So weit der Fluss uns trägt

Spiegel-Bestseller
Roman

***** 15 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
368 Seiten
2023 | Deutsche Erstausgabe
C.Bertelsmann (Verlag)
978-3-570-10513-9 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen - um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.

Ein lebenskluger Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert.

Shelley Read lebt in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains in Colorado. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, die auch ihren Debütroman inspiriert und geprägt hat. »So weit der Fluss« uns trägt hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt und erscheint in über 30 Ländern.

Wibke Kuhn, Jahrgang 1972, arbeitete nach dem Studium der Skandinavistik und Italianistik zunächst im Verlag. 2004 machte sie sich als Übersetzerin selbstständig. Sie überträgt skandinavische, englischsprachige und niederländische Romane und Sachbücher ins Deutsche (u. a. Stieg Larsson, Hendrik Groen und Nell Leyshon) und lebt in München.

»Erschütternd, Mut machend und absolut unvergesslich. Ein Roman wie eine Naturgewalt.« Bonnie Garmus, Autorin von »Eine Frage der Chemie«

»Erschütternd, Mut machend und absolut unvergesslich. Ein Roman wie eine Naturgewalt.«

»Eine außergewöhnliche Geschichte über Schicksal, Entschlossenheit und Liebe. Zärtlich und herzzerreißend.«

»Ein großartiges Debüt voller Mitgefühl. Eine Hymne auf den Lauf der Natur und ein Zeugnis für die Unerschütterlichkeit der menschlichen Willenskraft.«

»Eine mitfühlende Geschichte über weibliche Widerstandskraft vor der atemberaubenden Kulisse unserer Natur – mit ihren Bäumen und Bergen und ihrem Licht.«

»Mit feiner Präzision beschwört Read sowohl die raue Wildnis Colorados als auch die Landschaften der aufgewühlten Herzen ihrer Figuren herauf. Ein verheißungsvolles Debüt.«

»In diesem poetischen Debütroman wirft eine ‚kleine schicksalhafte Wendung' das Leben einer jungen Frau durcheinander, die den Mut und die Widerstandskraft aufbringen muss, wie ein Fluss, gegen alle Hindernisse, weiterzufließen.«

»In der harten Realität der 1940er Jahre versetzt die verbotene Liebe einer jungen Frau eine kleine Stadt in Colorado in Aufruhr, in der Verlust, Vorurteile und Wut vorherrschen. Ebenso schön wie erschütternd.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Wibke Kuhn
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Go as a River
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 527 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • 40er Jahre • Amerika • Atmosphärisch • Berge • Berührend • Bestseller • Bestseller 2023 • Bestsellerliste • Blockbuster • Bonnie Garmus • Buch • Bücher • Buchhändlerliebling • Buchtipp 2023 • Chris Whitaker • Colorado • Das Flüstern der Bienen • Delia Owens • Der Gesang der Flusskrebse • Der Papierpalast • elk mountains • episch • ergreifend • Familie • Familiendrama • Familienepos • Familiengeschichte • Fänger im Roggen • Feminismus • Go as a river • Heimat • Herkunft • Huckleberry Finn • Leben mit der Natur • Natur • Nature writing • Naturliebe • naturverbunden • Neuerscheinung • Rassismus • Resilienz • Roman • Romane • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Stausee • Urlaubsromane für Frauen • USA • Von hier bis zum Anfang • Weihnachten • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Frauen • weihnachtsgeschenke kleinigkeiten • Zuhause
ISBN-10 3-570-10513-X / 357010513X
ISBN-13 978-3-570-10513-9 / 9783570105139
Zustand Neuware
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3 Anfangs katastophal (kitschig, zu viel Diskriminierung), später mitreißend & emotional

