Die Schuld
Polar Verlag
978-3-948392-96-3 (ISBN)
Von Schuldgefühlen geplagt, rannte Alice von zu Hause weg. Sie lebte auf der Straße unterm Radar, ertränkte ihre Schuld in Alkohol und zog häufig weiter, um nicht gefunden zu werden.
Sechs Jahre später ist sie Alkoholikerin und arbeitet als Barkeeperin in einem heruntergekommenen Striplokal in Harrisburg. Als sie nach einer weiteren betrunkenen Nacht neben der Leiche ihres Chefs aufwacht, findet sie eine Tasche mit Drogen und 91.000 Dollar in bar. Das Geld könnte ein Ausweg sein.
Es folgt eine gnadenlose Hetzjagd, angeführt von Sinclair, einem mächtigen Drogenhändler, der unerbittlich und brutal ist. Doch Alice klammert sich an die Hoffnung, dass sie ihr Leben ändern kann. Dass die Dinge besser werden. Dass sie sich eines Tages mit ihren Eltern versöhnen kann und sie ihr vergeben werden.
Samuel W. Gailey wuchs in einer Kleinstadt im Nordosten Pennsylvanias auf und lebt heute auf der abgelegenen Orcas Island. Seine Bücher wurden mit Steinbeck und Cormac McCarthy verglichen und von der NY Times, Publisher‘s Weekly, Kirkus, Esquire und anderen gelobt. Seine Geschichten sind faszinierende Studien menschlicher Schicksale.
„Gailey hat eine meiner Lieblingsfiguren der letzten Zeit geschaffen ...tragisch, fehlerhaft, niedergeschlagen, aber zäh und widerstandsfähig genug, um zu überleben. Ein Roman, der nicht aufhört zu brennen.“ - Willy Vlautin
„Eine fesselnde Geschichte der Erlösung ... Gailey gelingt es hervorragend, seine fehlerhaften Hauptfiguren sympathisch zu machen.“ - Publishers Weekly
„...das Breaking Bad der Buchwelt.“ - New York Journal of Books
„Gailey hat eine meiner Lieblingsfiguren der letzten Zeit geschaffen ...tragisch, fehlerhaft, niedergeschlagen, aber zäh und widerstandsfähig genug, um zu überleben. Ein Roman, der nicht aufhört zu brennen.“ - Willy Vlautin
„Eine fesselnde Geschichte der Erlösung ... Gailey gelingt es hervorragend, seine fehlerhaften Hauptfiguren sympathisch zu machen.“ - Publishers Weekly
„...das Breaking Bad der Buchwelt.“ - New York Journal of Books
Sie starrte auf die Tasche, die aus einem Army-Shop stammen musste. Olivgrün, auf den Stoff mit schwarzer Farbe eine Seriennummer aufgedruckt. Dann sah sie wieder zu Terry, dessen Kopf nach links geneigt war, als wollte er seine Tasche im Auge behalten. Sie musste das Letzte gewesen sein, was er gesehen hatte, bevor er starb. Alice blickte erneut zu der verschlossenen Tasche. Sie wischte sich den Schweiß von der Oberlippe und schob sich näher heran, plötzlich wollte sie wissen, was darin war. Ich sollte die Cops rufen. Das konnte sie allerdings gerade nicht brauchen. Dem war sie im Moment einfach nicht gewachsen. Die Cops würden Fragen stellen. Sie würden in ihrer Vergangenheit graben und unschöne Dinge zutage fördern. Lieber nicht. Lieber nie. Wie gebannt starrte sie auf die Tasche – als wäre sie ein Kunstwerk. Etwas an dieser fest verschlossenen Army-Tasche wollte, dass sie sie öffnete. Sie würde die Polizei benachrichtigen müssen. Das war Alice klar. Was blieb ihr sonst auch übrig? Vielleicht könnte sie wenigstens einen kurzen Blick in die Tasche werfen? Terry war tot, was sollte er dagegen haben? Alice rieb sich übers Gesicht. Sie brauchte noch ein paar Minuten, um einen klaren Kopf zu bekommen, einen Schluck Orangensaft zu trinken, oder was Terry im Kühlschrank hatte, und zu versuchen, die Nacht zu rekonstruieren. Und ja, auch um einen Blick in die Tasche zu werfen. Das würde sie nämlich tun. Die Tasche war wie ein Glas Whiskey, das jemand einem Alkoholiker