Der Krieg der Propheten / Der Prinz aus Atrithau - R Scott Bakker

Der Krieg der Propheten / Der Prinz aus Atrithau

(Autor)

Buch | Hardcover
704 Seiten
2007 | 1., Aufl.
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-93784-8 (ISBN)
25,00 inkl. MwSt
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Der Heilige Krieg steht auf Messers Schneide: Wie ein Lauffeuer breitet sich das Gerücht von einem "Kriegerpropheten" unter den Gläubigen aus. Ist er ein gefährlicher Ketzer? Oder der einzige, der die Zweite Apokalypse abwenden kann?
Die Anführer des Inrithi-Glaubens haben den heidnischen Fanim den Krieg erklärt, mit dem Ziel, die Heilige Stadt Shimeh zu befreien. So sammelt sich eine gewaltige Heerschar, deren Aufbruch sich jedoch aufgrund der Machtkämpfe innerhalb des Adels verzögert. Erst als überraschend der Steppenkrieger Cnaiür, Häuptling der heidnischen Scylvendi, zum Heerführer erklärt wird, setzt sich die Armee in Bewegung.
Unterdessen haben sich auch der Hexenmeister Achamian, die Hure Esmenet wie viele andere dem Kriegerpropheten Anasûrimbor Kellhus angeschlossen. Ihm scheint es bestimmt, als Nachfahr des letzten königlichen Geschlechts die Herrschaft über das ganze Land an sich zu reißen. Doch Kellhus hütet ein dunkles Geheimnis, und nur Achamian ahnt, dass seine Ankunft eine Zweite Apokalypse einläutet.
Leidenschaftliche Gefühle, gewaltige Schlachten und eine Welt, wie sie detailreicher und überzeugender in der Fantasy nur selten geschildert wurde, machen "Der Prinz aus Atrithau" zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.

R. Scott Bakker wurde 1967 als Sohn eines Tabakpflanzers in Simcoe, Kanada geboren und verbrachte seine Jugend damit, die Wälder im Norden des Lake Erie zu erkunden oder in heißen Sommern auf dem Feld zu arbeiten. Er hat einen Bachelor of the Arts in englischer Sprache und Literatur und einen Master of the Arts in Theorie & Kritik; gegenwärtig promoviert er in Philosophie an der Vanderbilt University und lebt in London, Ontario. R. Scott Bakker ist der Shooting Star der internationalen Fantasy - von Kritikern und Lesern gleichermaßen mit Lob überhäuft. "Der Krieg der Propheten" ist seine erste Trilogie, die in den USA und Kanada von den Lesern und der Presse begeistert aufgenommen wurde.

