Agent Sonja

Kommunistin, Mutter, Topspionin

***** 15 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
469 Seiten
2022
Insel (Verlag)
978-3-458-64346-3 (ISBN)
26,00 inkl. MwSt
Ursula Kuczynski wuchs in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Berlin Schlachtensee auf. In New York bewegte sie sich in den besten Kreisen. Sie hatte Affären, war mehrmals verheiratet und hatte Kinder. Doch ihre große, wahre Liebe galt dem Kommunismus. Ihm diente sie als Saboteurin, Bombenbauerin und Geheimagentin. Ihr Codename: »Agent Sonja«.
1923, Ursula ist gerade einmal sechzehn Jahre alt, wird sie bei einer 1.-Mai-Demonstration von einem Polizisten niedergeknüppelt. Es ist nur ein Grund mehr für sie, der Kommunistischen Partei beizutreten und deren Ideen in die Welt hinauszutragen. Mit Anfang zwanzig begleitet sie ihren ersten Ehemann nach Shanghai, wo sie Richard Sorge kennenlernt. Der Meisterspion wirbt sie für den russischen Geheimdienst an und sorgt dafür, dass sie in Moskau eine Ausbildung zur Agentin absolviert. Von dort aus geht es für sie in die Mandschurei und anschließend in die Schweiz, wo sie ein Bombenattentat auf Hitler plant. In den 50er Jahren wird sie in der DDR unter dem Namen Ruth Werner zur Erfolgsautorin.
Den größten Dienst erweist sie der Sowjetunion aber, indem sie zwischen 1943 und 1949 Informationen über das britische Atomprogramm an Moskau weitergibt – eine der gefährlichsten Spionageaktionen des 20. Jahrhunderts.

Ben Macintyre ist millionenfacher Bestsellerautor von zahlreichen Spionagebüchern. Er ist Kolumnist und stellvertretender Redakteur bei der Times und hat als Korrespondent der Zeitung in New York, Paris und Washington gearbeitet. Er moderiert regelmäßig BBC-Serien, die auf seinen hochgelobten Büchern basieren.

Spannend und temporeich wie einen Thriller erzählt der Spionageexperte und Bestseller-Autor Ben Macintyre das unglaubliche, aber wahre Leben einer Spionin, die den Lauf der Weltgeschichte maßgeblich verändert hat.

»Ein Blockbuster über das wahre Leben einer Spionin. Wie John le Carré zu seinen besten Zeiten.«
Daily Express

»Macintyre versteht sich wie kein anderer auf die Welt der Spionage. Er hat die bemerkenswerte Fähigkeit, eine ebenso straffe und dringliche wie sorgfältig nuancierte Erzählung zu konstruieren.«
Evening Standard

»Macintyres lebendige Erzählung eines gefährlichen, persönlichen und politischen Lebens macht Agent Sonja zu einer zugänglichen Spionagegeschichte.«
The Spectator

Erscheinungsdatum
Übersetzer Kathrin Bielfeldt, Jürgen Bürger
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 146 x 226 mm
Gewicht 658 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Staat / Verwaltung
Schlagworte 2. Weltkrieg • aktuelles Buch • Atomprogramm • bücher neuerscheinungen • DDR • Deckname "Sonja" • Großbritannien • Kommunismus • KPD • Neuerscheinungen • neues Buch • Russischer Geheimdienst • Ruth Werner • Sowjetunion • Spionage • Ursula Beurton • Ursula Hamburger • Ursula Kuczynski
ISBN-10 3-458-64346-X / 345864346X
ISBN-13 978-3-458-64346-3 / 9783458643463
Zustand Neuware
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5 Sehr informativ und spannend

von (Kleve), am 16.12.2022

Der Buchcover wirkt auf mich sehr geheimnisvoll und daher sehr ansprechend. Als ich mich in die Leseprobe von Agent Sonja eingelesen habe, dachte ich,
es handelt sich um einen Spionageroman. Dem war nicht so, da es sich um die Autobiographie von Ursula Kuczynski handelt, einer Topspionen die für Russland spioniert hat.

