Halt die Augen auf die Tür gerichtet. Schau nicht zurück.

Doch die tristen Relikte zerren an seinem Blick; jedes von ihnen erzählt eine Geschichte. Es braucht nicht viel, um sich die Menschen vorzustellen, die einst hier untergebracht waren und sich die Lungen aus dem Leib husteten.

Manchmal glaubt er, er könne es sogar riechen, was dieser Ort einst war, diesen beißend scharfen Geruch von Chemikalien aus den OP-Sälen – noch immer hängt er in der Luft.

Daniel hat die Hälfte des Korridors hinter sich gebracht, als er stehen bleibt.

Eine Bewegung im Raum gegenüber – dunkel, verschwommen. Sein Magen zieht sich zusammen. Ohne sich zu rühren, späht er hinein, lässt seinen Blick über seine schemenhaften Umrisse wandern: ein Schwung auf dem Boden verstreuter Akten, die verdrehten Schläuche eines Beatmungsgeräts, ein zerbrochenes Bettgestell, schlaff herabhängende, ausgefranste Fixiergurte.

Seine Haut kribbelt vor Anspannung, doch er kann nichts Auffälliges erkennen. Im Gebäude ist es still, nichts regt sich.

Er atmet schwer aus, geht wieder weiter.

Sei nicht albern, ermahnt er sich. Du bist müde. Zu viele Überstunden, die kurzen Nächte.

Daniel öffnet die Eingangstür. Der Wind heult wütend auf und versucht, sie wieder zurückzudrücken. Als er hinaustritt, wird er von einer eisigen Schneeböe geblendet, dennoch ist es eine Erleichterung, draußen zu sein.

Das Sanatorium zerrt an seinen Nerven. Obwohl er weiß, was aus ihm werden wird – jede Tür, jedes Fenster, jeden Lichtschalter des neuen Hotels hat er selbst in die Pläne eingezeichnet –, kann er in diesem Moment nicht anders als die Vergangenheit sehen, das, was dieser Ort einst war.

Was das Äußere betrifft, denkt er, als er sich noch einmal umdreht und an dem Gebäude emporblickt, so ist es um dieses auch nicht viel besser bestellt. Der strenge, rechtwinklige Bau ist fleckig vom feuchten Schnee. Er wurde dem Verfall anheimgegeben, vernachlässigt – die Balkons und Balustraden, auch die lang gezogene Veranda, bröckelnd und marode. Einige der Fenster sind zwar noch intakt, doch der Großteil ist mit Brettern zugenagelt, die Fassade mit hässlichen Vierecken aus Spanplatten gespickt.

Was für ein Kontrast es doch ist, überlegt Daniel, zu seinem Zuhause in Vevey, das direkt am See liegt. Der kubische Entwurf besteht größtenteils aus Glas, um das Panorama einzubinden. Das moderne Haus verfügt zudem über eine Dachterrasse sowie einen kleinen Bootsliegeplatz.

Er selbst hat all das geschaffen.

Mit den Bildern taucht auch Jo auf, seine Frau. Sie wird wohl gerade von der Arbeit heimgekommen sein, im Kopf noch Werbebudgets und Briefings, während sie die Kinder bereits antreibt, ihre Hausaufgaben zu erledigen.

Er stellt sie sich in der Küche vor, wie sie das Abendessen zubereitet. Wie ihr kastanienbraunes Haar ihr beim Hantieren mit den Messern vors Gesicht fällt. Es wird etwas Einfaches werden – Pasta, Fisch oder eine Gemüsepfanne –, sie haben es beide nicht so mit den häuslichen Pflichten.

Der Gedanke heitert ihn auf, wenn auch nur kurz. Als er den Parkplatz überquert, verspürt Daniel bei der Aussicht auf die Heimfahrt Beklommenheit.

Zum Sanatorium, hoch zwischen den Berggipfeln, zu gelangen, ist schon bei optimalen Wetterverhältnissen nicht einfach. Als es erbaut wurde, war die isolierte Lage eine bewusste Entscheidung gewesen, um die Tuberkulosepatienten von der Luftverschmutzung der großen Städte wegzubringen, aber auch, um sie von der übrigen Bevölkerung fernzuhalten.