von , am 06.08.2023

Ich muss leider zugeben, dass ich das Buch anfangs am liebsten abgebrochen und in die nächste Ecke gepfeffert hätte.
Das lag einmal daran, dass ich die anbahnende Liebesgeschichte zwischen Victoria und Wil als viel zu schnell verlaufend, nicht authentisch genug und als zu kitschig empfunden habe. Dass sich die Protagonistin direkt den Knöchel verstauchen muss und von ihrem Prinzen, dem sie zum ersten Mal begegnet ist, nach Hause getragen wird, hat mich dabei alles andere als besänftigt.
Der andere Punkt war die Diskriminierung unterschiedlichster Art, vor allem im Anfang des Buches.
Wil ist indigener Abstammung und außer Victoria mag ihn niemand leiden. Im Gegenteil – er erfährt Rassismus von schrecklichstem Ausmaß. Leider wird dabei soooo oft das I-Wort verwendet, ohne Sternchen oder einer Anmerkung im Buch bzgl. des historischen Kontexts, dass es mich richtig gestört hat. Ich habe mich immer unwohler damit gefühlt. Auch wurde das Thema später nicht mehr weiter vertieft.
Des Weiteren enthält das Buch anfangs Szenen mit Ableismus. Der Onkel, der im Rollstuhl sitzt, bekommt unschöne Ausdrücke an den Kopf geworfen. Kann man in ein Buch einbinden, ja, denn es gibt leider Menschen, die sich so abwertend verhalten.
Aber mir war das insgesamt zu viel der Diskriminierung.
Zudem fand ich eine Stelle sehr unpassend formuliert. Denn ein Mensch mit Behinderung ist meiner Meinung nach nicht (wie auf S. 79 beschrieben) "in den engen Grenzen eines Rollstuhls gefangen" und auch nicht an ihn gefesselt! Der Rollstuhl stellt ein positives Hilfsmittel dar und ermöglicht mehr Selbständigkeit, Erleichterung & Teilhabe im Alltag!
Sensitivity Reader hätten das vermutlich vor dem Erscheinen des Buches erkannt.
Ich hatte danach erst mal eine kleine Leseflaute …

Es hat leider ganze 130 Seiten gedauert, bis das Buch doch noch mein Interesse wecken konnte. Kaum zu glauben, dass es nach dem schwachen Anfang sogar nach ca. 150 Seiten richtig mitreißend wurde!
Vermutlich, da mich keine kitschigen Szenen mehr erwarteten, und die Diskriminierung deutlich weniger wurde.
Themen wie Familie, Mutterschaft, Verlust, Trauer, Mut und innere Stärke stehen im Mittelpunkt.
Plötzlich habe ich mit Victoria sowas von mitgefiebert! Sie muss schwere Entscheidungen treffen und ihr Schicksal ist mir sehr nahe gegangen. Doch sie kämpft und gibt nicht auf – das fand ich beeindruckend! Auch ihre Entwicklung zu einer starken, emanzipierten Frau, hat mir gut gefallen.
Die Geschichte ist dramatisch, traurig, atemberaubend, hoffnungsvoll und vermutlich noch so viel mehr – eine emotionale Achterbahnfahrt, die ich erst noch eine Weile auf mich wirken lassen muss.

Durch den Klappentext und die bewerbenden Leser*innenstimmen hatte ich erwartet, dass das Buch noch mehr in der Natur, bzw. in der "Wildnis" spielen würde, als es tatsächlich der Fall ist. Auch von einem Vergleich mit "Der Gesang der Flusskrebse" hatte ich gelesen – doch ich kann die beiden Bücher nicht in einen Topf werfen.
Ja, der Roman beinhaltet viele schöne Naturbeschreibungen, aber weniger als erwartet. Und mehr über die Pfirsiche, als gedacht. Dennoch haben sie mir gefallen. Und gerade Victorias Liebe für die Pfirsiche ist so wundervoll und atmosphärisch beschrieben, als wäre man selbst vor Ort und könnte die Früchte sehen, riechen und schmecken …

FAZIT: Mein Leseerlebnis war äußerst zweigeteilt. Der Anfang war eine Katastrophe (zu kitschig, zu schnell, nicht authentisch, zu viel Rassismus & Ableismus), aber nach ca. 150 Seiten war ich plötzlich begeistert, wurde mit der Strömung mitgerissen, habe sehr mit der Protagonistin mitgefiebert und wurde mit einer emotionalen Geschichte belohnt.
Durch den Anfang kann ich leider trotzdem nur 3-3,5/5 Sterne vergeben.

