Liebe passiert, Beziehung ist Arbeit (eBook)

Wie eine gute Partnerschaft gelingt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
216 Seiten
ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96584-116-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liebe passiert, Beziehung ist Arbeit -  Nele Sehrt
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Obwohl 70% der Deutschen an die 'große Liebe' glauben, scheitern viele Beziehungen immer wieder aus den gleichen Gründen. Mit der Liebe geht es manchmal ganz schön schnell. Manchmal reicht ein romantischer Abend, manchmal sogar nur der berühmte 'erste Blick'. Doch wenn die Schmetterlinge im Bauch erst einmal verflogen sind, fällt es vielen Menschen schwer, die andauernde und innige Beziehung aufzubauen, die sie sich eigentlich wünschen. Dabei sind Probleme in einer Partnerschaft ganz normal und absolut menschlich. Immerhin gehört die Liebesbeziehung zu den größten Herausforderungen, die uns im Leben begegnen. Sie besitzt nicht nur das Potential, dass wir uns immens weiterentwickeln - sondern sie hat glücklicherweise auch die Fähigkeit, unbewusste Wunden zu heilen. In ihrem Buch erklärt die Diplom-Psychologin und Beziehungs-Expertin Nele Sehrt, wie jedes Paar lernen kann, so miteinander umzugehen, dass die Beziehung für beide erfüllend ist. Dabei greift die Autorin auf den Erfahrungsschatz ihrer langjährigen Praxis als Paar- und Sexualtherapeutin zurück. In diesem Beziehungs-Ratgeber gibt es kein 'Müssen' und kein 'Sollen', vielmehr geht es um das gemeinsame Gestalten einer Partnerschaft, damit sich beide Partner wohlfühlen können. Das Besondere: Anstelle von allgemeinen Patentrezepten lädt die Autorin ihre Leser dazu ein, sich selbst eine individuelle Lösung zu erarbeiten. Sehrts Buch thematisiert Fragen vom Verlieben bis zur Trennung - und allem, was dazwischen passiert. Und für jene, die dringenden Rat suchen, ist das Buch wie ein Nachschlagewerk aufgebaut und muss nicht von vorne bis hinten durchgelesen werden. Wer gleich mit der Arbeit an der eigenen Beziehung beginnen möchte, kann auch direkt bei einem spezifischen Thema einsteigen. Wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig charmant, verrät Nele Sehrt, wie jeder Beziehung lernen kann. Es lohnt sich!

Nele Sehrt ist Diplom-Psychologin, Sexual- und Paartherapeutin mit einer eigenen Praxis in Hamburg (www.nelesehrt.de). Die viel gefragte Beziehungs-Expertin mit Herz und Verstand ist einer breiten Öffentlichkeit aus zahlreichen Printmedien und TV-Sendungen wie 'The Biggest Loser' oder 'Liebe leicht gemacht' bekannt. Derzeit hat sie eine eigene Kolumne über Beziehungsprobleme in der 'Welt'. Ob in jungen Jahren nach der ersten Phase der Verliebtheit oder in langjährigen Ehen, aus ihrer psychologischen Praxis kennt die Therapeutin die großen Herausforderungen, die eine Beziehung an beide Partner stellt, und wie schön und lohnenswert es sein kann, wenn man Krisen gemeinsam überwindet.

Nele Sehrt ist Diplom-Psychologin, Sexual- und Paartherapeutin mit einer eigenen Praxis in Hamburg (www.nelesehrt.de). Die viel gefragte Beziehungs-Expertin mit Herz und Verstand ist einer breiten Öffentlichkeit aus zahlreichen Printmedien und TV-Sendungen wie "The Biggest Loser" oder "Liebe leicht gemacht" bekannt. Derzeit hat sie eine eigene Kolumne über Beziehungsprobleme in der "Welt". Ob in jungen Jahren nach der ersten Phase der Verliebtheit oder in langjährigen Ehen, aus ihrer psychologischen Praxis kennt die Therapeutin die großen Herausforderungen, die eine Beziehung an beide Partner stellt, und wie schön und lohnenswert es sein kann, wenn man Krisen gemeinsam überwindet.

