Blutige Verehrung (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
544 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-29094-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blutige Verehrung -  J.D. Robb
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Ein Copycat-Killer geht um in New York - der neue Fall für Eve Dallas!
Eine junge Frau wird in einem Kino erstochen, ihr Mörder verschwindet spurlos in der Dunkelheit. Die Tat war offenbar genau geplant, aber sie erscheint merkwürdig unpersönlich. Eve Dallas findet schon bald heraus, warum: Der Mord wurde von der erfolgreichen Thrillerreihe der Autorin Blaine DeLano inspiriert - und der Killer schlägt gnadenlos ein weiteres Mal zu. Könnte Blaines eifersüchtiger Ehemann die Finger im Spiel haben? Ein gescheiterter Autor? Oder gibt es vielleicht ein ganz anderes Motiv für die Mordserie? Die Zeit drängt, schließlich hat DeLanos Reihe noch sechs weitere Bände zu bieten ...

Lust auf mehr spannende Romane von J.D. Robb? Dann lesen Sie auch »Sein teuflisches Herz«, »Im Licht des Todes« oder »Das Böse im Herzen«!

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

1


Auf der riesengroßen Leinwand spielte sich ein blutrünstiger Mord in klassischem Schwarz-Weiß vor hundertsieben Augenpaaren ab. Doch als die Violinen, Bratschen, Cellos kreischten, waren es nur noch hundertsechs.

Im Gegensatz zu Marion Crane schrie Chanel Rylan weder gellend auf, noch ruderte sie hilflos mit den Armen, bevor sie starb. Sie saß in Reihe 27 im Saal drei der Video-Galaxy, die am New Yorker Times Square lag. Als der Eispickel ihr in den Nacken gestoßen wurde, brachte sie ein kaum hörbares Quietschen hervor.

Sie zuckte einmal leicht, und als der kleine Eimer Popcorn, den sie sich geleistet hatte, auf den Boden fiel, stieß sie noch einen letzten, langgezogenen Seufzer aus.

Sie starb im Dunkeln, während auf der Leinwand schwarzes Blut in Strömen durch den Abfluss der mit einem Vorhang statt mit einer festen Abtrennung versehenen Duschkabine lief.

Niemand nahm Notiz davon. Da alle wie gebannt nach vorne auf die Leinwand sahen, bemerkte niemand, wie der Killer aufstand und den Ort der dunklen Tat verließ.

Dann kam Lola Kawaski wieder in den Kinosaal, ließ sich auf den Sitz am Anfang ihrer Reihe fallen und fluchte leise: »Mist, jetzt habe ich die große Szene doch verpasst. Auch den ganzen Rest kann ich nicht mehr sehen. Ich hätte nicht so blöd sein sollen, freiwillig den Bereitschaftsdienst zu übernehmen, denn jetzt haben wir natürlich einen Notfall hereingekriegt, und ich …«

Sie griff entschuldigend nach Chanels Arm. Durch die Berührung änderte die tote Freundin ihre Position und sackte gegen sie.

Deren übertriebene Dramatik war einmal wieder typisch für Chanel, dachte Lola und grinste, doch dann fing sie an zu schreien.

Lieutenant Eve Dallas schaute sich die Tote an. Jemand hatte erste – oder eher, letzte – Hilfe leisten wollen, das Opfer in den Gang gezerrt und dadurch alle Spuren, die sie vielleicht hätten sichern können, verwischt.

Das hatte ihr an dem im Grunde freien Abend gerade noch gefehlt. Sie war tatsächlich einmal pünktlich von der Arbeit heimgekehrt, um zu genießen, dass Roarkes Butler Summerset im Winterurlaub war.

Sie war sogar vor ihrem Mann zu Hause angekommen und hatte das gesamte, riesengroße Haus und ihren Kater einmal ganz für sich gehabt.

Sie hatte überlegt, von Raum zu Raum zu joggen, was bei der enormen Zimmerzahl ein halber Marathon geworden wäre, aber dann war sie in einen Salon geschlendert, der mit seinen warmen Farben, den antiken Möbeln und den teuren Bildern an den Wänden elegant, doch gleichzeitig behaglich wirkte. Sie hatte sich mit einem Glas Wein in einen der zwei Ohrensessel am Kamin gesetzt und sich gesagt, am besten striche sie sich diesen butler- und dazu noch arbeitsfreien Februarabend im Kalender für das Jahr 2061 an.

Zu ihren Füßen hatte Galahad gesessen und sie fragend angesehen.

