Parkinson - das Übungsbuch (eBook)

Aktiv bleiben mit Bewegungs-Übungen

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
144 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-10340-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Parkinson - das Übungsbuch -  Elmar Trutt
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Mit Bewegung den Parkinson ausbremsen. Mittlerweile gibt es sehr gute Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, aber auch Sie können ganz aktiv etwas tun: Bewegen Sie sich! Egal ob in der Frühphase oder im fortgeschrittenen Stadium - zahlreiche Studien zeigen, dass durch körperliches Training die Durchblutung und die Verschaltungen im Gehirn verbessert werden. Dadurch erhalten und verbessern Sie Ihre Motorik und können weiteren Einschränkungen sogar entgegenwirken. Elmar Trutt, langjährig erfahrener und leitender Physiotherapeut der Parkinson-Klinik Ortenau stellt Ihnen im Buch diejenigen Übungen und Sportarten vor, mit denen seine Patienten die besten Ergebnisse erzielen konnten. Profitieren auch Sie von Nordic Walking, Kraft- und Gleichgewichtsübungen und erfahren Sie, warum Tanzen und Spiele mit der Spielkonsole hervorragende Möglichkeiten sind, sich trotz der Diagnose Parkinson körperlich und geistig fit zu halten.

Elmar Trutt ist leitender Physiotherapeut an der Parkinson-Klinik Ortenau in Wolfach. Zudem hält er regelmäßig Vorträge für Patienten, Therapeuten und Ärzte. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung weiß er, wie beängstigend die Diagnose "Parkinson" für die Betroffenen ist. Er weiß aber auch, wie man dazu beitragen kann, Kraft, Koordination und Motorik, und somit auch das Lebensgefühl, zu verbessern. Sein Motto: "Sie als Patient sind Ihrer Krankheit nicht hilflos ausgeliefert - durch konsequentes Üben und konzentriertes Training können Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun und aktiv Ihren Teil dazu beitragen, möglichst lange mobil zu bleiben und den Verlauf Ihrer Erkrankung zu mildern."

Elmar Trutt ist leitender Physiotherapeut an der Parkinson-Klinik Ortenau in Wolfach. Zudem hält er regelmäßig Vorträge für Patienten, Therapeuten und Ärzte. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung weiß er, wie beängstigend die Diagnose "Parkinson" für die Betroffenen ist. Er weiß aber auch, wie man dazu beitragen kann, Kraft, Koordination und Motorik, und somit auch das Lebensgefühl, zu verbessern. Sein Motto: "Sie als Patient sind Ihrer Krankheit nicht hilflos ausgeliefert - durch konsequentes Üben und konzentriertes Training können Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun und aktiv Ihren Teil dazu beitragen, möglichst lange mobil zu bleiben und den Verlauf Ihrer Erkrankung zu mildern."

Liebe Leserin,lieber Leser, 7
Geleitwort 8
Bleiben Sie in der Frühphase aktiv 10
Warum als Parkinson-­Betroffener aktiv sein? 11
Was Sie beim Üben beachten sollten 12
Welchen Stellenwert hat der Physiotherapeut? 16
Nordic Walking 17
Einfluss und Wirkung des ­Nordic Walking 17
Laufbandtraining 25
Krafttraining und Gleichgewichtsübungen 27
Gründe für den Kraftverlust 27
Wer soll seine Kraft ­trainieren? 28
Übungen an Geräten 29
Übungen für zu Hause 31
Gemeinsam statt einsam 31
Zeigen Sie die Zähne 31
Trainieren ohne Geräte 32
Andere Methodenund Übungen 47
Was ist BIG? 47
Wie funktioniert das? 47
Was sagen wissenschaftliche Erkenntnisse? 48
Für welche Betroffenen ist die Methode geeignet? 48
Effektive, aber anstrengende und anspruchsvolle Therapie 48
Therapie verordnet ­bekommen 49
Aktiv mit Sport gegen ­Parkinson 49
Tanzen bei Morbus Parkinson 54
Tai Chi Chuan 57
Radfahren 57
Wie können Sie Ihre Motivation hochhalten? 58
Hilfen bei Fortschreiten der Erkrankung 62
Mobil und im Gleich­gewicht bleiben 63
Konzentrieren Sie sich auf ­eines, kein Dual Tasking! 63
Mit dem Tremor leben 64
Gleichgewicht erhalten 65
Beeinträchtigungen des ­Gehens 73
Was sollten Sie beachten beim Treppensteigen? 75
Motorische Blockaden (Freezing) des Gehirns 77
Was sind Blockaden? 77
Was können Sie tun? 78
Fehlhaltungen des ­Rumpfes 85
Gemäßigte Rumpffehlhaltung 85
Extrem nach vorn gebeugter Rumpf (Kamptokormie) 91
Extrem zur Seite geneigter Rumpf (Pisa-Syndrom) 99
Extrem nach unten geneigter Kopf 105
Körperlagewechsel und Sturzprophylaxe 110
Tipps und Techniken, um sich zu positionieren 111
Wie Sie vom Sitzen zum ­Stehen kommen 111
Bett: Umdrehen undEin- sowie Aussteigen 114
Sturzrisiko und Stürze 123
Was führt zum Sturz? 123
Wie können Sie Stürze ­vermeiden? 124
Gehhilfsmittel 128
Danksagung 133
Service 134
Literatur 134
Stichwortverzeichnis 135

