Traurige Moderne (eBook)

Eine Geschichte der Menschheit von der Steinzeit bis zum Homo americanus
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2018 | 1. Auflage
542 Seiten
Verlag C.H.Beck
978-3-406-72476-3 (ISBN)
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Familienstrukturen sind der unbewusste Motor der Geschichte. Von dieser bahnbrechenden Erkenntnis aus erzählt Emmanuel Todd die Geschichte der Menschheit neu: Vom frühen Homo sapiens, der in Kleinfamilien lebte, über die großen Kulturen des Altertums mit ihren immer komplexeren Großfamilien bis zur Rückkehr des Homo americanus zur Kernfamilie der Steinzeit. Wer die Lage der Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts verstehen will, sollte dieses luzide Buch des großen französischen Querdenkers lesen. Westliche Waren und Lebensstile dringen bis in die letzten Winkel der Welt vor, und doch sind wir von einer globalen Einheitskultur weit entfernt. Emmanuel Todd zeigt, wie sich seit der Steinzeit unterschiedliche Familiensysteme verbreitet haben, die bis heute die Mentalitäten zutiefst prägen. Er beschreibt die Dynamik der amerikanischen Gesellschaft mit ihren primitiven Kleinfamilien und die Unbeweglichkeit von Kulturen mit hochkomplexen patriarchalischen Großfamilien, und er erklärt den europäischen Konflikt zwischen einer deutschen Stammfamiliengesellschaft und Gebieten mit egalitären Familienstrukturen. Wo diese tief verankerten Unterschiede bei der Lösung der gegenwärtigen Krisen nicht berücksichtigt werden, da gerät die Demokratie unter die Räder. «Unsere Moderne», so Todd, «erinnert an einen Marsch in die Knechtschaft.»

<p>Emmanuel Todd ist einer der prominentesten und meistdiskutierten Soziologen Frankreichs. Weltbekannt wurde er, als er 1976 in «La chute finale» den Zusammenbruch der Sowjetunion voraussagte. Seine Bücher «Weltmacht USA. Ein Nachruf» (2002) und «Die unaufhaltsame Revolution» (mit Youssef Courbage, 2008) wurden in Deutschland zu Bestsellern. Bei C.H.Beck erschien von ihm zuletzt «Wer ist Charlie? Die Anschläge von Paris und die Verlogenheit des Westens» (2015).</p>

Cover 1
Titel 3
Zum Buch 542
Über den Autor 542
Impressum 4
Widmung 5
Inhalt 7
Vorwort zur deutschen Ausgabe 13
Im Einklang mit der deutschen Historischen 14
Familienstrukturen und die Öffnung einer abgeschotteten Welt 16
Einführung: Die Entwicklung der Familienstrukturen und die Umkehr der Geschichte 19
Es gibt kein Mysterium der Ökonomie 20
Die Krise der entwickelten Länder 23
Bewusstes, Unterbewusstes und Unbewusstes der Gesellschaften: Wirtschaft und Politik, Bildung, Familie und Religion 26
Die Entwicklungszeit des Bewussten, des Unterbewussten und des Unbewussten 32
Die Familiensysteme werden komplexer und neigen zur Differenzierung 37
Ein «Umkehrmodell» der Geschichte 39
Geschichte gut beschreiben, nicht erklären 41
Das Divergenzprinzip 43
Imperialismus und Feminismus 46
Unmögliche Zukunftsszenarien 47
Die Anglosphäre im Zentrum der modernen Geschichte 49
Deutschland und Japan: Die Rolle von Stammfamilie und Primogenitur in der Geschichte 51
Vorwärts in die Vergangenheit 53
Eine vereinfachte Familientypologie 56
1. Die Differenzierung der Familiensysteme: Eurasien 63
Die Neolithische Revolution 66
Von der Kernfamilie zur kommunitären Familie in Eurasien 67
In Europa, Japan und Korea tauchte die Stammfamilie erst spät auf 75
2. Die Differenzierung der Familiensysteme: Das indigene Amerika und Afrika 77
Das indigene Amerika 77
Neuguinea 81
Afrika südlich der Sahara: Eine Frage der Methode und der Ideologie 81
Murdocks ethnografischer Atlas 82
Die kommunitäre Familie in Westafrika 85
Die Formen der unvollständigen Stammfamilie im ostafrikanischen Hochland 87
Archaische Formen im Süden: Der «matrilineare Gürtel» und eine gehobene Stellung der Frau 88
Die Polygynie und ihr Nordwest-Süd-Gefälle 92
Patrilinearität gegen AIDS 94
Die patrilineare Innovation in jüngerer Zeit im äußersten Südosten 96
Als Schlussfolgerung: Kernfamilie und Flexibilität des ursprünglichen Homo sapiens 96