»Ich weiß, es ist ein bisschen seltsam, dass ich einfach nur hier sitze«, hatte sie ihm zugestimmt und ihre langen Beine in den winterfesten Stiefeln ausgestreckt.

»Aber ich könnte mich durchaus daran gewöhnen«, hatte sie hinzugefügt, bevor das Schrillen ihres Handys sie dazu gezwungen hatte, das noch volle Weinglas wieder auf den Tisch zu stellen.

»Oder vielleicht auch nicht.«

Als sie zwei Minuten später den Mantel wieder angezogen hatte, war ihr Gatte von der Arbeit heimgekehrt.

Sein rabenschwarzes Haar hatte im Wind, der hinter ihm hereingekommen war, geflattert, er hatte sie aus seinen wilden, blauen Augen angesehen und gelächelt, bis ihm aufgefallen war, dass sie den Mantel an- statt ausziehen wollte.

»Aha.«

»Es tut mir leid. Ich war erst fünf Minuten hier, als mich die Zentrale angerufen hat. In der Video-Galaxy am Times Square wurde eine Zuschauerin umgebracht.«

»Dann gab’s für sie also kein Happy End.« Er lebte jetzt schon ewig in New York, in seiner Stimme aber schwang nach all der Zeit auch weiterhin ein Hauch von Irland mit. »Deshalb kommt jetzt der Auftritt meines Cops.«

Noch immer war ein kalter Wind durch die noch nicht geschlossene Eingangstür geweht, und während sie sich ihren Schal um den Hals gewickelt hatte, hatte Roarke, obwohl es kalt war und die Pflicht sie rief, sie eng an seine Brust gezogen und geküsst.

Am Ende hatte sie sich, wenn auch widerstrebend, von ihm losgemacht. »Bis dann. Ich hoffe, dass es nicht so lange dauern wird. Übrigens steht im Salon noch ein Glas Wein. Den hatte ich mir gerade eingeschenkt.«

Noch einmal hatte er ihr seine Lippen auf den Mund gepresst. »Dann trinke ich den gleich und werde dabei an dich denken.«

»Vergiss nicht, Galahad zu füttern«, hatte sie ihn noch gebeten und sich weniger als zehn Minuten nach der Heimkehr von der Arbeit wieder auf den Weg gemacht.

»Daran wird er mich schon erinnern«, hatte Roarke zutreffend festgestellt und ihr hinterhergesehen, als sie in ihren Wagen eingestiegen war.

Jetzt stellte sie sich vor, wie Galahad mit vollem Bauch vor dem Kamin ein Schläfchen machte und ihr Mann mit ihrem Wein gemütlich in dem Ohrensessel saß, während sie selbst auf die von ihrer Freundin identifizierte Tote sah.

Sie war allein mit Chanel Rylan, denn die Streife, die zuerst vor Ort gewesen war, hatte den Saal sofort geräumt. Sie blickte auf das Blut, das an der Rückenlehne des vom Gang aus zweiten Sessels klebte, und das von den hilfsbereiten Zivilisten, die dem Opfer helfen wollten, verwischte Blut im Gang.

Dann sprühte sie sich ihre Hände und die Stiefel ein, ging in die Hocke und fing mit der eigentlichen Arbeit an.

Als Erstes drückte sie den rechten Daumen ihres Opfers auf den Identifizierungspad.

»Das Opfer wird als Chanel Rylan identifiziert. Farbig, zweiunddreißig Jahre, ledig, kinderlos und ohne eingetragene Partnerschaft.«

Als Nächstes stellte sie den Todeszeitpunkt fest.

»18.31 Uhr. Abwehrverletzungen sind nicht zu sehen, auch wenn der Pathologe das genauer sagen können wird.«

Bevor sie die Gelegenheit bekam, die Leiche umzudrehen, drang ein vertrautes Stampfen an ihr Ohr, und sie sah ihre Partnerin, die den leicht abschüssigen Gang herunterkam.

Sie war in einen pinkfarbenen Zaubermantel, pinkfarbene Boots mit puscheligem Rand, mit einem kilometerlangen Schal in allen Blautönen der Welt um ihren Hals und einer Mütze in denselben Farben auf dem dunklen Schopf gekleidet.

