John Sinclair Großband 36 (eBook)

Folgen 351-360 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4712-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 36 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 351 - 360.
Jetzt herunterladen und losgruseln!

Zwei Schwerter gegen die Hölle (2. Teil)


Es war ein Wahnsinn!

Da standen zwei Eiserne Engel in der Leichenhalle, der eine mitten im Raum, der andere hatte seinen Platz an der Tür gefunden.

Aber wer war der echte? Waren vielleicht beide echt?

Ich wusste es wirklich nicht. Wie eine Figur aus einem Spielzeugladen kam ich mir vor, als ich in der Leichenhalle stand und vom Gang her noch das schrille Lachen des Halbbluts Leila hörte, meiner unfreiwilligen Begleiterin.

Auch sie begriff das Phänomen der zwei Eisernen nicht. Einer der beiden hatte ja versucht, mich zu töten. Und zwar der, der mitten in der Leichenhalle stand. Es war für mich ein schlimmer Schock gewesen, als ich waffenlos gegen ihn antreten musste, und ich hatte bisher unwahrscheinliches Glück gehabt, dass es mir gelungen war, den Schwerthieben zu entgehen.

Schließlich war der zweite Eiserne Engel erschienen und hatte den Ersten durch seinen Ruf gestoppt.

Vorläufig  …

Ich spürte in meinem Magen ein seltsames Brennen. Vielleicht produzierte er zu viel Säure, aber nach dieser Überraschung war es eine natürliche Reaktion. Das war einfach verrückt.

Es konnten höchstens ein Dutzend Sekunden nach dem Auftauchen des zweiten Eisernen Engels vergangen sein, und noch immer hatte sich nichts getan.

Die beiden starrten einander an. Still war es geworden, auch mein heftiger Atem hatte sich allmählich beruhigt. Ich spürte wieder die dumpfe Schwüle in der Leichenhalle, die sich wie dichte Watte über mich gelegt hatte. Es fiel mir sogar schwer, normal Luft zu holen.

Am liebsten wäre ich verschwunden.

Es war nur ein kurzer Moment der Niedergeschlagenheit, dann bewegte ich mich als Erster. Nur wenige Schritte brauchte ich zur Seite zu gehen, um meinen Bumerang zu erreichen, der auf dem Boden lag. Ich hatte ihn geschleudert, denn er war wieder völlig normal geworden. In einer anderen Welt, in die es mich verschlagen hatte, war sein Aussehen ein anderes geworden, und er hatte seine Kraft verloren.

Jetzt nicht mehr, aber ich hatte den Eisernen auch nicht erwischen können. Mit dem Schwert als Deckung hatte er es geschafft und den Wurf abgewehrt.

Ich nahm die Waffe an mich, ohne die beiden aus den Augen zu lassen. Als ich sie wieder bei mir trug, fühlte ich mich wohler und glitt zurück in meine alte Position.

Dort wartete ich ab.

Es lag auf der Hand, dass ich nicht von allein anfangen konnte. Ich musste das Feld den beiden Gegnern überlassen, und dass sie Feinde waren, stand für mich fest.

Ich wandte mich um und schaute mir den Engel an, der an der linken Seite stand. Es war der neu hinzugekommene, dessen große Gestalt das Türrechteck fast völlig einnahm.

Beim ersten Hinschauen war kein Unterschied für mich zu sehen gewesen. Das änderte sich nun, als ich mir die Figur genauer anschaute. Da merkte ich schon etwas.

Der zuletzt erschienene Engel trug nicht dieses togaähnliche Gewand wie der Erste. Er sah eigentlich aus wie immer. Eine graue Figur, in gewisser Hinsicht geschlechtslos, ein Wesen, das aus einem längst versunkenen Kontinent stammte, und das mir schon oft genug zur Seite gestanden hatte, wenn es um die Mächte des Bösen ging.

Für einen Moment, als der Eiserne meinen Blick bemerkte, zuckte ein Lächeln über seine Lippen.

Und dieses Lächeln gab mir Hoffnung. Es war anders als das des ersten Engels, das für mich nur mehr zu einem scharfen Grinsen geworden war. Nach diesem Lächeln hatte ich das Gefühl, den Eisernen auf meiner Seite zu wissen.

Er setzte sich in Bewegung.

Mir kam es vor, als würde die Zeit langsamer ablaufen. Jeder seiner Schritte verdichtete die Spannung. Ich fühlte sie, denn sie lag in der Luft und trug schuld an der Gänsehaut, die über meinen Körper lief.

Der zweite Engel rührte sich nicht. Wie eine Eins stand er auf dem Fleck, das Gesicht regungslos, aber ein Lauern in den ebenfalls grauen Augen. Der echte Engel zog mit einer geschmeidigen und unzählige Male geübten Bewegung sein Schwert aus der Scheide und hielt die Waffe so, dass deren Spitze auf seinen Gegner wies.

Der rührte sich nicht.

Und auch der echte Engel blieb stehen.

Mir war längst klar geworden, dass es einen Engel zu viel auf dieser Welt gab. Und ich wurde auch das Gefühl nicht los, hier die große Entscheidung zu erleben.

Beide Engel standen dicht davor.

Wer gewann?

Ich hielt den Atem an. Plötzlich spürte ich Schweiß auf meiner Stirn und bekam auch mit, dass sich der falsche Engel bewegte und sein Schwert ebenfalls in eine andere Richtung drehte.