Der Schriftsteller Ben Macintyre versteht es sehr gut, seine Leser in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil war sehr flüssig, so dass man sich sehr schnell in diese spannende Autobiographie zurechtgefunden hat, auch wenn manche Themen für mich schwer zu verstehen waren, so habe ich dieses spannende Buch kaum aus den Händen legen können, so hat mich das geheimnisvolle Leben von Ursula Kuczynski gefesselt.

In dem Buch wird das Leben von Ursula Kuczynski sehr gut geschildert und dargestellt. So war Ursula nicht nur Top Spionin sondern auch Ehefrau und Mutter von drei Kindern. Die Darsteller in dem Buch waren sehr authentisch, jeder hatte seine eigene Geschichte und dennoch arbeiteten alle perfekt zusammen. In dem Buch geht es auch um den Kommunismus, den Agent Sonja, erlebt hat. Um den Kommunismus besser verstehen zu können, warum und wieso, kann ich dieses Buch bestens Gewissens weiterempfehlen. Ich habe seit langem nicht mehr so ein interessantes und informatives gutes Buch gelesen.

5 Wow welch ein Leben

von , am 13.12.2022

Ich bin beeindruckt welche erstaunliche Person der Autor Ben Macintyre hier aus der jüngeren Geschichte hervorgetan hat. Ich hatte bisher noch nie von ihr gehört. Was natürlich selbstverständlich für eine Geheimagentin ist. Sie hat aber nicht nur im Verborgenen gelebt. Sie war weltweit im Einsatz.

Toll wie er die Geschichte einer real existierten Agentin für seine Leser aufgeschrieben hat. Beginnend mit dem Erlebnis, das sie zur Revolutionärin machte bis zu dramatischen Momenten der Weltgeschichte. Teilweise erinnerte sie mich an James Bond.

Auf jeden Fall sehr interessant wie eine Person, die auf dem Cover genannten Rollen (Kommunistin, Mutter und Topspionin) unvorstellbarerweise vereinte.
Der Schriftsteller ist Profi seines Fachs und schreibt ein gut zu lesendes Sachbuch. Für Geschichtsinteressierte, aber auch Fans von Thrillern geeignet.

5 Sonja, die Topspionin

von , am 29.11.2022

Ich bin sehr an Werken mit historischen Themen interessiert, besonders an solchen, welche die Entstehung des 2. Weltkrieges behandeln. Die kommunistische Lehre und die brutale faschistische Strömung, die während der Weimarer Republik aufkeimten, waren Gegenpole und werden sehr gut beleuchtet. Einen Spionageroman, der auf Fakten basiert, habe ich bisher noch nicht gelesen. Deshalb konnte ich mein Allgemeinwissen sehr erweitern, indem ich Sonjas Kampfgefährten Agnes Smedly und Richard Sorge „kennenlernen“ konnte. Besonders hat mich aber die Atomspionage um Klaus Fuchs interessiert, die über Doppelagenten informiert und deutlich macht, welche Rolle die Alliierten und Russland spielten und wie es zum kalten Krieg kommen konnte.

Der Bestsellerautor Ben Macintyre hat ein meist spannendes Sachbuch in faktenbezogener, wenig romantisierender Diktion geliefert, welches gut und zügig zu lesen ist, wenn man die riesengroße Fülle an Informationen und die sehr zahlreichen Personen auch mal überliest. Dabei hat er sehr gut recherchiert und ein äußerst beträchtliches Quellenverzeichnis geliefert, welches ich allerdings nie zu Rate gezogen habe. Gut haben mir die vielen Fotos im Innenteil gefallen.
Als „Wessi“ war ich mit Ruth Werner, so hieß Sonja in der DDR, wohin sie nach ihrer Enttarnung geflohen war, nicht vertraut. Umso mehr hat es mich interessiert, dass sie dort selbst ein Buch mit dem Namen „Sonjas Report“ über ihre Agententätigkeit verfasst hat. Nach diesem Werk wurde in der DDR sogar ein Film gedreht. Ihre Persönlichkeit fasziniert im englischsprachigen Ausland, daher hat Ben Macintyre, ein Engländer und millionenfacher Bestsellerautor im Spionagebereich, es sich zur Aufgabe gemacht, über Sonja zu recherchieren und auf Englisch zu schreiben.
Das umfangreiche Werk hat meine absolute Leseempfehlung.