KAPITEL 1


Die große Verliebtheit: im Rausch der Gefühle


Der Zauber der Liebe ist einzigartig. Nichts macht uns so glücklich oder lässt uns so sehr verzweifeln, ohne dass wir es bewusst beeinflussen können. Wenn die Liebe kommt, ist sie einfach ein fantastisches Geschenk. Wenn sie droht zu gehen, weil die erste heiße Phase vorbei ist, beginnt die eigentliche Arbeit.

Liebe ist so schön, so vollkommen. Sie erwischt dich, haut dich um, erfüllt dich. Sie macht dich verrückt und fast wahnsinnig. Liebe überschreitet Grenzen, ist einfach und kompliziert zugleich. Liebe kann so viel. Liebe kann verwunden, aber auch heilen. Liebe gibt Kraft und Geborgenheit. Liebe ist eine Chance, aber auch eine Bürde.

Sie kann dich glücklich machen und dich über den Wolken schweben lassen. Aber Liebe öffnet auch Abgründe, sie lässt dich schwierige Momente aushalten und leiden. Liebe macht dich verletzlich – und Liebe lässt dich fallen. Liebe lässt dein Herz zerbrechen. Die schönsten Songs wurden aus Gründen der Trauer und des Verlusts geschrieben. Liebe ist die Sprache der Welt. Liebe versteht jeder. Und Liebe fühlt jeder. Liebe ist das, was wir draus machen. Liebe ist alles.

Aber wie verliebt man sich eigentlich? Wir können mit einer Bereitschaft zur Liebe in die Welt hinausgehen. Vielleicht auch begleitet uns eine unerfüllte Sehnsucht schon sehr, sehr lange. Deshalb begeben wir uns auf die Suche – bei der Arbeit, in unserer Freizeit oder online. Aber wir können Liebe nicht planen. Sie trifft einen. Ob voll auf die zwölf oder schleichend, ob mit einem Knall oder nach langer Freundschaft. Liebe passiert einem, einfach so. Wir müssen nichts dafür tun, nichts dafür leisten. Sie ist ein Geschenk, das uns das Leben bereithält.

Liebe möchte nicht rationalisiert werden


Warum wir uns einen Partner aussuchen oder gerade genau den einen, ist ein Zusammenspiel von sehr vielen Aspekten: Es ist etwas Bekanntes, etwas Fremdes und etwas Ersehntes. Es basiert auf unserer Genetik und unserer Sozialisation, kurzum: Viele Faktoren spielen hinein. Auf was wir ganz genau reagieren, ist unterschiedlich und hat auch individuelle Gründe. Sind uns beispielsweise Sicherheit und Zuverlässigkeit wichtig, ist es eher unwahrscheinlich, dass uns jemand unerprobt gleich zu Beginn begeistert. Dann ist möglicherweise die Wahrscheinlichkeit höher, sich in einen Freund zu verlieben, der schon länger mit einem das Leben teilt – was auch absolute Vorzüge haben kann. Wann aber genau jemand einen anderen Menschen als toll, umwerfend oder liebenswert empfindet, das kann die Forschung nicht abschließend sagen.

Deshalb ist die Liebe bis heute etwas Zauberhaftes, Mystisches und Magisches. Etwas, das viele auch gar nicht entzaubert haben wollen, denn Liebe ist ein Gefühl und möchte nicht rationalisiert werden.

Überschwemmung mit Glücksgefühlen


Irgendwann erwischt es einen und das Gehirn fängt an mit neurochemischen Prozessen. Es feuert, es überschwemmt den Kopf mit Glückshormonen. So entsteht ein Rausch, der nicht selten alles andere in den Schatten stellt, der alles andere unwichtig erscheinen lässt. Wir beschäftigen uns nahezu 24 Stunden am Tag mit dem Objekt unserer Begierde und der andere scheint die Lösung aller Probleme zu sein, beziehungsweise alle anderen Probleme sind nicht mehr so wichtig.