»Was willst du hier, Bruder?«, erkundigte sich der echte mit leiser, aber dennoch scharfer Stimme.

Und ich zuckte zusammen. Bruder, hatte er gesagt. Verdammt, waren die beiden tatsächlich Zwillinge? Das wurde immer schöner. Ich erlebte eine Überraschung nach der anderen und musste an mich halten, um selbst keine Fragen zu stellen.

»Bruder?«, wiederholte der falsche. Er fügte ein spöttisches Gelächter hinzu. »Wieso Bruder?«

»Weißt du nicht, dass wir verwandt sind? Denk an deine Herkunft, denk daran, wer die Eltern und die Erschaffer sind. Das alles solltest du nicht vergessen.«

»Ich habe es vergessen.«

»Das glaube ich dir nicht«, erwiderte der echte Engel. »Man kann seine Herkunft nicht verdrängen. Du bist mein Bruder, aber wir sind verschiedene Wege gegangen. Ich ahnte, dass es einmal so kommen würde und die anderen ihren letzten großen Trumpf ziehen. Du bist es, Bruder, doch ich sorge dafür, dass dieser Trumpf nicht sticht. Verstanden?«

»Du hast laut genug gesprochen. Wobei ich mir nicht sicher bin, dass du es schaffst. Du kennst die Macht und die Kraft, mit der man auch mich ausgerüstet hat. Wir beide besitzen fast die gleichen Kräfte. Sind also gleichstark und sollten uns lieber zusammenschlie-Ben, als gegeneinander zu kämpfen.«

Ich hörte genau zu. Das waren ja regelrechte Friedensangebote aus dem Mund des falschen Engels.

Würde der echte darauf eingehen?

Seine nächsten Worte bewiesen mir, auf welcher Seite er stand. »Nein!«, hörte ich ihn. »Es gibt zwischen uns keinen Kompromiss, das weißt du. Wir stehen auf verschiedenen Seiten, die sich seit Urzeiten schon bekämpfen. Gut und Böse sind wie Feuer und Wasser, beides passt nicht zusammen, wie du ebenfalls weißt.«

»Dann willst du nur eines?«

»Ja«, erwiderte der echte Engel. »Hier und jetzt will ich die Entscheidung. Wenn du nicht feige bist, dann stell dich endlich. Einer von uns ist zu viel.«

Ich kannte den Eisernen Engel schon lange. Er war immer wieder in harte Kämpfe verwickelt gewesen, aber im Prinzip war er eine friedliche Person. Er hasste die Gewalt, eigentlich wie jeder normale Mensch sie hassen musste, manchmal allerdings gab es Situationen, die eben ein solches Eingreifen erforderlich machten, um eine noch größere Eskalation abzuwenden. Wenn hier die Entscheidung getroffen wurde, hatte die andere Seite eine Niederlage bekommen, von der sie sich nur schwerlich erholen würde.

Gespannt wartete ich ab. Und auch meine beiden Begleiter erschienen an der Tür, um in die Leichenhalle zu schauen. Ich sah den Kopf des Jungen Ali, der sich uns angeschlossen hatte. Ich mochte den elternlosen Waisen, nur Laila war er suspekt, aber dieses Halbblut konnte ich noch in den übrigen Problemkreis mit einbeziehen. Obwohl ich ihr quasi das Leben gerettet hatte, war sie längst nicht meine Partnerin. Sie würde versuchen, wenn es eben möglich war, mir eine Niederlage beizubringen.

Jetzt stand sie zwischen den Fronten  …

Auch ich wartete.

Keiner der beiden griff zuerst an. Jeder belauerte den anderen, und mir schien es, als wollten sie gemeinsam die Defensivtaktik fortsetzen. Matt glänzten ihre Schwerter. Das des echten Engels war dem Guten geweiht, um gegen das Böse anzugehen. Dennoch glaubte ich fest daran, dass in dem falschen Eisernen, die gleiche Kraft steckte.

Und plötzlich bewegten sie sich.

Es ging so schnell, dass die beiden selbst mich, der ich damit gerechnet hatte, überraschten. Ihre Bewegungen waren fließend, sie gingen ineinander über. Es war schon bemerkenswert, dass beide so schnell und wendig waren.

Dann hörte ich das Klirren. Hell klang dieses Geräusch durch die Leichenhalle, als beide Schwerter gegeneinander schlugen. Ich sah die lange Spur der Funken, die in die Höhe flog und einen blitzenden Halbkreis bildete. Beide Gestalten schienen für einen Moment eins zu werden, bevor sie sich für die Dauer weniger Sekunden gegenüberstanden und die Klingen Kontakt bekamen.

Dann stießen sie sich ab.

Beide flogen zurück. Der falsche Engel bis gegen die Wand, vor deren Mauerwerk er krachte. Der andere erreichte fast die offene Tür, konnte sich abfangen und gleichzeitig drehen.

In Kampfhaltung blieb er stehen.

Der falsche kam.

Und er war schnell. Seine gleitenden Schritte konnte ich kaum mit den Augen verfolgen. Sein Schwert zuckte durch...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2023
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7517-4712-5 / 3751747125
ISBN-13 978-3-7517-4712-7 / 9783751747127
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