Gut leben mit Neurodermitis -  Juliane Richter

Gut leben mit Neurodermitis (eBook)

Ganzheitlich, erprobt, wirksam - die besten Maßnahmen für ein beschwerdefreies Leben. Das Selbsthilfeprogramm für Kinder und Erwachsene.
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
136 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-2998-1 (ISBN)
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Zur Behandlung von Neurodermitis empfehlen Ärzte meist Lichttherapien, Auslassdiäten, juckreizstillende Medikamente oder die Anwendung von entzündungshemmendem Kortison. Viele dieser Behandlungsweisen haben jedoch Nebenwirkungen und eignen sich nicht für eine langfristige Anwendung. Dass es auch anders geht, zeigt Juliane Richter in diesem Ratgeber: Mit einer hautgesunden Ernährung, schützender Pflege, Bewegung, Entspannung und guter Selbstfürsorge können Entzündungen nachhaltig gemindert, der natürliche Hautstoffwechsel unterstützt und wiederkehrende Neurodermitis- Schübe gemildert oder sogar unterbunden werden. Das erprobte Selbsthilfeprogramm unterstützt zudem die Leistungsfähigkeit und sorgt dafür, dass Betroffene sich endlich wieder wohlfühlen.

Juliane Richter ist Dipl.-Betriebswirtin (FH) und Marketingexpertin mit langjähriger Erfahrung in der Kosmetik- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie. Zusammen mit einem Team aus Wissenschaftler* innen entwickelt sie zahlreiche Gesundheits- und Hautpflegeprodukte. Auch aufgrund ihrer eigenen Neurodermitis-Erkrankung beschäftigte sie sich mit Hautpflege und Ernährung und begann, bewusstere, ihrer Haut zuträglichere Entscheidungen zu treffen, wodurch sie nun seit vielen Jahren beschwerdefrei ist. Mit ihrem Wissen möchte sie Betroffene auf ihrem Weg zu einer gesunden und schönen Haut begleiten.

Juliane Richter ist Dipl.-Betriebswirtin (FH) und Marketingexpertin mit langjähriger Erfahrung in der Kosmetik- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie. Zusammen mit einem Team aus Wissenschaftler* innen entwickelt sie zahlreiche Gesundheits- und Hautpflegeprodukte. Auch aufgrund ihrer eigenen Neurodermitis-Erkrankung beschäftigte sie sich mit Hautpflege und Ernährung und begann, bewusstere, ihrer Haut zuträglichere Entscheidungen zu treffen, wodurch sie nun seit vielen Jahren beschwerdefrei ist. Mit ihrem Wissen möchte sie Betroffene auf ihrem Weg zu einer gesunden und schönen Haut begleiten.

GUT LEBEN MIT NEURODERMITIS – DAS SELBSTHILFEPROGRAMM


Viele verschiedene Bereiche des Lebens wirken auf unsere Haut, und wir können diese selbst nachhaltig beeinflussen, um das Krankheitsbild Neurodermitis positiv zu verändern. Eckpfeiler sind die Themen Bewusstseinsstärkung, Ernährung, Hautpflege, Bewegung, Entspannung, ein guter Schlaf sowie die Psyche.

Gute Gewohnheiten etablieren


Unser Alltag besteht aus vielen Gewohnheiten und wir treffen täglich – oftmals unbewusst – zahlreiche Entscheidungen in allen Lebensbereichen. Ob beruflich oder privat, jedes Verhalten kann in direkter Verbindung mit unserer Hautgesundheit stehen. Treiben wir regelmäßig Sport oder sitzen wir abends lieber vor dem Fernseher? Sorgen wir für eine gute Schlafqualität oder liegen wir mit Handy im Bett und bleiben viel zu lange wach? Geben wir unseren Kindern zum Trost Süßigkeiten oder spielen wir mit ihnen? Vielleicht vermuten wir es nicht auf den ersten Blick, aber diese vielen kleinen täglichen Entscheidungen bestimmen auch unsere Hautgesundheit. Körperliche Bewegung an der frischen Luft löst beispielsweise zahlreiche positive biochemische Prozesse in uns aus, die uns und unsere Haut gesund halten sowie der Psyche guttun. Und die richtige Ernährung kann Entzündungsprozesse im Körper reduzieren und den Hautaufbau fördern.