Bekannte können ein Lied davon singen: Man kriegt den Freund häu- fig nur noch im Zweierpack. Die Augenblicke, in denen man nichts von dem geliebten Etwas erzählt bekommt, sind rar gesät. Die Aufmerksamkeit auf andere Themen ist selten, mal ganz abgesehen von der unglaublichen und permanenten guten Laune, mit der eine solche Phase noch begleitet wird. Kein Wunder, dass die jährliche Facebook-Veranstaltung zum Valentinstag „Glückliche Paare im Park mit Steinen bewerfen“ jedes Jahr erneut großen Zulauf hat.

Wie es einem ergeht, wenn die beste Freundin wieder einmal verliebt ist, beschreibt Angela (36 Jahre):


Ich mag Vera, wirklich. Und wir kennen uns auch schon seit 17 Jahren. Aber wenn Vera verliebt ist, dann ist sie nicht auszuhalten. Nicht, dass das häufig passiert, aber wenn es sie erwischt, dann richtig. Vor sechs Wochen kam sie zu mir, um von Niko zu erzählen. Den hatte sie auf einer Firmenfeier kennengelernt, zu der sie eigentlich nicht hinwollte. Aber es sollte wohl so sein, sagt sie. Auch dass sie sich gar nicht richtig aufgehübscht hat und er sie trotzdem anziehend fand, sei ein klares Zeichen, dass Niko der Richtige sein könnte. Der für den Alltag, für das Alter, für die Parkbank – das schließt sie nicht aus. Eine Beziehung muss nach oben hin offen sein, sagt sie immer. Wenn sie irgendwas ausschließen kann, ist es der Anfang vom Ende. Aber da sind wir nicht, nein. Wir sind bei Niko, bei seinen Grübchen, wenn er lacht. Bei seinen Nackenhaaren, wo sich immer ein paar Haare für eine ganz andere Richtung entscheiden. Nikos Revoluzzer-Haare, nennt sie sie. Ich bin gefühlt dabei gewesen, als es so unglaublich süß von ihm war, dass er sich gemerkt hat, dass sie Fleischsalat mag. Und dass Fleischsalat im Kühlschrank stand, als sie ihn am Wochenende in Bonn besucht hat. Und überhaupt, ob sie denn schon erzählt hätte, dass sie jeden Abend telefonieren. Fast die ganze Nacht durch. Und dass sie nicht müde ist und dass es einfach passt – wie der Deckel auf den Topf! Ich freue mich auch für sie. Aber es gibt kaum noch eine Zeit, wo Niko nicht Thema ist. Wo sie nicht aufspringt und zum Handy rennt, wenn sie eine Nachricht bekommt. Sie ist fahrig, kann kaum ruhig auf dem Sofa sitzen und zuhören. Und sie strahlt. Regt sich über nichts mehr auf. Eigentlich hasst sie es, wenn sich auf der heißen Schokolade eine Haut bildet. Es ekelt sie geradezu. Aber nicht heute, nein. Heute erzählt sie einfach weiter, nimmt sich ein Taschentuch und wischt sich den Mund ab. Einfach so, als ob nichts gewesen wäre.

Gemeinsames suchen, Widersprüche ausblenden


Wenn wir verliebt sind, suchen wir nach Gemeinsamkeiten, nach allem, was die ersehnte Verbindung bestätigt. Und wir sortieren automatisch alles aus, was der Verbindung widersprechen könnte. Darum muss man sich noch nicht mal aktiv bemühen, denn das Gehirn macht es einfach. Ohne um Erlaubnis zu fragen. Automatisch und ständig.

Diese selektive Wahrnehmung bestärkt das Wir und lässt alles fallen, was eventuell nicht passen könnte. Und wenn man doch etwas findet, das nicht ganz so passt, dann finden wir diesen Teil interessant. Denn Unterschiede sind spannend, Eigenarten sind niedlich. Noch. Wir machen Komplimente, bemühen uns und widmen dem Wir viel Zeit. Wir bestätigen den anderen und fühlen uns bestätigt. Häufig wird diese Phase durch ein hohes Level an sexueller Lust begleitet. Es ist einer der wenigen Augenblicke im sexuellen Leben, wo Qualität auf Quantität trifft: Man entdeckt und erforscht den Körper des anderen. Man findet es lustig, dass das Gegenüber Gänsehaut auf den Oberschenkeln bekommt, wenn man mit dem linken Ringfinger in einer bestimmten Richtung die rechte Kniekehle streichelt. Und man überzeugt sich nur zu gerne davon, dass man diese Reaktion immer wieder hervorrufen kann. Es könnte sogar passieren, dass man hoch motiviert ist, den Partner so oft wie möglich zum Höhepunkt zu bringen. Was für eine spannende Zeit! Man sucht Nähe – und genießt sie. So manches Paar würde sich eine solche Aufmerksamkeit auch noch zu einem späteren Zeitpunkt wünschen – zumindest einen kleinen Teil davon.

