Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman - Die neue große High-Fantasy-Saga der Weltbestsellerautorin
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2023 | 1. Auflage
800 Seiten
Penhaligon (Verlag)
978-3-641-30433-1 (ISBN)

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Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan -  Cassandra Clare
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Eine neue epische Saga aus der Feder einer der besten Fantasy-Autorinnen unserer Zeit: Cassandra Clare!
Kel war ein Straßenkind ohne Eltern, ein Niemand ohne Zukunft. Doch dann wurde er zum Schwertfänger - zum Doppelgänger des königlichen Erben von Castellan, Prinz Conor Aurelian. Kel wuchs mit Conor auf, sie sind wie Brüder, doch ein Schwertfänger hat nur einen Zweck: statt des Thronfolgers zu sterben. Ein vereiteltes Attentat führt Kel mit der Heilerin Lin an den Hof des gefürchteten Lumpensammlers, den Herrscher über Castellans Unterwelt. Und dort entdecken Lin und Kel eine Verschwörung, welche ihre Welt ins Chaos zu stürzen vermag. Denn eine Liebe, die nicht sein darf, steht im Begriff das Königreich zu zerstören ...

Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.

1


»Ich sehe nicht ein, warum ich gerade jetzt heiraten soll«, murrte Conor Darash Aurelian, Kronprinz von Castellan, Herzog von Marakand (ein Ehrentitel, den er von seiner Mutter geerbt hatte) und Potentat von Sarema (eine kleine, unbewohnte Insel in der Nähe von Taprobana, die Castellan vor einigen Jahrzehnten beansprucht hatte, als ein Handelsschiff die Löwenflagge auf den wenigen Metern Küstenlinie platzierte. Soweit bekannt war, befand sich die Flagge noch immer dort, sodass Castellans Anspruch auf den Felsenhaufen unangefochten blieb).

Kel lächelte nur. Conor wirkte übertrieben gekränkt – was nicht bedeutete, dass er sich tatsächlich gekränkt fühlte. Kel kannte Conors Mienenspiel besser als sein eigenes. Vielleicht ärgerte sich Conor über die Forderung, endlich zu heiraten. Oder er ärgerte sich über die Rede, die er auf Befehl der Königin heute auf dem Valerian-Platz halten sollte (der Grund, warum Conor und er derzeit in einer brüllend heißen Kutsche mit verdunkelten Fenstern saßen, eingepfercht zwischen Samtkissen, während Jolivet und Mayesh sie von den gegenüberliegenden Sitzen aus anfunkelten). Vielleicht war er aber auch überhaupt nicht verärgert, sondern gab nur seinem Hang zur Theatralik nach.

Wie auch immer: Das Ganze war nicht Kels Problem. Er war nicht derjenige, der Conor zu einer politisch vorteilhaften Ehe überreden wollte. Genau genommen war er sogar gegen diese Idee. Er war mit dem Stand der Dinge zufrieden und eine Heirat des Kronprinzen würde das Gleichgewicht nur stören.

»Dann heiratet eben nicht«, knurrte Jolivet. Er war mürrisch wie immer, obwohl er seine Paradeuniform trug – mit kilometerlangen goldenen Borten, scharlachroter Tunika und Hose und einem derart feierlichen Helm auf dem Schoß, dass die Federn sein Kinn berührten. Mayesh Bensimon, der neben ihm saß, wirkte im Vergleich dazu wie eine zerlumpte graue Krähe: Er trug seine schlichte Beraterrobe und eine schwarze Kappe, die auf seinen weißen Locken thronte. Aber als Ashkar durfte er sich in der Öffentlichkeit nur in Blau oder Grau zeigen, was die Möglichkeiten zum Tragen prächtiger Kleidung stark einschränkte. »Euer Cousin in Detmarch kann König von Castellan werden und Ihr könnt Euch als Anführer der Armee verdient machen. Und General Archambault an der Grenze ablösen.«

Kel unterdrückte ein Lachen. Jolivets Worte entsprachen der Wahrheit: Wenn eine königliche Familie mehr als einen Erben hatte, wurde der zweite normalerweise zum Anführer der Armee ausgebildet. Hätte Conor einen Bruder oder eine Schwester gehabt, hätte er mit ihnen den Platz tauschen können. Aber Kel konnte sich nicht vorstellen, dass Conor so etwas tun würde, nicht einmal theoretisch. Der Prinz hasste Insekten und Schmutz, und soweit Kel wusste, gab es in der Armee reichlich von beidem. Außerdem war er jung – gerade mal dreiundzwanzig – und hatte noch Jahre Zeit, um zu heiraten und einen Erben zu zeugen. Mayesh und Jolivet waren einfach nur besorgt, wie zwei gackernde alte Glucken.

