Tinnitus -  Dr. med. Marco Weller

Tinnitus (eBook)

Das Selbsthilfeprogramm bei quälenden Ohrgeräuschen. Weniger Leidensdruck - mehr Lebensfreude
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
144 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-3081-9 (ISBN)
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Piepen, Brummen, Rauschen, Summen - die meisten Menschen, die unter einem Tinnitus leiden, fühlen sich von den Ohrgeräuschen im Alltag belastet und eingeschränkt. Doch obwohl es keine Therapie gibt, die die Symptome gänzlich beseitigt, kann man viel tun, um besser damit zu leben. Der Tinnitus-Experte Dr. med. Marco Weller nimmt Betroffenen mit seinem Ratgeber unnötige Ängste und klärt über Fehlinformationen auf. Außerdem liefert er die besten Wege der Selbsthilfe - von Entspannung und Bewegung bis hin zu einer positiven Gestaltung der Hörwahrnehmung.

Dr. med. Marco Weller ist seit 2008 als Oberarzt in der Abteilung für Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und Cochlea-Implantate an der Rehaklinik Median-Kaiserbergklinik in Bad Nauheim tätig, in den letzten Jahren als Leitender Oberarzt. Dort werden Menschen mit Schwerhörigkeit, Tinnitus und Geräuschüberempfindlichkeit behandelt. Die Mehrzahl seiner Patienten kommt mit einem Tinnitus zu ihm und wird von einem multidisziplinären Team behandelt.

Dr. med. Marco Weller ist seit 2008 als Oberarzt in der Abteilung für Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und Cochlea-Implantate an der Rehaklinik Median-Kaiserbergklinik in Bad Nauheim tätig, in den letzten Jahren als Leitender Oberarzt. Dort werden Menschen mit Schwerhörigkeit, Tinnitus und Geräuschüberempfindlichkeit behandelt. Die Mehrzahl seiner Patienten kommt mit einem Tinnitus zu ihm und wird von einem multidisziplinären Team behandelt.

TINNITUS – DAS SOLLTEN SIE WISSEN


Wenn wir verstehen, was uns Angst macht, verliert eine vermeintliche Bedrohung häufig ihren Schrecken – auch beim Tinnitus. Vielleicht lassen sich sogar positive Ansätze erkennen, mit deren Hilfe ein besserer Umgang mit dem Ohrgeräusch gelingt. In diesem Kapitel möchte ich mit Ihnen zunächst einen Blick auf den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand hinsichtlich der Ursachen und Diagnostik werfen.

Was ist Tinnitus?


Wenn nach einer Studie der Deutschen Tinnitus-Liga hochgerechnet circa zehn Millionen Deutsche über längere Zeit einen Tinnitus haben, wird klar, dass es sich bei diesem Phänomen nicht um eine Seltenheit handelt. In über 80 Prozent der Fälle findet sich auch eine Hörminderung. Trotz der offensichtlichen ausgeprägten gesellschaftlichen Verbreitung des Phänomens Tinnitus wissen viele Betroffene noch immer nicht genau, was ein Tinnitus überhaupt ist.

Von falschen Vorstellungen und Befürchtungen


Was also ist nun der Tinnitus? Nach meinen Erfahrungen gibt es viele falsche Vorstellungen und Befürchtungen zum Thema. Sie sind zum Teil sogar recht festgefahren und schwierig aufzulösen, obwohl sie nicht zutreffend sind. Dies kann beispielsweise die Ursachen des Tinnitus betreffen, von denen einige Patienten annehmen, dass sie untrennbar mit Problemen der Halswirbelsäule zusammenhängen, obwohl eine schwerwiegende Hörstörung vorliegt. Wieder andere Betroffene erwarten, dass es Therapien gibt, die einen chronischen Tinnitus ein für alle Male beseitigen.

Ich möchte Ihnen bereits an dieser frühen Stelle wichtige Botschaften mit auf den Weg geben, deren Verständnis Sie durch das Lesen der entsprechenden Textstellen, auf die ich Sie verweise, vertiefen können. Was ist also Tinnitus?

TINNITUS IST… TINNITUS IST NICHT…
… eine subjektive Geräuschwahrnehmung ohne Schallquelle von außen (Ausnahme objektiver Tinnitus) … für andere hörbar oder objektiv messbar (Ausnahme der extrem seltene objektive Tinnitus)
→ Siehe „Subjektiver/objektivierbarer Tinnitus” (S. 21) und „Kann ich meinen Tinnitus messen lassen?” (S. 46)
… ein Symptom für eine Hörminderung oder eine veränderte Aktivität innerhalb der Hörverarbeitung … eine Krankheit. Ein Tinnitus kann z.B. situativ bei völlig gesunden Menschen auftreten und ist in seiner Ausprägung sehr unterschiedlich, so wie sich auch der Umgang mit dem Phänomen von Mensch zu Mensch stark unterscheidet.
→ Siehe „Beachtung verstärkt die Geräusche” (S. 16)
… in seiner Wahrnehmung abhängig von Aufmerksamkeitsprozessen wie z.B. Ängsten, Ablenkung usw. … eine Einbildung. Das Geräusch entspricht einer tatsächlichen Aktivität der Hörverarbeitung.
→ Siehe „Erscheinungsformen des Tinnitus” (S. 19)
… Folge einer Schwerhörigkeit bzw. vorübergehenden Hörminderung. Tinnitus kann Folge des Bestrebens der Hörverarbeitung sein, einen Hörverlust auszugleichen. … eine Ursache eines schlechteren Hörens und kein Vorbote eines Hörsturzes.
Siehe „Schwerhörigkeit als Wegbereiter” (S. 24)
… eine Herausforderung im Alltag. Die Wahrnehmung unterliegt Schwankungen mit besseren und schlechteren Tagen. … gefährlich oder ein Vorbote von Gefahr. Tinnitus ist kein Zeichen für einen drohenden Herz- oder Hirninfarkt.
→ Siehe „Beachtung verstärkt die Geräusche” (S. 16)
… unter Stresswahrnehmung mehr wahrnehmbar. Bei unmittelbarer Stressreaktion zeigen sich auch die Sinne – wie die Hörverarbeitung – aktiviert und ein Tinnitus kann verstärkt wahrgenommen werden. … eine Folge von Stress. Das Erleben von Stress hat jedoch Einfluss auf die Wahrnehmung des Tinnitus.
→ Siehe „Tinnitusverarbeitung im Gehirn: Stress und Tinnitus” (S. 16)
… häufiger beeinflussbar durch Kopf- oder Kieferbewegungen. … ursächlich behandelbar durch eine Therapie der Halswirbelsäule (zumindest und gerade nicht ein chronischer Tinnitus).
→ Siehe „Einfluss der Halswirbelsäule” (S. 27)
… in gewisser Hinsicht vergleichbar dem Drehzahlmesser eines Autos. Der Tinnitus kann anzeigen, dass es sinnvoll ist, den Umgang mit sich und seinem Körper zu verändern, auf Pausen zu achten und vermehrt achtsamer mit sich umzugehen. … vergleichbar dem Blinken der Motorkontrollleuchte im Auto. Der Tinnitus kündigt keine unmittelbare Gefahr an. Wie beim Auto sollten Sie sich aber nicht ständig im oberen Drehzahlbereich bewegen.
→ Siehe „Tinnitusverarbeitung im Gehirn: Stress und Tinnitus” (S. 32)

