Girl on Fire (eBook)

Spiegel-Bestseller
Alles über die «fabelhafte» Pubertät
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01236-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Girl on Fire -  Dr. med. Sheila de Liz
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Dr. Sheila de Liz - bei TikTok besser bekannt als Doktorsex - erklärt, was Mädchen in der Pubertät wissen müssen Mit einem Vorwort von Claudia Schiffer Es gibt kaum eine prägendere Phase im Leben eines Mädchens als die Pubertät: eine turbulente Zeit, in der sich der Körper stark verändert und die Stimmung jederzeit von himmelhoch jauchzend in zu Tode betrübt umschlagen kann. Aber nicht nur das. Darüber hinaus sind Mädchen heute durch Social Media einer nie da gewesenen Flut an Einflüssen ausgesetzt, die für noch mehr Unsicherheit sorgt, als es der hormonelle Umbruch ohnehin tut. Mit Witz, Feingefühl und dem Mut, auch schwierige Themen anzusprechen, erzählt Dr. Sheila de Liz, was Mädchen und Eltern wissen müssen (und sich oft nicht zu fragen trauen).

Dr. med. Sheila de Liz, geboren 1969 in New Jersey, ist im Alter von 15 Jahren nach Deutschland gekommen und hat in Mainz Medizin studiert. Seit 2006 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe in Wiesbaden. 2022 gründete sie außerdem die HormonOnlineKlinik. Sie ist eine gefragte Expertin zu allen Themen rund um weibliche Gesundheit. 2019 erschien ihr Buch Unverschämt. Alles über den fabelhaften weiblichen Körper, 2020 folgte Woman On Fire. Alles über die fabelhaften Wechseljahre und 2022 Girl on Fire. Alles über die 'fabelhafte' Pubertät. Alle Bücher wurden umgehend Bestseller. 

Dr. med. Sheila de Liz, geboren 1969 in New Jersey, ist im Alter von 15 Jahren nach Deutschland gekommen und hat in Mainz Medizin studiert. Seit 2006 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe in Wiesbaden. Sie ist eine gefragte Expertin zu allen Themen rund um weibliche Gesundheit. Gemeinsam mit ihrem Team bietet sie außerdem Beratungen per Videocall an. Termine sind erhältlich über hormoneonlineklinik.de. 2019 erschien ihr Buch Unverschämt. Alles über den fabelhaften weiblichen Körper, 2020 folgte Woman On Fire. Alles über die fabelhaften Wechseljahre und 2022 Girl on Fire. Alles über die "fabelhafte" Pubertät. Alle Bücher wurden umgehend Bestseller. 

Knowledge Nuggets für Eltern


Es ist eine aufregende Sache, wenn wir an unserer Tochter die ersten Entwicklungen erkennen, und oft wissen wir als Eltern nicht so richtig, wie wir damit umgehen sollten. Ich habe häufig beobachten können, wie hier erste Fehler in der Kommunikation gemacht wurden, weil uns die Glaubenssätze aus unserer eigenen Kindheit noch fest im Griff haben. Wir vergleichen die Pubertät unserer Tochter automatisch mit der eigenen und lassen uns manchmal zu irreführenden Aussagen verleiten, die in der Psyche unserer Kinder einen ungünstigen Keim setzen können. Um sich das bewusst zu machen und bestenfalls zu vermeiden, möchte ich an dieser Stelle gerne fünf der häufigsten Fehler aufzeigen (von denen ich mindestens vier auch schon gemacht habe).

1. Wenn eure Tochter Brustansatz zeigt, bleibt bitte besonnen (gerade wenn sie noch sehr jung ist).

Oft zeigt sich die zart aufkeimende Pubertät in der ersten Brustentwicklung. Dies kann schon in der vierten Klasse passieren oder auch erst in der sechsten. Gerade Mädchen mit südländischen Genen haben oft bereits mit acht oder neun Jahren erste Anzeichen von Brustwachstum. Ob mit acht oder mit zehn Jahren – man kann die Brustentwicklung bemerken, aber man sollte sie weder ausgiebig feiern, noch die Tochter mit Spukgeschichten über nahende, schlimme erste Perioden verunsichern. Bittet auch Verwandte wie Omas und Tanten, das nicht ausschweifend zu thematisieren. Die Mädels haben schon mitbekommen, dass sie sich verändern, da braucht es nicht noch die Oma, die das «süß» findet oder sie womöglich verunsichert («Nicht dass das Kind frühreif wird!»). Leider kursiert auch nach wie vor die überholte Vorstellung, dass Mädchen, die in der vierten Klasse Brüste haben, auch schon mehr Interesse an Jungs haben müssten als andere. Das ist natürlich Unsinn.

