Mythos Globalisierung

Warum die Medien nicht grenzenlos sind

(Autor)

Buch | Softcover
252 Seiten
2005 | 2005
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-14670-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mythos Globalisierung - Kai Hafez
39,99 inkl. MwSt
Die "Globalisierung" ist der Leitbegriff unserer Epoche. Politiker und Wissenschaftler haben in den letzten zwei Jahrzehnten nahezu unisono den Zusammenbruch von bekannten Raum- und Zeitbegriffen und die grenzüberschreitende Vernetzung von Ökonomien und Gesellschaften als neuen Maßstab des Handelns betrachtet. Waren sie dabei zu voreilig? Spiegelt sich hierin eine unreflektierte ideologische Deformation unserer heutigen Weltsicht? Trotz aller erkennbarer Zeichen der "Globalisierung" ist das Feld der internationalen Kommunikation, ist die "Informationsgesellschaft" in den meisten Bereichen noch immer ein Nebenschauplatz der öffentlichen Kommunikation. Ob Auslandsberichterstattung, Satellitenfernsehen, das Internet, Filmproduktion oder andere Gebiete der Medienproduktion und -nutzung: Die Medien werden weltweit noch immer in hohem Maß von lokalen, nationalen und regionalen Prozessen geprägt. Politische und ökonomische Dimensionen eines "Weltmediensystems" existieren erst in Ansätzen. Im Bereich der Massenmedien ist die Globalisierung wissenschaftlich kaum fassbarer "Mythos", der dringend einer realistischen Revision bedarf, um das politisch bedeutsame Projekt zukunftsfähig zu machen.

Prof. Dr. Kai Hafez, geboren 1964 in Bielefeld, studierte Geschichte, politische Wissenschaften, Journalistik und Islamwissenschaft in Hamburg und an der Georgetown-Universität in Washington. 1995 wiss. Mitarbeiter des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg. Seit 2001 Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Vergleich von Mediensystemen/Kommunikationskulturen an der Universität Erfurt, und Senior Associate Fellow am St. Antony's College der University of Oxford.

1 Theorie - Strukturwandel der Weltöffentlichkeit?.- 1.1 Systemverbindung.- 1.2 Systemwandel.- 1.3 Systeminterdependenz.- 2 Auslandsberichterstattung - "Nicht weiter als Kolumbus war...".- 2.1 Das Weltbild der Auslandsberichterstattung.- 2.2 Die globalen Nicht-Dialoge des 11. September 2001.- 2.3 Der Irak-Krieg 2003: Kriegsberichterstattung im unaufgelösten Nationalstaat.- 2.4 Mythos im Mythos: Der "CNN-Effekt".- 3 Satellitenfernsehen: Die Renaissance der Weltregionen.- 3.1 Grenzüberschreitende Mediennutzung und der Siegeszug der monolingualen Mittelklassen über die kosmopolitischen Eliten.- 3.2 Globales Fernsehen und die "Schweigespirale" der Demokratisierung.- 3.3 egionalisierung der Medien in geo-linguistischen Räumen "Huntington" im Fernsehformat.- 3.4 Fallbeispiel Al-Jazeera: ein "arabisches CNN"?.- 4 Film- und Programm-Importe - Unterhaltungskultur als Kernbereich der medialen Globalisierung.- 4.1 Wer hat Angst vor Uncle Sam? Zur Relativität der amerikanischen Kulturhegemonie.- 4.2 Wie die Globalisierung der Unterhaltungskultur transparenten Nationalkulturen zur Modernisierung verhilft.- 5 Internet - Die Informationsrevolution hat die "Dritte Welle der Demokratisierung" verpasst.- 5.1 Das babylonische Netz.- 5.2 Der digitale Graben.- 5.3 Virtueller Kosmopolitismus.- 5.4 Der "Zapatista-Effekt".- 6 Auslandsrundfunk - Von der nationalen Propaganda zum globalen Dialog und wieder zurück.- 6.1 Nach dem 11. September: Der neue Krieg im Äther.- 6.2 Interdependenzlücken und Reformversuche.- 7 Medien und Einwanderung - Ethnizität und Transkulturalität im Medienzeitalter.- 7.1 Von Kulturexilanten und Bi-Kulturalisten: Mediennutzung durch Einwanderer.- 7.2 Unwandelbare Unkultur: Fremdenfeindlichkeit im globalenMedienzeitalter.- 8 Medienpolitik - Warum der Staat nach wie vor eine Rolle spielt.- 8.1 Die "Neue Weltinformationsordnung" im Zeitalter der Globalisierung: ein pankapitalistisches Rudiment.- 8.2 Medienfreiheit: das Rückbildungsparadoxon der Globalisierung.- 8.3 Europäische Medienpolitik: reaktive Subsidiarität.- 8.4 Die Neuformierung nationaler autoritärer Medienpolitik.- 9 Medienökonomie - Grenzen der Transnationalisierung.- 9.1 Unwägbarkeiten des internationalen Kapitalflusses.- 9.2 Vom Triumph der Provinzfürsten über die Global Player.- Fazit: Globalisierung - Eine notwendiger Mythos.- Internetquellen.- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis.

"Ein atemloses Buch, das anhand zahlreicher Beispiele zeigt, wie Regionalismus und Lokalität gestärkt werden. Zugleich entlarvt es damit den Mythos von einer globalen Vereinheitlichung der Kultur und der Lebensweisen. Eine anregende Lektüre." tv diskurs, 02/2007

"'Mythos Globalisierung' ist ein kluger Band, an dem nicht nur Medien- und Kommunikationswissenschaftler Gefallen finden dürften. Er sei vor allem jenen Unkenrufern als Lektüre empfohlen, die meinen, dass der Spagat zwischen anspruchsvoller und leicht verständlicher Wissenschaftskost partout nicht gelingen will." Medien & Kommunikationswissenschaft, 02/2006

"Nachvollziehbar beweist er [Der Autor] anhand von Auslandsberichterstattung, Satellitenfernsehen, Filmproduktion und Internet, dass 'grenzenlose Medien' ein Mythos sind." www.science.orf.at, 04.01.2006

Erscheint lt. Verlag 27.9.2005
Zusatzinfo 252 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 292 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Kommunikationswissenschaft
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Medienwissenschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Globalisierung • Internationale Kommunikation • Medien • Öffentlichkeit • Weltmediensystem • Zensur
ISBN-10 3-531-14670-X / 353114670X
ISBN-13 978-3-531-14670-6 / 9783531146706
Zustand Neuware
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