Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (eBook)

Spiegel-Bestseller
Kriminalroman | britisch, warmherzig und oh so very funny - die Bestseller-Serie geht weiter

**** 1 Bewertung

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2910-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel -  Richard Osman
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Attention please! Der neue Fall für das scharfsinnigste, britischste und charmanteste Ermittlerteam der Krimigeschichte ist da Im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase stapeln sich die Akten ungelöster Mordfälle. Und weil Joyce nun einmal ein Faible für Celebritys hat, ermittelt der Donnerstagsmordclub jetzt in dem Fall Bethany Waites. Die junge Journalistin nämlich war die Kollegin des attraktiven Anchormans der Lokalnachrichten und wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen ist. Schneller als den Beteiligten lieb sein kann, wird aus dem cold case ein sehr heißer. Dann verschwindet auch noch Elizabeth und wird vor eine grausame Wahl gestellt: Töten oder getötet werden. Nicht, dass sie als ehemalige Geheimagentin keine Erfahrungen darin hätte, aber der Donnerstagsmordclub wäre nicht der Donnerstagsmordclub, wenn er keinen eleganteren Weg aus dieser Zwickmühle finden würde und ganz nebenbei die Bedrohung für seine Zwecke zu nutzen wüsste. 

Richard Osman ist Autor, Produzent und Fernsehmoderator. Seine Serie über die vier scharfsinnigen und liebenswerten Ermittlerinnen und Ermittler des Donnerstagsmordclubs hat ihn über Nacht zum Aushängeschild des britischen Krimis und Humors gemacht. Für sein Debüt Der Donnerstagsmordclub wurde er bei den British Book Awards 2020 zum »Autor des Jahres« gewählt. Er lebt mit Frau und Katze in London.

RICHARD OSMAN ist Autor, Fernsehmoderator und Produzent. Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel ist sein dritter Roman, der in große Fußstapfen zu treten hat, nachdem die ersten beiden Bände der Serie internationale Bestseller gewesen sind. Doch in diesem Sinne ist er wie seine Helden. Er nimmt die Herausforderung begierig an.   Richard Osman ist ein englischer Fernsehmoderator, Produzent und seit Neuestem auch Autor. Die Idee für seine Krimireihe kam ihm, als er eine Verwandte in einer luxuriösen Seniorenresidenz besucht hat und ihm das Schlimmste zugestoßen ist, was einem modernen Menschen widerfahren kann: Er hatte keinen Handyempfang. Wer denkt da nicht sofort an Mord und Totschlag? 

1


»Ich brauch kein Make-up«, sagt Ron. Er hat sich einen extra unbequemen Stuhl ausgesucht, weil Ibrahim gesagt hat, im Fernsehen fläzt man sich nicht.

»So, meinen Sie?«, fragt die Maskenbildnerin, Pauline Jenkins, und bringt aus ihrer Tasche Pinsel und Schminkpaletten zum Vorschein. Sie hat auf dem Tisch im Puz­zlestübchen schon einen Spiegel aufgestellt. Er ist von Glühbirnen umrahmt, deren Licht sich in Paulines baumelnden kirschroten Ohrringen bricht.

Ron spürt einen kleinen Adrenalinschub. So müsste es immer sein. Ein Fernsehauftritt! Aber wo bleiben die anderen? Er hat ihnen gesagt, sie können dazukommen, »falls ihr Lust habt, ist ja keine große Sache«, und er wird am Boden zerstört sein, sollten sie nicht auftauchen.

»Die müssen mich so nehmen, wie ich bin«, sagt er. »Ich hab mir dieses Gesicht verdient. Es erzählt eine Geschichte.«

»Eine Gruselgeschichte, vermute ich mal«, bemerkt Pauline, indem sie erst eine ihrer Farbpaletten mustert und dann Rons Gesicht. Sie wirft ihm eine Kusshand zu.

»Nicht jeder muss ein Adonis sein«, sagt Ron. Seine Freunde wissen, dass das Interview um vier Uhr anfangen soll. Sie werden ihn doch jetzt nicht hängen lassen?