1 Warum als Parkinson-Betroffener aktiv sein?


Finden Sie Ihren Weg, den Körper zu trainieren. Alles, was man heute weiß, deutet darauf hin, dass Sie die Parkinson-Erkrankung mit Bewegung positiv beeinflussen können.

Körperliche Aktivitäten, z. B. als länger andauerndes Trainieren mit vielen Wiederholungen, beeinflussen die Durchblutung und die Verschaltungen im Gehirn. Das konnten mehrere Untersuchungen nachweisen. Sportliche Aktivitäten sorgen außerdem dafür, dass der Körper vermehrt das Hormon Dopamin produziert. Geeignete Aktivitäten sind z. B Tanzen, Nordic Walking/Wandern, Tai Chi Chuan, Qi Gong, Radfahren, Schwimmen, Box- und Karatetraining, Pilates.

Das Ziel der Aktivitäten ist nicht, dass Sie sich völlig erschöpfen oder gar komplett unbeweglich werden. Passen Sie die Aktivität an Ihre individuelle motorische Situation an. Zudem gilt: Je früher Sie im Krankheitsverlauf mit intensivem Üben beginnen, desto größer scheinen die Verbesserungen zu sein. Ein Beispiel: Mit einem 4-monatigen Training, das aus aktiven und passiven Mobilisationsübungen bestand, konnte ein Parkinson-Betroffener mit drei Übungsstunden pro Woche sein Gleichgewicht und seine Körperhaltung deutlich verbessern. Betroffene mit geringerer körperlicher Einschränkung und kürzerer Krankheitsdauer verbesserten sich beim Gehen deutlicher als Betroffene mit längerer Krankheitsdauer und mit stärkeren Einschränkungen. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird zunehmend diskutiert, ob regelmäßige Ausdaueraktivität den Krankheitsverlauf mildert oder gar verzögert.

Viele Studien zeigen, dass sich in den frühen Stadien der Erkrankung (Höhn & Yahr I-III) die Motorik verbessert, wenn Sie über einen längeren Zeitraum (sechs bis zwölf Wochen) intensiv trainieren. Ein entscheidender Faktor dabei ist Ihre Motivation! Die Bewegung wirkt positiv auf Stimmung, Schmerzen, Kraft, Gleichgewicht, Schrittlänge und Schrittgeschwindigkeit sowie Aktivitäten des täglichen Lebens.

Auch viele andere Therapieansätze und Ausdaueraktivitäten führen zu guten Ergebnissen. Beispiele sind physiotherapeutische Behandlungen wie Lokomotionstraining auf dem Laufband, Gleichgewichts- sowie Koordinationstraining und parkinsonspezifische Verfahren wie die ▶ LSVT/BIG-Methode und andere ▶ Aktivitäten und Übungen für die Frühphase.

Parkinsonmonster ärgern

Vielen Betroffenen hilft es, sich das Parkinsonsyndrom als Monster vorzustellen. Und das ist dann traurig, wenn Sie körperlich aktiv sind! Denn das hält das Monster klein. Bieten Sie dem Parkinsonsyndrom die Stirn. Üben und trainieren Sie kontinuierlich und beginnen Sie damit möglichst früh – nutzen Sie auch spezifische physiotherapeutische Verfahren, die Ihre motorischen Fähigkeiten verbessern.

 

1.1 Was Sie beim Üben beachten sollten


Einige Aspekte sollten Sie bei Ihrem Training stets beachten:

  • Trainieren Sie nicht direkt nach den Mahlzeiten (besser circa zwei Stunden später).

  • Falls Wirkschwankungen der Medikamente bestehen, trainieren Sie immer in Phasen mit einer guten Medikamentenwirkung (On-Phase).

  • Machen Sie beim Üben immer möglichst große Bewegungen. Versuchen Sie, diese auch im Alltag zu praktizieren. Damit wirken Sie den kleiner und langsamer werdenden Bewegungen (Hypokinese und Bradykinese) entgegen. Das heißt: Sie sind ständig im Trainingslager, denn der Alltag ist die beste Übungsplattform. Versuchen Sie, die großen Bewegungen in Ihrer täglichen Routine einzusetzen.

  • Die Übungen sollten Sie nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern. Es ist wichtig, dass Sie Ihre individuelle Leistungsgrenze erkennen und das Training darauf abstimmen. Für das Ausloten Ihrer Belastbarkeit sollten Sie Ihren betreuenden Therapeuten zurate ziehen.

