Schlüsselwerke der Cultural Studies (eBook)

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2009 | 2013
340 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91839-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schlüsselwerke der Cultural Studies -
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Der vorliegende Band führt in einem doppelten Sinn in die 'Schlüsselwerke' der Cultural Studies mit einem Schwerpunkt auf ihren medienanalytischen Ansatz ein: Sein erster Teil stellt grundlegende theoretische Bezugsfelder anhand von Autoren vor, die für die Entwicklung der Cultural Studies zentral sind. Im zweiten Teil werden wesentliche Bereiche der Cultural Studies anhand der Werke zentraler Vertreterinnen und Vertreter dargestellt. Auf diese Weise eröffnet das Buch 'Schlüsselwerke der Cultural Studies' einen umfassenden Einstieg in diesen aktuellen und kritischen Zugang der Medien-, Kommunikations- und Kulturforschung.

Dr. Andreas Hepp ist Professor für Kommunikationswissenschaft am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen.
Dr. Friedrich Krotz ist Professor für Kommunikationswissenschaft/Soziale Kommunikaton am Studiengang Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt
Dr. Tanja Thomas ist Juniorprofessorin für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur an der Universität Lüneburg.

Dr. Andreas Hepp ist Professor für Kommunikationswissenschaft am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen. Dr. Friedrich Krotz ist Professor für Kommunikationswissenschaft/Soziale Kommunikaton am Studiengang Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt Dr. Tanja Thomas ist Juniorprofessorin für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur an der Universität Lüneburg.