»Da sind wir uns einig, Schätzchen«, sagt Pauline. »Hexen kann ich nämlich auch nicht. Wobei Sie ja mal ganz vorzeigbar waren, stimmt’s? Wenn man den Typ mag.«

Ron schnaubt.

»Und ich mag den Typ, muss ich sagen. Ich fand so was schon immer klasse. Der große Kämpfer für die Arbeiter, das waren Sie doch? Immer an vorderster Front.« Pauline klappt eine Puderdose auf. »Und Sie glauben bis heute dran, oder? Recht den Entrechteten?«

Ron strafft unwillkürlich die Schultern, ein Stier, der in die Arena trabt. »Ob ich noch daran glaube? An Gleichheit? An eine gerechte Entlohnung? Wie heißen Sie?«

»Pauline«, sagt Pauline.

»Ob ich an den Wert der Arbeit und die Würde der Arbeiter glaube, Pauline? Mehr denn je!«

Pauline nickt. »Schön, schön. Dann halten Sie jetzt fünf Minuten die Klappe und lassen mich die Arbeit machen, für die ich bezahlt werde, nämlich die Zuschauer von South East Tonight daran zu erinnern, wie gut Sie mal aussahen.«

Rons Mund öffnet sich, aber es kommen, ganz untypisch für ihn, keine Worte. Pauline derweil rückt ihm mit der Puderquaste zu Leibe. »Würde der Arbeiter, schön wär’s. Aber Augen haben Sie! Wie Che Guevara, wenn er Werftarbeiter gewesen wäre.«

Im Schminkspiegel sieht Ron die Tür zum Puzzlestübchen aufgehen. Herein kommt Joyce. Er wusste ja, dass sie ihn nicht im Stich lassen würde. Schon weil sie weiß, dass Mike Waghorn da sein wird. Diese ganze Sache war streng genommen ihre Idee. Sie hat die Akte ausgesucht.

Und eine neue Strickjacke trägt sie! Natürlich. Er hätte sich Sorgen gemacht, wenn nicht.

»Hattest du nicht gesagt, du lässt dich nicht schminken, Ron?«, fragt Joyce.

»Die zwingen dich«, sagt Ron. »Das ist Pauline.«

»Hallo, Pauline«, sagt Joyce. »Da haben Sie sich ja ordentlich was vorgenommen.«

»Ich hab schon Schlimmeres gesehen«, sagt Pauline. »Ich war Maskenbildnerin bei Casualty

Wieder öffnet sich die Tür. Eine Kamerafrau kommt herein, gefolgt von einem Tontechniker, der seinerseits gefolgt wird von einem Schopf blitzweißen Haars, dem vornehmen Rascheln teuren Anzugstoffs und dem perfekt abgestimmten, dezent maskulinen Duft von Mike Waghorn. Ron sieht Joyce erröten. Wenn er nicht gerade Concealer aufgetragen bekäme, würde er mit den Augen rollen.

»Da wären wir also«, sagt Mike mit einem Lächeln, das mindestens so blitzt wie sein Haar. »Mike Waghorn. Der Eine, Einzige, lassen Sie sich mit nichts anderem abspeisen.«

»Ron Ritchie«, sagt Ron.

»Ich hätte Sie unter Tausenden erkannt, Mr Ritchie«, behauptet Mike und schüttelt ihm die Hand. »Kein bisschen verändert seit damals. Als wäre ich auf einer Safari und würde einen Löwen aus der Nähe sehen. Er hat doch entschieden was von einem Löwen, oder, Pauline?«

»Und sei’s nur der Raubtiergeruch«, stimmt Pauline zu, während sie Ron die Wangen pudert.

Ron sieht, wie Mike den Kopf langsam Joyce zuwendet, sieht seinen Blick über die neue Strickjacke gleiten. »Und darf man erfahren, wer Sie sind?«

»Joyce Meadowcroft.« Meine Güte, sie knickst ja fast!