Dennoch fällt es uns oft schwer, unsere Lebensführung zu verändern, sogar dann, wenn die Lebensqualität durch eine Erkrankung wie Neurodermitis extrem eingeschränkt ist. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Häufig suchen wir bei Ausbruch eines Schubes zunächst nach schnellen Lösungen, die es uns erlauben, so weiterzumachen wie bisher. Das ist auch verständlich, denn die Herausforderungen in Alltag, Schule und Beruf werden bei den meisten in der Regel nicht weniger, sondern stetig mehr. Ändert man jedoch langfristig nichts an seinen Gewohnheiten, wird die eigentliche Ursache für die wiederkehrenden Entzündungen mit Juckreiz und offenen Hautstellen meist nicht behoben.

Viele Menschen wissen gar nicht, wie groß der Einfluss des Lebensstils auf den Verlauf ihrer Erkrankung ist. Oft unterschätzt wird beispielsweise die Heilkraft der Ernährung. Dabei kann ein Verzicht auf Süßigkeiten z. B. hilfreich sein, um die Hautentzündungen nicht weiter anzufeuern.

Möchten Sie Ihren Hautzustand nachhaltig verbessern, ist also ein erster wichtiger Schritt, grundsätzlich offen für Veränderungen zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Betroffene es schaffen kann, seine Haut mit natürlichen Mitteln dauerhaft zu verbessern und − wie ich − sogar beschwerdefrei zu werden.

Jeder kann den Zustand seiner Haut auf natürliche Weise verbessern.

Äußere Einflüsse steuern unser Erbgut

Wie sehr sich äußere Einflüsse dabei auf unsere Gene auswirken, untersucht die Epigenetik.

Wir kommen zwar mit einem festen Set an Genen auf die Welt, diese können jedoch ein- bzw. ausgeschaltet werden. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass anhaltende Änderungen der Lebensumstände zu Veränderungen der Gene führen – Faktoren wie Ernährung, Alkohol, Tabak, sportliche Aktivität, Stress oder auch Umweltbelastungen wie Schadstoffe in der Luft oder im Wasser können in diese epigenetischen Mechanismen eingreifen.

Eine ausgewogene Ernährung mit nährstoffreichen und vollwertigen Lebensmitteln hat dabei einen positiven Einfluss auf die Genexpression (exprimere = ausdrücken) und somit die Gesundheit. Forscher der Harvard T. H. Chan School of Public Health führten dazu eine umfassende Analyse auf Basis von 120.000 Datensätzen aus. Sie untersuchten Angaben zu Ernährung, körperlicher Aktivität, Körpergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum.

Es zeigte sich, dass gesunde Gewohnheiten sich in allen fünf Bereichen auszahlten: Die betreffenden Menschen lebten im Schnitt 13 Jahre länger. Menschen ohne gesunde Gewohnheiten starben hingegen häufiger vorzeitig an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Erkenntnisse unterstützen die Annahme, dass durch eine konsequente Lebensführung mit einer gesunden, vollwertigen Ernährung, ausreichend Bewegung, Stressmanagement und erholsamem Schlaf, Krankheiten wie Neurodermitis abgewendet oder zumindest abgeschwächt werden können.

Stoffwechselorgane gesund halten


Stoffwechselorgane wie der Darm und die Leber beeinflussen unsere Gesundheit maßgeblich und können zur Minderung von Symptomen der Neurodermitis beitragen, denn sie übernehmen in unserem Körper zahlreiche Funktionen, die wiederum einen großen Einfluss auf das Hautbild haben.

Der Darm – unser Verdauungsorgan


Der menschliche Darm beherbergt sehr viele verschiedene Bakterien, Viren, Hefen und Protozoen. Der Lebensraum dieser Mikroorganismen ist das Mikrobiom. Inzwischen weiß man, dass in unserem Darm sogar mehr Bakterien leben als wir körpereigene Zellen haben! Der überwiegende Teil dieser unterschiedlichen Bakterien, die zusammen rund 1,5 bis zwei Kilo auf die Waage bringen, lebt in Harmonie mit unserem Körper.

Sind die Bakterien des Mikrobioms nicht im Gleichgewicht, wird das Immunsystem beeinträchtigt.

Eine wichtige Aufgabe des Mikrobioms ist neben der Verdauung die Unterdrückung der Aktivität und des Wachstums von Krankheitserregern, was den Darm zu einem wichtigen Teil unseres Immunsystems macht. Mehr als 70 Prozent der Zellen, die für unsere Körperabwehr wichtig sind, befinden sich in der Darmwand. Das bedeutet auch: Sind die Bakterien des Mikrobioms nicht im Gleichgewicht, wird das Immunsystem beeinträchtigt. Möglich Folgen davon sind Allergien und Hauterkrankungen (siehe auch Seite 14).