Inhalt 6
Einleitung 8
1. Vom transdisziplinären Ansatz zu Schlüsselwerken 8
2. Zur Anlage dieses Buches 14
Danksagung 16
Literatur 16
I.Theoretische Bezugsfelder 19
Roland Barthes: Zeichen, Kommunikation und Mythos 20
1. Einleitung 20
2. Das Werk: Diskurs, Wissenschaftlichkeit, Text 21
3. Das Zeichen 22
4. Der Mythos 24
5. Roland Barthes und die Cultural Studies 25
6. Kommunikation 26
7. Der kulturelle Text 27
Literatur 28
Pierre Bourdieu: Habitus und Alltagshandeln 30
1. Einleitung 30
2. „Habitus“ – strukturierte subjektive Struktur und Erzeugungsprinzip für Muster des Wahrnehmens, der Vorstellungsbildung und d 31
2.1 Der Begriff des Habitus 31
2.2 Das „soziale Feld“ als Bezugsraum des Habitus 34
2.3 Ursprung, Klassifikationsprinzipien und Operationsweisen des Habitus 36
2.4 Leistung und offene Fragen 39
3. Die Rezeption des Habitusbegriffs in den Cultural Studies sowie in der Kommunikationsund Medienwissenschaft 39
4. Fazit und Ausblick: Das theoretische Potenzial des Habitusbegriffes für die Cultural Studies sowie für die Kommunikationsund 43
Literatur 44
Michel de Certeau: Alltagsleben, Aneignung und Widerstand 46
1. Einleitung 46
2. Die Kunst des Handelns: Alltagspraktiken, Aneignung und Widerstand 47
2.1 Alltagspraktiken als Aneignungspraktiken: die Widerspenstigkeit des Konsums 48
2.2 Praktiken als Taktiken: de Certeaus Theorie des Alltagslebens 49
3. Alltagskultur und Medienanalyse: die Rezeption de Certeaus in den Cultural Studies 52
4. Zurück zu de Certeau: aktuelle Fragen, neue Perspektiven 54
Literatur 55
Michel Foucault: Diskurs, Macht und Subjekt 57
1. Einleitung: Affinitäten zwischen Cultural Studies und Michel Foucault 57
2. Kultur und gesellschaftliche Reproduktion 59
3. Diskurs(-analyse) und Gesellschaftstheorie 61
4. Macht und Widerstand 63
5. Subjekt und Identität(-spolitik) 64
6. Foucault und Cultural Studies: Perspektiven und Potenziale 66
Literatur 68
Antonio Gramsci: Hegemonie, Politik des Kulturellen, geschichtlicher Block 71
1. Einleitung 71
2. Gramscis Philosophie der Praxis 72
2.1 Kritik des Ökonomismus und die praxisphilosophische Wendung der Basis-ÜberbauMetapher 72
2.2 Die Hegemoniefrage und die Zivilgesellschaft 73
2.3 Die Ideologieund Intellektuellenfrage 74
2.4 Die Politik des Kulturellen und der geschichtliche Block 75
3. Anschlüsse der Cultural Studies an Gramsci 76
3.1 „Demokratisierung“ des Kulturverständnisses durch die Vielfalt kultureller Praxen 76
3.2 Die Einheit des wirklichen Prozesses und der Kampf um kulturelle Hegemonie 77
3.3 Die Politik der Repräsentation und die Theorie der Artikulation 78
Literatur 80
Jacques Lacan: Subjekt, Sprache, Bilder, Begehren und Fantasien 82
1. Einleitung 82
2. Lacans Theorie der Subjektivität 84
2.1 Das Register der Symbolischen Ordnung 85
2.2 Das Register des Imaginären 87
2.3 Das Register des Realen 89
3. Zur Relevanz des Subjektkonzepts nach Lacan für eine Cultural-Studies-orientierte Medienforschung 91
Literatur 91
Raymond Williams: Materialität und Kultur 93
1. Einleitung 93
2. Problemstellung der Kulturanalyse und Theorie 94
3. Zur Genese des kulturellen Materialismus 95
4. Medienkulturanalyse 98
5. Schlussbemerkung 101
Literatur 101
II.Werke der Cultural Studies 103
Ien Ang: Publika und Postmoderne 104
1. Einleitung 104
2. Postmoderne Weltsicht als soziokultureller Medienbezugsrahmen 104
3. „Verzweifelte Suche nach dem Publikum“: Kritik an der traditionellen Publikumsforschung 105
4. „Watching Dallas“: Vergnügen an populären Genres 107
5. „Living Room Wars“: Reflexionen zu Medienpublika 109
5.1 Publika und ihre Erforschung 109
5.2 Vergeschlechtlichte Publika 110
5.3 Publika und globale Kultur 112
6. Verortung und weitere Entwicklung 113
Literatur 115
