Rationalität, Demokratie und Reversibilität (eBook)

Eine pragmatistische Perspektive
eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
412 Seiten
Nomos Verlag
978-3-8452-8528-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rationalität, Demokratie und Reversibilität -  Jannis Andrae
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Demokratie zeichnet sich durch Nichtdefinitivität aus. In der politischen Realität fallen jedoch nicht selten Entscheidungen mit mindestens faktisch irreversiblen Konsequenzen. Unter Rückgriff auf die Pragmatisten Charles Sanders Peirce und John Dewey werden die demokratietheoretischen Implikationen untersucht. Insbesondere wird das Verhältnis von Rationalität, Demokratie und Reversibilität beleuchtet: Sind Entscheidungen, deren Konsequenzen reversibel sind, rationaler und mit einem höheren Grad an demokratischer Qualität ausgestattet? Es wird abschließend der Versuch unternommen, die gewonnenen Erkenntnisse zu Grundzügen einer politischen Theorie der Reversibilität zusammenzufügen. Auch werden Betrachtungen zur Übertragung auf die politische Praxis angestellt.

Cover 1
Kapitel 1 Gegenstand der Untersuchung 11
A Einführung: Leerlaufen des Optionenraums als demokratietheoretisches Problem 11
a. Nichtdefinitivität als Merkmal der Demokratie? 11
b. Einbezug künftiger Generationen 13
B Themenstellung 14
C Begriffe 15
I. Revisibilität 15
II. Reversibilität 17
1. Reversibilität und strikte Irreversibilität der Konsequenzen von Entscheidungen 17
2. Reversibilität und faktische Irreversibilität 18
III. Demokratieprinzip 19
IV. Rationalität 20
1. Rationalität als Optimierungsstrategie 20
2. Rationalität als prozedurales Konzept 22
3. Verhältnis beider Rationalitätsaspekte 23
D Relevanz von Thema und Betrachtungsperspektive 24
I. Demokratietheoretische Relevanz des Themas 24
1. Irreversibilität von Entscheidungskonsequenzen in der Praxis 24
2. Triebfedern für in ihren Konsequenzen irreversible Entscheidungen 25
a. Anreizstrukturen als akteurszentrierte Triebfeder 25
b. Komplexität als strukturelle Triebfeder 27
3. Ideengeschichte und jüngerer wissenschaftlicher Diskurs 30
c. Blick in die Ideengeschichte 30
aa) ARISTOTELES, THUKYDIDES, und DEMOSTHENES 31
bb) LOCKE 38
cc) HUME 41
dd) Verfassungsdokumente des 18. Jahrhunderts 46
ee) PAINE 47
ff) JEFFERSON 50
d. Ergebnisse 54
4. Einordnung in den jüngeren wissenschaftlichen Diskurs 56
a. Juristische Kritikstränge 57
b. Philosophische Kritikstränge 59
c. Politikwissenschaftliche Kritikstränge 61
d. Denkfiguren und institutionelle Mechanismen mit Bezug zur Reversibilitätsproblematik 65
e. Ergebnisse 71
5. Zusammenfassung und Fazit zur Relevanz des Themas 73
II. Relevanz der Betrachtungsperspektive 75
1. Weshalb der Klassische Pragmatismus? 75
2. Grundelemente des Klassischen Pragmatismus 75
3. Kernelemente zur Beleuchtung der Thesen 77
4. Biographischer und wissenschaftsgeschichtlicher Kontext 80
5. Abstrahleffekte auf andere Disziplinen 83
6. Ergebnisse 85
III. Einordnung in die Demokratietheorie 86
1. Deliberative Demokratietheorie 86
2. Epistemische Unterströmungen der Deliberativen Demokratietheorie 91
3. Mittelwege zwischen Prozeduralismus und Theorien der Korrektheit 92
a. Prozedural-epistemische Kombinationen 92
b. Epistemischer Prozeduralismus: Die Jury als Analogie 96
4. ESTLUNDS Jury und das pragmatistische Kollektiv 97
5. Absoluter und relativer epistemischer Prozeduralismus 105
6. Liberalismus und Republikanismus 108
Kapitel 2 “Inquiry” als theoretisches Leitbild 112
A Theoretische Leitbilder und ihr Geltungsanspruch 112
B Inquiry bei C.S. Peirce 115
I. Einführung 115
II. Begriffe und Konzepte 120
1. Erfahrung 120
a. Firstness, Secondness, Thirdness 120
b. Erfahrung bei PEIRCE 122
2. Überzeugung und Zweifel 124
3. Wahrheit und Realität 127
III. Untaugliche Methoden im Kampf gegen den Zweifel 128
1. Zähigkeit 128
2. Autorität 129
3. A Priori-Methode 131
IV. Die wissenschaftliche Methode 133
V. Inquiry als Prozeß 136
1. Von der Überzeugung zum Zweifel 136
2. Modi der Schlußfolgerung 136
a. Abduktion 137
aa) Bedeutung der Abduktion für den Pragmatismus von PEIRCE 137
bb) Kriterien der Hypothesenadäquanz 140
cc) Logik der Abduktion 141
b. Deduktion 145
c. Induktion 146
3. Problemlösung 150
VI. Charakteristika des Prozesses 151
1. Wissenswachstum als Denkparadigma 151
2. Wissenschaftliches Kollektiv als Gemeinschaft 153
3. Konvergenz und Selbstkorrektur „in the long run“ 156