Der abgeschiedene Standort bedeutet aber auch, dass die Straße dorthin ein einziger Albtraum ist, eine Abfolge schwindelerregender Haarnadelkurven, die sich durch einen dichten Tannenwald fräsen. Auf der Hinfahrt am Morgen war die Straße kaum auszumachen gewesen; die Schneeflocken peitschten gegen die Windschutzscheibe wie weiße Eispfeile und machten es unmöglich, mehr als ein paar Meter weit zu sehen.

Daniel ist fast am Wagen angelangt, als sein Schuh gegen etwas stößt – zerfledderte Überreste eines Plakats, halb unter dem Schnee verborgen. Die Buchstaben mit roter Farbe grob hingeschmiert.

NON AUX TRAVAUX! NEIN ZU DEN BAUARBEITEN!

Wütend zertritt er sie. Die Demonstranten waren erst letzte Woche hier oben aufgetaucht. Mehr als fünfzig von ihnen, wüst beschimpften sie ihn und wedelten mit ihren abgeschmackten Plakaten vor seiner Nase herum. Natürlich wurde das Ganze gefilmt und in den sozialen Medien geteilt.

Es war nur einer der endlosen Kämpfe gewesen, die sie hatten ausfechten müssen, um dieses Projekt zu verwirklichen. Die Leute, denkt Daniel, behaupten, dass sie den Fortschritt wollen – und natürlich das Geld der Touristen, das damit einhergeht. Aber wenn es darum geht, tatsächlich etwas aufzubauen, stellen sie sich quer.

Daniel weiß auch warum. Die Leute mögen keine Gewinner.

Sein Vater hatte es ihm einmal gesagt, und es stimmt. Die Bewohner unten im Ort waren anfangs stolz gewesen, hatten seine kleinen Triumphe gebilligt und sogar gutgeheißen – das Einkaufszentrum in Sitten, den Wohnkomplex in Siders mit Blick auf die Rhône –, aber dann wurde es ihnen zu viel. Zu viel an Erfolg, zu viel an Persönlichkeit seinerseits.

Er hatte damals den Eindruck gewonnen, dass er in ihren Augen genug vom Kuchen abbekommen hatte, dass er gierig geworden war, indem er sich mehr und mehr nahm. Dabei war er gerade erst dreiunddreißig und hatte ein florierendes Architekturbüro – mit Dependancen in Sitten, Lausanne, Genf. Eines in Planung für Zürich.

Das Gleiche galt für Lucas, Immobilienentwickler und einer seiner ältesten Freunde. Er war Mitte dreißig und besaß schon drei namhafte Hotels.

Die Leute verübelten ihnen ihren Erfolg.

Und dieses Projekt wurde zum letzten Sargnagel. Sie bekamen die volle Ladung ab: Trolle im Netz, E-Mails, Beschwerdebriefe, Widersprüche gegen Baugenehmigungen.

Ihn knöpften sie sich zuerst vor. In den regionalen Blogs und Social-Media-Kanälen kursierten plötzlich Gerüchte, dass sein Geschäft den Bach runterginge. Danach stürzten sie sich auf Lucas. Ähnliche Geschichten … Geschichten, die er, Daniel, problemlos zurückweisen konnte, doch eine hielt sich hartnäckig.

Sie nagte mehr an ihm, als er sich eingestehen wollte.

Gerede über Bestechungsgelder. Korruption.

Er hatte natürlich versucht, mit Lucas darüber zu reden, doch sein Freund hatte jegliches Gespräch abgeblockt. All das macht ihm weiterhin zu schaffen, ein beständiger Wermutstropfen, wie so vieles andere bei diesem Projekt. Doch er zwingt sich, ihn zu verdrängen. Er muss das ausblenden. Sich auf das Endergebnis fokussieren. Dieses Hotel wird seinen Ruf rehabilitieren und vollends zementieren. Lucas’ Ehrgeiz und Detailversessenheit haben ihn zu einem außergewöhnlich ambitionierten Design beflügelt, zu einem Resultat, das er so selbst nicht für möglich gehalten hatte.

