Sieben Kanzler haben das politische Leben der Bundesrepublik auf unverwechselbare Weise geprägt. Konrad Adenauer, noch in den Gründerjahren des Kaiserreichs geboren, übernahm im Großvateralter die Macht am Rhein und begründete in vierzehn Jahren den Begriff der "Kanzlerdemokratie": Entscheidungen und Befugnisse konzentrieren sich seither auf den jeweiligen Bundeskanzler. Äußerst widerwillig nur übergab Adenauer 1963 sein Amt an Ludwig Erhard, den erfolgreichen Wirtschaftsminister, die Wahllokomotive der CDU, der zu einem glücklosen Kanzler wurde und drei Jahre später während einer Wirtschaftskrise, die uns heute geringfügig anmutet, zurücktreten musste. Kurt-Georg Kiesinger, sein Nachfolger, moderierte eher, als dass er regierte. Und doch waren die drei Jahre der Großen Koalition von CDU und SPD eine Zeit des Umbruchs und der Reformen, die Willy Brandt drei Jahre später zu seinem äußerst knappen Wahlsieg führte. "Mehr Demokratie wagen" war das Motto seiner visionären Regierungserklärung von 1969. Die Ostpolitik wurde zum Prägemuster seiner Regierungszeit. Sein langjähriger Konkurrent Helmut Schmidt, der ihm im Amt nachfolgte, verstand sich als leitender Angestellter der Republik und regierte sie nüchtern und effizient. 1982 löste ihn Helmut Kohl ab, dessen Bodenständigkeit sich in Bedeutsamkeit verwandelte. Über sechzehn Jahre verkörperte er politisch die Bundesrepublik, länger als Konrad Adenauer. Deutsche lieben die Gewohnheit. Gerhard Schröder trat 1998 an, siegte und regiert fortan als Bundeskanzler auf der Suche nach seiner Unverwechselbarkeit.
Dr. jur. Arnulf Baring, geboren 1932 in Dresden, lehrte bis zu seiner Emeritierung Zeitgeschichte und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Er hat als Redakteur des WDR gearbeitet, sich 1968 habilitiert und an den Universitäten Paris und Harvard gelehrt. Zu seinen zahlreichen Publikationen gehören Bücher über Charles de Gaulle, den 17. Juni 1953, Adenauers Außenpolitik sowie die Bestseller "Machtwechsel - Die Ära Brandt Scheel" (1982) und "Scheitert Deutschland?" (1997).
Gregor Schöllgen, geboren 1952 in Düsseldorf, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Erlangen. 2001 veröffentlichte er eine viel beachtete Biografie über Willy Brandt. Zuletzt erschien sein Buch "Jenseits von Hitler" (2005).
Zusatzinfo |
60 Ill. |
Sprache |
deutsch |
Gewicht |
588 g |
Einbandart |
Leinen |
Themenwelt
|
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Schlagworte |
Bundeskanzler • Bundesrepublik Deutschland (1949-1990); Politik/Zeitgeschichte • Deutschland; Politik/Zeitgeschichte |
ISBN-10 |
3-88680-762-2 / 3886807622 |
ISBN-13 |
978-3-88680-762-8 / 9783886807628 |
Zustand |
Neuware |