4 Bewegende Story, tolle Landschaftsbilder

von , am 28.07.2023

Dieser Roman lebt vor allem durch die atemberaubende und poetisch beschriebene Natur. Als Leser wird uns das Leben Victoria nähergebracht. Sie lebt und arbeitet auf der familieneigenen Farm. Es ist ein anstrengendes und trotz der Familie einsames Leben. Alles ändert sich das erste mal als das Schicksal die Familie zerreißt und ein zweites mal, als Victoria Wilson kennen lernt. Diese Bekanntschaft soll ihr bisheriges Leben endgültig und unumstößlich verändern. Ein wunderschön geschriebenes Buch, was durch den wortgewandten Schreib- und Erzählstil noch betont wird. Die naturbelassene Landschaft mit seinen Bergen, Wäldern und Flüssen, die schwere Arbeit auf der Farm, bei der man förmlich die Pfirsiche riechen kann, aber auch die Freund- und Feinschaften kann man deutlich spüren. Mal ergreifend und traurig, dann wieder aufbauend und hoffnungsvoll, verfolgt man den couragierten Lebensweg Victorias im ländlichen Amerika. Es ist kein Buch, das mit großen Knalleffekten daherkommt, aber durch die tollen Landschaftsbilder und dem aufopferungsvollen Leben der Hauptfigur konnte der Roman bei mir punkten. Meine Empfehlung bekommt das Buch und gute 4 von 5 Sterne.

4 Verbundenheit mit Heimat und Natur

von , am 15.07.2023

Resolut erzählt die Autorin die Geschichte einer Frau. Wie es für ein 12-jähriges Mädchen war, die Aufgaben ihrer Mutter zu übernehmen, um die Männer in ihrer Familie zu versorgen. Wie es für sie war, in dieser Welt zu einer Frau zu werden, ohne irgendeinen Rat zu bekommen, was es so heißt, eine Frau zu sein.

Shelley Read verbindet in ihrem Roman viele Themen miteinander auf eine authentische Art und Weise. Gleichzeitig spiegeln die wunderschönen Naturbeschreibungen im Victorias Leben wider. Die Sprache wird dadurch gewandt und lebhaft, passend zur Story. Manchmal wird Bewusstseinsstrom der Protagonistin gezeigt mit all ihren Ängsten und Bedenken. Es gibt nicht viele Dialoge hier. Die Autorin schafft eine bemerkenswerte Atmosphäre, in der solche Themen wie Frauensein, Natur, moralische Aspekte und Erbe aufeinandertreffen. Die Geschichte entwickelt sich allmählich ohne dynamische Sprünge. An manchen Stellen ist die Erzählung ruhiger, an den anderen gibt es Strömungen wie bei einem Fluss. Das Gesamtbild bleibt trotzdem überzeugend. Für mich ist es eine unglaubliche Hommage über Starksein, Heimatliebe und Verbundenheit mit der Natur von Colorado.

5 Ein wunderschönes Buch

von , am 08.07.2023

Ein Roman, der ganz tief verwurzelt ist in der Landschaft und Region, in der er platziert ist. Der Gunnison River, die Berge, aber auch die Zeit, in der der Roman spielt, sind so wahnsinnig eindrücklich. Das Ganze beginnt als nicht so ungewöhnliche Lovestory, aber dann entwickelt sich der Roman zu so viel mehr. Familie ist ein wichtiges Thema, die Entscheidungen, die wir im Leben treffen und wie wir damit umgehen auch.
Torie führt ein ungewöhnliches Leben, ein nicht der üblichen Norm entsprechendes und sie hat mich dadurch immer wieder an die Protagonistin in Delia Owens "Der Gesang der Flusskrebse" erinnert.
Der Roman wird stellenweise sehr emotional, aber nicht kitschig oder schnulzig (was ein bisschen meine Befürchtung war, als ich diese Love-Story am Anfang gesehen habe). Ein ganz tolles Buch, das mich von der ersten Seite an mitgenommen und mitgeschwemmt hat, den Gunnison River hinunter und dem Lauf der Erzählung folgend.

5 Tolle Lebensgeschichte

von (Dortmund), am 03.07.2023

In dem Roman begleiten wir die Protagonistin Victoria auf einem großen Teil ihres Lebenswegs. Den Teil, den wir nicht selbst mitbekommen, erzählt uns Victoria in vielen Rückblicken. Das Buchcover sieht wirklich schön aus und ist auf jeden Fall atmosphärisch.