3. Homo sapiens 101
Das Urehepaar 102
Lager, Gruppen, Dörfer und Völker 104
Flexibilität der lokalen Gruppe 105
Exogame Familien, endogame Völker 106
Gemäßigte familiäre Exogamie 108
Das Inzesttabu als Teil des ursprünglichen anthropologischen Systems: Der Westermarck-Effekt 110
Undifferenziertheit als allgemeines Konzept 113
Frühe Kelten, Germanen und Slawen 116
Die Trennung der Völker: Der Begriff der relativen Identität 118
4. Judentum und frühes Christentum: Familie und Alphabetisierung 121
Die ursprüngliche jüdische Kernfamilie 124
Die neuassyrische und die neubabylonische Epoche: Primogenitur und Patrilinearität 125
Die hellenistische und die römische Epoche: Rückkehr zur Bilateralität 127
Die nur scheinbare Matrilinearität des Judentums 128
Die Patrilinearität in der jüdischen Erziehung 129
Bilinearität 131
Die gemäßigte Exogamie des Judentums 132
Die eigentliche Innovation des jüdischen Familiensystems: Der Schutz der Kinder 133
Das frühe Christentum 135
Christliche Innovation 1: Radikale Exogamie 137
Christliche Innovation 2: Feminismus 140
Christliche Innovation 3: Sexualfeindlichkeit 141
Christliche Innovation 4: Armut als Grenzerfahrung 143
Ist das Paradies die wahre Belohnung? 144
Die beiden monotheistischen Religionen und ihre Familiensysteme 146
Zwei Stufen des Universellen 148
5. Deutschland, der Protestantismusund die Alphabetisierung 151
Vom Protestantismus zur Massenalphabetisierung 153
Die Stammfamilie und die Schrift 158
Von der Stammfamilie zum Protestantismus und umgekehrt 159
Von der Stammfamilie zur Alphabetisierung 163
Alphabetisierung und Verstärkung des patrilinearen Merkmals in Deutschland 165
Die Entwicklung in Schweden und in Russland 168
6. Der große geistige Wandel in Europa 170
Das «westliche Heiratsmuster»: Später Sieg der christlichen Sexualfeindlichkeit 171
Die Wege der Disziplin 174
Zerstörung des undifferenzierten Verwandtschaftssystems 178
Der schwindelerregende protestantische Blick ins Innere und das Zerreißen des Verwandtschaftsnetzes 180
Der protestantische Militärstaat und die frühen Nationalismen 182
Der Weg zum wirtschaftlichen Aufschwung 185
Der Anteil der Stammfamilie in historischer Sicht oder: Familienstruktur als kontinuierliche Variable 187
7. Bildungsaufschwung und Wirtschaftsentwicklung 190
Warum England und nicht Deutschland? 196
Die Stammfamilie und die Industrialisierung 198
8. Säkularisierung und Krise des Übergangs 201
Der Katholizismus ohne Gleichheit: 1800–1965 204
Der Zusammenbruch des Protestantismus: 1870–1930 206
Der Absturz der Religion und die Ära der Ideologien 207
Die Krise des Übergangs und die Ideologien 210
Familienstrukturen und Ideologien 212
Religion und Ideologie 216
9. Die englische Matrix der Globalisierung 219
Die essentialistische Sackgasse 221
Familie und Gemeinschaft in England 224
Staat und Familie 228
Zyklen in der englischen Geschichte 230
Noch weiter zurück in die Vergangenheit: Die Spur Roms in den ländlichen Gebieten 232
Das englische Lehnsgut 234
Von der undifferenzierten zur absoluten Kernfamilie 237
Der Wandel in den Jahren 1550–1650 241
Verinnerlichung im Individualismus 243
Familiäre Freiheit und politische Herrschaft in England 244
10. Homo americanus 247
Zurück zur reinen Kernfamilie 251
Die absolute Kernfamilie als Idealtypus: 1950–1970 252
Die Kernfamilie als Ideal und ein Schub in der Religiosität 254
Die moderate Wirkung der Einwanderung 255
Die Exogamie in den Vereinigten Staaten 257
Homo americanus, Homo sapiens 258
Homo americanus in seiner schwarzen Version 262
11. Die Demokratie trägt immer noch Züge ihres Ursprungs 267
Die Dezentrierung der Demokratie 268
Fortbestand und Entfaltung repräsentativer Institutionen in Westeuropa 271
Von der englischen Oligarchie zur amerikanischen Demokratie: Das Gefühl, zu einer Rasse zu gehören 275
Das Konzept der ethnischen Demokratie 278
Das konkret Universelle Amerikas und das abstrakt Universelle Frankreichs 281
Die Demokratie trägt immer Züge ihres Ursprungs 285
12. Das Hochschulwesen untergräbtdie Demokratie 288
