CBD (eBook)

2. Dosierung und Einnahme von CBD

Bei der medizinische Verwendung von CBD betragen die Dosen meistens mehrere hundert Milligramm.

Es gibt jedoch Hinweise, dass auch bereits vergleichsweise geringe Dosen von 40–60 mg CBD einige erwünschte Effekte – beispielsweise eine Reduzierung von Ängsten oder eine Beeinflussung des Schlafes – bewirken können. Das australische Gesundheitsministerium hatte im April 2020 in einer Übersicht zur Sicherheit von CBD eine Aufteilung in 3 Gruppen vorgenommen. Danach ist eine orale Tagesdosis bis zu 1 mg pro kg Körpergewicht, also bei 70 kg Körpergewicht bis zu 70 mg, eine niedrige Dosis, eine Tagesdosis zwischen 1 und 10 mg pro kg Körpergewicht eine mittlere Dosis, und alles darüber eine hohe Dosis.

Einnahme über den Mund

Die oralen Dosen bei einer Behandlung mit CBD liegen im Allgemeinen zwischen 40 und 1000 mg für Erwachsene und 2 bis 25 mg pro kg Körpergewicht für Kinder. Diese Dosen werden normalerweise auf zwei Gaben verteilt, also beispielsweise morgens und abends zum Essen 2 x 100 mg.

So erhielten Kinder mit Epilepsie in einer klinischen Studie mit dem CBD-Extrakt Epidiolex eine konstante Dosis von 5 mg/kg Körpergewicht zusätzlich zu ihren aktuellen Epilepsiemedikamenten. Die tägliche Dosis wurde langsam bis zum Auftreten einer Unverträglichkeit oder dem Erreichen einer maximalen Dosis von 25 mg/kg Körpergewicht gesteigert. Erfahrungen von Ärzten, die Kinder mit Epilepsie behandeln, zeigen aber, dass manchmal auch schon eine Dosis von 2 mg/kg Körpergewicht wirksam sein kann. Dies würde bei einem 25 kg schweren Kind einer Tagesdosis von 50 mg entsprechen. Bei einem Bedarf von 20 mg/kg Körpergewicht entspräche dies 500 mg pro Tag.

In einer klinischen Studie zum Einsatz von CBD zur Behandlung der Schizophrenie wurde an der Universität Köln eine Tagesdosis von 800 mg eingesetzt (LEWEKE et al. 2012). Diese Dosis war so wirksam wie das Neuroleptikum Amisulprid. In einem Experiment mit 48 gesunden Teilnehmern zeigte CBD bereits in einer geringen Dosierung von 32 mg Eigenschaften, die auf einen möglichen Nutzen bei Angststörungen schließen lassen (DAS et al. 2013). Eine andere Studie hat gezeigt, dass sich innerhalb von 7 Tagen nach regelmäßiger Einnahme von CBD ein recht konstanter Blutspiegel erreicht wurde (PETERS et al. 2022).

Dosierung von CBD-Extrakten: Wenn ich 40 mg CBD einnehmen möchte und einen Extrakt mit 5 Prozent CBD erworben habe, wie viele Tropfen des Extraktes muss ich dann einnehmen? Viele Menschen sind bei der Dosierung unsicher. Es ist aber nicht kompliziert. Manchmal steht auf den Verpackungen, wie viel CBD ein Tropfen enthält, beispielsweise ungefähr 2 mg. Wenn es nicht darauf steht, kann man es ausrechnen.

Dazu folgende Überlegungen: Ein Milliliter Wasser wiegt 1 g bzw. 1000 mg. Fünf Prozent von 1 ml Wasser sind also 50 mg. Hanföl ist etwas leichter als Wasser. Ein Milliliter Hanföl wiegt nicht 1000 mg, sondern ungefähr 930 mg. Fünf Prozent von 1 ml Hanföl sind also 46,5 mg. Wenn ein Hanfextrakt 5 Prozent CBD enthält, entspricht dies 46,5 mg.

Wie viele Tropfen sind in 1 ml enthalten? Das hängt vom Tropfer ab. Die Tropfer sind im Allgemeinen so groß, dass 20–30 Tropfen 1 ml ergeben. Wenn wir vor einem Tropfer ausgehen, bei dem 25 Tropfen 1 ml ergeben, dann ergeben sich die in der Tabelle enthaltenen Mengen.

CBD-Mengen in CBD-Extrakten bei einem Tropfer mit 25 Tropfen für 1 ml

Es wird offensichtlich, dass die Wirkstärke des CBD nicht von der CBD-Konzentration im Extrakt abhängt, sondern von der eingenommenen Menge. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, muss von niederprozentigen Extrakten nur mehr eingenommen werden. Um 40 mg einzunehmen, werden 20 Tropfen einer 5-prozentigen Lösung, 10 Tropfen einer 10-prozentigen Lösung oder 5 Tropfen einer 20-prozentigen Lösung benötigt.