»Was für ein hübscher Name«, sagt Mike. »Und Sie und der unvergleichliche Mr Ritchie sind ein Paar, nehme ich an?«

»O Gott, nein, was für ein Gedanke, Himmel, nein. Nein«, stammelt Joyce. »Wir sind nur Freunde. Nichts für ungut, Ron.«

»Freunde, soso«, sagt Mike. »Glücklicher Ron.«

»Lass diese plumpe Anmache, Mike«, befiehlt Pauline. »Das interessiert hier keinen.«

»Oh, Joyce wäre schon interessiert«, murmelt Ron.

»Aber ja«, sagt Joyce. Zu sich selbst, aber doch hörbar.

Ein weiteres Mal öffnet sich die Tür, und Ibrahim steckt den Kopf herein. Der Gute! Jetzt fehlt nur noch Elizabeth. »Komme ich zu spät?«

»Du kommst genau richtig«, sagt Joyce.

Der Tontechniker befestigt ein Mikrofon an Rons Revers. Auf Joyces Drängen hin hat Ron sich ein Sakko über sein West-Ham-Shirt gezogen. Völlig überflüssig aus seiner Sicht. Wenn nicht sogar ein Frevel. Ibrahim nimmt neben Joyce Platz und mustert Mike Waghorn.

»Sie sehen wirklich gut aus, Mr Waghorn. Im klassischen Sinne.«

»Danke«, sagt Mike mit zustimmendem Nicken. »Ich spiele Squash, ich achte auf reichlich Feuchtigkeitszufuhr, und der Rest ist Natur.«

»Plus circa ein Tausender wöchentlich an Make-up«, sagt Pauline, während sie letzte Hand an Ron legt.

»Mir sagt man auch oft, dass ich gut aussehend bin«, bemerkt Ibrahim. »Wenn mein Leben nur ein wenig anders verlaufen wäre, denke ich manchmal, wäre ich vielleicht auch Nachrichtensprecher geworden.«

»Ich bin kein Nachrichtensprecher«, sagt Mike. »Ich bin ein Journalist, der unter anderem Nachrichten spricht.«

Ibrahim nickt. »Ein wacher Geist. Mit einer ausgezeichneten Witterung für Geschichten.«

»Darum bin ich hier«, sagt Mike. »Ich habe die E-Mail gelesen und sofort eine Geschichte gewittert. Ein neues Lebensmodell, Seniorensiedlungen, und mittendrin das berühmte Gesicht des Ron Ritchie. Ja, dachte ich, das ist genau das, was die Zuschauer lieben.«

Ein paar Wochen hat Ruhe geherrscht, aber jetzt kommt das Quartett wieder in die Gänge, sehr zu Rons Freude. Das Interview ist nichts als ein Vorwand. Von Joyce eingefädelt, um Mike Waghorn nach Coopers Chase zu locken. Weil sie sich von ihm Hilfe bei ihrem Fall versprechen. Joyce hat einen der Produzenten angemailt. So oder so ist die Konsequenz, dass Ron einmal wieder im Fernsehen auftritt, und das macht ihn sehr glücklich.

»Dürfen wir Sie nachher zum Essen einladen, Mr Waghorn?«, fragt Joyce. »Wir haben für halb sechs einen Tisch reserviert. Wenn der erste Ansturm vorbei ist.«

»Nennen Sie mich doch bitte Mike«, sagt Mike. »Und tut mir leid, aber da muss ich Nein sagen. Ich versuche, möglichst wenig unter Menschen zu gehen. Privatsphäre, Bazillen, all das. Das verstehen Sie doch sicher?«

»Oh«, sagt Joyce. Ron kann ihr die Enttäuschung ansehen. Falls es irgendwo in Kent oder Sussex einen größeren Mike-Waghorn-Fan als Joyce gibt, muss Ron ihn erst noch kennenlernen. Wobei er nicht sicher ist, ob er ihn kennenlernen möchte.

»Bei uns wird meistens recht viel getrunken«, ermuntert Ibrahim Mike. »Und es dürften so einige Fans von Ihnen da sein.«

Sie warten, während das auf Mike einwirkt.