6. KAPITEL
DIE EBENEN VON MENGEDDA
Ein Hexenmeister zählt, wie die Alten sagen, in der Schlacht so viel wie tausend Krieger und in der Hölle so viel wie zehntausend Sünder.
Drusas Achamian: Handbuch des Ersten Heiligen Kriegs
Wenn Schilde zu Krücken werden und Schwerter zu Stöcken, geht manches Herz zu Schanden.
Wenn Frauen zu Beute werden und Feinde zu Lehnsmännern, kommt alle Hoffnung abhanden.
Anonymus: Klagelied für die Besiegten
Nahe den Ebenen von Mengedda, Frühsommer 4111
Es tagte. Die Hörner der Galeoth und Tydonni tönten durch die klare Luft und klangen in hohen Lagen wie Frauengekreisch.
Das Signal zur Schlacht.
Trotz tausender Reiter der Fanim und dutzender Scharmützel hatten sich die Heere der Galeoth, Tydonni und Thunyeri am Vortag in den Hügeln nördlich des Schlachtfelds wiedervereint. Nach ihrer Versöhnung verständigten sich Coithus Saubon und Hoga Gothyelk darauf, noch am gleichen Abend den Nordrand der Ebenen zu besetzen, um sich dadurch - wie sie hofften - einen möglichst großen Vorteil zu verschaffen. Besser als dort, so fanden sie, könnten sie nicht stehen. Nach Nordosten war ihre Flanke durch Salzsümpfe geschützt, während sie sich im Westen auf die Hügel verlassen konnten. Eine Senke, durch die ein Bach floss, der die Sümpfe speiste, zog sich kurvenreich von einer Flanke zur anderen. Oberhalb der Senke wollten sie die Schlachtreihe aufstellen. Der Hang war zwar nicht steil genug, um einen Angriff abzufangen, doch die Heiden waren gezwungen, sich zunächst durch den Dreck zu kämpfen.
Sie hatten Ostwind, und die Männer schworen, das Meer riechen zu können. Einige wenige machten sich Gedanken über den Boden unter ihren Füßen. Sie fragten ihre Kameraden, ob sie auch unruhig geschlafen oder ein leises Geräusch vernommen hätten, das wie das Vergehen von Gischt am Strand klang.
Die Grafen des Mittleren Nordens versammelten die Mitglieder ihrer Adelshäuser und ihre Lehnsmänner, die wiederum ihre Hintersassen antreten ließen. Haushofmeister gaben brüllend über den Lärm hinweg Befehle. Überall waren Jubelrufe und raues Gelächter zu hören sowie das dröhnende Hufgetrappel von Scharen junger Ritter, die - schon berauscht - nach Süden sprengten, um unter den Ersten zu sein, die die Heiden zu Gesicht bekämen. Tausende liefen auf dem flachgedrückten und zertrampelten Gras hin und her und waren emsig damit beschäftigt, sich gefechtsbereit zu machen. Ehefrauen und Konkubinen umschlangen ihre Männer. Tempelpriester führten Massen von Kriegern und Gefolge durchs Gebet. Tausende knieten auf dem Rasen, murmelten laut, was sie von den Schriftrollen ihrer Ahnen ablasen, und küssten die morgenkühle Erde. Kultpriester stimmten alte Riten an und salbten Götzenbilder mit Blut und kostbaren Ölen. Habichte wurden Gilgaöl geopfert, Antilopenschenkel in Feuer geworfen, die dem Gott Husyelt, dem Dunklen Jäger, geweiht waren. Auguren warfen Knochen. Wundärzte desinfizierten Messer überm Feuer und bereiteten ihr Verbandszeug vor.
Die Sonne stieg strahlend über den Horizont und tauchte das Durcheinander in goldenes Licht. Standarten wehten lustlos im Wind. Fußsoldaten sammelten sich in verschieden großen Haufen und bezogen ihren Platz in der Schlachtreihe. Berittene Truppen stellten sich zwischen ihnen auf. Ihre Waffen blitzten, und auf ihren Schilden leuchteten bedrohliche Totems und Bilder des Stoßzahns.
Plötzlich ertönten Rufe unter denen, die sich schon entlang der Senke versammelt hatten. Der ganze Horizont schien sich zu bewegen und funkelte wie mit Silberspänen bestäubt. Die Heiden. Die Granden der Kianene aus Gedea und Shigek.
Mit Flüchen und donnernden Befehlen brachten die Grafen und Lehnsleute des Mittleren Nordens ihre Männer dazu, sich direkt am Hang der Senke zu postieren. Das Tal des Bachs hatte sich bereits in ein schwarzes, schlammiges Becken voll tiefer Hufabdrücke verwandelt. Am Südrand der Senke - vor den Reihen der Fußsoldaten also - samme

Erscheint lt. Verlag 20.3.2007
Reihe/Serie Der Krieg der Propheten ; BD 2 | 1.20
Übersetzer Andreas Heckmann
Zusatzinfo mit Lesebändchen
Sprache deutsch
Original-Titel The Warrior-Prophet
Maße 148 x 219 mm
Gewicht 945 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy • Fantasyliteratur • High-Fantasy • Literatur
ISBN-10 3-608-93784-6 / 3608937846
ISBN-13 978-3-608-93784-8 / 9783608937848
Zustand Neuware
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