Sternensturm - Adam Roberts

Sternensturm

Roman

(Autor)

Buch
448 Seiten
2007
Heyne, W (Verlag)
978-3-453-52290-9 (ISBN)
8,95 inkl. MwSt
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Stellen Sie sich ein Universum vor, das nach ganz anderen physikalischen Regeln funktioniert. In dem die Planeten so eng aneinander liegen, dass man mit Flugzeugen und Zeppelinen zwischen ihnen hin- und herfliegen kann. In dem sich die menschliche Zivilisation wie Nomaden von einer Welt zur nächsten bewegt. Und in dem es ein wohlgehütetes Geheimnis gibt. Denn dieses Universum ist eine perfide Illusion...
Stellen Sie sich ein Universum vor, das nach ganz anderen physikalischen Regeln funktioniert. In dem die Planeten so eng aneinander liegen, dass man mit Flugzeugen und Zeppelinen zwischen ihnen hin- und herfliegen kann. In dem sich die menschliche Zivilisation wie Nomaden von einer Welt zur nächsten bewegt. Und in dem es ein wohlgehütetes Geheimnis gibt. Denn dieses Universum ist eine perfide Illusion …

Adam Roberts ist eine der vielversprechendsten Stimmen in der neueren britischen Science Fiction. Geboren 1965, studierte er Englische Literatur in Aberdeen und Cambridge und arbeitet derzeit als Dozent an der University of London.

"Adam Roberts ist einer der besten SF-Autoren seit Jahren!" Peter F. Hamilton

Eine Liebesgeschichte
[Erstes Blatt]
Eines Morgens bestieg Polystom seinen Doppeldecker, da er beschlossen hatte, zum Mond zu fliegen. Beim Aufwachen hatte er plötzlich den wunderlichen Einfall gehabt, seinen Onkel Kleonikles zu besuchen keinen anderen als den großen Wissenschaftler Kleonikles , der in einem Herrenhaus auf dem Mond residierte. Wie es der Zufall wollte, sollten Kleonikles, dem allseits verehrten alten Mann und renommierten Wissenschaftler, nur noch drei Tage bis zum Ende seines Lebens bleiben. Natürlich ahnte Polystom nichts davon, genauso wenig wie Kleonikles selbst. Unser Leben ist so angefüllt mit den winzigen Teilchen unserer Existenz, unserer Wahrnehmung und unserer Erinnerungen, dass sie zusammengenommen eine Art Dunstschleier bilden, der uns die Sicht auf die fernere Zukunft verhüllt.
Da Polystom nicht wusste, dass seinen Onkel nur noch Tage von einem gewaltsamen Tod trennten, war er beim Ankleiden bester Stimmung. Der Krieg zeichnete sich lediglich als unermesslich ferner Schatten am Horizont ab.
Es war ein trüber Morgen. Gelbliche Wolken verdunkelten die Speerspitzen der Sonne dergestalt, dass sie nur vage als Lichtquelle auszumachen war. Weit im Westen reflektierten die silbernen Felsen des Neongebirges das Sonnenlicht, das dort unnatürlich grell wirkte und scharfe, längliche Schatten über den Flugplatz warf. Doch abgesehen von dem silbergrauen Dunstschleier in der Luft war es für Polystom ein schöner Morgen. Besonders mochte er den Duft des Bodens, der sich allmählich aufwärmte; es war ein leicht säuerlicher Geruch, der Geruch von Erde und Steinen, und er erinnerte ihn an den Duft frisch gewaschenen Haars.
Polystom blieb stehen und kratzte sich am Kopf. Das eingeebnete Rollfeld reichte bis zur Baumlinie; dahinter hatte der Wald rings um das Anwesen den Sieg davongetragen er erstreckte sich bis zu den Hügeln im Mittelgrund, die bis zu den Kämmen dichten Baumbestand aufwiesen. Jenseits der Hügel ragte das Neongebirge mit seinen spektakulären, in reines Licht getauchten Winkeln und Spalten auf. Wenn man die Augen abwandte und nach oben sah, war da nur der leere tiefblaue Himmel, ein hinreißender Anblick. Heute, dachte Stom bei sich, wird dieser Himmel mir gehören. die Stufen, die Leiter hinauf ins Cockpit. Sein Lederhelm befand sich dort, wo die Diener ihn hatten hinhängen sollen. Er streifte ihn über den Kopf und rückte die Schutzbrille zurecht. Um die Propeller zu starten, musste er nur einmal kräftig mit dem Daumen auf den Kontaktschalter drücken. Mehrmals gab der Motor ein ersticktes Husten von sich, dann sprang er an und machte Geräusche, die ständig lauter wurden: Während der Doppeldecker anrollte und über die Startbahn rumpelte, verwandelte sich das Brummen in ein Ächzen, Kreischen und Aufheulen. Ein Luftsprung, erneutes Schürfen über den Boden und wieder hinauf in die Luft. Wie ein Kamm, dessen Zinken durch verzotteltes Haar fahren, greifen die Propeller in die Luft und zerren an ihr zerren Stom nach oben, während sich seine Laune gleichzeitig mit dem Körper hebt. Er kennt keine Empfindung, die dieser nahekommt, diesem Hochgefühl, wenn man nach oben getragen wird.
Jetzt war er in den Lüften.
Er kreiste einmal über dem Rollfeld und brachte den Doppeldecker in Schräglage, um einen Blick auf die lang gestreckte Piste zu werfen, auf die Schuppen weit hinten und sein G-förmiges Haus in all seiner Pracht (achtzig Zimmer, wie sein Ziehvater so oft geprahlt hatte fast doppelt so groß wie das Haus von Cousine Hera!). Danach lagen nur noch Waldungen unter ihm, Baum an Baum. Und weiter ging s, nach links, wo das vom Wasser reflektierte Sonnenlicht wie eine Schwertklinge aufblitzte.
Die Lenkung arbeitete träge, nur zögerlich ging es aufwärts, denn die Flügel waren immer noch feucht vom Morgentau, doch als Stom den Steuerknüppel sachte nach hinten zog und eine sanfte Aufwärtsspirale flog, begann die Feuchtigkeit nach und nach zu verdunsten. Bald da

Reihe/Serie Heyne Bücher
Übersetzer Ursula Kiausch
Sprache deutsch
Original-Titel Polystom
Maße 118 x 187 mm
Gewicht 355 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Science Fiction • Science Fiction/Fantasy • Taschenbuch / Belletristik/Science Fiction • TB/Belletristik/Science Fiction
ISBN-10 3-453-52290-7 / 3453522907
ISBN-13 978-3-453-52290-9 / 9783453522909
Zustand Neuware
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