Conor zog eine Augenbraue hoch. »Unsinn«, sagte er. »Ich sehe viel zu gut aus, als dass ich es riskieren würde, mein Erscheinungsbild im Kampf aufs Spiel zu setzen.«

»Narben können charmant sein«, bemerkte Kel. »Sieh dir Montfaucon an. Immer umgeben von bewundernden Höflingen.«

»Wenn man nur sicher sein könnte, dass man in den Kampf zieht und lediglich mit einem verwegenen Schnitt an der Wange zurückkehrt«, erwiderte Conor. »Dagegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass mich eine Speerspitze mitten ins Gesicht trifft, viel größer – was mich sicher deutlich weniger attraktiv machen wird. Außerdem ist es ja nicht so, als ob gerade Krieg herrscht.« Conor unterstrich seine Worte immer mit ausdrucksvollen Handbewegungen – eine Angewohnheit, die Kel jahrelang gelernt und kopiert hatte. Das wenige Licht in der Kutsche glitzerte auf Conors Ringen, während er gestikulierte. Er war prachtvoll gekleidet, wie es sich für einen Prinzen gehörte, der zu seinem Volk sprechen wollte: die drittbeste Krone – ein goldener, mit Schwingen verzierter Reif –, dazu eine feine Wollhose und ein Wams, in dessen Leder kleine Rauten geschnitten waren, um die Seide und die Goldfäden des darunter liegenden Hemds zur Geltung zu bringen. In dieser Kleidung musste ihm entsetzlich heiß sein – was Kel deshalb wusste, weil er genau die gleichen Sachen trug.

»Derzeit herrscht kein Krieg«, räumte Mayesh ein. »Und die Stärkung von Bündnissen mit anderen Ländern durch eine eheliche Verbindung ist eine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass das auch so bleibt.« Er schlug das lederne Notizbuch auf seinem Schoß auf. Darin befanden sich Dutzende von Porträts und Skizzen auf verschiedenen Papiersorten, gesandt von hoffnungsvollen Höfen und Familien in ganz Dannemore und darüber hinaus. »Prinzessin Aimada d’Eon von Sarthe. Zwanzig Jahre alt, spricht sechs Sprachen, ihre Mutter war eine berühmte Schönheit, fügsam …«

»Fügsam bedeutet langweilig«, sagte Conor. Er hatte einen seiner Ringe abgenommen und warf ihn von einer Hand in die andere. Der Ring funkelte im Halbdunkel der Kutsche, während er hin und her flog wie ein buntes Glühwürmchen. »Und was kümmert es mich, wie ihre Mutter aussieht?«

»Vielleicht bieten sie ja zwei zum Preis von einer«, mutmaßte Kel und sah Conor lächeln. Die Aufgabe des Schwertfängers umfasste verschiedene Aspekte, die weit darüber hinausgingen, sich einfach zwischen dem Kronprinzen und möglichen Gefahren zu postieren. Conor war in der Regel von Leuten umgeben, die ihm auf beängstigend ernste Weise sagten, was er zu tun hatte. Daher sah Kel es als seine Aufgabe an, für ein gewisses Gleichgewicht zu sorgen.

Mayesh wirkte weniger amüsiert. »Ich nehme an, damit soll impliziert werden, dass die Tochter, wie ihre Mutter, die Königin, eines Tages ebenfalls eine große Schönheit werden wird.«

»Ist sie denn jetzt keine Schönheit?« Conor nahm Mayesh die Skizze aus der Hand. »Rotes Haar«, sagte er. »Ich verabscheue rotes Haar. Und davon abgesehen: Sarthe.«

Jolivet schnaubte. Bevor Castellan seine Unabhängigkeit erlangt hatte, war es die Hafenstadt von Magna Callatis gewesen, einem riesigen Reich, das nun in die drei getrennten Königreiche Sarthe, Valderan und Castellan aufgeteilt war. Valderan war der grüne Süden des Reichs und beherbergte auch jetzt noch die meisten der Bauernhöfe, von denen Castellan seine Nahrungsmittel bezog. Castellan hatte als Werft und Hafen gedient. Und Sarthe war die frühere Hauptstadt, in der sich die ehemalige Kaiserstadt Aquila befand. Es war allgemein bekannt, dass Sarthe danach strebte, das alte Reich wiederauferstehen zu lassen. Vor allem der Hafen von Castellan hatte es dem dortigen König angetan, da sein Reich von Festland umschlossen war und er für den Zugang zur Küste hohe Gebühren an Valderan zahlen musste.