Tinnitus hat viele Gesichter


Vielleicht haben Sie über eine längere Zeit ein Geräusch wahrgenommen, von dem Sie dachten, dass es von außen kommt. Dann haben Sie festgestellt, dass nur Sie dieses Geräusch hören können.

Ein Tinnitus kann in ganz unterschiedlichen Ausprägungsformen auftreten.

Ein Tinnitus kann in ganz unterschiedlichen Ausprägungsformen auftreten. Die Art des Geräusches kann ein Brummen, Piepen, Pfeifen, Rauschen, Pulsieren oder etwas anderes sein, auch Mischformen sind möglich. Dabei kann es sich um ein einseitiges Geräusch handeln oder beide Seiten können betroffen sein oder das Geräusch lässt sich keiner Seite zuordnen. In all diesen Fällen handelt es sich um einen Tinnitus.

Dann kann Tinnitus auftreten


Tinnitus ist jedoch keine Krankheit, sondern ein Symptom, also das Merkmal für eine Krankheit oder eine Störung. Dieses kann auch situativ bei ansonsten völlig gesunden Menschen auftreten und ist dabei in seiner Ausprägung sehr unterschiedlich. Auch der Umgang mit dem Phänomen Tinnitus unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.

Typische Situationen und Erkrankungen, bei denen ein Tinnitus erstmalig akut auftreten kann, sind beispielsweise:

Hörsturz: akuter Hörverlust ohne erkennbare Ursache

Mittelohrerkrankungen: z. B. ein sogenannter Paukenerguss mit Flüssigkeit im Mittelohr (Paukenhöhle) oder eine Mittelohrentzündung, jeweils einhergehend mit schlechterem Hören aufgrund schlechterer Schallübertragung auf das Innenohr

Knalltrauma: Verschlechterung des Hörvermögens bei Belastung durch ein plötzliches intensives, kurzes Schallereignis, z. B. beim Auslösen von Airbags, Zünden von Feuerwerkskörpern

Akute Lärmschwerhörigkeit: akute Belastung des Ohres durch Schallereignisse mit hohem Schalldruckpegel unterschiedlicher Dauer mit meist vorübergehender Verschlechterung des Hörvermögens (z. B. Besuch einer lauten Musikveranstaltung, Lärm durch Werkzeuge)

Der Begriff Tinnitus leitet sich ab von dem lateinischen Wort tinnire = klingeln.

Innenohrschädigung durch ein Trauma, z. B. durch einen Unfall, mit Verletzung des Kopfes und Verschlechterung der Hörleistung (auch nach einem Tauchunfall)

direkt nach einer zahnärztlichen oder kieferchirurgischen Behandlung

bei einem sogenannten Morbus Menière. Der Morbus Menière stellt eine anfallsartige Innenohrerkrankung dar, die mit Schwindelattacken, kurzzeitiger Hörminderung im Tieftonbereich und einem Tinnitus einhergeht. Im weiteren Verlauf sind auch eine dauerhafte fortschreitende Hörminderung und ein dauerhafter Tinnitus möglich, ebenso dauerhafte Funktionsstörungen des Gleichgewichts der betroffenen Seite.

Woher kommt der Tinnitus?


Ich weiß natürlich nicht, welche Erfahrungen Sie bereits mit dem Thema Tinnitus gemacht haben und welche Informationen Ihnen bisher vermittelt worden sind. Um aber eine gute Basis für das Verständnis des Tinnitusphänomens zu schaffen und damit auch für den praktischen Nutzen entsprechender therapeutischer Ansätze und zusätzlicher Maßnahmen, möchte ich Sie mit einigen grundsätzlichen Informationen versorgen. Das eine oder andere werden Sie bereits wissen. Mit den Informationen in diesem Buch erkennen Sie aber vielleicht auch neue Zusammenhänge, um Ihren Tinnitus besser zu verstehen.

Eine Störung...


Erscheint lt. Verlag 17.9.2022
Verlagsort Hannover
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
ISBN-10 3-8426-3081-6 / 3842630816
ISBN-13 978-3-8426-3081-9 / 9783842630819
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