MERKUR 2/2024, Jg.78 (eBook)

Nr. 897, Heft 02, Feruar 2024
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
104 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-12302-9 (ISBN)

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MERKUR 2/2024, Jg.78 -
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Im Aufmacher bemängelt Thomas Etzemüller ein Ungleichgewicht: In historischen Darstellungen der Zwischenkriegszeit kommen neben den Totalitarismen die durchaus vorhandenen mehr oder weniger stabilen Demokratien auf nicht ganz nachvollziehbare Weise zu kurz. Alexander Blankenagel schildert in düsteren Details die aktuelle Lage in Russland - Gründe zur Hoffnung scheinen dabei keine vorhanden. Von einer ein paar Jahre zurückliegenden Reise nach Armenien berichtet Bernhard Malkmus, mit stetem Bezug zum bedrohlichen Konflikt mit Aserbaidschan, nicht nur um Berg-Karabach. Die Entstehung und strategische Wandlung der Hisbollah schildert Zain Samir, nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines drohenden Krieges mit Israel.   Anders als Thomas Steinfeld in seiner Merkur-Rezension ist Eva Geulen ganz und gar nicht damit einverstanden, wie Erhard Schüttpelz in seinem Buch 'Deutland' die Geschichte der Literaturwissenschaft seit mehr als hundert Jahren abzuräumen versucht. Mit der Rolle von Essens-, genauer: Besteckszenen als Klassismus-Anzeigern in der neueren Literatur beschäftigt sich Carlos Spoerhase.   Mit abstraktem soziologischem Instrumentarium nähert sich Stefan Hirschauer der Eskalation des Israel-Palästina-Konflikts dann doch immer wieder durchaus konkret. Sandro Paul Heidelbach wirft den Blick der Zukunft auf die Gegenwart des Anthropozän. Zugespitzte Physiognomien des Faschismus und des Nationalsozialismus entwirft Moritz Rudolph. In Susanne Neuffers Erzählung 'Hingabe und Verzückung' kommt es zu einer Wiederbegegnung mit einem Angehimmelten bei einem Missionskongress.

Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010). Christian Demand ist Herausgeber des MERKUR.

Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010). Christian Demand ist Herausgeber des MERKUR.

Anmerkungen

1

Thomas Etzemüller, Hatte die Moderne ein »Janusgesicht«? Eine kritische Betrachtung aus (nord-)europäischer Perspektive. In: Rüdiger Hachtmann /Sven Reichardt (Hrsg.), Detlev Peukert und die NS-Forschung. Göttingen: Wallstein 2015; ders., Ambivalente Metaphorik. Ein kritischer Rückblick auf Zygmunt Baumans »Dialektik der Ordnung« (1989). In: Zeithistorische Forschungen, Nr. 14, 2017.

2

Ausnahmen bestätigen die Regel: Tim B. Müller /Adam J. Tooze (Hrsg.), Normalität und Fragilität. Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg. Hamburger Edition 2015; Hedwig Richter, Demokratie. Eine deutsche Affäre. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. München: Beck 2020.

3

Piers Brendon, The Dark Valley. A Panorama of the 1930s. London: Knopf 2000.

4

Mark Mazower, Der dunkle Kontinent. Europa im 20. Jahrhundert. Übersetzt von Hans-Joachim Maass. Berlin: Alexander Fest 2000.

5

Edgar Wolfrum /Cord Arendes, Globale Geschichte des 20. Jahrhunderts. Stuttgart: Kohlhammer 2007.

6

Edgar Wolfrum, Welt im Zwiespalt. Eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts. Stuttgart: Klett-Cotta 2017.

7

Ian Kershaw, Höllensturz. Europa 1914 bis 1949. Aus dem Englischen von Klaus Binder u.a. München: DVA 2016.

8

James Sheehan, Kontinent der Gewalt. Europas langer Weg zum Frieden. Übersetzt von Martin Richter. München: Beck 2008.

9

Gerhard Besier, Das Europa der Diktaturen. Eine neue Geschichte des 20. Jahrhunderts. München: DVA 2006.

10

Michaela Maier u.a. (Hrsg.), Die Krisen der Demokratie in den 1920er und 1930er Jahren. Spanien – Portugal – Italien – Jugoslawien – Ukraine – Ungarn – Rumänien – Polen – Österreich. Wien: Böhlau 2023; Clemens Klünemann, Jagd auf die Demokratie. In: SZ vom 18. September 2023.