Daniel erreicht seinen Wagen. Die Windschutzscheibe liegt unter einen dicken Schicht Pulverschnee; zu viel für die Scheibenwischer. Er wird ihn wegschaben müssen.

Doch als er nach dem Schlüssel in seiner Tasche greift, fällt ihm etwas ins Auge.

Ein Metallring, neben dem Vorderreifen im Schnee.

Er bückt sich und hebt ihn auf. Es ist ein Armreif, dünn, aus Kupfer. Daniel wendet ihn zwischen seinen Fingern. Auf der Innenseite kann er eine Reihe eingravierter Ziffern ausmachen … ein Datum?

Er runzelt die Stirn. Das Ding muss jemandem gehören, der es erst vor Kurzem verloren hat. Ansonsten wäre es längst vom Schnee bedeckt.

Aber was hatte sein Besitzer so nah am Auto zu suchen?

Bilder von den Demonstranten flackern erneut vor ihm auf, ihre wütenden, höhnischen Gesichter.

Könnte der Reif einem von ihnen gehören?

Daniel zwingt sich zu einem langen, tiefen Atemzug. Als er das Fundstück dann in seine Tasche schiebt, erhascht er aus dem Augenwinkel noch etwas anderes: eine Bewegung hinter der Schneewehe, die sich vor der Mauer des Parkplatzes aufgetürmt hat.

Ein schemenhaftes Profil.

Seine Hand, die sich fester um den Wagenschlüssel schließt, fängt an zu schwitzen. Energisch drückt er den Knopf, um den Kofferraum zu entriegeln, und erstarrt, als er aufschaut.

Vor ihm, direkt zwischen ihm und seinem Auto, hat sich eine Gestalt aufgebaut.

Für einen kurzen Moment schaut Daniel sie wie paralysiert an, während sein Gehirn hektisch versucht zu begreifen, was er da sieht – wie kann jemand sich derart schnell auf ihn zubewegt haben, ohne dass er es mitbekommen hat?

Die Gestalt ist schwarz gekleidet. Etwas bedeckt ihr Gesicht.

Etwas, das...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Ein Fall für Elin Warner
Sarah Pearse, Ein Fall für Elin Warner
Übersetzer Ivana Marinovi?
Sprache deutsch
Original-Titel The Sanatorium
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2023 • bedruckter Schnitt • Bestseller • Bestsellerliste • Deutsch • eBooks • Eingeschlossene Gesellschaft • Elin Warner • Heimatkrimi • Killer • Krimi • Krimiautoren • Kriminalromane • Krimis • mit Farbschnitt • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • Psychothriller • Schweiz • Spannede Bücher • spannende Bücher • spannende Bücher für Erwachsene • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Thriller
ISBN-10 3-641-28740-5 / 3641287405
ISBN-13 978-3-641-28740-5 / 9783641287405
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4 Eingeschlossen mit einem Mörder

von , am 12.05.2023

Die britische Autorin Sarah Pearse hat für ihren atmosphärischen Spannungsroman ein klassisches Setting gewählt. Ich war sehr neugierig auf ihre Umsetzung und finde ihr Debüt sehr gelungen. Von Beginn an konnte ich die unheimliche Atmosphäre des Luxushotels "Le Sommet" förmlich spüren, denn hinter der modernen Fassade verbirgt sich die dunkle Vergangenheit eines ehemaligen Sanatoriums für Tuberkulosepatienten.

Ich mochte Protagonistin Elin zuerst nicht besonders und fand sie wegen ihrer Probleme und inneren Dämonen etwas anstrengend. Das änderte sich aber als ich mehr über ihre Vergangenheit erfuhr und ihre seelische Verfassung dadurch besser verstehen konnte. Sie übernimmt die Ermittlungen eher unfreiwillig, wächst dann aber über sich und ihre Ängste hinaus, weshalb sie dann doch meine Sympathien bekam.
Packend geschrieben, hat mich der stetig steigende Spannungsbogen an die Seiten gefesselt. Pearse hat einige Wendungen und falsche Fährten eingebaut. Ich bin Elin gerne bei ihren Ermittlungen gefolgt und konnte sehr gut miträtseln. Die Handlung war durchdacht und stimmig, die Auflösung konnte mich ebenso überzeugen. Am Ende bleibt etwas offen und man darf gespannt auf die Fortsetzung sein, die auf Englisch bereits erschienen ist. Ich bin schon sehr gespannt auf Elins neuen Fall.