5 Packende Biographie einer Top-Agentin

von , am 24.11.2022

Wow, dieses Buch entsprach genau meinem Beuteschema, ich bin nur so durch die Seiten geflogen! Eine mehr als gelungene Mischung aus packendem Thriller und Biographie, dazu viel viel politische Hintergründe aus dem letzten Jahrhundert, alles jüngste Geschichte unseres Landes bzw. auch weltweites Geschehen und im Mittelpunkt eine starke Frauenfigur, da hat der Autor mich komplett abgeholt, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Protagonistin Ursula Kuczynski, Deckname Agent Sonja, geboren 1907 in Berlin (meiner geliebten Heimatstadt), Kind einer wohlhabenden gutbürgerlichen jüdischen Familie. Und doch trotzdem oder gerade deshalb ganz ganz früh ist sie überzeugte Kommunistin, engagiert, dabei aber nicht laut und auffällig, sondern im Hintergrund, so dass sie offensichtlich wie gemacht war für eine Tätigkeit als Top-Agentin des sowjetischen Geheimdienstes. Ihr Leben führte sie durch die halbe Welt, gemeinsam mit ihrem Ehemann, nach China, die Sowjetunion, Polen, die Schweiz, um nur einige Länder zu nennen. Wie Agentin Sonja all das unter einen Hut bekommt, immerhin war sie auch mehrfache Mutter, hat mich mehr als fasziniert, auch wenn ich ihre politische Einstellung in keiner Weise teile. Außerdem musste ich mir immer wieder vor Augen führen, dass es sich nicht um einen spannenden fiktiven Roman, sondern um Realität handelt, ein Stück tatsächlich passierte Geschichte! In meinen Augen ganz ganz großes Kino, ein Dankeschön an den Autor für perfekte Leseunterhaltung, großartige Recherchearbeit, deshalb selbstverständlich die volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung!

5 Buch über eine außergewöhnliche Frau

von , am 16.11.2022

Bereits die ersten wenigen Zeilen zeigen, dass dies ein Qualitätsroman ist. Dazu die persönliche Ansprache... "wenn Sie im Jahre 1945...". Ihre Nachbarn in den Cotswolds (UK) wussten wenig über sie, doch sie war die überzeugte Kommunistin Sonja.

Das Buch erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau (ab der Weimarer Zeit bis in die 50er des letzten Jahrhunderts). Es beruht auf Fakten und berichtet aus der Lebensgeschichte von Ursula Kuczynski. Der Name Jürgen Kuczynski war mir immer ein Begriff und irgendwann hatte ich auch von seiner Schwester gehört.
Die Weimarer Republik – die Kämpfe zwischen rot und braun werden in diesem Buch wieder lebendig. Keine Seite hat der anderen etwas nachgegeben.

In dem, von Bestsellerautor Ben Macintyre verfassten, Buch erfährt man viel zu Ursulas Werdegang (gutbürgerlich, jüdisch), ihrer Familie (sechs Geschwister sind sie), wie sie Kommunistin wurde, wie sie ihren ersten Mann kennenlernte und alle anderen Lebenspartner und Väter ihrer Kinder, ihr Leben mit den Kindern und schließlich dann ihr Werdegang zur Geheimdienst Mitarbeiterin (aus Überzeugung!) Die Einsätze werden beschrieben, auch die Risiken, Ursulas Befindlichkeiten, ihr Engagement, ihre Heißblütigkeit, aber auch ihre Naivität. Sie hat ihr Leben gelebt, mit allen Facetten. Langweilig war es nie!

Ich liebe Lebensgeschichten von starken Frauen, die ihren eigenen Weg gehen, egal in welche Richtung.

Das Umschlagsbild ist schlicht und einfach, so wie ja auch eine Spionin nicht auffallen sollte. Mit den Flugzeugen, die über die Frau (mit Rad) fliegen, soll die Kriegszeit angedeutet werden. Mit dem Rad fuhr sie immer zu den toten Briefkästen. Bürgerlich wirken, mit Hütchen, im damenhaften Stil der Frauen jener Zeit, so wie es 'Sonja' angeraten wurde. Und natürlich Rot - Kommunismus.

