artgerecht - Das andere Baby-Buch (eBook)

Natürliche Bedürfnisse stillen. Gesunde Entwicklung fördern. Naturnah erziehen
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
336 Seiten
Kösel (Verlag)
978-3-641-16194-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

artgerecht - Das andere Baby-Buch -  Nicola Schmidt
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Ein Bestseller unter den Baby-Büchern!
Seit der Steinzeit haben unsere Babys dieselben Bedürfnisse: Nähe, Schutz, Getragensein. Sie wollen essen dürfen, wenn sie hungrig sind, und schlafen dürfen, wenn sie müde sind. Doch unsere moderne Welt passt nicht immer zu diesen Bedürfnissen. Wie Eltern dem biologischen Urprogramm ihrer Kinder dennoch gerecht werden können, zeigt dieser Bestseller: konkret, ermutigend, undogmatisch, nachhaltig - und nun in einer aktualisierten und erweiterten Fassung.

Zeitgemäß und anschaulich erfahren Eltern hier alles, was sie brauchen, um einen artgerechten Erziehungsstil in ihrem Alltag umzusetzen. Die wichtigsten Bausteine sind eine möglichst natürliche Geburt, das Stillen und Füttern nach Bedarf und babygerechtes Tragen. Eine Sauberkeitserziehung, die die Signale des Kindes berücksichtigt, ist ebenso »artgerecht« wie der bindungsorientierte Blick auf das Einschlafen und ein enger Kontakt zur Natur. Dabei kann jede Familie einen individuellen Weg mit ihrem Baby finden. Es lohnt sich, findet Erfolgsautorin Nicola Schmidt: Jedes glückliche Kind macht die Welt zu einem besseren Ort!

•hilfreiche Ergänzungen zu Geburt, Tragen, Füttern und Beikost

•auf aktuellem Forschungsstand

•gendersensibel und offen für alle Formen von Familie

•inklusive neuer Abbildungen

Nicola Schmidt ist zweifache Mutter, Bestsellerautorin, Diplom-Politologin, Wissenschaftsjournalistin, ausgebildeter Coach sowie Gründerin und Geschäftsführerin des »artgerecht«-Projektes. Sie bietet Aus- und Fortbildungen für Fachleute und Wildnis-Camps für Familien an.

Artgerecht?!

Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen.

Afrikanisches Sprichwort

Wir hören von artgerecht zu haltenden Katzen, Hühnern und Seelöwen – aber was ist eigentlich mit unseren Babys? Was ist artgerecht für kleine Menschenkinder? Forscher berichten von Naturvölkern, dass die

  • Babys praktisch überhaupt nicht weinen,
  • Babys viel früher krabbeln und laufen als bei uns,
  • Kleinkinder viel früher selbstständig und
  • die Menschen insgesamt glücklicher, zufriedener und gesünder sind.

Unser erstes eigenes Kind ist häufig das erste Neugeborene in unserem Leben, das wir im Arm halten. Der Moment ist überwältigend schön, und gleichzeitig fehlt uns oft jegliche Erfahrung, was jetzt zu tun ist. Wir sind mit diesem neuen Baby in unseren Dreizimmerwohnungen vor allem abends und nachts so allein wie nie zuvor: Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen, heißt es im eingangs zitierten Sprichwort – aber wo ist es hin, unser Dorf?

Wenn Sie verstehen, was artgerecht für Menschenkinder ist, sehen Sie Ihr Baby mit neuen Augen. Plötzlich verstehen Sie, warum es weint, was es braucht, was Sie jetzt tun können.

Das Baby verstehen – das heißt konkret: Das Baby schläft besser ein und weint weniger, wir selbst bekommen mehr Schlaf und haben mehr Spaß mit unserem Kind, Stillen wird zu einer praktischen Sache, Tragen sorgt für freie Hände, der Haushalt geht leichter von der Hand, wir verlieren (beide: Mama und Papa) unsere Schwangerschaftspfunde, gewinnen neue Freunde – und wir fragen uns, warum wir das nicht schon vorher so gemacht haben. Einfacher, glücklicher, gesünder. Wir können im Internetzeitalter genauso freudig unsere Tage mit Baby durchleben, als wären wir im Dschungel Amazoniens – ich zeige Ihnen auf den nächsten Seiten Schritt für Schritt, wie das geht:

  • Schritt 1: Verstehen Sie, wie unsere kleinen »Steinzeitbabys« ticken.
  • Schritt 2: Lernen Sie, wie wir das im Alltag praktisch umsetzen können.
  • Schritt 3: Passen Sie das Konzept radikal an Ihre persönliche Lebenssituation an.

