One Second to Love (eBook)

Spiegel-Bestseller
Breaking Waves | Der Auftakt der New Adult Suspense Serie
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-790-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

One Second to Love -  Kristina Moninger
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Fünf Freundinnen. Vier Liebesgeschichten. Eine große Schuld. Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie sind jung, wild und die besten Freundinnen, seit sie sich im Surfcamp auf der kleinen Insel vor der Küste South Carolinas kennenlernten. Es ist der Sommer ihres Lebens - bis Josie plötzlich spurlos verschwindet. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur ... Avery kehrt als gefeierter, aber ausgebrannter Rockstar auf die Insel zurück, um über ihren Bandkollegen Jake hinwegzukommen. Niemand ist ihr vertrauter als er - und niemand hat sie je so verletzt. Doch neue Hinweise zu Josies Verschwinden lassen Avery keine Ruhe. Sie weiß, dass nur ihre einstigen Freundinnen weiterhelfen können, obwohl ihre Freundschaft zerbrochen ist. Und dann ist da noch Jake. Warum beginnt er ausgerechnet jetzt, wo alles verloren ist, um sie zu kämpfen? Averys Geschichte: Eine Second Chance Rockstar Romance Band 1: Breaking Waves - One Second to Love Band 2: Breaking Waves - Two Lives to Rise Band 3: Breaking Waves - Three Tides to Stay Band 4: Breaking Waves - Four Secrets to Share

Kristina Moninger wurde 1985 in Würzburg geboren und hat ihre Kindheit in einem kleinen Dorf auf dem Land verbracht, in dem sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihren Zwillingen lebt. Sie hat bereits mehrere gefühlvolle Romane veröffentlicht und ist #1-Spiegel-Bestsellerautorin. Findet man sie nicht am Schreibtisch, dann sehr wahrscheinlich mit der Nase in einem Buch oder mit Familie und Hund in der Natur.

Kristina Moninger hat bereits mehrere gefühlvolle, und so charmant wie tiefgründige Romane bei Rowohlt und anderen Verlagen veröffentlicht. Sie ist bestens vernetzt mit diversen New-Adult-Autorinnen und hat sich in der Frauenunterhaltung bereits eine große Fangemeinde aufgebaut. Kristina wurde 1985 in Würzburg geboren und hat ihre Kindheit in einem kleinen Dorf auf dem Land verbracht, in dem sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihren Zwillingen lebt. Findet man sie nicht am Schreibtisch, dann sehr wahrscheinlich hinter einem Buch oder mit Familie und Hund in der Natur.

1


Harbour Bridge ist nur über eine Brücke mit den vorgelagerten kleineren Inseln und dem Festland verbunden. Fährt man darüber, kommt man unweigerlich direkt auf das Seasons zu. Das einzige Hotel der Insel thront wie eine altersschwache, aber stolze Königin am Ende der Center Street und bietet von seinen Zimmern einen spektakulären, unverbauten Blick aufs Meer. Dabei ist das Seasons auf eine sehr unspektakuläre Art elegant: Heller Sandstein und schlichte Architektur runden den eindrucksvollen Bau ab. Und doch wirkt es neben den wehenden Palmen wie das ultimative Zentrum des Ortes. Ob man will oder nicht.

Es fühlt sich falsch und gleichzeitig so richtig an, hier zu sein. Ich empfinde bereits auf den ersten Metern hinter der Brücke eine tiefe Verbundenheit, die ich in den vergangenen Monaten so vermisst habe. Vermutlich liegt es nur an der Reizüberflutung und dem Stress der letzten Zeit, aber einen Moment lang erlaube ich mir, dieses Gefühl einfach zu genießen. Ich fahre an einer Exxon-Tankstelle, der Subway-Filiale mit dem grünen Dach und einer kleinen, orange gestrichenen Kirche vorbei, bevor ich das Seasons rechts liegen lasse und in die East Atlantic Avenue abbiege. Am Parkplatz vor der Wäscherei steht ein Mädchen mit einem Gitarrenkoffer und streckt den rechten Daumen in Richtung Straße. Bei ihrem Anblick zucke ich heftig zusammen. Ich ärgere mich, dass ich sie im Rückspiegel nicht mehr ausmachen kann. Mein Herz donnert und beruhigt sich erst, als ich die Geschwindigkeit des Wagens drossele und mir selbst versichere, dass das einfach nur ein Mädchen war. Kein Geist aus der Vergangenheit.

Ich fahre jetzt nur noch knappe zehn Meilen die Stunde und zögere den Moment des Ankommens hinaus, den ich mir so magisch vorgestellt habe. Nur deswegen wollte ich allein ankommen. Ohne die anderen Bandmitglieder. Ohne … Jake. Nicht im Tourbus, der bestimmt schon am Festivalplatz ist. Ein paar Minuten gehören mir allein.