Der Schreibstil ist sehr gut, leicht lesbar, voller Fakten und historischer Begriffe. Natürlich mit viel 'name dropping', Namen bekannter Personen jener Zeit, die das chinesische, das asiatische, das russische, das europäische Leben beeinflussten. Das gehört natürlich dazu bei einem Buch über eine einst real existierende Titelheldin.

Hintergrundfakten:
Da ich einen Kommunisten kenne (bundesweit bekannt, ohne Namensnennung), fragte ich ihn 'kennst Du die Frau, die als Agentin Sonja spionierte, hast Du von ihr gehört?' Und er sagte, ich kannte sie persönlich! Eine sehr eindrückliche Person...Was er auch sagte, "sie hat kritisiert und obwohl sie in der DDR lebte am Ende ihres Lebens, hat sie auch das System kritisiert, war jedoch aufgrunddessen - wer sie war - unantastbar".
Und was die chinesische Situation betrifft – fragte ich gleich eine chinesische Freundin, die nicht mehr aufhören wollte zu dieser Zeit zu sprechen (dagegen ist sie sehr zurückhaltend was die 'Ist – Zeit' betrifft; was Bände spricht).

Empfehlenswert auf jeden Fall – das Buch hat mich sehr beschäftigt, keine einfache Lektüre sondern ein historisches Dokument.

5 Was für eine bewundernswerte Frau

von (Berlin), am 14.11.2022

Im Grunde kenne ich die Geschichte von Sonja - oder Ruth Werner - oder Ursula Kuczynski schon recht gut. Sonjas Rapport habe ich gelesen und auch die Bücher von Ruth Werner, in die ja zum Teil auch autobiografische Inhalte mit einflossen.

Aber umso neugieriger war ich auf dieses Buch. Meine Hoffnung war zu erfahren, wie sie sich zu der bewundernswerten Frau entwickelt hat. Ist es dem Autor gelungen? Auf jeden Fall!
Dieses Buch ist so anders. Es lässt sich aus meiner Sicht in kein Genre einordnen. Phasenweise liest es sich wie eine Biographie, dann vermischen sich die historischen Ereignisse mit in die Geschehnisse. Vielleicht durch diese gelungene Mischung gelang es mir einen tieferen Einblick in das Leben von Ursula Kuczynski zu bekommen. Und beim Lesen bin ich hin- und hergerissen. Da ist zum einen dieses wirklich aufregende Leben der Frau, die als überzeugte Kommunistin alles riskiert um die Sowjetunion damals mit wichtigen Informationen zu versorgen. Auf der anderen Seite ist sie eine Mutter, die trotz der Liebe zu ihren Kindern es sich nicht nehmen lässt zur Ausbildung auch mal mehrere Monate in ein fremdes Land zu gehen und die Kinder bei den Großeltern dabei zurücklässt.
Sie ist sich des Risikos bewusst, auch dass sie mit ihrer Spionagetätigkeit durchaus nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben ihrer Kinder in Gefahr bringt. Und doch ist da eine Energie in ihr, die sie weitermachen lässt. Im Nachhinein stellte sich dann auch heraus, dass sie nicht nur einmal enormes Glück gehabt hatte und so einer Enttarnung entgangen ist.
Interessant fand ich auf jeden Fall, dass ihre Kinder erst viele Jahre später erfahren haben, was ihre Mutter in ihrer Jugend für ein interessantes und aufregendes Leben hatte. Sie hat für ihre Überzeugung gekämpft und sich von niemals von ihrem selbst gewählten Weg abbringen lassen.
Ob ihre Kinder unter dieser Situation gelitten haben? Vermutlich nicht, denn sie kannten es ja nicht anders.
Von mir gibt es für dieses außergewöhnliche Buch über eine bewundernswerte Frau eine unbedingte Leseempfehlung.

