Nice to meet you, Dubai! (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
192 Seiten
Polyglott, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag
978-3-8464-0893-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nice to meet you, Dubai! -  Constantin Schreiber
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Dubai strebt nach immer neuen Rekorden und nie da gewesener Opulenz, nach höher, schneller, weiter. Doch gibt es im Schatten der höchsten Gebäude überhaupt, jenseits der schimmernden Infinity-Pools und der glitzernden Shoppingtempel noch eine andere Welt, die einen vergessen lässt, dass man in einer der Megametropolen unserer Zeit ist?  Constantin Schreiber, 'Tagesschau'-Sprecher, Journalist, Autor und ehemaliger Dubai-Korrespondent, nimmt uns mit auf Streifzüge zu seinen Lieblingsorten dieser faszinierenden Stadt, an denen man das luxuriöse und maßlose,  aber auch das traditionelle und historische Dubai entdecken kann - und vor allem: offenherzigen Menschen begegnet.

Constantin Schreiber, geboren 1979, moderiert die Tagesschau und ist einer der besten Kenner der arabischen Welt. Für die deutsch-arabische Talkshow Marhaba - Ankommen in Deutschland, in der er Geflüchteten das Leben in unserem Land erklärt, wurde er 2016 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit seiner 2019 gegründeten Deutschen Toleranzstiftung setzt er sich für interkulturellen Austausch im In- und Ausland ein.

Constantin Schreiber, geboren 1979, moderiert die Tagesschau und ist einer der besten Kenner der arabischen Welt. Für die deutsch-arabische Talkshow Marhaba – Ankommen in Deutschland, in der er Geflüchteten das Leben in unserem Land erklärt, wurde er 2016 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit seiner 2019 gegründeten Deutschen Toleranzstiftung setzt er sich für interkulturellen Austausch im In- und Ausland ein.

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Impressum
Willkommen im New York des Nahen Ostens!
Meine Lieblingsorte in Dubai
Mein Dubai
Und noch mehr Dubai
Der Autor

Metropole zwischen Meer und Wüste


Dubais Wandel von der kleinen Fischer- und Perlentaucherstadt hin zur modernen Metropole verlief rasant. Sie ist eine der wenigen Städte, die nach einem Masterplan entwickelt wurden.

Meer und Wüste – und dazwischen die riesige Glitzermetropole. Insgesamt bedeckt Dubai eine Fläche von 3885 Quadratkilometer das ist geringfügig größer als die Baleareninsel Mallorca. Siebzig Kilometer lang wäre die Küstenlänge zum Persischen Golf des Emirats – wäre diese Küstenlänge nicht durch Großprojekte wie The Palm noch einmal verlängert worden, auf schätzungsweise mehr als 1500 Kilometer! Dabei bedeckt die Metropole gerade einmal 10 Prozent der gesamten Fläche des Emirats, der Rest ist Wüste, die teils ganz unvermittelt hinter einem Wohn- oder Geschäftsviertel beginnt.

Natürlich besteht Dubai aus vielen verschiedenen Stadtteilen. Es würde zu weit führen, jeden einzelnen zu beschreiben und zu charakterisieren, zumal einige ineinander übergehen, ohne dass man das wirklich bemerken würde und andere nur aus gesichtslosen Wohnblöcken bestehen. Grob lassen sich drei große Gebiete ausmachen.

Fassade des Scheich al-Maktoum House, das bis 1958 Residenz der Herrscherfamilie al-Maktoum war

Deira und Bur Dubai - historischer Kern Dubais

Deira bzw. al-Fahidi ist das alte Dubai, wo die Grundlagen für die heutige Stadt gelegt wurden. Dieser Teil der Stadt wird geprägt vom Dubai Creek. Dieser ist nicht, wie man vielleicht wegen seiner Erscheinungsform meinen könnte, ein Fluss, sondern ein lang gezogener Meeresarm. Er ist 14 Kilometer lang und hat eine Breite von 115 Metern an der Mündung, bis zu 1400 Metern an seinem Ende. Hier brachen früher die Perlentaucher auf, und Handelsschiffe aus Persien, Indien und anderen Teilen der Welt legten an, viele von ihnen beladen mit Gold und wertvollen Gewürzen.