a. Die Eigenschaft der Konvergenz 157
b. Die Eigenschaft der Selbstkorrektur 160
c. Theoretische Unmöglichkeit unwahrer Konsensmeinungen 161
4. Verwobenheit von Theorie und Praxis 165
5. Wirtschaftlichkeit 170
VII. Begründung 175
1. Zuverlässigkeit und Fruchtbarkeit bei der Wahrheitssuche 175
2. Prinzipielle Niedrigschwelligkeit 177
3. Normative Enthaltsamkeit 178
VIII. Demokratiekonzeption 180
1. Menschenbild 180
2. Philosophie der Demokratie? 182
IX. Institutionelle Folgerungen 187
1. Merkmale eines PEIRCE-Arrangements 187
a. Epistemisch unbegrenzte Deliberation 188
b. Vorläufigkeit 191
2. Zusammenfassung 195
C “Inquiry” bei J. DEWEY 196
I. Einführung: Inquiry als Logik 196
II. Begriffe und Konzepte 199
1. Erfahrung 199
a. Begriffsdefinition 199
b. Das Element der Wechselbeziehung 200
c. Das Element des Kontext 203
2. Rationalität und Wahrheit 205
3. Erfahrung und Wissen 207
III. Inquiry als Prozeß 209
1. Von der Überzeugung zum Zweifel 209
2. Problemstellung 213
3. Problemlösung 216
4. Urteil 220
IV. Charakteristika des Prozesses 222
1. Wissenschaft als Denkparadigma 222
2. Wissenschaftliches Kollektiv als Gemeinschaft 225
V. Begründung 228
1. Epistemologischer Begründungszugang 229
2. Wachstum 230
3. Übertragbarkeit 234
VI. Demokratiekonzeption 236
1. Menschenbild 236
2. Philosophie der Demokratie 237
VII. Institutionelle Folgerungen 243
1. Kennzeichen eines DEWEY-Arrangements 243
a. Vorläufigkeit 246
b. Allumfassende Deliberation 250
2. Zusammenfassung 260
Kapitel 3 Würdigung und Vergleich der Leitbilder 262
A Inquiry als Leitbild bei PEIRCE und DEWEY 262
I. Gegenstandsbereich 262
II. Inhalt und Charakteristika 264
1. Intention 264
2. Ziele des Prozesses 267
3. Ablauf 269
III. Normative Begründung 272
IV. Auftrag und Adressatenkreis 275
B Geeignetheit als theoretische Leitbilder 277
I. Kohärenz und Konsistenz der Elemente 278
1. Kohärenz der epistemischen Bestandteile 278
2. Das Erblühungsideal als Konsistenzproblem? 279
a. Problematische Variante des Erblühungsideals 280
b. Unproblematische Variante des Erblühungsideals 286
c. Fazit 288
II. Relevanz 288
1. Inquiry und Demokratie 288
2. Reversibilität und Rationalität 295
3. Reversibilität und Demokratieprinzip 302
III. Grad der Anwendbarkeit 307
1. Grad an Konkretheit 308
2. Grad an Realitätsnähe 309
3. Fazit 311
IV. Grad der Bewährung 312
V. Zusammenfassung und Fazit 317
1. Ergebnisse der Geeignetheitsbetrachtung 317
2. Fazit 319
C Das pragmatistische Leitbild als normative Theorie 322
I. Einführung und Rekapitulation 322
II. Eine normative Metatheorie der Theoriebildung? 324
Kapitel 4 Das pragmatistische Leitbild und die Praxis 329
A Einleitung in den angewandten Teil 329
B Anwendbarkeit des Leitbilds 329
C Theoretische und institutionelle Lehren 331
D Entwurf eines institutionellen Arrangements 332
I. Ein fiktiver Verfassungsartikel 332
II. Wechselwirkungsfreiheit als Analyseinstrument 335
III. Entflechtung als Vorteil ausgeprägter Reversibilität 338
1. Entflechtung und Reversibilität 338
2. Entflechtung in der neueren politischen Theorie 339
3. Steuerungspessimismus und Reversibilität 341
a. Verknüpfung zwischen Argumentation und Theoriegeschichte 341
b. Vertreter des Steuerungspessimismus 343
aa) POPPER 343
bb) LINDBLOM 345
cc) HAYEK 346
dd) OFFE 348
ee) LUHMANN 352
4. Fazit: Entflechtung und Reversibilität 356
IV. Zur Angemessenheit von Entscheidungen mit irreversiblen Konsequenzen 357
E Leitbild für die Praxis? 361
I. Zusammenfassung des angewandten Teils 361
II. Kritische Würdigung des Lösungsvorschlags 363
1. Realitätsnähe des Arrangements 363
2. Vereinbarkeit mit dem Werk PEIRCES und DEWEYS 367
3. Fazit 369
III. Abschließende Bemerkungen 371
Anhang 373
A Modellierung des Reversibilitätsproblems 373
I. Einführung 373
II. Reversibilität und strikte Irreversibilität 373
III. Reversibilität und faktische Irreversibilität 375
B Operationalisierung der Korrektheit bei ESTLUND 376
C PEIRCES Zeichentheorie 379
D Deduktion und Induktion bei PEIRCE 381
I. Deduktion 381
II. Induktion 382
E Klassische “roadblocks to inquiry” bei PEIRCE 387
Literaturverzeichnis 389

Erscheint lt. Verlag 24.7.2017
Reihe/Serie Nomos Universitätsschriften – Politik
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Bildung • Demokratietheorie • Diskurs • John Dewey • Revisibilität • Wahrheit
ISBN-10 3-8452-8528-1 / 3845285281
ISBN-13 978-3-8452-8528-3 / 9783845285283
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