4 Leidenschaft und Überzeugung

von (Remscheid), am 14.11.2022

Es ist erstaunlich, wie ausführlich Ben Macintyre das Leben von Ursula Kuczynski recherchiert hat. Bis ins kleinste Detail erfährt man als Leserin alles über das Leben der Top-Spionin von ihrem 16. Lebensjahr an. Gleichzeitig ist dieses Sachbuch, das sich fast wie ein Agenten-Thriller liest, eine Reise durch die jüngere Geschichte. Man begleitet Ursula von der 1.-Mai- Demonstration 1923 bis zum Jahr 2000, in dem sie im Alter von 93 Jahren stirbt, durch den Nationalsozialismus, durch viele verschiedene Länder, ihr Leben und Arbeiten in der DDR. Der Autor beschreibt eine Frau, die für den Kommunismus lebt und sich immer wieder in tödliche Gefahr begibt. Die gleichzeitig Mutter, Ehefrau und Top-Spionin ist, dabei jedoch auch von Ängsten geplagt wird. Unbeirrbar geht sie ihren Weg, überzeugt von ihrem Kampf für den Kommunismus. "Sie lebte mehrere komplette Leben in einem einzigen, sehr langen Leben, war eine Frau mit mehreren Namen, zahlreichen Rollen und vielen Verkleidungen."
Interessante Wegbegleiter säumen ihr Leben, hier erfährt man für meinen Geschmack jedoch manchmal ein bisschen zu viele Informationen und Namen, die es bisweilen beschwerlich machen, den Überblick zu behalten.
Spannend zu lesen ist auch, wie knapp und mit wieviel Glück sie manchmal der Enttarnung entgangen ist. Oftmals war dies auch nur der Tatsache zu verdanken, dass sie eine Frau und Mutter war und deshalb in einer von Männern dominierten Welt unmöglich eine Spionin sein konnte.
Es fasziniert mich, wie eine Frau so überzeugt von ihrer politischen Einstellung gegen alle Gefahren ihr Leben dem Kommunismus widmet. Hätte es Ursula Kuczynski nicht wirklich gegeben, würde man dem Autor eine blühende Phantasie bescheinigen.
Ein Buch, das sich für ein Sachbuch spannend und unterhaltsam liest und einen durch die Zeitgeschichte begleitet.

5 großartige Biographie

von , am 12.11.2022

Dieses Buch ist hervorragend - packend, abwechslungsreich und faszinierend. Bis man feststellt, dass es nicht einfach nur eine phantastische Geschichte ist, sondern eben auch noch wahr! Dann wird es sofort neben all den bereits genannten Adjektiven auch noch hervorragend recherchiert, berührend und spannend zugleich. Man kann vor den Protagonisten nur den Hut ziehen. Vor allem vor der Heldin der Geschichte - Sonja oder Ursula, Ursel... Eine jüdische Kommunistin, die auch noch Spionage auf höchstem Niveau betrieben hat, was will man mehr. Und dass sie die Wirren der Weltkriege überlebt hat, grenzt an ein echtes Wunder. das einzige, was ihrer Geschichte noch die letzte Würze verliehen hätte, wäre eine Zusammenarbeit mit dem Mossad am Ende des Kriegs... Doch das sollte nicht sein. Gut, ich gönne Sonja definitiv ihren wohlverdienten Ruhestand und ihre Karriere als Autorin. Die besten Autoren sind auch die besten Spione! Tatsache!

5 Hut ab

von , am 12.11.2022

Ursula Kuczynski, welche für den russischen Geheimdienst angeworben, in mehreren Ländern ihrer Spionagetätigkeit nachging und das Glück hatte, diese zu überleben. Eine glühende Kommunistin, die das was die Tat aus Leidenschaft, erbrachte. Ihre Weggefährten waren so bekannte Persönlichkeiten wie Richard Sorge. Dieses Buch liest sich spannend wie ein Thriller und ist doch ein Sachbuch. Ich bin zu tiefsten beeindruckt von dieser Frau, die sich aus purer Überzeugung, mit immensen Talent und technischen Sachverstand in der Männerwelt der Spione behauptete.
Es ist spannend geschrieben, die Quellenangaben belegen die Aussagen und was ich besonders schön finde, auch ihr ältester Sohn hat daran mitgearbeitet. Denn die Familie war die, die immer wieder Opfer bringen musste. Sei es durch überstürzte Umzüge oder wechselnde Partner bis hin zu Lagerhaft des ersten Mannes.
Auch wenn mir Ursula / Sonja mit ihrer fanatischen Art nicht sympathisch war, bin ich doch von ihrer Leistung schwer beeindruckt. Dieses Buch hat auf unterhaltsame Art mein Allgemeinwissen erweitert. Es ist lesenswert und Geschichtsinteressierte werden begeistert sein.