11

Stefan Plaggenborg, Ordnung und Gewalt. Kemalismus – Faschismus – Sozialismus. München: Oldenbourg 2012.

12

Neben Kershaw, Mazower und anderen vgl. Jörg Baberowski /Anselm Doering-Manteuffel, Ordnung durch Terror. Gewaltexzeß und Vernichtung im nationalsozialistischen und stalinistischen Imperium. Bonn: Dietz 2006; Riccardo Bavaj, Die Ambivalenz der Moderne im Nationalsozialismus. Eine Bilanz der Forschung. München: Oldenbourg 2003; Marshall Berman, All that is Solid Melts into Air. The Experience of Modernity. New York: Simon and Schuster 1982; Gabriel Jackson, Zivilisation und Barbarei. Europa im 20. Jahrhundert. Frankfurt: Insel 1999; Lutz Raphael, Imperiale Gewalt und mobilisierte Nation. Deutungsmuster für die Geschichte Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In: Mittelweg 36, Nr. 21/6, Dez. 2012 /Jan. 2013; Bernard Wasserstein, Barbarism & Civilization. A History of Europe in Our Time. Oxford University Press 2007.

13

Stefan Plaggenborg, Experiment Moderne. Der Sowjetische Weg. Frankfurt: Campus 2006.

14

Michael George Hanchard, The Spectre of Race. How Discrimination Haunts Western Democracy. Princeton University Press 2018.

15

Dagens Nyheter vom 31. Januar 1933.

16

Giovanni Capoccia, Defending Democracy. Reactions to Extremism in Interwar Europe. Baltimore: Johns Hopkins University Press 2005; Thomas Ertman, Democracy and Dictatorship in Interwar Western Europe Revisited. In: World Politics, Nr. 50/3, April 1998; Kershaw, Höllensturz.

17

Niels Kayser Nielsen, Demos, ethnos, oikos – en nordisk historie fra mellemkrigstiden. In: Scandia, Nr. 68/2, 2002; Bernard Rulof, Selling Social Democracy in the Netherlands: Activism and its Sources of Inspiration during the 1930s. In: Contemporary European History, Nr. 18/4, November 2009; die Beiträge in Dirk Berg-Schlosser /Jeremy Mitchell (Hrsg.), Conditions of Democracy in Europe, 1919–39. London: Macmillan 2000; Müller /Tooze (Hrsg.), Normalität und Fragilität.

18

Arnd Bauerkämper, Der Faschismus in Europa 1918–1945. Stuttgart: Reclam 2006.

19

Thomas Simon, Einleitung: Aufstieg und Krise der parlamentarischen Demokratie im Europa der Zwischenkriegszeit. In: Parliaments, Estates & Representation, Nr. 40/2, Mai 2020.

20

Jan-Werner Müller, Das demokratische Zeitalter. Eine politische Ideengeschichte Europas im 20. Jahrhundert. Berlin: Suhrkamp 2013.

21

Steffen Kailitz (Hrsg.), Nach dem »Großen Krieg«. Vom Triumph zum Desaster der Demokratie 1918/19 bis 1939. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017.

22

Dirk Berg-Schlosser /Gisèle De Meur, Conditions of Democracy in Interwar Europe. A Boolean Test of Major Hypotheses. In: Comparative Politics, Nr. 26/3, April 1994; Dirk Berg-Schlosser /Jeremy Mitchell (Hrsg.), Authoritarianism and Democracy in Europe, 1919–39. Comparative Analyses. New York: Palgrave 2002; Jørgen Møller /Svend-Erik Skaaning, Democratic Spells in Interwar Europe – the Borderline Cases Revisited. In: Steffen Kailitz (Hrsg.), Nach dem »Großen Krieg«.

23

Elisabeth Dietermann, Demokratische Perspektiven in den Niederlanden der 1930er Jahre; Jeppe Nevers, Demokratiekonzepte in Dänemark nach dem Ersten Weltkrieg; Andrea Orzoff, Das Personal und das Vokabular der Demokratie. Die Erste Tschechoslowakische Republik. Alle in: Müller /Tooze (Hrsg.), Normalität und Fragilität.

24

Zit. n. Kayser Nielsen, Demos, ethnos, oikos (Hervorhebung im Original).

...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2024
Reihe/Serie MERKUR
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Schlagworte Debatte • Essay • Geschichte • Gesellschaft • Kunst • Literatur • Philosophie • Politik
ISBN-10 3-608-12302-4 / 3608123024
ISBN-13 978-3-608-12302-9 / 9783608123029
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