  • Sind Ihre körperlichen Einschränkungen eher gering, sollten Sie Trainingstage festlegen und mindestens drei- bis viermal die Woche 30–60 Minuten üben.

  • Sind Sie schwerer betroffen, können Sie zeitlich oft nur kurze Übungsphasen durchführen. Auch dann: Üben Sie durchaus täglich, entsprechend Ihrer Belastbarkeit.

  • Haben Sie Gleichgewichtsprobleme und besteht die Gefahr, dass Sie stürzen, wählen Sie Ihren Übungsplatz so, dass Sie abgesichert sind. Am besten, Sie trainieren in einer Zimmerecke mit dem Rücken zur Ecke stehend. Sie sollten sich jederzeit festhalten können. Entfernen Sie gefährliche Gegenstände, die eventuell im Weg stehen. Ein Angehöriger könnte mit seiner Anwesenheit zusätzlich für Sicherheit sorgen.

  • Achten Sie auf einen gut beleuchteten Übungsplatz.

  • Falls Sie als Medikament Betablocker einnehmen, sollten Sie nicht in extremen Belastungsbereichen trainieren.

  • Da Ihre Wahrnehmung für die Bewegungsausmaße verändert ist, können ein Spiegel oder ein Angehöriger für Sie als Korrekturhilfe sehr von Vorteil sein.

  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit vor, während und auch nach den Aktivitäten.

  • Falls Sie noch unter anderen Erkrankungen leiden, z. B. orthopädischen oder internistischen Beschwerden, stimmen Sie das Training mit Ihrem zuständigen Arzt ab.

  • Sie profitieren genauso wie gesunde gleichalterige Menschen, allerdings benötigen Sie eine höhere Trainingsdosis als diese.

Welche Schwierigkeiten können beim Üben auftreten?

Schwindel und Benommenheit

  • Maßnahme 1: Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt – hat er grünes Licht gegeben, beachten Sie Maßnahme 2–4.

  • Maßnahme 2: Trainieren Sie mit weniger Intensität; tritt keine Besserung ein, pausieren Sie kurz und versuchen Sie es danach erneut.

  • Maßnahme 3: Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken. Im Zweifelsfall lieber ein Glas Wasser mehr!

  • Maßnahme 4: Messen Sie Ihren Blutdruck, da es in seltenen Fällen zu einem belastungsabhängigen Blutdruckabfall kommen kann. Ist das der Fall, sollten Sie besser im Beisein einer Person trainieren.

Krampfende, schmerzhafte Muskulatur

  • Maßnahme 1: Machen Sie eine Pause und versuchen Sie, danach weiterzumachen.

  • Maßnahme 2: Reduzieren Sie den Schweregrad der Übung.

  • Maßnahme 3: Dehnen Sie die betroffene Muskulatur mit den ▶ folgenden Übungen und trainieren Sie danach mit etwas weniger Intensität weiter.

Zunehmende Sturzneigung

  • Maßnahme: Wählen Sie leichtere Übungen. Falls die Sturzneigung bleibt: Üben Sie bitte mit Festhalten.

Zunahme des Tremors

Das ist oft bei Anstrengung und bei Aufregung der Fall, sollte Sie aber nicht vom Üben abhalten.

Beweglichkeit lässt nach

Meist verschlechtert sich die Beweglichkeit dadurch, dass die Wirkung der Medikamente nachlässt.

  • Maßnahme: Brechen Sie das Training ab und nehmen Sie das Training in einer guten Phase wieder auf.

Körpertemperatur regulieren

Durch die Erkrankung verringert sich bei etwa der Hälfte der Betroffenen die Fähigkeit, die Körpertemperatur zu regulieren, und die Hitzetoleranz sinkt ab.

  • Maßnahme: Trainieren Sie deshalb nicht bei zu großer Hitze, in direkter Sonne oder bei zu hoher Zimmertemperatur.

Training stoppen

Bitte stellen Sie das Training ein und wenden Sie sich an Ihren Arzt bei:

  • Engegefühl oder Schmerzen in der Brust

  • außergewöhnlicher Atemlosigkeit

  • ausbleibenden Herzschlägen oder unrhythmischen oder hochfrequenten Herzschlägen

  • Übelkeit

  • kalten Schweißausbrüchen

Hoehn-&-Yahr-Einteilung: Um die Krankheitsstadien beschreiben zu können, wird die modifizierte...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2017
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Schlagworte Bewegungsübungen • Dopaminmangel • Feinmotorik • Gleichgewichtsstörungen • Gleichgewichtstraining • Morbus Parkinson • motorische Einschränkungen • Nervensystem • Parkinson • Parkinsonsche Krankheit • Physiotherapie • Schüttellähmung • Übungen
ISBN-10 3-432-10340-9 / 3432103409
ISBN-13 978-3-432-10340-2 / 9783432103402
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