Pfotenglück - Dackel Max auf Spurensuche -  Sina Beerwald

Pfotenglück - Dackel Max auf Spurensuche (eBook)

Ein Sylt-Roman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
304 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60585-4 (ISBN)
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Liebeswert, chaotisch und rasant! Es geht wieder in den Urlaub nach Sylt! Dackel Max ist frisch verliebt, alles könnte entspannt sein. Wären da nicht die beiden Kinder von Frauchens neuer Liebe. Ein Sack Flöhe ist gegen den vierjährigen Lasse ein Rentnerverein. Und plötzlich verschwindet die Teenager-Tochter Lisa spurlos! Natürlich wollen Max und sein Rudel helfen. Die Ermittlungen verlaufen kreuz und quer über die Insel, was zu aberwitzigen Situationen und chaotischen Verwicklungen führt. Doch als auch noch der kleine Lasse verschwindet, müssen Max und sein Rudel ihren Leinenhaltern beweisen, was wirklich in ihnen steckt! Hunde-Freundin und Sylt-Liebhaberin Sina Beerwald erzählt für Fans von »Dackelblick« und »Herrchenjahre« von einer ganz besonderen Suche auf Sylt aus Dackel-Perspektive 

Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, hat sich bislang mit sechzehn erfolgreichen Romanen, darunter historische Romane und Sylt-Erlebnisführer, einen Namen gemacht. Sie ist Preisträgerin des NordMordAward und des Samiel Award. 'Pfotenglück - Dackel Max sucht seine große Liebe' war 2023 auf der Shortlist des größten deutschsprachigen Leserpreises. 2008 wanderte sie mit zwei Koffern und vielen Ideen im Gepäck auf die Insel Sylt aus und lebt dort seither als freie Autorin.

Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, hat sich bislang mit sechzehn erfolgreichen Romanen, darunter historische Romane und Sylt-Erlebnisführer, einen Namen gemacht. Sie ist Preisträgerin des NordMordAward und des Samiel Award. "Die Strandvilla" war 2020 auf der Shortlist beim LovelyBooks Leserpreis. 2008 wanderte sie mit zwei Koffern und vielen Ideen im Gepäck auf die Insel Sylt aus und lebt dort seither als freie Autorin.

Kapitel 1


Endlich Urlaub! Wer hätte gedacht, dass ich mich jemals auf diese Zeit freuen würde?

Mein bisheriges Dackelleben lang habe ich die Gewohnheit meines Frauchens, mindestens vierzehn Tage im Jahr das Revier zu wechseln, aus tiefster Seele gehasst.

Warum? Ja, Frauchen fragt sich und mich auch jedes Jahr aufs Neue, warum ich mich weigere, ins Auto einzusteigen, sobald da Koffer drin sind. Kann sie denn nicht verstehen, dass ich mich in fremden Revieren unwohl fühle und an meine angestammte Laterne pinkeln will? Zudem nervt mich der Stress mit unbekannten frei laufenden Artgenossen – und vor allem habe ich keinen Bock auf kilometerlange Strandspaziergänge, die mir nichts als platte Pfoten und Sand im Maul bescheren.

Mit langen Autofahrten an sich habe ich kein Problem, wie ich in den vergangenen Stunden von München bis nach Niebüll mal wieder bewiesen habe, und auch jetzt harre ich noch geduldig im Kofferraum aus.

Wobei wir mittlerweile nicht mehr fahren. Wir stehen auf dem Autozug und warten auf dessen Abfahrt nach Sylt. Laut Frauchen hätte es schon vor einer halben Stunde losgehen sollen. Christian rutscht unruhig auf seinem Sitz hin und her und mahnt seine Kinder mit zunehmender Verzweiflung zur Ruhe, weil er keinen Streit im Urlaub haben will – erst recht nicht im Auto.

Ich kuschle mich an Goldie, denn wir liegen zusammen in einer Autobox im Kofferraum, so ist mehr Platz für das Gepäck, und der Versuch, uns zu trennen, wäre ohnehin zum Scheitern verurteilt gewesen.