Mich hat das Buch insgesamt wirklich begeistert und auch, wenn ich Vergleiche zwischen künstlerischen Werken oft schwierig finde, hat es mich an vielen Stellen an "Den Gesang der Flusskrebse" erinnert. Durch die Ich-Perspektive, aus der die Handlung erzählt wird, ist man sehr nah dran an Victoria Nash und fühlt daher viel mit ihr mit, kann sich richtig in sie hineinversetzen. Das unterstreicht auch die sehr emotionale und bildhafte Sprache, die die Autorin gewählt hat.

Wir begleiten die Protagonistin eine lange Zeit und erleben so viele Dinge, die in (fast) jedem Leben vorkommen: Liebe, Trauer, Verlust, Neubeginn... doch auf eine ganz besondere Art und Weise. Außerdem gibt es, auch aufgrund der Zeit geschuldet, in der diese Handlung spielt, viele gesellschaftliche Themen, wie Rassismus gegen die indigene Bevölkerung und die Rolle der Frau, die die Handlung begleiten. Insgesamt hat mich dieser Roman wirklich sehr begeistert. Ich wollte ihn gar nicht aus der Hand nehmen und wollte ebenso nicht, dass er endet.

5 Ein mitreißender tragischer Roman

von , am 28.06.2023

Das Cover gefällt mir sehr gut. Der Klappentext hörte sich vielversprechend spannend an und hatte mich neugierig gemacht. Ich wurde absolut nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Shelley Read ist sehr flüssig und fesselnd. Der packende Erzählstil ist bildhaft und gut zu lesen. Sie beschreibt die Charaktere sehr detailliert und authentisch.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Victoria erzählt. Sie ist 17 Jahre jung und lebt in dem kleinen Städtchen Iola mit ihrem Vater, ihrem gewalttätigen Bruder Seth und ihrem Onkel. Die tragische Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt und berührt. Ein sehr gelungener Debütroman mit absoluter Leseempfehlung.

5 Berührende Lebensgeschichte

von , am 14.06.2023

Shelley Read hat mich mit ihrem Roman sehr berührt. Sie ist selbst in Colorado in den Elk Mountains zu Hause und ihre Heimat hat sie zu dieser Geschichte inspiriert. Ihr Erzählstil ist sehr poetisch, einfühlsam und bildreich und sie hat ein großartiges Talent die wunderbare Landschaft Colorados, die Big Blue Wilderness so zu beschreiben, dass man selbst glaubt die Geräusche und Gerüche zu spüren und selbst am Gunnison River zu sitzen. Ihr gelingt es wunderbar ihre Figuren wirklich lebendig werden zu lassen, so dass man eine genaue Vorstellung von ihnen hat. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Viktoria erzählt. Das gab mir das Gefühl ihr besonders nah zu sein und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachempfinden und verstehen. Von den ersten Seiten an habe ich mit ihr mitgefiebert und mitgelitten. Wir folgen Viktoria über einen Zeitraum von fast 4 Jahrzehnten und erleben ihre Entwicklung von einem gehorsamen, schüchternen Mädchen das nicht aufmuckt, zu einer selbstbewussten, starken Frau, die in ihrem Leben viele Schicksalsschläge einstecken muss aber immer wieder die Kraft findet weiter zu machen, egal wie aussichtslos es erscheint. Es geht um Liebe, Trauer, Familie, Heimat, die wunderbare Natur aber auch um Rassismus. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und als ich am Ende war, (das Victorias Geschichte übrigens sehr gut abgerundet hat) hätte ich am liebsten wieder von vorne angefangen. Jeder Pfirsich in den ich beiße, wird mich immer an Victorias Geschichte und ihren unglaublichen Überlebenswillen und die Stärke die sie gezeigt hat erinnern.
Es war für mich ein ganz besonderes Buch, das mich nachhaltig beeindruckt und berührt hat.
Das Cover, das eine Flusslandschaft mit einer badenden Frau vor imposanten Bergen zeigt, rundet das Leseerlebnis weiter ab.

Wer Bücher über starke Frauen und beeindruckende Naturschilderungen mag, wird dieses hier sicher lieben.