David Buckingham: Kindheit, Handlungsfähigkeit und Literalität 117
1. Einleitung 117
2. Die Schlüsselkonzepte: Kindheit, Handlungsfähigkeit und Literalität 117
3. Kindheit und Medien als Kultursphäre – eine pädagogische Perspektive für die Cultural Studies 119
3.1 Der theoretische Bezugsrahmen: die Cultural Studies und das reziproke Dreieck der Bedeutungskonstitution 120
3.2 Veränderte Kindheit in der Perspektive des Modells der reziproken Dreiecksrelation von Produktion, Text und Publikum 123
3.3 Die Dynamik der Kultursphäre 124
3.4 Wandel der Kindheit im Kontext der Globalisierung – von Disney zu Pokémon 126
4. Literalität: Medienerziehung in der Kulturperspektive 128
4.1 Struktur und die Handlungsfähigkeit der Subjekte 128
4.2 Von kulturellen Erfahrungen zur konzeptionell begründeten, kritischen und kreativen Medienarbeit 129
4.3 Von der Medienerziehung zur Medienliteralität 131
5. Zusammenfassung und Bewertung 132
Literatur 133
John Clarke, Toni Jefferson, Paul Willis und Dick Hebdige: Subkulturen und Jugendstile 135
1. Einleitung 135
2. Die Arbeiten von Clarke/Jefferson, Willis und Hebdige: Subcultural Style Studies 136
2.1 John Clarke, Tony Jefferson 137
2.2 Paul E. Willis 138
2.3 Dick Hebdige 141
3. Verortung der Subcultural Style Studies in den Medienanalysen der Cultural Studies 144
4. Rezeption und Nutzung der Subcultural Style Studies in der Medienund Kommunikationswissenschaft 146
4.1 Rezeption der frühen Subkulturstudien innerhalb der Cultural Studies 146
4.2 Rezeption der frühen Subkulturstudien innerhalb der deutschsprachigen Kommunikations-und Medienwissenschaft 147
Literatur 149
John Fiske: Populäre Texte und Diskurs 153
1. Einleitung 153
2. Populäre Texte und Diskurse 154
3. Fiske und die Folgen 159
Literatur 160
Néstor García Canclini: Hybridisierung, Deterritorialisierung und „cultural citizenship“ 162
1. Einleitung 162
2. Hybride Kulturen: Dekollektivisierung, Deterritorialisierung und „unreine“ Genres 162
3. Kulturpolitik der Globalisierung: „cultural citizenship“ und supranationale Öffentlichkeiten 167
4. Rezeption in den Kommunikations-, Medienund Kulturwissenschaften 170
Literatur 171
Paul Gilroy: Schwarzer Atlantik und Diaspora 173
1. Einleitung 173
2. Cultural Studies, „Rasse“ und „Ethnischer Absolutismus“ 173
2.1 Kulturkonzepte des „Ethnischen Absolutismus“ 175
2.2 „Kulturelles Insidertum“ 176
3. Gilroys Ansatz „to look beyond“: Der „Schwarze Atlantik“ 177
3.1 Charakteristika des „Schwarzen Atlantiks“ 178
3.2 „Diaspora“ 179
4. Die Bedeutung von Gilroys Kulturtheorien für die Kommunikationsund Medienwissenschaft 183
Literatur 185
Henry A. Giroux: Kritische Medienpädagogik und Medienaktivismus 186
1. Einleitung 186
2. Elemente der kritischen Pädagogik nach Giroux 187
3. Pädagogik, Kultur und Medien 190
4. Kommodifizierung der Bildung und Gegenöffentlichkeiten 193
Literatur 195
Lawrence Grossberg: Populärkultur und Handlungsfähigkeit 197
1. Einleitung 197
2. Populäre Kultur, Vergnügen und Widerstand 198
3. Macht, Artikulation und Alltagsleben 199
4. Populäre Handlungsfähigkeit 202
5. Von der Populärkultur zu alternativen Modernen 204
Literatur 205
Stuart Hall: Encoding/Decoding und Identität 207
1. Einleitung: Ein Jamaikaner in Großbritannien 207
2. Halls Arbeitsweise 208
3. Halls Kritik an der traditionellen Massenkommunikationsforschung: das Encoding-Decoding Modell 211
4. Die Artikulation von Kultur und Identität im Zeitalter der Globalisierung 215
5. Die Bedeutung Halls für Cultural Studies und Kommunikationswissenschaft 218
Literatur 219
John Hartley: Populärer Journalismus 221
1. Einleitung: Hartleys Biografie und akademischerWerdegang 221
2. Hartleys wissenschaftlicher Arbeitsstil: Smiling Sciences 222
3. Zur Theorie des „Populären Journalismus“ 223
