Gekränkte Freiheit

Aspekte des libertären Autoritarismus
Buch | Hardcover
480 Seiten
2022
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-43071-2 (ISBN)
28,00 inkl. MwSt
Ein wichtiger und hochaktueller Beitrag zur Debatte über den Zustand unserer Demokratie
Corona-Kritiker mit Blumenketten, Künstlerinnen, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalisten, die sich als Rebellen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Der libertäre Autoritäre hat Einzug gehalten in den politischen Diskurs. Er sehnt sich nicht nach einer verklärten Vergangenheit oder der starken Hand des Staates, sondern streitet lautstark für individuelle Freiheiten. Etwa frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher Solidarität.

Der libertäre Autoritarismus, so Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey, ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in Ressentiment und Demokratiefeindlichkeit.

Auf der Grundlage zahlreicher Fallstudien verleihen Amlinger und Nachtwey dieser Sozialfigur Kontur. Sie erläutern die sozialen Gründe, die zu einem Wandel des autoritären Charakters führten, wie ihn noch die Kritische Theorie sich dachte. Die Spätmoderne bringt einen Protesttypus hervor, dessen Ruf nach individueller Souveränität eine Bedrohung ist für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen: die Verleugnung einer geteilten Realität.

Carolin Amlinger ist Literatursoziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Departement Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Basel.

Oliver Nachtwey, geboren 1975, ist Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel.

»Nachtwey und Amlinger sind nämlich alles andere Dogmatiker, eher aufrichtige Grübler, die ernsthaft verstehen wollen, was gerade eigentlich los ist. Und sie können schwungvoll schreiben, für eine sozialwissenschaftliche Studie dieses Anspruchs und Umfangs ist der Band beinahe ein Pageturner.« Jens-Christian Rabe Süddeutsche Zeitung 20230131

»Nachtwey und Amlinger sind nämlich alles andere Dogmatiker, eher aufrichtige Grübler, die ernsthaft verstehen wollen, was gerade eigentlich los ist. Und sie können schwungvoll schreiben, für eine sozialwissenschaftliche Studie dieses Anspruchs und Umfangs ist der Band beinahe ein Pageturner.«

»Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey ist ein Neoklassiker der Sozialwissenschaften gelungen.«

»Die Stärke des Buches liegt dort, wo die Autoren, gestützt auf ihre Interviews, diese neuen Charaktere des Autoritären nachzeichnen, ihrer Herkunft aus Milieus der spätmodernen Gesellschaft nachgehen und die beiden Haupttypen charakterisieren.«

»Theoretisch originell und empirisch gehaltvoll ...«

»Die Originalität und große aktuelle Relevanz von Amlingers und Nachtweys Buch liegen nicht nur darin, dass sie die Logik und Dynamik eines neuen Protests greifbar werden lassen. Sie legen nuanciert und umsichtig dar, wie das, was sie als libertären Autoritarismus beschreiben, keine individuelle Pathologie und kein Syndrom bloß versprengter Einzelpersonen ist, sondern eine Diagnose der Gegenwart.«

»Amlinger und Nachtwey haben eine Nase für Ambiguitäten und sehen das Antiautoritäre im Autoritären. An sich gute Machtskepsis eskaliert ins destruktive Dauerdagegensein.«

»... wer für die eigene Freiheit streiten will, muss dieses Buch kennen ...«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 144 x 222 mm
Gewicht 656 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
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ISBN-10 3-518-43071-8 / 3518430718
ISBN-13 978-3-518-43071-2 / 9783518430712
Zustand Neuware
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