4 Interessant

von , am 09.11.2022

Das Buch ist interessant und spannend geschrieben, wenn auch anfangs etwas langatmig. Zudem werden viele Namen genannt, aber häufig nicht eingeordnet. Grundsätzlich ein Sachbuch, das interessiert es zu lesen.

4 Biographie einer Agentin

von , am 05.11.2022

Ben Macintyre beschreibt das Leben der Ursula Kuczinski, der Agentin Sonja. Ursula lebte von 1907 - 2000. Ihr bewegtes Leben führt sie über China, Mandschurei, die Schweiz und England schließlich wieder nach Deutschland. In Schanghai wird sie als überzeugte Kommunistin zur russischen Agentin, die gegen den Nationalsozialismus kämpft. Dabei hat sie mehrere Liebesbeziehungen, zieht Kinder auf, schreibt Bücher und hat Russland bei der Beschaffung der Atombombe maßgeblich unterstützt, und damit großen Anteil am "Gleichgewicht des Schreckens" im kalten Krieg.
Macintyre hat das Buch sehr gut und tiefgehend recherchiert. Dabei schafft er es eine Distanz zu den Protagonisten aufzubauen, und bei dem turbulenten Zeiten eine recht distanzierte Sicht darzustellen. Die Motivation der Handelnden ist für jemanden, der weitgehend in friedlichen Zeiten lebte, schwer nachzuvollziehen.
Aufgrund der großen Anzahl der Protagonisten und großer Detailtreue hat der Bericht manchmal Längen, und ist dann nicht einfach zu lesen.
Für den historisch interessierten Leser ist das Buch jedoch sehr lesenswert.

5 Politische Spionage - welch ein Thriller!!

von , am 02.11.2022

Das Cover hat etwas Bedrückendes und passt sehr gut zum Buch. Der Titel in ROT weist auf die Farbe der Kommunistischen Partei.
Der Schreibstil des Autoren Ben Macintyre ist flüssig und packend. Sein Erzählstil ist faszinierend und gut zu lesen. Akribisch hat er über "Agent Sonja" als Person und die weiteren Personen recherchiert, so dass sie sehr authentisch erscheinen. Das Quellenverzeichnis am Ende und die vielen Fotos im Innenteil fand ich sehr gut. Die Geschichte über das wahre Leben der Spionin "Agent Sonja" hat mich gefesselt. Was für eine außergewöhnliche starke, ehrgeizige und mutige Frau!
Von mir eine absolute Leseempfehlung.

4 Von einer Politischen Symbolfigur zur Romanheldin

von , am 31.10.2022

Ausser Mata Hari kannte ich bisher keine real existierende Agentin beim Namen. Und da auch nicht die reale Geschichte, eher den Mythos.
Was kann einen Menschen zum Agenten machen? Ein wenig hat für mich schon das Cover eine Antwort gegeben. Schwarz, Weiß und Rot sind hier die Farben. Für mich symbolisieren sie das Schwarzweißdenken einer Person, für die nur das eine richtig und das andere falsch ist und Rot für die Kommunistische Partei.
Passt Agent Sonja, alias Ursula Kuczynski, in dieses Schema?
Vielleicht, ist hier die Antwort.
Die zeitlichen Umstände und die famliären Hintergründe haben sicherlich zu der politischen Einstellung Sonjas beigetragen. Die dann einfach aufzugeben mag ihr schwer gefallen sein. Gleichzeitig schafft sie es ein scheinbar alltägliches Frauenleben mit Mutterschaft, Kindern etc zu führen.
Getragen wird dies sicherlich auch durch ihre Auszeichnungen und Anerkennungen in der Kommunistischen Gesellschaft, den besonderen Stellenwert, den sie sonst nie erreicht hätte.
Warum ein Buch über diese Agentin? Die Beweggründe kann ich da nicht nachvollziehen, es gibt keinen aktuellen Bezug. Zumindest kann es heutzutage diese Art von Spion kaum noch geben, da hat das Digitale Zeitalter ganz andere Möglichkeiten.