Die Pathologie der Verliebtheit: manisch, süchtig, übergriffig


Diese unendliche Energie, die uns durchflutet. Der Schlaf, den der Körper plötzlich nicht mehr braucht. Dieses hohe Aufmerksamkeits- level. Dieses Verhalten kennen wir nicht nur von Menschen, die verliebt sind, sondern aus der Psychiatrie. Schaut man in den Bereich der affektiven Störungen, also den Bereich, wo die Gefühlswelt, das Gefühlserleben und die Gefühlsäußerung der Betroffenen gestört sind, dann finden wir bei der Manie genau die Symptome, die auch Vera befallen haben: gehobene Stimmung, sorglose Heiterkeit, Rededrang, das verminderte Schlafbedürfnis, Hyperaktivität, gesteigerte sexuelle Libido und übertriebenen Optimismus.

Wenn wir verliebt sind, sind wir nicht nur manisch. Wir erfüllen meist auch noch zahlreiche Kriterien einer akuten Suchterkrankung. Immerhin haben wir fast schon ein zwanghaftes Bedürfnis, uns mit dem Objekt der Begierde zu beschäftigen. Wir möchten ständig bei ihm sein, in den anderen hineinkriechen, alles von ihm wissen – und leiden unter Entzugserscheinungen, wenn wir uns eine gewisse Zeit nicht mehr gesehen haben. Wir vernachlässigen andere Interessen und unsere Freunde. Und wir beschäftigen uns auch ohne den direkten Kontakt über Tagträume und Plaudereien mit dem Wir und haben selten etwas dagegen, die Dosis zu erhöhen. Der andere ist allgegenwärtig, in unserem Fühlen, in unseren Erzählungen und in unseren Träumen. Hunderte Kilometer mit dem Auto zu fahren für eine kurze Umarmung? Kein Problem! Den anderen morgens um vier Uhr zum Flughafen zu bringen? Gerne!

Meistens müssen wir noch nicht mal danach gefragt werden, wir kommen sogar selbst auf solche Ideen. Und tatsächlich: Das Gehirn eines verliebten Menschen, dem man ein Bild eines geliebten Menschen zeigt, feuert ähnlich wie ein Drogensüchtiger, dem man ein Bild seines Rauschmittels vorsetzt. Solche bildgebenden Verfahren haben uns gezeigt: Liebe ist wie eine Sucht und unterscheidet sich nicht wirklich wesentlich von süchtigem Verhalten. Und so könnte man sagen, dass Verliebtheit der einzige gesellschaftlich akzeptierte Suchtzustand ist. Mehr noch: Verliebtheit ist der...

Erscheint lt. Verlag 4.9.2020
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte Affäre • Beziehung • Beziehungsarbeit • Beziehungsexpertin • beziehungsfähig • Beziehungskrise • Beziehungsprobleme • Beziehungsratgeber • beziehungsunfähig • Ehe • Eheberatung • Ehekrise • Emotionen • Expertin • Gefühle • glückliche beziehung • glückliche Ehe • Glückliche Partnerschaft • glückliches Paar • Intimität • Kommunikation • Krise • Liebe • Liebesbeziehung • Liebesglück • Paar • Paarbindung • Paartherapeutin • Paartherapie • Partner • Partner betrügen • Partnerin • Partnerschaft • Psychologie • Psychologin • Ratgeber • Scheidung • Seitensprung • Sex • Sexualität • Sexualtherapeutin • Trennung • Vertrauen • Wertschätzung • zwischenmenschliche Kommunikation
ISBN-10 3-96584-116-5 / 3965841165
ISBN-13 978-3-96584-116-1 / 9783965841161
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