Vielleicht sind sie noch da, flüstert eine Stimme in mir. Vielleicht sind sie alle noch da. Isabella, Odina, Lee, Josie. Aber die Stimme lügt. Eine ist nicht mehr da. Eine ist verschwunden.

Ich schüttele mich und konzentriere mich wieder auf die Straße. Es sieht alles noch aus wie damals. Die langen Sommerwochen über viele Jahre hinweg haben jede Straße, jede Abzweigung der Insel in mein Gedächtnis gebrannt. Ich lasse den Blick ein wenig schweifen, sehe auf die vollen Mülltonnen, die am Straßenrand auf Abholung warten, betrachte die weitverzweigten Stromleitungen, auf denen Vögel sitzen, und sehe, wie sich der braune Rasen der Vorgärten mit dem sandigen Untergrund mischt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite fahren Kinder mit zu großen Rädern, und eine ältere Frau steht in ihrem Garten und nimmt die Wäsche von der Leine. Eilig, als würde es in wenigen Minuten zu regnen beginnen.

Und dann lässt es sich nicht mehr in die Länge ziehen, ich biege in die Beach Side Road und fahre auf den Parkplatz, auf dem die roten Absperrbänder im Wind flattern. Mit zitternden Knien steige ich aus und schlage die schwere Tür meines Mietwagens hinter mir zu. Es ist lange her, so lange. Ich nehme den Gitarrenkoffer von der Rücksitzbank und werfe mir die Reisetasche über die Schulter. Darunter bricht mein Herz gleich seinen eigenen Geschwindigkeitsrekord.

Wenn irgendetwas das verbergen kann, dann diese Jacke. Sie ist so etwas wie ein Schutzschild. Ein alter, gut geölter Panzer, den ich mit sechzehn zusammen mit einem verstaubten Batikhemd und speckigen Motorradstiefeln in einem Stoffkleiderschrank auf Dad und Marges Dachboden gefunden habe.

»Da wären wir also«, sage ich zu mir selbst und ziehe die Lederjacke enger. Der Wind ist frisch, aber die Luft ist warm. Die Haare wirbeln mir um den Kopf wie meine Gedanken. Meine Schritte sind nicht so fest, wie ich sie mir gewünscht hätte. Ich habe gewusst, dass dieser Ort etwas mit mir machen würde. Mir war nur nicht klar, was. Und wie viel.

Schon vorhin auf der Brücke, noch bevor das breite Schild mit dem leicht verblichenen Schriftzug die wenigen verbleibenden Meilen bis Harbour Bridge angekündigt hat, hatte ich das seltsame Gefühl, mit magischen Kräften auf die Insel gezogen zu werden.

»Harbour Bridge? Ist das eine gute Idee?«, höre ich meine Stiefmutter Marge sagen. Eine leise, versteckte Verzweiflung in ihrem Tonfall. Doch jetzt ist mir, als trüge der Wind ihre Worte davon, würde ihre Stimme mit jedem Wort leiser. Der Südstaatenwind bläst sie fort. Und fast vergesse ich, dass Harbour Bridge das Ende unserer Tour markiert. Dass ich Jake nicht mehr täglich sehen werde. Dass er bald irgendwo anders sein wird. Weil es mich trotz allem stört, wenn er ohne mich ist. Bei Emily, seiner Frau. Bei irgendeiner anderen. An einem Tresen in einer heruntergekommenen Bar mit zu viel Alkohol. Zu viele Orte, zu viel Geld und zu viele Möglichkeiten. Das Leben steht nie still für ihn. Und wenn, dann kann er nicht damit umgehen.

Ganz leise klingen die Stimmen nach. Die, die mich anschreien, die, die mich anschweigen. Dabei ist Jakes Schweigen wahrscheinlich lauter und brutaler als Mortimers Geplärr. »Es wird Zeit, dass ihr wieder etwas schreibt, Mädchen. Seit drei Jahren kein neuer Song!«

Der mitfühlende Blick meines Bruders.

Der enttäuschte Blick meines Vaters.

Jakes Blicke.

Josies Blicke, die ich nur noch von Fotos kenne und die mich trotzdem nach Harbour Bridge ziehen. Auch Josies Stimme hallt seit langer Zeit wieder durch meine Gedanken. Wie gut man eine Stimme verdrängen kann, wenn man nur laut genug dagegen anbrüllt. Vielleicht bin ich deswegen Musikerin geworden.

Vor mir liegt der Strand, der für das Konzert künstlich verbreitert und platt gewalzt wurde. Kurz fühlt es sich an, als hätten die Zeiger der Uhr sich gar nicht gedreht, als wären wir alle auf der Stelle getreten. Und als wäre nur Josie im Treibsand verschwunden.