Ich rolle mich ein in das Nest, das sie mit ihrem Körper formt, versuche das Gezanke zu ignorieren, schließe die Augen und denke an den vergangenen Sommer zurück, in dem ich Goldie wiedergetroffen habe – meine Jugendliebe, die ebenfalls auf Sylt Urlaub gemacht hat. Was hab ich sie gesucht, über die gesamte Insel bin ich ihrer Spur gefolgt – und habe dabei möglicherweise auch ein klitzekleines Chaos hinterlassen. Wirklich kaum der Rede wert. Gut, mein Frauchen war ziemlich fertig mit den Nerven und hat einige Rechnungen bezahlen müssen, die nicht nur von der Tierärztin stammten, aber die Hauptsache ist doch, dass ich überlebt habe und am Ende meine Goldie gefunden habe. Seitdem sind wir bis über beide Ohren verliebt – aber nicht nur wir beide.

Mein Frauchen und Christian – das Herrchen dieser wunderschönen Retriever-Hündin – haben sich nicht gesucht und trotzdem gefunden. Die beiden passen super zusammen, nicht nur weil beide schon steinalt sind – so ungefähr Mitte dreißig, beide kochen auch gern, machen viel Sport zusammen und treffen sich mit Freunden.

Außerdem ergänzen sie sich sehr gut, oft beginnt einer einen Satz, und dann fällt ihm der andere ins Wort. Nur beim Packen waren sie sich ausnahmsweise mal nicht einig. Christian besitzt ein riesiges Bügelbrett, das er unbedingt mitnehmen wollte. Das war für Frauchen erst in Ordnung, doch als sie das Bügeleisen einpacken wollte, hat Christian gesagt, dass sie das im Urlaub doch nicht brauche und das würde nur Platz wegnehmen. Das hat Frauchen nicht verstanden und ich noch viel weniger. Da schnallt er so ein riesiges Bügelbrett aufs Dach, und Frauchen soll das Bügeleisen zu Hause lassen? Das hat sie nicht eingesehen. Richtig so. Da ist Frauchen auch mal stur wie ein Dackel geblieben. Meine Hochachtung.

Wobei ich gegen beide immer noch Hochhaus gewinne, wenn es um den Grad der Sturheit geht, denn bisher sind sie erst auf dem Level eines Esels. Aber auch Christian zeigt gute Ansätze, denn er weigert sich strikt, sich von seiner Fetzenhose, wie Frauchen seine Lieblingsjeans nennt, zu trennen. Die ist oberhalb der Knie so ausgefranst, als ob ich daran gezerrt hätte. Aber ich bin unschuldig, diesmal wirklich.

All das wäre vielleicht anders, wenn Christian bei uns wohnen würde, aber das ist leider nicht der Fall – noch nicht –, und deshalb sehe ich meine Goldie immer nur an den Wochenenden.

Aber jetzt – Urlaub! In den kommenden vierzehn Tagen werden wir unzertrennlich sein, und deshalb freue ich mich wie verrückt auf diese Zeit.

Mein Glück ist perfekt.

Fast perfekt. Irgendeinen Haken gibt’s ja immer, in meinem Fall sogar zwei. Die heißen Lasse und Lisa und sind keine ganzen Geschwister, nur halbe.

Lasse ist der vierjährige Sohn von Christian, der während der Ferien zwei Wochen bei seinem Papa verbringen soll und deshalb mit uns im Auto sitzt. Seine Mutter, die Ex-Frau von Christian, hält es nämlich für eine ganz tolle Idee, dass ihr lieber Sohn mit uns in den Urlaub fährt, während sie mit ihrem Neuen auf ein Schiff gegangen ist und so eine Fahrt mit drei Kreuzen macht.

So, und das Problem ist, dass Klein-Lasse zwar grundsätzlich ein netter Kerl, aber ein Sack Flöhe gegen ihn ein Rentnerverein ist, und als wäre das nicht schon genug, ist auch noch Christians vierzehnjährige Tochter aus erster Ehe mit uns unterwegs, weil Lisa sich mit ihrer Mutter gestritten hat und keinesfalls mit ihr die Sommerferien verbringen will.

Letzteres war für Lisa tatsächlich eine noch schlimmere Vorstellung, als mit ihrem halben Bruder die Sommerferien verbringen zu müssen – und das will was heißen. Die beiden sind nämlich wie Blitz und Donner. Sobald sie zusammen sind, gibt’s Krach.