Die zweite Bildungsrevolution: 1900–1940 290
Der demokratische Höhepunkt 291
Die dritte Bildungsrevolution und ihr Abbruch 292
Die historische Bedeutung der Stagnation 297
Die Rückkehr der Ungleichheit im Bildungsbereich 298
Über die Ungleichheit in England und Amerika 301
Der Vietnamkrieg als Indikator: «Working-class war» 304
Academia: Eine Maschine, die Ungleichheit produziert 305
Die ökonomische Ungleichheit ist die Folge 307
Wandel der Ideologie, Krise der Politik und Anstieg der materiellen Ungleichheit 310
Der Freihandel und die «schicksalhafte» Entwicklung zur Ungleichheit 312
14. Donald Trump als Wille und Vorstellung 337
Die Rationalität des Wählervotums für Trump 337
Bildungsmäßige Schichtung und politische Wahl 343
Die Zitadellen der Elite: Silicon Valley und Academia 346
Der ökonomische Konflikt tritt an die Stelle des Rassenkonflikts 348
Der rassische Triumphalismus und Clintons imperiales Projekt 350
Clintons Kontrolle über die schwarze Wählerschaft: Ein weiterer Verrat der Eliten 351
Die Demokratische Partei und ihr Problem mit den Hispanics 353
Der demokratische Aufbruch hat immer noch fremdenfeindliche Züge 356
Globales Projekt gegen nationales Projekt 358
Die absolute Kernfamilie schwindet, und die junge Generation kommt nicht raus 360
Der Widerstand der amerikanischen Jugend gegen die Fremdenfeindlichkeit 363
15. Das Gedächtnis der Orte 366
Meine erste Konzeption: Konvergenz der Kernstrukturen nach einer Übergangskrise 371
Einwanderung in den 1990er-Jahren: Die Divergenz im Westen 373
Die verschiedenen Arten von Kapitalismus 375
Die Unterschiede innerhalb Frankreichs bestehen fort 376
Abschied von Freud 378
Schwache Werte und das Fortbestehen der Nationen 381
16. Gesellschaften mit Stammfamilie: Deutschland und Japan 384
Niedrige Geburtenraten in Deutschland und Japan: Eine Langzeitfolge der patrilinearen Stufen 388
Frauen ohne Kinder 394
Der zweite demografische Übergang als Teil der Globalisierung: Eine Fehlanpassung der Gesellschaften mit Stammfamilie? 398
Unterschiede im Bildungswesen von zwei Stammfamiliengesellschaften 400
Patrilinearität in Deutschland und Japan, Feminismus in Schweden 402
Widerstand eines kollektiven Bewusstseins: Der Zombie-Nationalismus 409
Ökonomischer Vorsprung und demografische Krise 413
Extrovertiertheit in Deutschland, Introvertiertheit in Japan 414
17. Die Metamorphose Europas 418
Vielfalt der Familienstrukturen am Rande Eurasiens 419
Die Vielfalt der religiösen Einflüsse 421
Der Triumph der Ungleichheit in Europa 427
Industrieller Blitzkrieg im Westen 431
Die demografische Zerstörung von Osteuropa, dann von Südeuropa 433
Deutschlands «demografische» Außenpolitik 438
Der Drang nach Osten 440
A Bridge Too Far: Patrilineare und endogame Migrationsgemeinschaften 442
Das postdemokratische Europa – ganz normal 445
18. Gesellschaften mit kommunitärer Familie: Russland und China 450
Von der exogamen kommunitären Familie zum Kommunismus 453
Kontinuität regionaler Differenzierungen: Putin und Lukaschenko 454
Trendwende in Russland: Die Demografie als Beweis 457
Die Geburtenrate in Russland 458
Eine Veränderung des Verwandtschaftssystems? 461
Die Antithese zur angloamerikanischen Welt 462
Spezialisierung auf militärischem Gebiet 465
China als Gegenstand der Ideologie 466
Skeptische Haltung der Demografen 469
Die fortdauernde patrilineare Dynamik in China und anderswo 471
Das Gedächtnis der Orte: Autorität und Gleichheit in China 475
Russland als Zufall und Notwendigkeit 477
Anstoß 480
Postskriptum: Die Krise der westlichen Demokratie 484
Anmerkungen 506

Erscheint lt. Verlag 20.7.2018
Übersetzer Werner Damson, Enrico Heinemann
Zusatzinfo mit 15 Karten und 17 Grafiken
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Demokratie • Familie • familiensysteme • Geschichte • Großfamilie • Kernfamilie • Kleinfamilie • Krise • Kultur • Menschheit • Patriachat
ISBN-10 3-406-72476-0 / 3406724760
ISBN-13 978-3-406-72476-3 / 9783406724763
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