Der Creek teilt diesen Bereich der Stadt in zwei Gegenden: Deira auf der östlichen Seite, nicht weit vom internationalen Flughafen. Und Bur Dubai auf der westlichen Seite, das sich dann weiter zu den touristischen Gebieten entlang des Strandes öffnet. Im 19. Jahrhundert ließen sich am Creek die Mitglieder des Bani Yas Stammes nieder, die Vorfahren der jetzigen Herrscherfamilie al-Maktoum. Jahrzehnte später, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, legten am Creek kleine Frachtschiffe, sogenannte Dhows, an, die von hier aus Handel mit Ostafrika und Indien trieben. Der Creek war Zentrum der Fischerei, die in den flachen und warmen Gewässern im Golf gute Erträge brachte. Die Perlenindustrie entwickelte sich zum wichtigsten Wirtschaftszweig Dubais, bis in den 1930er-Jahren Zuchtperlen auf den Markt kamen und zum Zusammenbruch des Marktes im Emirat führten.

In den 1950er-Jahren – Dubai war damals noch Teil des britischen Empire – begann der Umbau des gesamten Gebiets. Der Strand am Creek wich befestigten Uferanlagen, der Wasserarm wurde insgesamt vertieft und ausgebaggert, nun konnten hier auch größere Schiffe regelmäßig abgefertigt werden. Heute ist die Gegend um den Creek eine der spannendsten Regionen Dubais. Die Skyline direkt am Wasser mit den pittoresken Wassertaxen bietet eine wunderbare Kulisse, dahinter legen riesige Kreuzfahrtschiffe an. Inzwischen wurde der natürliche Creek künstlich verlängert. Für Hunderte Millionen Dirham wurde eine künstliche Wasserschleife ausgebaggert, die einen Kanal südlich von Jumeirah bis hin zur Sheikh Zayed Road und wieder Richtung Küste schlägt. Und Dubai wäre nicht Dubai, gäbe es nicht noch weitere Pläne: künstliche Inseln auf dem Creek mit einem neuen höchsten Gebäude der Welt, dem Dubai Creek Tower, und mehrere neue Brücken, die über den Meeresarm führen sollen.

Mit dem Wassertaxi auf dem Creek unterwegs zur Arbeit

Jumeirah – ultramodernes Touristenviertel

Etwas westlich der Gegend um den Creek liegen Umm Suqeim und Jumeirah. Bis zum Anfang des Jahrtausends waren dies die Vororte Dubais, in denen vor allem Einheimische der mittleren Oberschicht in Villen lebten und auch einige Angehörige der Herrscherfamilie. Auch heute noch ist für diesen einheimischen Teil der Bevölkerung Jumeirah und Umm Suqeim ein bevorzugter Wohnort, aber auch für viele wohlhabendere Expats, die aber hier – im Gegensatz zu Vierteln wie Dubai Marina – kein Wohneigentum erwerben dürfen, sondern nur zur Miete wohnen. Umm Suqeim und Jumeirah erstrecken sich in etwa vom westlichen Ende des Dubaier Hafens bis zur neu geschaffenen Dubai Marina – auf einer Länge von knapp 25 Kilometern.

Ich hatte hier 2006 meine erste Wohnung gemietet, in einer kleinen Seitenstraße, fünf Minuten vom Strand entfernt. Ein älteres Haus mit einem kleinen Innenhof. Ich musste nur die Straße hinuntergehen, und schon befand ich mich am Jumeirah Beach, der damals noch fast ohne Unterbrechung vom Hafen bis zum Jumeirah Beach reichte. Ein paar wenige Westler und Gastarbeiter besuchten den Strand.

15 Jahre später sieht dieser Küstenabschnitt gänzlich anders aus. Einen durchgängigen Strand gibt es nicht mehr, sondern viele Abschnitte, die entweder privat sind oder an denen kleine Jachthäfen gebaut wurden. Vor den verbliebenen öffentlichen Stellen kann man sein Auto inzwischen auf großen Parkplätzen abstellen, es gibt Strandbars und -cafés. Als ich Ende 2021 die Straße besuchte, in der ich damals gewohnt hatte, war das alte Haus abgerissen, stattdessen wurden dort gerade Reihenhäuser im Luxusstil gebaut.

Ist das nun gut oder schlecht? Das mag jeder anders sehen. Klar, jetzt gibt es eine bessere Infrastruktur, man kann auch mal einen Kaffee am Strand trinken. Aber der nahezu unberührte Strand am Rande der Stadt war für mich früher ein Sehnsuchtsort. Das ist er heute nicht mehr.

Auch andernorts müssen die Städteplaner aus meiner Sicht aufpassen, dass sie dieses eigentlich sehr attraktive Viertel nicht verunstalten. Früher gab es in Umm Suqeim mit Safa Park eine herrliche Gartenanlage, mit hochgewachsenen Bäumen, Palmen und Wiesen. 70 Prozent von Safa Park wurden abgerissen, um Platz für eine neue Marina mit Hochhäusern zu schaffen.