»Der Prinz hat recht«, sagte Jolivet. »Warum sollten wir Sarthe die Möglichkeit geben, hier Fuß zu fassen?«

»In der Tat.« Mayesh zog ein weiteres Blatt Papier hervor. »Hier haben wir Prinzessin Elsabet Belmany von Malgasi.«

»Malgasi«, sagte Jolivet nachdenklich. »Ein nützlicher Verbündeter. Vor allem, da Euer Vater am dortigen Hof gelebt hat.«

»Sie treiben regen Handel mit Gewürzen, Pelzen und Seide und verfügen über reichlich Ackerland, wodurch wir nicht mehr auf den Handel mit Valderan angewiesen wären«, bemerkte Mayesh, obwohl in seiner Stimme ein merkwürdiger Mangel an Begeisterung lag.

»Ackerland«, sagte Conor. »Nie wurden romantischere Worte gesprochen. Man denke nur an die vielen Balladen über schöne Frauen mit riesigen Ackerflächen.«

»Ach, so nennt man das jetzt«, sagte Kel, und Conor grinste, bevor er Mayesh das Pergamentblatt abnahm.

»Ihr braucht nicht über Land zu reden, als ob es keinerlei Bedeutung hätte«, murrte Jolivet. »Beim Handel sind wir in der Tat eine große Macht. Aber was Land betrifft, sind wir nur ein paar Quadratkilometer Stadt und Sumpf.«

»Aber was für Quadratkilometer!«, sagte Kel freundlich, woraufhin Mayesh lächelte. Conor hielt das Stück Pergament hoch, das er sich geschnappt hatte, um Kel das Porträt einer eindringlich schauenden jungen Frau mit blasser Haut und schwarzem Haar zu zeigen. Auf ihrer Stirn prangte ein goldener Reif mit einem rubinroten Phönix. Elsabet Belmany.

Kel runzelte die Stirn. »Mir kommt es so vor, als hätte ich ihren Namen schon mal gehört …«

Conor schnippte mit den Fingern. »Natürlich! Eine Art Skandal. Das Haus Belmany ist beim Volk von Malgasi höchst unbeliebt. Eine unangenehme Situation, in die man da hineingezogen würde.«

Jolivet stieß einen verärgerten Laut aus. »Auch in Castellan gibt es Gegner der Monarchie, Conor …«

Kel kratzte ein wenig an der schwarzen Farbe des Kutschenfensters, während Conor und Mayesh sich darüber stritten, ob das Haus Aurelian allseits beliebt war oder nicht. Durch die klare Stelle im Glas konnte Kel erkennen, dass sie sich auf der Ruta Maestra befanden. Die Ruta Maestra war das letzte Teilstück der Großen Südweststraße, die von Shenzhou nach Castellan führte; sie wand sich vom Schmalen Pass durch die Berge, quer durch die Stadt und schließlich bis zum Hafen. Kel fragte sich oft, wie das andere Ende dieser Straße wohl aussah. Er wusste, dass sie in der Hauptstadt von Shenzhou endete. Aber wurde sie dort zur Hauptverkehrsader der Stadt, so wie in Castellan, oder ging sie einfach in einer Ansammlung von Straßen unter – wie ein Fluss, der sich im Schwemmland aufteilte?

Conor tadelte ihn immer und nannte ihn seltsam, weil...

Erscheint lt. Verlag 25.10.2023
Reihe/Serie Sword Catcher
Übersetzer Heinrich Koop, Franca Fritz
Sprache deutsch
Original-Titel The Sword Catcher
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2023 • Chroniken der Schattenjäger • City of Bones • Das Lied der Krähen • Die Ältesten Flüche • Die Dunklen Mächte • die letzten Stunden • eBooks • Fantasy • Fantasy Bestseller • fantasybooktok • Fantasy für Erwachsene • High Fantasy • Leigh Bardugo • Neuerscheinung • Neuerscheinungen Fantasy 2023 • New-York-Times-Bestsellerautorin • Spiegel Bestseller Autorin
ISBN-10 3-641-30433-4 / 3641304334
ISBN-13 978-3-641-30433-1 / 9783641304331
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