Beide haben blonde Haare wie ihr Vater, und das war’s dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten zwischen den halben Geschwistern. Wobei, blond stimmt bei Lisa auch nicht mehr. Genau genommen hat sie sich die Haare vor der Abreise noch lila gefärbt. Ihr Vater hat das nur mit hochgezogenen Augenbrauen kommentiert. Lasse hat sich seine Haare selbst geschnitten und auf den entsetzten Blick seines Vaters hin stolz erklärt, er wolle eines Tages Friseur werden, woraufhin seine Schwester meinte, sie würde ihm eher empfehlen, einen Laden für Glatzenträger zu eröffnen.

Jetzt gibt’s anstelle von Krach aber erst mal Begeisterungsrufe von Christian und Frauchen, weil sich der Autozug in Bewegung setzt.

Also damals, bei der ersten Überfahrt, fand ich es ja höchst merkwürdig, dass man mit dem Auto auf einen scheinbar endlos langen flachen Zuganhänger drauffährt und damit auf Schienen über diesen Hindenburgdamm rollt, wo doch schlicht und ergreifend eine Straße sein könnte. Zudem erinnere ich mich noch sehr gut daran, wie ich auf der holprigen Strecke derart durchgeschüttelt wurde, dass ich am Ende meine Knochen neu sortieren musste.

Darum erschließt sich mir nicht, warum mein Frauchen und Christian so freudig aufgeregt sind – aber Menschen muss man ja nicht immer verstehen.

Die Hoppelei geht also los, und jetzt bin ich doch froh, dass ich mein Beinchen auf der Autobahnraststätte an so einem ekligen Laternenpfahl gehoben habe, wo vor mir bereits hundert andere Hunde waren. Wenn die wenigstens treffen würden, aber nein, stattdessen muss man sich möglichst würdevoll in die Suppe des Vorgängers stellen, um sich zu erleichtern, weil es keine andere Möglichkeit gibt.

Goldie hebt den Kopf. »Was ist denn das für eine schlechte Straße?«, fragt sie verschlafen.

»Da-a-as i-i-st de-e-er Hi-i-indeeenbu-u-urgda-a-amm«, bringe ich hervor und komme aus dem Nicken nicht mehr heraus.

Goldie betrachtet mich amüsiert. »Ich habe plötzlich so eine Ahnung, bei welcher Gelegenheit der Erfinder des Wackeldackels auf seine Idee gekommen ist.«

»Se-e-ehr w-i-i-i-tzig«, entgegne ich und verziehe eine Lefze.

»Allerdings«, kichert Goldie und legt ihre Pfote übers Maul, um ihr Lachen zu verbergen.

Da ertönt der begeisterte Aufschrei meines Frauchens, der einer Möwe alle Ehre gemacht hätte. »Das Meer! Wie schön!«

»Wunderschön!«, seufzt Christian. »Fast so, als ob wir übers Meer fahren würden, so nah kommt das Wasser an den Damm. Und ich glaube, da ist auch schon die Insel. Siehst du da ganz weit hinten den Leuchtturm?«

Goldie setzt sich auf, so als sei sie diejenige, die ihr Herrchen gefragt hätte, und schaut aus dem Fenster. Sie hat es gut. Ich kann nämlich nix sehen, weil ich zu klein bin.

Allerdings hieße ich nicht Maximilian von Großbeeren – oder auch Max, aber niemals Maxl, wie mein Frauchen behauptet –, wenn ich mir nicht zu helfen wüsste.

Wie ein Gummiball hüpfe ich auf den Hinterbeinen auf und ab, recke den Hals, wobei ich...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2024
Reihe/Serie Dackel Max auf Sylt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Dackelblick • Dackelbuch • heiterer Frauenroman • Hund als Romanheld • Hundebesitzer • Hundebuch • hunde geschenke für frauen • Hundegeschichte • Hunde-Roman für Erwachsene • hund lustig • lustige Geschichten • Nordsee-Roman • Patchworkfamilie • Romantische Komödie • Suche • Sylt Buch • Tiergeschichten Erwachsene • Urlaubsroman
ISBN-10 3-492-60585-0 / 3492605850
ISBN-13 978-3-492-60585-4 / 9783492605854
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