»Und wir können Ihnen alles über den Donnerstagsmordclub erzählen«, fügt Joyce dann hinzu.

»Den Donnerstagsmordclub?«, fragt Mike. »Das haben Sie sich jetzt ausgedacht.«

»Alles ist ausgedacht, wenn Sie näher darüber nachdenken«, kontert Ibrahim. »Der Alkohol geht hier übrigens aufs Haus. Die Gelder dafür sollten eigentlich gestrichen werden, aber wir haben eine Versammlung einberufen und die Herrschaften zur Einsicht gebracht. Halb acht, und Sie sitzen wieder im Auto.«

Mike sieht auf die Uhr, sieht dann zu Pauline. »Ein schnelles Abendessen wäre wahrscheinlich noch drin, oder?«

Pauline schaut Ron an. »Kommen Sie auch?«

Ron sieht zu Joyce hinüber, die vehement nickt. »Sieht ganz so aus.«

»Dann bleiben wir«, entscheidet Pauline.

»Sehr gut«, sagt Ibrahim. »Es gibt da etwas, was wir gern mit Ihnen besprechen würden, Mike.«

»Nämlich?«, fragt Mike.

»Alles zu seiner Zeit«, wehrt Ibrahim ab. »Ich will Ron nicht die Schau stehlen.«

Mike nimmt in dem Sessel gegenüber von Ron Platz und beginnt, bis zehn zu zählen. Ibrahim beugt sich zu Joyce...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2023
Reihe/Serie Die Mordclub-Serie
Übersetzer Sabine Roth
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller • Britisch • COSY • Crime • Detektiv • England • Englisch • Großbritannien • Humor • humorvoll • Kent • Krimi • Kryptowährung • Mord • Queen • Rentner • Senioren • Spannung • Spiegel • Steven Spielberg • Verbrechen
ISBN-10 3-8437-2910-7 / 3843729107
ISBN-13 978-3-8437-2910-9 / 9783843729109
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4 R. E. S. – Retired, extremely spry 3

von , am 24.02.2023

Hier schafft Osman einmal mehr einen cleveren Plot, gespickt mit originellen Ideen, zahlreichen Wendungen und falschen Fährten. Zwar könnte man das Buch auch lesen, wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, wird dann aber einige Anspielungen verpassen. Denn es treten auch Nebenfiguren aus den Vorgängerbänden auf – wobei es auch nicht der schlechteste Einstiegspunkt in die Reihe wäre, denn man merkt Osman an, dass ihm das Schreiben Spaß macht: so viel Liebe zum Detail ohne großes Geschwafel muss man erstmal hinbekommen. Weil die noble Seniorenresidenz zwar nobel, aus Sicht von Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim aber viel zu langweilig ist, lassen sie sich von einer Freundin des Opfers in den Fall hineinziehen, so heißt es dann „Feuer frei“ für ein komplett neues Setting, man ermittelt im Fernsehmilieu (was Joyce sehr goutiert). Elizabeth dagegen wird mal wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und weil Osman seinen Protagonisten und Nebenfiguren auch ein nettes „Privatleben“ gönnt, lässt er Amor ein paar Pfeile verschießen. So stellt er sicher, dass immer eine Entwicklung stattfindet, es nicht fad wird und man dranbleibt, denn die Geschichte lebt von den Charakteren, die „Wiederholungslesern“ inzwischen natürlich ans Herz gewachsen sind: liebenswert, sympathisch – und rührig. Darüber hinaus lebt die Geschichte von Osmans Erzählstil bzw. feinem bis ziemlich schwarzem Humor, der es ermöglicht, über das Alter zu witzeln und weil kaum etwas wirksamer ist als Selbstironie (da die Geschichte aus der Perspektive der „Alten“ geschrieben ist, dürfen die sich natürlich selbst aufs Korn nehmen), denkt man unweigerlich darüber nach, wie das mit dem Altern so ist … so ergibt sich dann eine gut austarierte Mischung aus Krimi, Humor und Wärme, die zwar weit hergeholt sein mag, dafür aber umso unterhaltsamer ist.
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