Schritt 3 ist der wichtigste. Wenn Sie in ein Café gehen – bestellen Sie dort einfach das, was als Empfehlung ganz oben auf der Karte steht? Oder möchten Sie gern selbst entscheiden, ob Sie Ihren Latte Macchiato mit einem oder zwei Espresso, Kuhmilch, Sojamilch oder laktosefreier Milch, mit Zimt, Mokkastreuseln oder Kakao haben wollen? So ist es auch mit unserem Familienleben – entscheiden Sie selbst, was für Sie am besten passt! Genießen Sie Ihr Double-Espresso-Sojamilch-Zimthauben-Familienleben so, wie Sie es möchten. Und wenn die Mischung irgendwann nicht mehr passt? Kommen Sie wieder und probieren Sie etwas Neues aus!

Deshalb gibt es in diesem Buch keine Rezepte, keine Uhrzeiten und keine Vorschriften. Sie kennen Ihr Baby besser als alle Experten da draußen. Und Sie kennen sich selbst. Sie und Ihr Baby entscheiden, was zu Ihnen passt. Dieses Buch wird Ihnen erklären, woher Ihr Baby stammesgeschichtlich kommt und was man alles ausprobieren kann. Aber es wird Ihnen nicht sagen, um welche Uhrzeit es abends schlafen muss, wann es stillen sollte (ich verwende bewusst die aktive Wendung – das Baby ist schließlich ein aktives Wesen) und wie man ihm am einfachsten den Schneeanzug anzieht. Das wissen nur Sie und Ihr Baby – und es wird sich immer genau dann wieder ändern, wenn Sie glauben, dass Sie es jetzt endlich herausgefunden haben …

Was ich gern vorher gewusst hätte …

Nanni Wolff Im Nachhinein finde ich die Info, dass unsere Babys eine physiologische Frühgeburt sind und warum und was das für unseren Umgang mit unseren Babys vor allem die ersten drei Monate bedeutet, sehr wichtig. Dass es normal und überlebenswichtig ist, dass sich Babys nicht ablegen und irgendwo parken lassen.

Dieses und alle gleich aussehenden Zitate haben mir wunderbare, engagierte Eltern via Facebook geschenkt, als ich fragte »Was hättet ihr wirklich gerne vorher über eure Babys gewusst …?« – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle ihnen allen für ihre Zeit, ihre Kommentare und dass wir sie hier verwenden dürfen.

Der Eltern-Energie-Erhaltungssatz

Es ist keine Frage: Artgerechtes Familienleben ist am Anfang etwas aufwendiger als nicht artgerechtes. Wir tragen unsere Babys, verbringen viel Zeit mit Stillen und achten auf ihre Ausscheidungsbedürfnisse – die unser Baby gern genau dann anmeldet, wenn wir gerade zur Tür hinauswollen, um den Bus zu kriegen. In Anlehnung an Karl Valentin kann man sagen: »Kinder sind schön, machen aber viel Arbeit.« Doch wozu der ganze Aufwand?

In der Beratung von Eltern über Jahre hinweg stellte sich heraus, dass wir die Wahl haben. Und zwar die Wahl, wann wir uns die Arbeit machen! Ich nenne es den »Eltern-Energie-Erhaltungssatz«: Wir investieren immer die etwa gleiche Menge Energie in ein Kind, bis es glücklich und gesund auf eigenen Füßen steht. Der Trick ist: Wir können entscheiden, wann wir diese Energie investieren! Es gilt: Je früher wir es tun, desto leichter fällt es uns.

Denn die Erfahrung zeigt, dass Babys, deren Bedürfnisse früh erfüllt werden, in der Regel später weniger »Arbeit« machen:

  • Gestillte Babys haben 40 bis 70 Prozent weniger Infektionen als ungestillte und später weniger Gewichtsprobleme.
  • Babys ohne Nuckel haben weniger Probleme mit Sprachentwicklung und Kieferfehlstellungen (zwei Drittel aller Kieferfehlstellungen kommen vom Schnuller). 1
  • Kinder zu tragen beugt motorischen Entwicklungsverzögerungen vor. 2
  • Familienbettkinder finden leichter Freunde, sind sozial stabiler und schlafen als Erwachsene besser. 3
  • Windelfrei-Kinder sind in der Regel mit 24 Monaten trocken, während Vollzeitwickelkinder zunehmend bis ins vierte und fünfte Lebensjahr Windeln tragen.