spendiert hatte und das darum bettelte, in einem Zug ausgetrunken zu werden. Es war keine Frage des Ob, sondern des Wann. Alice strich sich die Haare hinters Ohr, hob die Tasche auf ihren Schoß und zog den Reißver-schluss auf. Der Inhalt war keine Überraschung. Keine Socken oder Decken, keine Schuhe, kein Survival-Kit. Nichts dergleichen. Stattdessen Tütchen mit Koks. Viele Tütchen. Alice konnte nicht genau abschätzen, wie viel es war und welchen Marktwert es hatte, aber sie vermutete, dass es Schnee im Wert von zehn-, vielleicht zwanzigtausend Dollar war. Aber das war nicht alles. Alice grub tiefer und stieß auf ein paar Pillenäschchen. Amphetamine, Quaaludes, Vicodin. Und ein Fläschchen Rohypnol. „Ach du Scheiße.“
Erscheinungsdatum | 12.01.2024 |
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Nachwort | Carsten Germis |
Übersetzer | Andrea Stumpf |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Guilt We Carry |
Maße | 135 x 195 mm |
Gewicht | 500 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Ausreißer • Drogen • Hetzjagd • Schuld • Vergebung |
ISBN-10 | 3-948392-96-X / 394839296X |
ISBN-13 | 978-3-948392-96-3 / 9783948392963 |
Zustand | Neuware |
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Doch Alice, die aufgrund ihres Wesens, ständig mit ekelhaften Junkies, bemitleidenswerten Außenseitern und strohdoofen Hillbillys aneinander zu geraten scheint, zieht den Ärger nun mal an, wie die Scheiße Fliegen. Und da sie eine Menge Kohle mit sich herumträgt, die ihr nicht gehört, sitzt ihr alsbald der wortgewandte, kleinwüchsige und brutale Drogenboss Sinclair, samt seines proportional überdimensionierten "Mädchen für alles" krampfhaft im Nacken. Während sich Alice und ihre neu erworbene Freundin Delilah immer weiter in die Scheiße reiten, wird Sinclair auf der Suche nach seinem Geld regelrecht investigativ.
Von subtilem Heimweh und einer ungewissen Sehnsucht geplagt, ist Alices Leidensweg eine gewisse Selbstkasteiung. Die aufwühlend und raffiniert geplottete Road Novel "Die Schuld", die sich ausnimmt wie ein cinematischer Rausch, erinnert entfernt an den, im letzten Jahr verstorbenen Cormac McCarthy. Sie ist auch ein trauriges Psychogramm über Einsamkeit, Angst, Verletzbarkeit, Alkoholsucht, Mobbing, Hilflosigkeit, Missbrauch, Ausweglosigkeit, Rassismus, Schutzbedürftigkeit, Mord, Totschlag und letzten Endes natürlich auch über die jeweilige Schuld, die jeder einzelne als strafende Bürde mit sich trägt.
Meine Altersempfehlung: ab 16 Jahren (aufgrund der Kausalitäten und der relativ expliziten Gewalt)
4 Vor Schuld kann man nicht davonlaufen
von Herr Palomar, am 15.01.2024
Dieser Plot ist nicht neu, aber funktioniert ein weiteres mal. Es fehlt ein wenig das Überraschende. Man bekommt, was man erwarten kann. Hinzu kommt aber das Trauma der Protagonistin Alice, die vor einigen Jahren als Babysitter nicht auf ihren kleinen Bruder aufpasste, der dann ums Leben kam.
Die Kombination der Themen Schuld und Überlebenskampf machen den Plot aus. Die Handlung wechselt zwischen 2005 und 2011.
Dann begegnet Alice der jugendlichen Delilah, die weggelaufen ist. Alice erkennt sich in ihr wieder und hilft ihr. Gemeinsam reise sie in Alice alte Heimat. Gleichzeitig kommen die Verfolger, die ihr Geld zurückwollen, immer näher.
Es wird ein spannendes Buch und ich mag die Figuren, insbesondere Alice, die mit ihren Schuldgefühlen mutig kämpft. Samuel W. Gailey schreibt geradlinig und kommt schnell auf den Punkt. Ich schätze das.
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