2. Schleppt eure Tochter nicht zur Frauenärztin, nur weil die Pubertät eingesetzt hat, damit sie das mal «sieht».

Unsere Töchter müssen nicht ohne triftigen Grund mit 12 oder 13 Jahren zur Frauenärztin. Sie müssen im Übrigen auch dann nicht dorthin, wenn sie ihre erste Periode bekommen. Solange es bei der Periode blutet, ist damit die wichtigste Frage beantwortet: Meine Tochter hat eine Gebärmutter, und es funktioniert alles nach Plan. Indem ich aber meine Tochter zum Gyn-Besuch verdonnere, bekommt ihr Körper alleine durch seine Funktionstüchtigkeit medizinische Relevanz. Mit dem Gang zum Arzt wird verstärkt der Glaubenssatz untermauert, dass Weiblichkeit etwas sei, das es zu beobachten und kontrollieren gilt. Ich bezweifele, dass Jungs nach ihrem ersten feuchten Traum zum Urologen geschleppt werden, nur um zu schauen, ob alles «funktioniert». Warum also tun wir das unseren Mädchen an?

3. Frischt (wenn nötig) eure eigenen Kenntnisse noch mal auf!

Worte sind wichtig – was nicht benannt wird, existiert nicht. Deshalb macht euch noch mal klar, was die Gebärmutter ist, was die Eierstöcke, was die Vagina (und was nicht – siehe unten). Wenn ihr mit eurer Tochter über ihren Körper sprecht, vermeidet bitte Wörter wie «der Unterleib» oder «Frauenkram», die unsere Organe nur unnötig in mysteriösem Nebel verschleiern. Sie sind nicht nur unpräzise, sondern vermitteln einen Eindruck des Unbehagens, was natürlich von unseren Töchtern registriert wird.

Wir selbst müssen die gesellschaftliche Angst vor dem weiblichen Körper ablegen und haben die Chance, dieses Stigma schon zu Hause zu brechen, damit der weibliche Körper von der nächsten Generation als etwas Gutes erlebt wird und nicht als etwas mit Scham und Peinlichkeit Behaftetes. Ich werde nie vergessen, wie ich meine erste Lesung für mein Buch Unverschämt – Alles über den fabelhaften weiblichen Körper in der Filiale einer großen renommierten Buchhandelskette hatte. Die Buchhändlerin wurde sehr nervös, als sie den Buchtitel erfuhr, und wollte die Lesung schon absagen («Hier laufen schließlich Kinder rum!»). Zum Glück wurde sie von der Hauptzentrale eines Besseren belehrt, und die Lesung wurde ein voller Erfolg – auch mit kleinen Kindern, die zwischen den Stühlen spielten.

Die Gründe dafür, dass alles Weibliche latent mit Scham besetzt ist, sind vielfältig, basieren aber ganz oft auf einem patriarchalisch geprägten Denkmuster in der Gesellschaft, das wir alle – Frauen wie Männer gleichermaßen – passiv verinnerlicht haben. Am deutlichsten zeigt sich das beim Benennen unseres Geschlechts: Alles, was man außen sieht, nennt man Vulva, nicht Vagina. Es irritiert mich seit jeher, wenn Menschen Vagina statt Vulva sagen, und wenn ich darüber nachdenke, scheint es mir, dass das deshalb so oft geschieht, weil die Vulva wie etwas Unwichtiges behandelt wird. Schließlich kommen da keine Babys raus, und sie spielt auch nicht die Hauptrolle beim rein penetrativen, auf den Penis fokussierten Sex. (Denn das ist ja die einzig wichtige Königsdisziplin, das Rein-Raus. Ejakulation. Mann befriedigt. Fertig. Seufz.)

Wenn wir das ändern wollen, müssen wir den ersten Schritt machen, und die Art, wie wir unser eigenes Geschlecht sehen, verändern. Wenn uns das gelingt, wenn wir es schaffen, eine positive, entspannte Einstellung zu unserem Geschlecht zu entwickeln, und uns von fundiertem Wissen leiten lassen statt von angstbesetzten Mythen aus vorherigen Generationen, können wir genau diese positive, lässige Haltung an unsere Töchter weitergeben.

4. Gebt keine Prognosen hinsichtlich der Periode.

Widersteht der Versuchung, eurer Tochter Negatives über die Periode zu erzählen. Damit leisten wir unseren Töchtern einen Bärendienst, denn so stigmatisieren wir die Periode weiter als weiblichen «Fluch», so, wie wir das oft auch von unseren Müttern oder Großmüttern gelernt haben. Wer damit groß wird, ständig zu erleben oder erzählt zu bekommen, dass die Monatsblutung automatisch die Arschkarte mit sich bringt, speichert das unbewusst ab und hat kaum eine andere Chance, als die Periode ebenfalls als etwas Belastendes zu erleben oder zu glauben, dass Periodenschmerzen etwas Mächtiges seien, wogegen kein Kraut gewachsen sei. Dabei muss das alles überhaupt nicht sein. Es steht wirklich nirgendwo geschrieben, dass Regelstärke oder Regelschmerzen vererbbar sind, wohl aber gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass eine Erwartungshaltung bezüglich Schmerzen zu noch mehr Schmerzen führt und selbst Schmerzmittel dann deutlich weniger helfen. Außerdem ist eindeutig belegt, dass Mädchen, die der Periode als etwas Negativem entgegensehen, weniger Freude insgesamt mit dem weiblich Sein verbinden und mehr Angst und inneren Widerstand aufbringen gegen die anstehenden körperlichen Veränderungen der Pubertät.