4 'Ich werde weiterfließen wie ein Fluss.'

von , am 05.06.2023

Das ist das Debut der amerikanischen Schriftstellerin Shelley Read. Die Handlung beginnt in den späten 1940er Jahren in Colorado, eine Ich-Erzählerin führt durch das Geschehen (diese Erzählperspektive mag ich besonders gern); die Geschichte ist in fünf Teile gegliedert. Meines Erachtens handelt es sich hier um einen Coming-of-Age Roman; die wildromantischen Naturbeschreibungen in der Story unterstreichen dabei die Figurenentwicklung - wenn man sich ein bisschen mit Literaturgeschichte auskennt, wird man allerdings wissen, dass dieses Stilmittel nichts Neues ist - auch wenn "Der Gesang der Flusskrebse" dafür gelobt wurde ("So weit der Fluss uns trägt" wird vom Verlag zu Werbezwecken mit Delia Owens‘ Bestseller verglichen).

Als Leser/in sollte man etwas Geduld mitbringen - die Handlung des Romans erstreckt sich von 1948 bis 1971, Shelley Read lässt sich für den Entwurf der eigentlich interessanten Geschichte Zeit. Besonders gefesselt haben mich die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen, sie illustrieren die tragischen & glücklichen Momente im Leben der Protagonistin. Stil und Sprache sind solide, über die deutsche Übersetzung bin ich stellenweise aber "gestolpert", als versucht wurde, die verschiedenen (Bildungs- und) Sprachniveaus abzubilden, die Eigenheiten von verschiedenen Sprechern "Wörter so zu verstümmeln" ("Ka` ich nich sagen.", S. 97). Daher möchte ich auch das englische Original lesen. Die Autorin arbeitet mit Tropen und sie bewegt sich stellenweise zu nahe am Klischee – ich war irritiert, als das Idealbild des "Edlen Wilden" präsentiert wurde, ich bin kein Fan von romantisch verklärten Darstellungen und von "Indianerkitsch", auch nicht in historischen (Liebes)Romanen.

Fazit: "So weit der Fluss uns trägt" lässt sich mit dem Satz ‚Eine Frau geht ihren Weg‘ zusammenfassen. Es ist ein Plädoyer gegen Rassismus und Engstirnigkeit (dabei aber keine ‚Hillbilly – Elegie‘), eine Aufforderung zu weiblicher Solidarität, ein Bildungsroman, in welchem die nordamerikanische Natur der heimliche Star ist. Die Erzählung ist unterhaltsam, insgesamt blieb Reads Debutroman aber leider hinter meinen Erwartungen zurück, daher vergebe ich dreieinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen für "So weit der Fluss uns trägt".

5 Eine sehr emotionales Debüt

von , am 29.05.2023

Die Autorin erzählt in ihrem sehr beeindruckenden Debüt-Roman eine atmosphärisch dichte und berührende Geschichte über Familie und die Stärke einer jungen Frau, mitten in der rauen Abgeschiedenheit am Fuße der Berge Colorados.

Ein lebenskluger Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert. Die Autorin kennt die Atmosphäre in den Bergen Colorados, denn sie lebt dort in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, und verknüpft dieses Wissen ausgezeichnet in ihrem Debütroman.

Schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen, nicht nur wegen des sehr flüssigen und ansprechenden Schreibstils, sondern eher weil die Autorin die Fähigkeit besitzt, ihren Charakteren und der detailliert beschriebenen Natur Leben einzuhauchen. Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

5 Mein bisheriges Jahreshighlight

von , am 21.05.2023

Zugegebenermaßen waren meine Erwartungen recht hoch an dieses Buch, wurde doch bereits mit Vorschusslorbeeren bei der Marketingkampagne gearbeitet, Ähnlichkeiten mit dem "Gesang der Flusskrebse " sollte es geben. Oftmals geht so etwas ja nach hinten los, doch war dies hier Gott sei Dank nicht so, ganz im Gegenteil! Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen, ja ich würde sagen, der Debütroman "So weit der Fluss uns trägt" von Shelley Read ist tatsächlich mein bisheriges Jahreshighlight! Lange ist mir keine Geschichte mehr so ans Herz gegangen, hat mich eine Protagonistin derart berührt wie Victoria Nash, in den Tagen ihrer Jugend bis zum großen Wendepunkt in ihrem Leben, Torie genannt.

Das Mädchen, das im Mittelpunkt des Buches steht, muss schnell erwachsen werden, muss die Pflichten der früh verstorbenen Mutter übernehmen. Als einziges weibliches Familienmitglied sorgt sie für die Brüder und den Vater, kocht, putzt und wäscht. Doch keiner kümmert sich um Torie, sie wächst fast unbemerkt auf. Als sie 17 Jahre alt ist, kommt ein junger Außenseiter in ihre Gegend in Colorado. Wilson Moon, geheimnisvoller Halbblutindianer treibt sich im Ort rum. Torie und Wilson verlieben sich, und das Drama nimmt seinen Lauf. Viel mehr will ich nicht verraten, um nicht zu spoilern.