Ich drehe mich zum kleinen Häuschen mit der Verbretterung. Das Holz an der Fassade des Hauses war einmal blau, nicht weiß. Vielleicht ist der Ton einer Wandfarbe nicht bedeutend. Aber ist es nicht wichtig, in welche Farbe man eine Geschichte taucht? Der falsche Farbton kommt mir für einen kurzen Augenblick wie ein Verrat an meinen Erinnerungen vor. Ich wende mich ab und schaue stattdessen auf die Wellen, die sich hinter dem Schutzdeich brechen. Ihr Rauschen ist eine Melodie für sich. Jeder Ort hat einen Klang. Eine ganz eigene Tonleiter, die in mir widerhallt. Harbour Bridge ist ein d-Moll-Akkord, unterlegt vom tiefen Bass des Meeres. Der Wind ist der Gesang dazu, der sanfte Ruf einer Sirene. Und auch wenn die Töne eine beruhigende Wirkung haben, fühle ich mich plötzlich, als würde ich erwachen.

Ich ziehe die Jacke enger und gehe auf die Bühne zu. Winke den vertrauten Gesichtern zu, die Getränkekisten tragen, Kabel von Trommeln rollen, Stahlgestänge aufbauen und Lautsprecher von der Ladefläche eines Pick-ups laden. Auf der Bühne entdecke ich Lindsay von der Technik. Sie kämpft gemeinsam mit dem glatzköpfigen Roadie, der uns seit Warschau begleitet, mit der Verkabelung und schimpft dabei lauthals auf die miserable Stromversorgung: »Beim ersten Solo, spätestens, fliegt uns das um die Ohren. Bumm und Lichter aus. Du wirst schon sehen!«

Ich lächle schwach. Ich weiß, dass uns die Lichter nicht ausgehen werden. Auf Lindsay ist Verlass. Zuerst lege ich meinen Gitarrenkoffer auf die Bühne, werfe meine Tasche hinterher, und dann stütze ich mich mit den Armen auf die Brüstung und ziehe mich hoch.

»Du musst zugeben, dass das der beste Ausblick ist, den wir jemals hatten«, sage ich und deute auf das Meer. Lindsay brummt etwas Unverständliches.

Ich sehe mich um und warte darauf, dass etwas passiert. Dass mich die Umgebung einsaugt und mich dort wieder ausspuckt, wo alles begonnen und alles aufgehört hat. Harbour Bridge ist meine ganz eigene Lebenslinie. Ein klarer Cut. Altes Leben, neues Leben und gar nicht so viel dazwischen.

»Wo ist Jake?«, frage ich in die Runde auf der Bühne.

Lindsay zuckt mit den Schultern. Sammy am Bass räuspert sich und schüttelt sein kurzes blondes Haar. Und Rodriguez, unser Drummer, brummt: »Er war nicht im Bus.«

»Wie, er war nicht im Bus?«

Sammy sieht Rodriguez an, als wolle er sagen: Weißt du nicht, was in Berlin passiert ist? Und ich, ich sage nichts, weil ich hoffe, dass vielleicht noch nicht alle in der Band wissen, was in Berlin wirklich los war.

»Er hat einen Abstecher nach Cannon Falls gemacht«, antwortet Rodriguez.

Wie immer bei der Erwähnung dieses Ortsnamens zieht sich alles in mir zusammen. Meine Finger zittern, aber ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen. Cannon Falls, Jake, Emily. Und stets ein Punkt dahinter, der mich nicht einschließt. Keine Chance auf ein Komma. Spätestens hinter Emily steht ein finales Satzzeichen. Offensichtlich auch noch nach Berlin.

Ich seufze. Dann nehme ich »die Blonde« aus dem Gitarrenkoffer. Da liegt sie, als wäre sie eine einfache, billige Schulgitarre und keine Fender Stratocaster mit allen Details und historischer Bedeutung. Ich liebe und hasse diese Gitarre. Jake hat sie mir vor drei Jahren zum Geburtstag geschenkt. Hätte er mir die Strato nicht freudestrahlend in...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2023
Reihe/Serie Breaking Waves
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adult • Alkohol • Armut • Band • Booktok • breaking waves • Chance • Deutsch • Drogen • Eifersucht • Farbschnitt • found family • Freunde • Freundinnen • Geheimnisse • heiß • Hollywood • Hot • Insel • Kleinstadt • Liebe • Love • made me buy it • Missbrauch • misunderstanding • Musik • New • New Adult • page overlay • Rätsel • reihenauftakt • Rockstar • Romance • Romantic • romantisch • Schauspielerin • Second • Second Chance • Serie • Slow Burn • Spannung • spicy • spicy books • Strand • Sucht • Surfen • surfer • Surferinnen • Suspense • TikTok • Verschwinden
ISBN-10 3-95818-790-0 / 3958187900
ISBN-13 978-3-95818-790-0 / 9783958187900
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