Fazit: Das Setting und die durchdachte Story sorgen für eine düstere Gänsehaut-Atmosphäre. Insgesamt ein gelungenes Debüt, das mich sehr gut unterhalten hat.

2 Was lange währt, hört endlich auf.

von (Aarau), am 23.03.2023

Wie man bei totaler Ahnungslosigkeit ein Cover gestaltet: unbedingt eine aufregende Catch Phrase gut sichtbar platzieren, wie z. B. "Du willst hier gar nicht mehr weg. Bis es zu spät ist." Völlig egal, dass die mit ihrem Lebensgefährten anreisende Protagonistin schon während der Anreise die abgelegene Lage des neuen Luxushotels verflucht, und der ganze Aufenthalt davon geprägt ist, dass man hofft, möglichst bald wieder von dort wegzukommen. Ganz zu schweigen von der als total unangenehm empfunden beschriebenen Atmosphäre des Hotels, in dem sich immer mal wieder Memorabilien in Form altertümlicher medizinischer Instrumente finden, die früher im Sanatorium Anwendung fanden und im Hotel nun als sehr eigentümliche Dekoobjekte herhalten – klar wer gibt nicht gerne ein paar Hundert Franken pro Hotelübernachtung aus, um am Frühstücksbüffet dann genau diejenigen Stahlspitzen zu bestaunen, die genau dort, wo jetzt der Brötchenkorb steht, ein paar Jahrzehnte zuvor Leuten zwecks Lobotomie ins Hirn gerammt wurden? Da dürfte Elin Warner, Hauptfigur und derzeit freigestellte britische Kriminalbeamtin, nicht die Einzige sein, die dem gegenüber ein gewisses Unbehagen verspürt.
Generell wird das Gebäude übrigens auch an nicht einer Stelle so beschrieben als dass es Ähnlichkeit mit dem auf dem Cover gezeigten Anwesen haben könnte, sondern merkwürdigerweise wie ein so lieb- und trostloser Kasten, dass ich mich teils schwertat, mir ein umgebautes Sanatorium vorzustellen anstelle eines abgerissenen Sanatoriums, das durch einen hässlichen Betonklotz ersetzt worden war.

Ich liebe Locked-In-Thriller gemeinhin, erst recht wenn sie eine Eingeschneit-Thematik beschreiben; und ich habe Reese Witherspoons Buchclub-Empfehlung tatsächlich im Vorfeld als echte Empfehlung verstanden, aber: "Das Sanatorium" war für mich ein echter Reinfall.
Gleich am Anfang wird eine Figur verschleppt, was niemand mitbekommt, und zunächst einmal geht es nur darum, dass Elin aufgrund eigener Flashbacks ihren Bruder verdächtigt, in ihrer Kindheit ein als Unfall getarntes Verbrechen begangen zu haben, und dass nun irgendwie geklärt wissen will, aber mit ihrem Bruder reden will sie andererseits auch nicht. Kurz: Es passiert nichts. Schneesturm, Lawine, knapp 40 Leute konnten nicht rechtzeitig evakuiert werden und sitzen da nun gemeinsam fest, aber in "Das Sanatorium" spielt nur eine Handvoll dieser Menschen eine Rolle. Der Rest tritt überhaupt nicht in Erscheinung, sondern sitzt ganz ruhig im Hintergrund und selbst als dann, nachdem der Roman schon fast halb rum ist, doch zumindest mal ein erstes Mordopfer entdeckt wird, findet nicht einmal ein "Die Anderen werden allmählich unruhig." Erwähnung.
Es bleibt nicht bei einem Opfer und ich habe noch nie einen Thriller gelesen, in dem es derart gleichgültig bis völlig abgebrüht aufgenommen wurde, dass da plötzlich mehrere "frische" Mordopfer umherlagen.