Shelley Reads Buch lässt sich für mich recht schwer einem bestimmtes Genre zuordnen. Die Autorin bedient so vieles, zum einen besticht der Roman durch einzigartige Naturschilderungen, die ihresgleichen suchen, dann ist es natürlich eine Liebesgeschichte, stellenweise ein bisschen Krimi, ein Familiendrama. Der flüssige angenehme Schreibstil ist sehr oft geradezu poetisch, entwickelte für mich eine Soghaftigkeit, ich bin nur so durch die Seiten geflogen, konnte das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen. Bis zum Ende habe ich gefiebert, wie sich Tories Schicksal entwickelt, Shelley Read hat das Ganze zu einem grandiosen Finale gebracht, ich empfehle zur Lektüre auf jeden Fall ein Paket Taschentücher bereit zu legen!

Wie bereits Eingangs erwähnt, für mich ist "So weit der Fluss uns trägt" mein bisheriges Jahreshighlight, eine absolutes Leseempfehlung empfiehlt sich da von selbst! Ich hoffe, so sehr, dass wir recht bald wieder etwas von der Autorin zu lesen bekommen!

5 aufwühlend

von , am 19.05.2023

Ich gebe zu, hier war ich ein Opfer der Verlagsstrategie. Das Cover und der Titel sind genau mein Fall. Und der Hinweis, es wäre was für LeserINNEN von "Der Gesang der Flusskrebse" war das I-Tüpfelchen. Da war ich am Haken. Ich wusste also, dass meine Erwartungshaltung ziemlich hoch war. Gefährlich, wenn das Buch dann nicht so ist, wie ich es mir erhofft habe.

Nur gut, dass hier alles passte, OBWOHL es nur marginal Ähnlickeiten mit den Owens-Buch hat. Gott sei Dank, denn es ist nicht abgekupfert sondern sogar ziemlich eigenständig.

Die Gemeinsamkeiten sind naheliegend. Eine junge Frau ist Hauptprotagonistin. Und ihr Leben am Rande der nordamerikanischen Wildnis ist ein ähnliches Setting. Und da liegt die größte Ähnlichkeit. Die Natur, das Raue und Ursprüngliche spielen eine große Rolle in diesem Buch. Ebenso wie die Menschen, die sich dieser Natur angepasst haben und oft sperrig sind und jede Menge Vorurteile haben und diese auch ausleben. Da ich selber mal durch solche Gegenden in den USA gefahren bin, ist es ein wenig wie ein Urlaub für mich gewesen. Gefühlsmäßig war ich also auch gleich drinnen in der Geschichte, denn auch die Charaktere werden durch tolle Beschreibungen und gute Dialoge sofort lebendig vor dem inneren Auge.

Der Plot ist ziemlich dramatisch mit allem, was das Leserherz begehrt. Liebe und Hass, Tod und Geburt, Freud und Leid. Deshalb erlebt man diese Gefühlsachterbahn auch beim Lesen mit und so hat mich dieses erste Buch der Autorin von Anfang bis Ende restlos begeistert und ich bin glücklich gewesen, beim Zuklappen der letzen Seite. Und das ist auch eine große Ähnlichkeit zu den

5 Lest dieses Buch!

von , am 14.05.2023

Auf dem Umschlag des Buches steht, dass 2023 jeder über dieses Buch reden wird. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber das Buch hat es auf jeden Fall verdient.
Für mich ist "Soweit der Fluss uns trägt" unglaublich gut gelungen und ein echtes Highlight. Die Protagonistin Torie ist sympathisch, willensstark, klug und nahbar. Sie hat soviel Schmerz ertragen müssen und hat gewiss kein leichtes Leben, aber sie geht trotzdem selbstlos und zielstrebig ihren Weg.