4. Hartleys Bedeutung für eine populärjournalistische Theoriebildung 224
4.1 Reading Television 225
4.2 Understanding News 226
4.3 Tele-ology 227
4.4 The Politics of Pictures 227
4.5 Popular Reality 227
4.6 Uses of Television 228
5. Zur theoretischen Positionierung von Hartleys Werken 228
6. „Hartleyismus“ in der populärjournalistischen Theoriebildung 229
Literatur 231
Henry Jenkins: Textuelles Wildern und Konvergenzkultur 232
1. Einleitung 232
2. Textuelles Wildern und Konvergenzkultur 233
2.1 Textuelles Wildern und partizipative Kultur 233
2.2 Konvergenzkultur 234
3. Rezeption 238
Literatur 242
Richard Johnson: Kreislauf der Kultur 244
1. Einleitung 244
2. Kultur als Kreislauf gesehen 245
3. Zur Rezeption des Kreislaufs der Kultur in den Kommunikations-, Medienund Kulturwissenschaften 249
Literatur 252
James Lull: Weltfamilien und Superkulturen 254
1. Einleitung 254
2. Positivistische Wurzeln und transdisziplinäre Öffnung: die Medienethnografie von Lull auf dem Weg zu den Konzepten „world fam 254
3. Lull und die Konzepte „world families“ und „superculture“ im Rahmen der Gesamtentwicklung des medienanalytischen Ansatzes der 260
4. Von der Superkultur als neuer individueller-globaler Matrix von Medienkultur zu der Utopie einer transparenten „Culture on De 261
Literatur 262
Angela McRobbie: Mädchenkultur und Kreativwirtschaft 264
1. Einleitung 264
2. Das Primat der Subkultur 265
3. Der populäre Feminismus 267
4. Die Ökonomie der Jugendkultur 268
5. Unternehmerinnenund Unternehmertum und Kreativwirtschaft 269
Literatur 272
David Morley: Aneignung, Ethnografie und die Politik des Wohnzimmers 274
1. Einleitung 274
2. Aneignung und sozialer Kontext: „The Nationwide Audience“ 275
3. Auf dem Weg zur Ethnografie: „Family Television“ 278
4. Vom Wohnzimmer und derWelt: Home, Domestication of Technology and the Dislocation of Domesticity 281
5. Zur Relevanz Morleys für eine Rezeptionstheorie der Cultural Studies 283
Literatur 285
Janice Radway: „Frauengenres“ und die alltägliche Produktion von Gender 287
1. Einleitung 287
2. Women „Reading the Romance“ 287
2.1 Zwischen Textanalyse und Rezeptionsforschung 288
2.2 „Typisch“ Cultural Studies 289
2.3 Feministische Kontroversen 290
2.4 Zwischenfazit 292
3. Über „Reading the Romance“ hinaus 292
3.1 Ethnography: Disperse Publika und nomadische Subjekte 292
3.2 A middle-class daughter’s „Feeling for Books“ 294
3.3 Zwischen Handlungsfähigkeit und Verführung: „Girls, Zines, and Their Afterlives“ 296
4. Fazit 298
Literatur 299
Roger Silverstone: Medienobjekte und Domestizierung 301
1. Einleitung 301
2. Kernpunkte: Über Häuser, Wohnzimmer, Zähmungen und Ähnliches 302
2.1 Moralische Ökonomie 305
2.2 Doppelte Artikulation 306
3. Cultural Studies: Aneignung, Alltag und Kontext 307
4. Kritik, Weiterentwicklung und Anderes: von Konservatismus und Langeweile 309
5. Zukunft: Begriffsarbeit? 309
Literatur 310
Valerie Walkerdine: Subjektivierung und Subjektivität 313
1. Einleitung 313
2. Subjektivität der Beforschten 314
3. Subjektivität der Forschenden 316
4. Valerie Walkerdine: das Werk 318
5. Kommunikationsund medienwissenschaftliche Rezeption 322
Literatur 322
Über die Autorinnen und Autoren 324
Ben Bachmair, 324
Anette Baldauf, 324
Andrew Burn, 324
Sebastian Deterding, 324
Johanna Dorer, 324
Caroline Düvel, 324
Udo Göttlich, 325
Lars Christian Grabbe, 325
Maren Hartmann, 325
Andreas Hepp, 325
Brigitte Hipfl, 325
Christoph Jacke, 325
Elisabeth Klaus, 326
Veronika Krönert, 326
Friedrich Krotz, 326
Patrick Kruse, 326
Ines Langemeyer, 326
Matthias Marschik, 326
Lothar Mikos, 326
Rudi Renger, 327
Jutta Röser, 327
Tanja Thomas, 327
Ralph Weiß, 327
Jeffrey Wimmer, 327
Carsten Winter, 327
RainerWinter, 328
Stichwortverzeichnis 329