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Wild Wadi Wasserpark

Von der Schnellstraße in Jumeirah weithin zu sehen ist der Wild Wadi Waterpark mit dem Jumeirah Sceirah, einer steilen Wasserrutsche. Nach einer Kletterpartie auf schwindelerregende 32 Meter Höhe können hier zwei mutige Wasserratten gleichzeitig jeweils auf einer eigenen Falltür Position einnehmen. Sobald sich die Türen öffnen, geht es mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h durch zwei separate, je 120 Meter lange Röhren. Definitiv nichts für schwache Nerven! Aber es gibt auch andere Attraktionen für Besucher, die etwas weniger Nervenkitzel suchen. Einen »surfing simulator« etwa, in dem man seine Wellenreitkünste auf dem Surfboard testen kann. Oder wenn man gar keinen Adrenalinkick sucht, kann man sich gemächlich auf einem Gummireifen auf einem der Wasserarme durch den Park treiben lassen und dabei ausspannen. Gerade für Familien mit Kindern ist der Wild Wadi Park auf jeden Fall ein Riesenspaß.

Etwas südlich davon, auf der anderen Seite der Sheikh Zayed Road, liegt der Bereich, der Downtown genannt wird und in dem einige der beeindruckendsten Hochhäuser der Stadt, wie der Burj Khalifa, zu finden sind. Bei Downtown handelt es sich um einen Teil der Stadt, der erst seit Mitte der 2000er-Jahre entwickelt wurde.

Im westlichen Teil dieses Abschnitts von Dubai liegt eines der touristischen Zentren der Stadt mit mehreren bekannten und großen Hotels, Malls und Wasserparks. Da ist natürlich vor allem der Burj al-Arab, aber auch das Jumeirah Beach Hotel, die Hotelanlage Madinat Jumeirah. Entlang der Hauptstraße gibt es inzwischen eine Vielzahl von kleinen Cafés und Restaurants. Vor allem abends, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, kann man wunderbar draußen in der Nähe des Wassers sitzen.

Noch ein wenig weiter im Westen liegt die Dubai Marina. Marina steht im Englischen für eine Hafenanlage, an der vor allem Jachten anlegen, in der aber auch Besucher flanieren können und in der es zahlreiche Restaurants und Cafés gibt. Vor den damaligen Toren der Stadt wurde hier in kurzer Zeit ein neuer, gigantischer Stadtteil aus dem Boden gestampft, offenbar in der festen Absicht, amerikanischen Skylines Konkurrenz zu machen, etwa 200 Wolkenkratzer befinden sich hier auf engem Raum. Als ich Ende der 1990er nach Dubai kam, war hier die Stadt zu Ende, die Wüste begann. Heute leben in der Dubai Marina mehr als 70.000 Menschen. Hier befinden sich weniger Bürogebäude, sondern in erster Linie Wohntürme für wohlhabende Ausländer. Außerdem einige große und teure Hotels, wie etwa das Grosvenor House oder das Royal Meridian. Direkt an der Strandpromenade liegt die Jumeirah Beach Residence, kurz JBR (sprich Jey, Be, Ar), die schon allein aus 36 Wohntürmen besteht und sich rühmt, eine der größten Anlagen ihrer Art weltweit zu sein. In den 2007 eröffneten Türmen leben heute mehr als 10.000 Menschen, und der Strandabschnitt in diesem Teil der Stadt zählt allerdings den geschäftigsten in ganz Dubai.

Verkehrskoloss Dubai

Downtown Dubai befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen der alten Innenstadt und der Dubai Marina. Nicht kleckern, klotzen war offenbar das Credo, das die Scheichs hier ausgegeben haben, denn alles wirkt vollkommen überdimensioniert. Das fängt bei der Verkehrsführung an. In sich verwobene, gewundene und vierspurige Autobahnen führen um den Burj Khalifa herum oder auf Hochtrassen an der Mall vorbei.

Wer hier nicht genau weiß, wo er...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2022
Reihe/Serie POLYGLOTT Nice to meet you
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Reisen Reiseberichte Naher Osten
Schlagworte Abu Dhabi • Burj Khalifa • Emirat • Emirat Dubai • Geheimtipp • Insider Tipps • Nachrichtensprecher • Naher Osten • Nahost • Reisebericht • Reiseführer • Sommerurlaub • Städtetrip • Tagesschau • VAE • Vereinigte Arabische Emirate • Wüste • Wüstentour
ISBN-10 3-8464-0893-X / 384640893X
ISBN-13 978-3-8464-0893-3 / 9783846408933
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