Shelley Read nimmt den Leser mithilfe der tollen Naturbeschreibungen mit in die Weiten Colorados, durch den detailgetreuen Schreibstil riecht man beim Lesen förmlich die Pfirsiche, spürt den Fluss und hört, wie das Land Torie akzeptieren lernt.
Fazit: Ein Leben im Einklang mit der Natur, eine hochemotionale Geschichte und eine unglaublich starke Protagonistin machen dieses Buch definitiv zu einem Jahreshighlight. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

5 Wunderbar erzählter Debütroman über eine mutige Frau

von , am 12.05.2023

Shelley Read erzählt in ihrem aufsehenerregenden Debütroman, der in über 30 Ländern erscheint, die Geschichte der jungen Victoria Nash, die als Tochter eines Pfirsichbauern in Iola, einem kleinen Städtchen nahe des Gunnison River, in Colorado aufwächst.
Der wunderschön geschriebene Roman wird in der Ich-Form aus der Perspektive von Victoria erzählt und umfasst die Zeitspanne zwischen 1948 und 1971. Während dieser 23 Jahre erleben wir Victorias Schicksal, ihre Tragödien und Verluste. Die junge Frau erlebt Leidenschaft und Verrat, dennoch schafft sie es, sich mit Stärke und Ausdauer ein neues Leben aufzubauen. 
Ein wichtiger Teil des in ruhigem Schreibstil verfassten Buches widmet sich der kargen und rauen Natur Colorados. Die faszinierenden Naturbeschreibungen haben mich sehr beeindruckt. Auch fand ich es sehr interessant, Einblicke in viele Tätigkeiten zu bekommen, die auf einer Pfirsichplantage notwendig sind, um eine außergewöhnliche Pfirsichernte von hoher geschmacklicher Qualität zu erzielen.

Das Buch, das sich auch mit den Themen Tod und Trauer, Heimat und Rassismus auseinandersetzt, hat mich von der ersten Seite bis zum hoffnungsvollen Ende fasziniert und zutiefst berührt. Ich mochte Victoria, ihr Schicksal ist mir sehr nahegegangen, und ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Gleichzeitig war ich aber auch voller Bewunderung für ihren Mut und ihre Kraft. Shelley Read hat nicht nur die Hauptprotagonistin Victoria, sondern auch alle Nebenfiguren liebevoll und authentisch skizziert. 

Der Roman hat mir sehr viel Lesefreude bereitet, und ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Werk der Autorin.
Absolute Leseempfehlung von mir für diesen beeindruckenden und ergreifenden Debütroman über eine mutige Frau, die ihren Weg sucht.

5 Hat mich sehr berührt

von , am 11.05.2023

Wir begleiten Victoria durch die Höhen und Tiefen ihres Lebens, von 1948 bis ins Jahr 1971. "So weit der Fluss uns trägt" besticht durch dramatische Handlung, wunderschöne poetische Sprache und bildgewaltige Naturbeschreibungen. Ich habe mit Victoria Liebe und Hass, Angst und Glück und die ganze Palette an menschlichen Emotionen durchlebt. Es ist ein Buch, das mich zutiefst berührt hat. Normalerweise bin ich eher skeptisch, wenn ein Buch auf dem Cover überschwänglich gelobt wird, doch hier teile ich die Meinung, dass es ein großer Erfolg werden wird. Ein ganz und gar wundervoller Debütroman!

5 Die Liebe zur Natur

von , am 10.05.2023

In dem Buch geht es um Victoria, die ihre Mutter verloren hat und mit einer toxischen Gruppe von Männern zusammenleben muss: mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Onkel. Sie leben zusammen auf einer Pfirsichfarm, auf der sich Victoria trotz allem wohl fühlt. Als sie sich eines Tages verliebt und ihr Liebster stirbt, bemerkt sie, dass sie schwanger ist und flieht in die Wildnis der Berge, wo sie schließlich auch ihr Kind zur Welt bringt.

Victoria ist eine sehr starke Figur, die schon viele Verluste in ihrem Leben hinnehmen musste. Obwohl sie gebrochen scheint, schafft es die Autorin, sie stark darzustellen und ihr hoffnungsvoller Blick in die Zukunft macht Mut.

Der Schreibstil ist sehr malerisch. Ich habe mich richtig in das Setting hineinversetzt gefühlt und konnte mir alles sehr genau vorstellen.

Fazit: Eine berührende, traurige, aber auch hoffnungsvolle Geschichte über Leben, Tod, Neubeginn und die Liebe zur Natur. Absolute Empfehlung!
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