Nahrung als Bildung -

Nahrung als Bildung (eBook)

Interdisziplinäre Perspektiven auf einen anthropologischen Zusammenhang
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2014 | 1. Auflage
220 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-4262-7 (ISBN)
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Über das Anbieten und Geben von Essen werden soziale Verhältnisse gebildet sowie Möglichkeiten der Intervention geschaffen. Über die Gabe der Nahrung vollzieht sich Fürsorge und Erfahrungen der Artikulation von Bedürfnissen wie Partizipation werden möglich. Diesen erziehungs- und bildungsspezifischen Implikationen der Nahrungsgabe widmet sich die Herausgabe entlang eines interdisziplinären Zuganges. Das Anbieten und Geben von Essen offeriert für Erziehungs- und Bildungszusammenhänge besondere Optionen. Soziale Beziehungen und Verhältnisse werden hierüber gebildet sowie Abgrenzungen und Möglichkeiten der Intervention geschaffen. Über die Gabe der Nahrung vollzieht sich Fürsorge und Versorgung wie auch Erfahrungen der Artikulation von Bedürfnissen und Partizipation werden möglich. Diesen erziehungs- und bildungsspezifischen Implikationen der Nahrungsgabe widmet sich die Herausgabe, die entlang eines interdisziplinären Zuganges grundlagentheoretische, moralisch-ethische, transnationale und pädagogisch relevante Fragen an die Phänomene Nahrung und Gabe untersucht.

Birgit Althans, Dr. phil., Professorin für Empirische Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Genderforschung an der Leuphana Universität Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Historische Geschlechterforschung, Jugendforschung, empirische Sozialforschung, Pädagogische Anthropologie. Friederike Schmidt, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der AG 1 Allgemeine Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Historisch-pädagogische Anthropologie, Theorien der Erziehung und Bildung, Differenzkonstruktionen, Praxeologie pädagogischer Perzeption, Rekonstruktive Sozialforschung. Christoph Wulf, Dr. phil., ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft und Mitglied des Interdisziplinären Zentrums für Historische Anthropologie der Freien Universität Berlin.