Rauchen und Inhalieren

Genauso wie THC kann CBD-reicher Hanf auch geraucht oder anderweitig inhaliert werden. In einer Studie der Universität von New York führte die Verabreichung von CBD mit einem Trockenpulverinhalator zu einem 71-fach höheren CBD-Gehalt im Blut im Vergleich zur oralen Einnahme (DEVINSKY et al. 2021). Es ist bekannt, dass auch die Inhalation von CBD-Blüten zu einer deutlich besseren Bioverfügbarkeit führt als nach oraler Einnahme, sodass bei der Inhalation geringere Dosen zur Erzielung des gleichen Effektes erforderlich sind.

Eine preisgünstige und effektive Variante der Einnahme von CBD stellt die Inhalation von CBD-Kristallen mit einem Verdampfer dar. Dazu kann die folgende Methode verwendet werden:

1. Reine CBD-Kristalle in wenig reinem Alkohol (aus der Apotheke) lösen, zum Beispiel 1 g CBD in 20 ml Alkohol. 1 ml enthält dann etwa 50 mg CBD. 40 Tropfen sind etwa 1 ml, sodass ein Tropfen etwa 1,25 mg CBD enthält.

2. Die Lösung in eine Tropfflasche (aus der Apotheke) füllen.

3. Eine Vaporizer-Kapsel mit trockenem zerkleinerten Pflanzemmaterial (Nutzhanf, Kamille, Salbei) füllen.

4. Einige Tropfen der CBD-Alkohol-Lösung auf das Pflanzenmaterial geben, zum Beispiel 4 Tropfen (etwa 5 mg CBD).

5. Den Vaporizer auf 100 Grad Celsius erhitzen, damit der Alkohol verdampft. Wenn man keinem Alkohol mehr riecht, ist er verdampft.

6. Vaporizer auf 200 Grad einstellen und das CBD inhalieren. CBD-Kristalle können aber auch einfach so geraucht oder mit einem Vaporizer inhaliert werden.

Lokale Applikation bei Schmerzen und Entzündungen

Fallberichte zeigen, dass CBD-Cremes bei Rückenschmerzen hilfreich sein können (ESKANDER et al. 2020) und auch bei einer sehr Schmerzen Hauterkrankung, der Epidermolysis bullosa (CHELLIAH et al. 2020). CBD wird über die Haut gut aufgenommen (HANNON et al. 2020).

In einer kontrollierten Studie mit 18 Patienten, die an Daumengrundgelenksarthritis litten, war eine CBD-Creme einem Placebo in der Schmerzlinderung überlegen. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip zwei Wochen lang zweimal täglich mit CBD (6,2 mg/ml CBD mit Sheabutter) oder Sheabutter allein behandelt, gefolgt von einer einwöchigen Auswaschphase und einem zweiwöchigen Crossover mit der anderen Behandlung (HEINEMAN et al. 2022). Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass „in dieser randomisierten, kontrollierten Einzelstudie eine topische CBD-Behandlung signifikante Verbesserungen der mit der Arthritis des Daumengrundgelenks verbundenen Schmerzen und Behinderungen ohne unerwünschte Ereignisse zeigte“.

Mehrere Untersuchungen zeigen, dass CBD vor den Schäden durch UV-Strahlung schützen (ŁUCZAJ et al. 2020), die Entzündungen bei Hauterkrankungen, wie etwa Schuppenflechte, reduzieren (WÓJCIK et al. 2020) und eventuell nützlich bei Akne sein kann (OLÁH et al. 2014).

Mundgesundheit

CBD ist in einem Mundwasser so wirksam gegen Zahnbelag wie ein Mundwasser mit Chlorhexidin (VASUDEVAN et al. 2020). Belgische Wissenschaftler testeten zwei mit CBD oder CBG versetzte Mundwasserprodukte, die weniger als 1 Prozent der Cannabinoide enthielten, gegen Plaque-Proben von 72 Erwachsenen. Im Durchschnitt zeigten die mit Cannabinoiden versetzten Mundwasserprodukte eine ähnliche antibakterielle Wirksamkeit wie die von Chlorhexidin 0,2 %. Die Autoren schrieben, dass die „Ergebnisse das Potenzial von Cannabinoiden bei der Entwicklung effizienter und sicherer Mundwasserprodukte und Mundpflegeprodukte der nächsten Generation ohne Fluorid und Alkohol belegen“. Die Mundöle können dann normalerweise problemlos heruntergeschluckt werden und dann innerliche Wirkungen entfalten.

Mundgeschwüre sind eine häufige entzündliche Läsion im Mund, die mit starken Schmerzen einhergeht, für die es aber nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt. Forschungsergebnisse zeigen, dass CBD die Heilung von Mundgeschwüren bei Mäusen fördert (QI et al. 2021).

Decarboxylierung und „Aktivierung“ von CBD

In der Pflanze liegen die Cannabinoide vor allem als Carboxylsäuren vor, CBD also als CBD-Säure (CBDA). Die meisten pharmakologischen Wirkungen gehen jedoch von der phenolischen Form des CBD aus. Um dieses zu erhalten, muss CBDA...