Elin hat als britische Polizistin in der Schweiz natürlich gar keine Befugnis, aber nun ist sie halt als "Profi" schon vor Ort und sonst kann ja grad keiner mehr dahinkommen. Profi in Anführungszeichen, denn Elins Überlegungen, ob sie überhaupt in den aktiven Dienst zurückkehren soll, sollten rational gesehen einfach nur zu einem "Gott bewahre! Bloß nicht!" führen: sie ist die mieseste Ermittlerin, die ich je erlebt habe, und ich denke nicht, mich allzu weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich behaupte jede*r Hobby-Detektiv*in könnte problemlos mit ihr konkurrieren.
Natürlich löst sie den Fall letztlich korrekt auf (allerdings wirklich auch erst als Zweite) – aber erst nachdem sie ihn bereits drei, oder waren es gar vier, Mal falsch gelöst hatte. Jedes noch so kleine Indiz führte sehr schnell zu: "Heureka, ich hab’s: XY war’s!", ehe unmittelbar darauf deutlich wurde, dass XY es eben keinesfalls gewesen sein konnte.

Nach 60% des Romans, und ich kann mir ehrlich gesagt selbst nicht erklären, dass ich ihn bis dahin nicht längst abgebrochen hatte, nahm die Geschichte Fahrt auf und wurde überhaupt erstmal zum Thriller und Whodunnit; bis dahin war es meiner Meinung nach in erster Linie echt nur ein quälend undurchsichtiges Geschwisterdrama; da war ich tatsächlich gespannt, wie das alles aufgedröselt werden würde und wer der Bösewicht war - der ganz zum Schluss übrigens höchstpersönlich groß und breit ausführen musste, was er warum getan hatte und wie die ganzen Zusammenhänge waren, damit das überhaupt offensichtlich und verständlich wurde. Denn Elin hatte sich auch hier wieder rein auf Indizien verlassen und wusste eigentlich gar nichts außer dass dies nun ganz bestimmt (also vielleicht) der wahre Bösewicht sein müsste.
Kurz: sämtliche Ermittlungsarbeit war im Grunde genommen einfach nur ein Ins Blaue raten.

Der Epilog ließ nun darauf schließen, dass es noch weitere Bände rund um Elin Warner geben soll, aber für mich gilt auch da lediglich: "Gott bewahre! Bloß nicht!"

5 Spannender Thriller in perfekter Kulisse

von , am 20.02.2023

Ich bin durch den Buchclub von Reese Witherspoon auf den Thriller aufmerksam geworden und habe dadurch schon einige Buchhighlights für mich entdeckt, von denen ich sonst wahrscheinlich keine Notiz genommen hätte. Bei dem "Sanatorium" finde ich das Buchcover sehr gelungen und dieses vermittelt schon die perfekte Atmosphäre für einen spannenden Thriller.

Sarah Pearse versteht es sehr gut die Spannung von Seite eins langsam aufzubauen und beschreibt dabei die Emotionen und Empfindungen ihrer Protagonisten nachvollziehbar und man kann als Leser sehr gut eine Bindung zu Ihnen aufbauen. Die Spannungskurve geht stetig nach oben und teilweise erinnern mich einige Stellen an die Brutalität von Stephen King. Für mich ein tolles Buch, was ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde. Und ich freue mich schon auf den Folgeband, den ich auf jeden Fall auch lesen werde.

3 Nicht überzeugend

von , am 19.02.2023

Das Cover des Buches ist sehr gestaltet und passt perfekt zum Inhalt des Buches. Das Buch konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich fand es nur mäßig spannend und kam auch nicht in die Geschichte rein. Die Charaktere fand ich nicht sympathisch, eher anstrengend.

Ich kann das Buch leider nicht wirklich weiterempfehlen, dennoch meine ich, dass sich jeder seine eigene Meinung bilden sollte.
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