Inhalt 6
Einleitung 8
Literatur 13
Kapitel I Nahrung als Gabe 16
„Wat essen heißt. Und wie wichtig dat is.“ 17
1. Über Essen und Nahrung 17
1.1 Der wiederkehrende Zwang des Essens 18
1.2 Kulturalität der Nahrungsaufnahme 20
1.3 Sozialität menschlicher Ernährung 22
2. Semantiken des Essens 25
2.1 Medikalisierung des Essens 26
2.2 Kulturalisierung des Essens 29
3. Gaben der Nahrung 31
Literatur 32
Die Gabe der Nahrung 34
1. Rituelle Gelage im frühen Mittelalter 36
2. Höfische Feste im Hochmittelalter 40
3. Ausblick 43
Literatur 44
Das Essen und seine Genderscripte 46
1. Die Gabe der Nahrung als Irritation – Die Performativität von Nahrung, Geschlecht und institutioneller Rahmung beim schulischen Mittagessen 47
1.1 Die Ausgangsszene: Das Austeilen von Essen und Sprechen 47
1.2. Die Geste der Nahrungsgabe als Irritation – zwischen Geste und Gabe 48
1.3 Die Kodierung der Nahrungsgabe als Gender-Inszenierung im kulturellen Imaginären 51
1.4 Schulisches Mittagessen und seine posthumane Performativität 54
2. Die Geschichtlichkeit von Nahrung und ihrer Bezüge zum weiblichen Geschlecht 56
3. Die Rolle der Mütter – Beziehungen zwischen Nahrung und Unterweisung 60
Literatur 62
Kapitel II Moral und Ethik der Nahrungsgaben 66
Die Gabe des Anderen 67
1. Anerkennung durch Nahrungsgaben 67
2. Erziehung als Tausch 69
3. Erziehung als Verausgabung 71
4. Bildung als Entfremdung durch Nahrung 74
5. Bildung als Entfremdung durch Andere 76
6. Zur Pädagogik und Sozialität der Nahrungsgaben 79
Literatur 81
Der Veganismus: nicht bloß eine Entscheidung für einen Lebensstil 83
Literatur 90
Gabe und Tabu 92
1. Ordnungen des Essbaren 93
2. Nahrungstabus 96
3. Nahrungstabus und Gaben der Nahrung 100
Literatur 101
Kapitel III Nahrungsgaben – Bildungsgaben? 104
Partizipation beim Essen? 105
1. „Was auf den Teller kommt, wird gegessen“ 106
2. Was auf dem Teller liegt, soll erlebt werden 108
3. Partizipation oder Prozessoptimierung? 110
4. Essen zwischen Fremd- und Selbstbestimmung 112
5. Ausblick: Erziehung durch Ernährung im Medium der Gabe 113
Literatur 115
Der Kindergarten als Gabe-Ort: Kinder zwischen spielender Subjektwerdung und bildender Nahrung 117
1. Konzepte kleinkindpädagogischer Bildungs- und Erziehungsgaben 117
1.1 Friedrich Fröbels Konzept der Spielgaben 118
1.2 Materielle Arrangements als Bildungs- und Erziehungsgaben 119
1.3 Expansion von Bildungszeit und neue Gabenanforderungen 120
2. Die Praxen von Nahrungsgaben in Kindergärten 122
2.1 Essensgaben als Partizipanden kindlicher Subjektivierung 122
2.2 Nahrungsmittel als pädagogische ‚Spiel-Gaben‘ 125
3. Fazit 127
Literatur 127
Ernährungspädagogik in Japan 129
1. Essen als Soziales 129
2. Essenserziehung am Beispiel einer Grundschule in Kyoto 131
3. Die Debatte um die Schlachtung am Schulhof 135
Literatur 139
Gemeinsames Essen – eine Bildungsaufgabe der Schule? 140
1. Aufgaben und Funktionen von Schule 141
2. Anthropologische Grundlagen: die Menschwerdung des Heranwachsenden und der Körper als Agent seiner Sozialisation und Enkultur 142
3. Essen als kulturelle schulische Handlung im Kontext des schulischen Auftrags und anthropologischer Prämissen 145
4. Ausblick 149
Literatur 150
Ordnungen der Speisegabe 151
1. Die schulische Speisegabe: Ergebnisse eines Forschungsprojektes 152
1.1 Architektur des Raumes 152
1.2 Warten auf das Essen 153
1.3 Aufregungen und Beruhigungen in der Warteschlange 155
1.4 Was gibt’s zu essen? 157
1.5 Ablehnung des Essens 159
1.6 Abgelehntes Schulessen – abgelehnte Schule? 161
2. Abschlussgedanken: Die Ordnung der schulischen Speisegabe zwischen Pädagogik und Konsummarkt 163
Literatur 164
Zeit zu essen!? 165
1. Essen und seine Bedeutung im Übergang zwischen KiTa und Grundschule 165
2. Die zeitlichen Rahmenbedingungen des Essens in KiTa und Grundschule 167
3. Essen im Zeitregime von KiTa und Schule – zwischen Beschleunigung und Entschleunigung!? 170
4. Fazit 173
Literatur 175
Ernährung und Bildung in Brasilien 176
1. Über den Kontext 177
2. Theoretische und methodische Überlegungen 179
3. Ernährung und Bildung bei den Guaranís 182
4. Ausblick 188
Literatur 190
Essen geben und Essen lehren: Von der Ernährungserziehung zur Esskultur-Bildung 191
1. Wie lernt der Mensch essen? Anthropologische Voraussetzungen 192
2. Von der Ess-Enkulturation und -Sozialisation zur Ernährungserziehung 193
3. Schulische Ernährungserziehung und -bildung im Wandel 195
4. Essen geben, Essen nehmen – Essen und Mahlzeiten als soziale Situation und Interaktion 198
5. ‚Essen als Gabe‘ in Ernährungssozialisation, -erziehung und -bildung in KiTa und Schule 200
Literatur 203
Nahrungsgaben als Bildungsgaben 206
1. Krank, übergewichtig, fehlernährt: Die Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen 206
2. Schulverpflegung als Lösung des Problems 209
2.1 Ausgewogene Schulverpflegung 209
2.2 Ernährungsbildung 210
2.3 Ernährungserziehung 211
3. Schluss: Nahrungsgaben als Bildungsgaben? 215
Literatur 216
Die Autorinnen und Autoren 219

Erscheint lt. Verlag 31.12.2014
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik
ISBN-10 3-7799-4262-3 / 3779942623
ISBN-13 978-3-7799-4262-7 / 9783779942627
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