Roland Barthes: Zeichen, Kommunikation und Mythos (S. 21)

Lars Grabbe & Patrick Kruse

1. Einleitung

Roland Barthes’ Arbeiten zu Zeichen, Kommunikation und Mythos bilden einen der Grundpfeiler für den strukturalistisch-semiologischen Ansatz der Cultural Studies, die die soziale Welt als kulturellen, sozialen oder medialen Text verstehen und somit als ein System von Zeichen begreifen. Das Ziel der Cultural Studies ist die Beschreibung der Sinn und Bedeutung zuweisenden Aktivitäten der Rezipierenden, die im Kommunikationsprozess den medialen Text generieren.

Die Kommunikation – also die Codierung und Decodierung medialer Texte – orientiert sich dabei an den mythologischen und ideologischen Strukturen, die innerhalb eines gesellschaftlichen Diskurses herrschen. So können Zeichen und Texten auf konnotativer Ebene verschiedene Bedeutungspotenziale zukommen, die jenseits der eigentlichen, denotativen Bedeutung liegen – man spricht hier von Polysemie bzw. Lesevielfalt.

In den kommunikativen Prozess bezieht Barthes auch Zeichensysteme der modernen Massenkultur mit ein, wie z.B. Fotografie, Film, Werbung usw. und weist sie so als Träger mythologischer Aussagen aus. Die Ausformung seiner Semiologie als Ideologiekritik weist auf Barthes’ tragende Rolle innerhalb der Cultural Studies hin.

Durch die von Rezipierenden abhängige Zuweisung von Bedeutungen rückt Barthes den Begriff der Textunabhängigkeit in den Fokus seiner Untersuchungen, und plädiert schließlich sogar für den Tod des Autors, um den Leser als Bedeutungsgenerator gebären zu können.

Als Sohn von Henriette und Oberleutnant zur See Louis Barthes wurde Roland Gérard Barthes am 22. November 1915 in Cherbourg geboren. Am 25. Februar 1980 erlitt er einen Verkehrsunfall, durch den eine frühere und durch Tuberkulose verursachte Lungenerkrankung akut wurde, und verstarb aufgrund von Komplikationen am 26. März 1980 (vgl. Calvet 1993: 21f. und 335–347).

Barthes widmete sich zeitlebens einer enormen Bandbreite von Aufgaben und Interessen, und es ist nicht verwunderlich, dass innerhalb der Sekundärliteratur ein reicher Fundus von Attributen existiert, um diese Vielseitigkeit zu unterstreichen – Barthes als Semiologe, Soziologe, Philosoph, Universitätsprofessor, Essayist, Kritiker, Literat, Strukturalist, Linguist, Pianist, Zeichner und Komponist (vgl. Röttger-Denker 1989: 10).

Von 1948 bis 1949 war Barthes Bibliothekarsgehilfe und Lehrer am Institut Français in Bukarest und Lektor an der dortigen Universität. 1949 bis 1950 arbeitete er als Lektor in Ägypten an der Universität von Alexandria und 1950 bis 1952 in der Abteilung Unterricht in der Direction générale für Kulturbeziehungen.

Von 1952 bis 1954 war er Praktikant in der wissenschaftlichen Forschung am Centre National de la Recherche Scientifique (Lexikologie) und beriet von 1954 bis 1955 die Éditions de l’Arche. 1955 bis 1959 war er Attaché de recherches im Centre National de la recherche de scientifique (Soziologie) und arbeitete dann von 1960 bis 1962 als Chef de travaux an der VI.

Sektion der École Pratique des Hautes Études für Wirtschafts- und Geisteswissenschaften. Ab 1962 war er Directeur d’études an der École Praqtique des Hautes Études (Sociologie des signes, symboles et représentations), und 1977 erhielt Barthes schließlich den Lehrstuhl (auf Vorschlag von Michel Foucault) für Semiologie der Literatur am Collége de France (vgl. Lieber 2004: 139f., Röttger-Denker 1989: 169f.).

2. Das Werk: Diskurs, Wissenschaftlichkeit, Text

Barthes’ Gesamtwerk erstreckt sich über zahlreiche Monografien, Artikel und Essays, die in ihrer Prägung literaturkritische, strukturalistische oder semiologische Forschungsaspekte enthalten. Barthes selbst hebt den reaktiven Charakter seiner Forschung hervor und betont dabei die Tatsache, dass sich das vorhandene Forschungsinteresse in Phasen vollzieht, „jede Phase ist reaktiv: der Autor reagiert entweder auf den ihn umgebenden oder auf seinen eigenen Diskurs, wenn der eine oder der andere zu konsistent wird“ (Barthes 1978: 158).

Der frühe Barthes orientiert sich an André Gide, Karl Marx und Bertholt Brecht und bewegt sich in einer mittleren Entwicklungsphase neben Nikolaj S. Trubetzkoy, Roman Jakobsen, Louis Hjemslev und Claude Lévi-Strauss im geistigen Gefolge Ferdinand de Saussures und dessen Zeichentheorie (vgl. dazu die Ausführungen Barthes’ in den Elementen der Semiologie).

Erscheint lt. Verlag 9.8.2009
Reihe/Serie Medien • Kultur • Kommunikation
Zusatzinfo 340 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Cultural Studies • Foucault • Handbuch • Kommunikationsforschung • Kulturwissenschaft • Medienforschung
ISBN-10 3-531-91839-7 / 3531918397
ISBN-13 978-3-531-91839-6 / 9783531918396
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