Industriell verarbeitete Lebensmittel, ein hoher Zucker- und Fettkonsum, wenige Ballaststoffe oder auch Medikamente und Stress können die bakterielle Besiedlung nachteilig verändern, die für uns guten Darmbakterien werden verdrängt. Wenn auch die Darmschleimhautbarriere derart angegriffen ist, dass unverdaute Substanzen oder schädliche Erreger in den Blutkreislauf gelangen können, spricht man vom durchlässigen Darm oder Leaky Gut Syndrom. Unser Immunsystem reagiert auf die Schadstoffe im Körper mit Entzündungen und allergischen Prozessen.

Anders herum hat ein aus dem Gleichgewicht geratenes Mikrobiom zur Folge, dass oft nicht mehr ausreichend Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden können. Dies kann zu einer Unterversorgung mit für uns lebenswichtigen Nährstoffen führen, die sich unter Umständen im Hautbild widerspiegelt.

Zu den gesundheitsförderlichen Darmbakterien gehören z. B. Bifidobakterien und Lactobazillen, bekannt sind sie auch als probiotische Bakterien. Studien belegen, dass Probiotika in der Lage sind, unser Abwehrsystem so zu beeinflussen, dass bisher unverträgliche Nahrungsmittel, Blütenstaub oder Tierhaare toleriert werden – es also mithilfe der Probiotika nicht mehr zu allergischen Reaktionen kommt. Bei Atopikern wie Menschen mit Neurodermitis ist die Anzahl dieser Bakterien oft sehr niedrig.

Ballaststoffreiche Lebensmittel dienen als Futter für unsere gesundheitsfördernden Bifidobakterien und Lactobaziellen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich das Darmmikrobiom beim Menschen erst ab dem vierten Lebensjahr stabilisiert – bei Babys und Kleinkindern ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies einer der Gründe sein kann, warum insbesondere Säuglinge und Kleinkinder an Neurodermitis erkranken. Stillen soll einen positiven Einfluss auf die Ausbildung des Mikrobioms haben.

Als bei mir Neurodermitis diagnostiziert wurde, warnte der Hautarzt meine Eltern zudem vor übertriebener Hygiene. Um mein Immunsystem zu stärken, sollte ich beim Spielen möglichst häufig mit Schmutz in Berührung kommen. Diese Hygienehypothese existiert bis heute. Studien belegen, dass beispielsweise Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener an Allergien und Asthma erkranken.

Die Leber – wichtige Entgiftungszentrale


Eine dauerhaft falsche Ernährung mit viel Fett, Zucker oder Alkohol kann die Leber nachhaltig schädigen.

Die Leber ist unser wichtigstes Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan und daher von zentraler Bedeutung für Herz, Gehirn, Immunsystem, Verdauungstrakt und unsere Haut. Ohne eine funktionierende Leber kann der Mensch nicht leben. Sie übernimmt zahlreiche zentrale Aufgaben im Organismus und wird oft auch als Chemiefabrik des Körpers bezeichnet, denn sie baut Stoffe ab, um und auf. So ist sie beispielsweise am Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen beteiligt. Außerdem produziert sie die Blutgerinnungsfaktoren und das C-reaktive Protein, ein Eiweiß, das bei entzündlichen Prozessen im Körper gebildet wird. Die Leber stellt aber auch Cholesterin her, das u. a. als Ausgangsstoff zur Bildung von Gallensäuren für die Fettverdauung benötigt wird, wie für die Bildung von Vitamin D und bestimmten Hormonen (z. B. dem Stresshormon Kortisol).

Darüber hinaus besitzt die Leber...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2021
Zusatzinfo ca. 25 Abbildungen
Verlagsort Hannover
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Allgemeinmedizin
Schlagworte Allergie • Atopische Dermatitis • Behandlungsbuch • chronisch-entzündliche Erkrankung • Ekzem • gereizte Haut • Gesundheitsratgeber • Haut • Hautentzündungen • Hautpflege-Tipps • Hautreaktion • Juckreiz stoppen • Patientenratgeber • Pflege • Selbsthilfe
ISBN-10 3-8426-2998-2 / 3842629982
ISBN-13 978-3-8426-2998-1 / 9783842629981
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