4 Erzählt von einer turbulenten Zeit

von , am 28.10.2022

Dieses Buch ist mehr als ein Roman. Es erzählt Geschichte. Eine auf Wahrheiten beruhende Geschichte um und von Ursula Kuczynski.

Vor der Lektüre dieses Buches war mir ihr Name kein Begriff und ich bin leider auch nicht sehr bewandert in Geschichte.
Das Cover wirkt durch seine Schlichtheit etwas unscheinbar. Nach der Lektüre empfand ich es jedoch als sehr passend. Sowohl vom Stil als auch von der Farbgebung. Das Rot schreit ja förmlich nach Kommunismus. Diese Art Buch war neu für mich und hat mich nach anfänglichem Zögern doch recht rasch gepackt. Durch den verwendeten erzählenden Schreibstil ist es angenehm zu lesen und kein bisschen trocken. Es ist eine sehr nahbare Geschichte zu veranschaulichen und zu vermitteln. Auch befindet sich im hinteren Teil des Buches ein knapp 20-seitiges Quellenverzeichnis. Und als Laie vermittelt mir dies das Gefühl, dass diesem Roman fundierte Angaben zugrunde liegen. Diese Zitate wurden geschickt in die Erzählung mit eingewoben und sind dennoch klar als solche zu erkennen. Interessant sind auch die im Buch enthaltenen Bilder der einzelnen Personen.

Während des Lesens erfährt man von Ursulas privaten Hintergrund, ihrem Werdegang beim Geheimdienst und ihren Einsätzen in den verschiedensten Ländern und auch teilweise kurz vom zeitlichen Geschehen in Deutschland. Auch wird ihr Wesen lebendig umschrieben, auch über ihre Liebschaften und Kinder, ihr Familienleben und ihre Zerrissenheit zwischen Mutterrolle und die der Spionin ist die Rede.
Dass soviel in ein einziges Leben passt?!
Sie hat definitiv ein sehr bewegtes und gefährliches Leben gelebt.

Auch in der heutigen Zeit in der Spionage ganz andere Züge angenommen hat, war die Lektüre dieses Buches für mich eine Bereicherung. Ich habe viel erfahren, was mir zuvor nicht bekannt war.

4 Wahrer Agententhriller

von , am 28.10.2022

„Agent Sonja“ heißt dieser Roman von Bestsellerautor Ben Macintyres, der das äußerst facettenreiche Leben der Kommunistin Ursula Kuczynskis beleuchtet und in eine Romanfassung bringt. Als Jugendliche demonstriert sie bei den Maiaufmärschen in Berlin mit, wobei sie von einem Polizisten verprügelt wird. Dies lässt sich als Initialzündung ihres politischen Engagements verstehen. In geradezu trotziger Weise lässt sich die intelligente junge Frau nicht mehr von ihrem Vorhaben abbringen, sich ganz der kommunistischen Bewegung zu verschreiben. Das Buch stellt sehr eindrücklich den familiären Background der Akademikerfamilie dar, die Rang und Namen hatte und bei der sich viele einflussreiche Politiker und Intellektuelle trafen. Dargestellt werden Ursulas beruflicher Werdegang mit den Stationen als Buchhändlerin, ihre vielen Reisen und Aufenthalten u.a. in Shanghai, Moskau, Warschau und Oxfordshire. Neben ihrer Spionagearbeit als Funkerin wird auch ihr kompliziertes unstetes Privat- und Liebesleben beleuchtet. Gelegentlich ist die Lektüre sehr anstrengend, da oft sehr ausufernd erzählt wird.
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