Da wir alle das Beste wollen für unsere Töchter, bleibt die Frage: Was tun? Ein erster Schritt ist es, genauer zu beobachten, wie wir selbst über unseren Körper im Allgemeinen und über frauenspezifische Gesundheitsthemen insbesondere sprechen. Durch diese Introspektion können wir eher identifizieren, wo wir negative Glaubenssätze haben, die uns und unseren Töchtern nicht guttun, und diese dann durch eine positivere Haltung ersetzen.

5. Seid nicht gekränkt, wenn eure Tochter euch die kalte Schulter zeigt.

Eines der auffälligsten Merkmale der beginnenden Pubertät ist, dass die eigene Tochter sich scheinbar von einem abwendet und plötzlich lieber alleine im Zimmer ist, als mit der Familie zusammen zu sein. Beim Abendessen ist sie wortkarg, und ihr gelingt es, einem das Gefühl zu vermitteln, dass, sich nach ihrem Tag zu erkundigen, so ziemlich das Dümmste sei, was man überhaupt fragen könne. In dieser Zeit versuchen die Mädels, sich von ihrer Kindheit zu distanzieren. Sie merken selbst, dass sie sich verändern, und wollen gefühlt von heute auf morgen nichts mehr zu tun haben mit allem, was ihrer Meinung nach zum Kindsein gehört, und das sind auf alle Fälle wir, die Eltern. Auf einmal sind wir peinlich und nicht mehr die Heldinnen, die wir mal waren.

Ich kann nur dafür plädieren, Verständnis aufzubringen und zu versuchen, die eigenen Gefühle des Zurückgewiesenseins erst mal einzuordnen. Es tut sehr weh, ich weiß! Gerade wenn es sich anfühlt, als mache die Tochter mit einem «Schluss». Ab und zu lässt sie vielleicht noch ihr altes Ich aufblitzen, sodass man sich schon freut und denkt: «Da ist sie ja! Meine Kleine!», nur, um im nächsten Moment wieder weg zu sein. Aber das, was unsere Töchter gerade erleben, ist ein ganz natürliches Phänomen der Abnabelung, das ihnen selbst häufig überhaupt nicht bewusst ist. Sie selbst fühlen mit ca. zwölf Jahren lediglich einen plötzlichen inneren Drang, sich zurückzuziehen, als wollten sie uns ganz klar (manchmal gefühlt über Nacht) demonstrieren, dass sie jetzt Teenies sind und keine kleinen Kinder mehr. Sie spüren instinktiv, dass sie nur wenige Jahre Zeit haben, um eine verhältnismäßig große Menge an Entwicklungsschritten zu durchlaufen. Daher ist der Bruch mit der Kindheit ein notwendiger Schritt, um diese Reise anzutreten, und die häusliche Harmonie leider oft das erste Opfer.

Die Mädchen ziehen sich zurück in ihre Zimmer, erzählen gar nichts mehr und scheinen Geheimnisse zu haben, die sie nicht mehr mit uns teilen wollen. Die ganze Sprache verändert sich – was einen durchaus in den Wahnsinn treiben kann (Bruda, krass, korrekt usw.) –, und ihr Benehmen im Haus gleicht häufig eher dem einer undankbaren...

Erscheint lt. Verlag 16.8.2022
Illustrationen Sofia Evison
Vorwort Claudia Schiffer
Zusatzinfo Zahlr. 4-farb. Ill.
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Aufklärung • Aufklärungsbuch • Frauenarzt • Frauenärztin • Gesundheit • Hormone • Körper • Mädchen • Menstruation • Pubertät • Ratgeber für Eltern • Ratgeber für Jugendliche • Sexualerziehung • Sexualität
ISBN-10 3-644-01236-9 / 3644012369
ISBN-13 978-3-644-01236-3 / 9783644012363
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 10,6 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Schmerzfrei und beweglich: gezielt üben bei Kalkschulter, Frozen …

von Kay Bartrow

eBook Download (2023)
Trias (Verlag)
19,99
Umgang mit chronischer Müdigkeit und Erschöpfung

von Heiko Lorenzen

eBook Download (2023)
Schulz-Kirchner Verlag GmbH
8,50