Wir sparen uns mit dem aufwendigen artgerechten Ansatz also unter Umständen viele Kinderarztbesuche, Hunderte von Windeln, die Ergotherapie, den Kieferorthopäden, die Logopädie und bei einigen sogar im Erwachsenenalter den Therapeuten.

Das Gegenmodell, das wir hier mal vereinfacht das »industrialisierte« Modell nennen, sieht so aus: Wir lassen unser Baby an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden in Windeln, füttern mit der Flasche, nutzen den Schnuller auch noch nach dem achten Monat als Beruhigung, legen es im Kinderwagen ab und lassen es allein schlafen. Es scheint auf den ersten Blick alles leichter, aber wir handeln uns je nach Veranlagung unseres Kindes später eine Menge Arbeit ein: Wir müssen ihm die Windeln und den Schnuller – oft mit viel Mühe und nervenaufreibenden Aktionen – wieder abgewöhnen, es ist öfter krank, es bekommt womöglich einen platten Hinterkopf und braucht unter Umständen einen Helm, es kommt auch als Schulkind noch nachts ins Elternbett, kurz: Es entwickelt sich nicht optimal, und wir müssen ständig »nachbessern«. Das passiert nicht immer. Doch wenn man sich die Zahlen 4 und die Aufrufe 5 der Kinderärzte ansieht, kann man sagen: Es passiert immer öfter.

Wenn die Energie aber immer gleich bleibt und ich auch später die Arbeit investieren kann, wo ist dann das Problem? Das Problem ist: Wenn das Baby klein ist und wir ohnehin den ganzen Tag mit ihm beschäftigt sind, fällt es vielen Eltern leichter, auch entsprechend Energie zu investieren. Wenn das Kind bereits drei oder gar vier Jahre alt ist, den Schnuller nicht hergeben will, nicht trocken wird und zur Logopädie gefahren werden muss, sind viele Eltern eher genervt – hatten sie doch zu Recht erwartet, dass das Kind jetzt »aus dem Gröbsten heraus« sei, und vielleicht ist sogar schon ein Geschwisterchen unterwegs.

Daher ist es gut, sich frühzeitig zu entscheiden: Wann wollen wir Energie in dieses Baby investieren? Jetzt oder später? Früh, wenn es noch einfach ist, oder spät, wenn wir uns überwinden müssen und möglicherweise noch andere Kinder da sind? Die Menge an Energie, die Sie in ein gesundes, gut entwickeltes Kind investieren müssen, bleibt die gleiche. Das Wie und Wann entscheiden Sie als Eltern – jeden Tag.

Menschenbabys verstehen in drei Schritten

»So etwas wie den Säugling gibt es nicht …
wenn wir von einem Säugling sprechen,
sprechen wir immer von einem Säugling
und jemandem

Donald Winnicott

Das perfekte Baby wäre doch eigentlich dieses: Es will etwa viermal am Tag stillen, acht Stunden pro Nacht tief schlafen, immer friedlich im Kinderwagen liegen, es kann Bescheid sagen, wenn es mal muss, sieht ansonsten süß aus und entwickelt sich prächtig.

Manche Babys tun das. Aber die allermeisten verhalten sich völlig anders: Sie wollen anfänglich zehn- bis zwölfmal am Tag stillen und dauernd auf den Arm, schlafen...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2015
Reihe/Serie Die "artgerecht"-Reihe von Nicola Schmidt
Illustrationen Claudia Meitert
Zusatzinfo Vierfarbig mit Illustrationen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Schlagworte artgerecht • Attachment Parenting • Baby • Babyjahre • Babys erstes Jahr • Bedürfnisorientierte Erziehung • Bestsellerautorin • bindungsorientierte Erziehung • Bo • breifrei • eBooks • Eltern • Erziehung • Erziehungsratgeber • Familienbett • geschwängert • Gesundheit • guter hoffnung • Herbert Renz-Polster • Kindererziehung • Kinder verstehen • Ratgeber • Schwanger • Schwangerschaft • Schwangerschaftsbuch • schwanger werden • Standardwerk • Stillen • Tragetuch • trocken werden • Weihnachten • Weleda • windelfrei
ISBN-10 3-641-16194-0 / 3641161940
ISBN-13 978-3-641-16194-1 / 9783641161941
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