»So viel zu unserem freien Abend.« Peabody sah sich das Opfer an. »Aber das ist noch immer besser, als wenn man wie sie hier nie mehr zur Arbeit muss.«

»Versiegeln Sie jetzt erst mal Ihre Hände und dann drehen wir sie um. Die Kollegen, die zuerst hier waren, haben gesagt, sie hätte eine Wunde im Genick.«

Peabody zog ihren Schal und Mantel aus und sprühte sich die Hände ein. »Ich hatte gerade Minestrone für uns warm gemacht. McNab hat angeboten mitzukommen, aber ich habe ihm gesagt, dass er jetzt erst mal essen soll und wir uns einfach melden würden, falls ein elektronischer Ermittler nötig ist.«

Eve nickte, denn trotz seiner schrillen Outfits und der Hummeln, die McNab im Hintern hatte, war er gleichzeitig ein echtes Elektronikass.

Gemeinsam drehten sie die Leiche um, Eve schob ihre blutgetränkten, blonden Haare auseinander und sah sich die runde Stichverletzung im Genick der Toten an.

»Das war kein Messer, sondern ein Stilett oder ein Eispickel. Geben Sie mir eine Mikrobrille, Peabody.«

Mit hinter der Brille riesengroß wirkenden whiskeybraunen Augen beugte sie sich vor. »Glatt und klein, sieben bis acht Zentimeter tief. Sieht nicht so aus, als ob der Angreifer gezögert hätte, als er zugestoßen hat.«

Sie setzte sich auf ihre Fersen und sah sich die leeren Stuhlreihen an.

»Er muss direkt hinter ihr gesessen haben, denn er hat sie mittig im Genick erwischt. Der Saal war dunkel, und die Leute haben nach vorn gesehen. Das heißt, er brauchte sich nur etwas vorzubeugen, zuzustechen und das war’s. Falls die Klinge in den Hirnstamm eingedrungen ist, hat sie wahrscheinlich nicht einmal mehr autsch gesagt.«

Sie richtete sich wieder auf, und während sie den Strahl aus einer Taschenlampe auf den Sitz direkt hinter dem Platz des Opfers lenkte, dachte ihre Partnerin zum x-ten Mal, dass sie gerne so groß und schlank wäre wie sie.

»Bestellen Sie die SpuSi ein. Im Grunde glaube ich zwar nicht, dass er hier irgendwelche Spuren hinterlassen hat, oder falls doch, dass man sie von den Spuren der Hunderten von anderen Hintern, die hier schon gesessen haben, unterscheiden können wird, aber vielleicht haben wir ja Glück.«

Sie sah sich noch einmal um und raufte sich das kurze, braune Haar. »Hier drinnen gibt es keine Kameras. Ich habe schon jemanden losgeschickt, der sich die Aufnahmen aus dem Foyer und von den Kameras, die es sonst im Gebäude gibt, besorgen soll, aber in einem derart großen Kino …«

»Es gibt zehn Säle über zwei Etagen«, klärte Peabody sie auf. »Oben gibt’s zwei Riesensäle, aber dies ist einer von den Kleineren, denn für die alten Filme, die hier laufen, gibt’s nur ein begrenztes Publikum. Mehr als dreihundert Leute passen hier bestimmt nicht rein.«

»Zweihundertfünfundsiebzig«, meinte Eve. »Die Kollegen von der Streife passen nebenan auf über hundert Besucher auf. Die Freundin unseres Opfers und drei potenzielle Zeugen sitzen separat in einem anderen Raum. Bestellen Sie auch den Leichenwagen, Peabody, und bis der da ist, stellen Sie jemanden für die Bewachung unserer Toten ab.«

»Sie war echt hübsch.«

»Das ist ihr jetzt...

Erscheint lt. Verlag 20.12.2023
Reihe/Serie Eve Dallas
Übersetzer Uta Hege
Sprache deutsch
Original-Titel Dark in Death (46 EVE DALLAS)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • Bestseller • Bestsellerliste • detective • eBooks • eve dallas • Eve und Roarke • Im Licht des Todes • J.D. Robb neue Bücher • J.D. Robb Neuerscheinungen 2023 • kälter als die lüge • Krimi • Kriminalromane • Krimis • Liebesromane • Nachahmungstäter • Near future • Neuerscheinung • New York • New York Times Bestseller • Nora Roberts • Nora Roberts Neuerscheinungen 2023 • NYPD • Romantic Suspense • Romantic Thrill • Serienkiller • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel-Bestseller-Autorin • Thriller
ISBN-10 3-641-29094-5 / 3641290945
ISBN-13 978-3-641-29094-8 / 9783641290948
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