Hass – von der Macht eines widerständigen Gefühls

Spiegel-Bestseller

**** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Softcover
208 Seiten
2023 | 1. Auflage
Harpercollins (Verlag)
978-3-365-00158-5 (ISBN)
18,00 inkl. MwSt

WER HAT DIE MACHT ZU HASSEN? - Erkundung eines politischen Gefühls


Der Hass, dieses knirschende, zersetzende Gefühl, ist allgegenwärtig. Er brüllt von den Straßen oder flüstert in gutbürgerlicher Feindseligkeit. Er wächst in Parlamentsreden, Querköpfen und Kinderzimmern - und ganz bestimmt nicht im Verborgenen, auch wenn viele ihn gerne dorthin verdammen würden.

Seyda Kurt holt den Hass raus aus der Verbannung und begibt sich auf die Spuren seines widerständigen Potentials. Dabei interessieren sie vor allem die Menschen als Subjekte des Hasses in einer kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Welt. Wer sind sie, diese Hassenden, und aus welchen Machtverhältnissen kommen sie? Wer darf überhaupt hassen und wer nicht? Welche Gefühle lähmen, welche Gefühle helfen, nicht zu erstarren, und sich immer und immer weiter zu bewegen auf dem Weg in eine gerechtere und zärtliche Gesellschaft?

Schonungslos, launig und jenseits selbstgerechter Entrüstung erkundet Seyda Kurt den Hass von seiner schöpferischen Seite: als Kategorie der Ermächtigung, der Menschen in ihrem innersten Unbehagen abholen und mobilisieren kann, als widerständiges Handwerk - und nicht zuletzt als dienliches Gefühl, das uns hilft, uns in einem Ozean aus möglichen Reaktionen auf die Welt zurechtzufinden.

Şeyda Kurt, geboren 1992 in Köln, studierte Philosophie, Romanistik und Kulturjournalismus in Köln, Bordeaux und Berlin und ist Journalistin und Moderatorin. Sie schreibt unter anderem für taz. Die Tageszeitung und ZEIT ONLINE. In der Kolumne Utopia bespricht sie für das Theater-Onlinemagazin nachtkritik.de kulturelle Repräsentationen von Liebe und Zärtlichkeit auf Theaterbühnen. Auf Twitter schreibt sie unter @kurtsarbeit über politische und soziologische Belange.

»Es macht einfach richtig Bock, das zu lesen.« Zeynep Bozbay Das Wetter 20230403

Erscheinungsdatum
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 136 x 215 mm
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Aktivismus • Anti-Rassismus • Aufschrei • Carolin Emcke • Diskriminierung • Emcke • Empowerment • Feminismus • Feministisch • Gegen den Hass • Gewalt • Ich hasse Männer • Klassengesellschaft • kollektiver Widerstand • LASTESIS • Luisa Toledo • Missy • Patriarchat • Politische Gefühle • Polizeigewalt • Rassismus • Rojava • Sexuelle Gewalt • Soziale Gerechtigkeit • Ungerechtigkeit • Widerstand
ISBN-10 3-365-00158-1 / 3365001581
ISBN-13 978-3-365-00158-5 / 9783365001585
Zustand Neuware
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4 Rundumschlag

von , am 31.07.2023

Seyda Kurt hat eine Botschaft die ich nicht immer ganz nachvollziehen kann. Als Rundumschlag präsentiert sie den Hörern eine Mischung aus privaten Ressentiments und politischen sowie innerpolitischen Schieflagen. Ich versuche aber zu verstehen. Als Kind von türkischstämmigen Einwanderern hat sie Unterdrückung, besonders der Mädchen und Frauen, auch am eigenen Leib und Wesen erdulden müssen. Dies wollte sie mit 12 Jahren nicht mehr. Hass stieg in ihr auf. Ein Hass der sich augenscheinlich genährt hat an vielen Begebenheiten in der Welt und in ihrem Leben. Ich finde gut dass die Autorin Themen wie Geschlechterkampf und Soziale Ungerechtigkeit, sowie die Verfolgung von Minderheiten anspricht. Mich bewegt es sehr, wenn sie die Ungerechtigkeiten die in Staaten aber auch Familien herrschen, anspricht. Was mich abstößt ist das radikale Aufrufen, den Staat im Ganzen zu hinterfragen und die Täter-Opfer-Rolle nach eigenem Empfinden zu wälzen. Ich finde dieses Hörbuch zum Teil bewegend zum Teil spüre ich beim Hören Ablehnung. Man sollte es sich jedoch anhören was die Autorin zu sagen hat, denn ich denke dass sie vielen Menschen aus der Seele spricht. Das Wort "HASS" wird dabei so oft verwendet, dass so gar nichts versöhnliches mitschwingt und mich letztendlich als Hörerin ratlos und aufgewühlt zurücklässt. Das Ausspielen von Migranten gegen den Rest der Gesellschaft gefällt mir nicht. Eine Lisa Eckhart als rechtspopulistisch zu bezeichnen und gegen von Fernsehsendern gecancelte Migrantinnen auszuspielen finde ich seltsam. Die persönliche Meinung von Kurt überlappt hier eine doch recht wichtige Botschaft: Hinhören und hinschauen, wo sich Wut aufstaut, wo der Hass ein Zuhause findet.
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